…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Alt Schwerin nicht vorenthalten.
Geschichte
Name
Der Name soll mit polabisch zvěŕ für wildes Tier oder zvěŕin für Wildgehege, Tiergarten oder Pferdegestüt zusammenhängen. Spekulationen über eine Abstammung des Ortsnamens vom slawischen Gott Svarog (Swarzyn, Ort des Svarog) sind nicht belegbar.[2]
Abweichend davon wurde er von dem altgermanischen swaran (verteidigen, stammverwandt mit schwören) hergeleitet, das erst später von einwandernden Slawen im Sinne von zvěŕ umgedeutet worden sein könnte.[3]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Ort „gewöhnlich Dorf Schwerin genannt“.[4]
Geschichte
Der Ort wurde 1289 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglich war er ein Bauerndorf. Im 14. Jahrhundert bis Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Familie v. Gamm als Besitzer des Gutes Alt Schwerin genannt. Besonders nach dem Dreißigjährigen Krieg wandelte sich der Ort zum Gutsdorf. Im Jahr 1720 gelang es der ansässigen Familie Wangelin den ganzen Ort zu kaufen. Das Gutshaus wurde dann um 1733 unter dem dänischen Generalleutnant Christian Friedrich von Wangelin (1682–1755) erbaut. Aber bereits 1786 musste die Familie den Ort verlassen.[5] Es folgten zahlreiche Besitzerwechsel; 1787 kaufte es der Hauptmann Ernst Friedrich August von Flotow, 1792 der Kammerherr Theodosius von Levetzow, 1798 der Etatsrat Graf Lüttichau, 1802 der Oberjägermeister Kaspar Heinrich von Sierstorpff, 1804 der Kammerherr Ernst Werner von Raven (1763–1836)[6]. Der nächste Besitzer wurde 1840 der Rostocker Advokat Ludwig Friedrich Schulze, aber schon 1841 war es Ernst Mierendorf, 1846 Friedrich Greffrath und 1869 der Domainenrat Josua Klockmann. Im Jahr 1901 kaufte es der Berliner Großkaufmann Johann Schlutius, der bereits Karow, Hahnenhorst, Grüner Jäger, Jürgenstorf, Werder und Leisten erworben hatte.
Im 19. Jahrhundert entstanden die zwei großen Feldsteinkaten an der Dorfstraße. 1899 übernahm Johannes Schlutius das Gut. In Alt Schwerin wurde 1901 die letzte mecklenburgische Glashütte geschlossen. 1945 erfolgte die entschädigungslose Enteignung der Güter in Alt Schwerin und Jürgenshof. Alt Schwerin ist seit den 1960er Jahren ein touristisch ausgerichtetes Dorf, davon zeugen das Agroneum (Agrarhistorisches Museum), drei Hotels, zwei Campingplätze, Restaurants und Radwege in den Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide.
Wappen
Das Wappen wurde am 12. Mai 2006 durch das Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 300 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Alt Schwerin
Gotische Dorfkirche Alt Schwerin, eine Saalkirche in Backstein aus dem 14. Jahrhundert; neugotischer Westturm aus Feld- und Backstein von 1866 mit achtseitigen Turmhelm; Grabkapellen vom 18. Jahrhundert.
Barockes Herrenhaus von 1773. Der eingeschossige elfachsige Backsteinbau mit Souterrain und Mansarddach liegt inmitten einer Parkanlage und wird heute als Seniorenheim genutzt. Das schmiedeeiserne Eingangstor zur Parkanlage (das allerdings mittlerweile im Agroneum steht) erhielt auf der Chicagoer Weltausstellung 1893 einen Sonderpreis und stammte ursprünglich aus Vollrathsruhe.
Das Agroneum, ein Agrarhistorisches Museum, zeigt die Entwicklung der Mecklenburger Landwirtschaft.
Ein Granitkreuz steht an der Verbindungsstraße zum Nachbarort Sparow in einem Wald. Es stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert. Es ist unklar, ob es sich dabei um eine Wegemarke für die Sparower handelte, die zum Besuch der Kirche nach Alt Schwerin kommen mussten oder ob es ein Sühnekreuz ist. Laut mündlicher Überlieferung soll an dieser Stelle ein Bauer beraubt und ermordet worden sein, der aus einem Tauschgeschäft lediglich Butter mitführte.[7]
Dorfkirche Alt Schwerin
Nordufer des Plauer Sees
Butterkreuz am Sparower Kirchsteig
Persönlichkeiten
Christian Friedrich von Wangelin (1682–1755), königlich dänischer Generalleutnant und Chef des Oldenburger National Infanterie-Regiments.
Christian Zander (Theologe) (1791–1872), Theologe und Pädagoge.
Ernst Sellin (1867–1946), Theologe und biblischer Archäologe.
Literatur
Torsten Pöschk: „Hier ist mein eigener Grund; der mir ist angestorben…“: Die Gestaltung barocker Gutshäuser, Höfe und Gärten des Adels in Mecklenburg-Schwerin im Kontext des innerstaatlichen Machtkonflikts im 18. Jh. Books on Demand, Norderstedt, 2011, ISBN 978-3-8423-7436-2; S. 129ff.
Gustav Hempel: Geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Mecklenburger Landes, 1. Teil. Verlag Edmund Frege, Güstrow 1837; S. 315, Digitalisat.
Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin: Stock und Stein, Band 5: Die Amtsgerichtsbezirke Teterow, Malchin, Stavenhagen, Penzlin, Waren, Malchow und Röbel. Bärensprung, Schwerin i.M., 2. Auflage 1902, DNB 368136221; Nachdruck: Stock und Stein, Schwerin, 1993, ISBN 3-910179-09-6; S. 416f: „Das Gut und Kirchdorf Alt-Schwerin“.
Volker Reetz: Alt Schwerin „Uns Hüsung“ Teil 1 Von der slawischen Besiedlung bis 1949 und Teil 2 Von 1949 bis zur Gegenwart Herausgeber: Agrarhistorisches Museum Alt Schwerin, 1987
Agrarhistorisches Museum Alt Schwerin Agrarhistorisches Museum Alt Schwerin, Begleitheft, 1976
Verfasserkollektiv am Bezirksmuseum des Bezirks Neubrandenburg, Waren Müritz Alt Schwerin, ein mecklenburgisches Dorf, 1962.
Weblinks
Commons: Alt Schwerin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern: Alt Schwerin im SIS-Online. Statistisches Informationssystem.
Website Alt Schwerin
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Agroneum – Museum Alt Schwerin. Abgerufen am 14. Juli 2015 (html).