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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Bastheim nicht vorenthalten.
Geschichte
Gräberfunde aus der Bronzezeit und Hallstattzeit in der Bastheimer Flur bezeugen kulturelle Aktivitäten bereits ca. 1800 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung.
Um 700 begann das Vorrücken der Franken nach Osten (bezeugt durch Ortsnamen mit der Endung heim), von denen die Thüringer (von ihnen stammen ältere Gründungsbezeichnungen mit ungen) bis zum Rennsteig, der im Mittelalter die fränkische Grenze war, zurückgedrängt wurden. Bastheim kann man sich zu diesem Zeitpunkt als eine kleine besiedelte Waldlichtung an einem Bachlauf vorstellen. Das Ortsadelsgeschlecht der Herren von Bastheim ist seit dem Jahr 1180 nachweisbar, und stellte im ausgehenden Mittelalter langfristig maßgebliche Beamte im Verwaltungsapparat für den Klerus des Fürstbischofs in Würzburg. Überregionale Bedeutung für den Besengau hatte im Mittelalter auch das später säkularisierte Zisterzienserkloster in Wechterswinkel.
Im Jahr 1525 eroberten Bastheimer Bauern im Deutschen Bauernkrieg die Hildenburg und zerstörten sie völlig. Angeblich waren die Aufständischen der Meinung, dort befände sich der Reformator Martin Luther, und machten die Burg dem Erdboden gleich, als sie ihn nicht gefunden hätten. Dabei dürfte es sich jedoch um eine später entstandene Legende handeln, da es keinerlei historische Hinweise für dieses Motiv der Bauern gibt. Infolge des Wiener Kongresses wurde ein großer Teil von Franken und damit auch Bastheim zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 im Ersten Pariser Frieden endgültig an das Königreich Bayern. Das Geschlecht der Freiherren von Bastheim starb im Jahre 1848 aus. Im Jahre 1856 erfolgte der Abriss des alten Wasserschlosses der Herren von Bastheim, 1869 die Errichtung der Pfarrkirche St. Sebastian.
Bastheim von Süden (2007), im Hintergrund die Rhön
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politische Gemeinde Bastheim.
In der Zeit der NS-Diktatur wurde die Synagoge der jüdischen Gemeinde am Auweg 1 beim Novemberpogrom 1938 geschändet, die Kultgegenstände wurden vernichtet. Am Gebäude, das heute von der Kolpingsfamilie genutzt wird, erinnert eine Gedenktafel an dieses Geschehen.[3] Überregionale Bedeutung hat Bastheim durch den zwei Kilometer nördlich der Kerngemeinde liegenden Heimathof Simonshof. Hier betreut die Caritas Frauen und Männer aus gesellschaftlichen Randgruppen.
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Braidbach, Reyersbach, Rödles und Unterwaldbehrungen eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 folgte die Eingemeindung von Wechterswinkel.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bastheim im Luftbild 1999
Wirtschaft und Landwirtschaft, Tourismus
Wie in allen ländlichen Regionen ist auch in Bastheim die ehemalige Infrastruktur der Wirtschaft stark auf dem Rückzug. Von den vor wenigen Jahrzehnten in der Kerngemeinde Bastheim ortsansässigen zwei Bäckereien, zwei Metzgereien, zwei Gastwirtschaften, dem Schuster, dem Büttner und allen anderen Handwerksbetriebenur ist wenig übrig geblieben, bedingt auch durch die starke Attraktivität der jetzt mit dem Auto erreichbaren nahen Städte.
Hauptarbeitgeber für die Bastheimer Bevölkerung sind die verbliebenen ortsansässigen Handwerksbetriebe und die mittelständischen Unternehmen und Großbetriebe in den benachbarten Städten wie Bad Neustadt oder Mellrichstadt.
Auch in Bastheim blieb die Landwirtschaft vom „Bauernsterben“ in den vergangenen Dekaden nicht verschont. War nach dem letzten Weltkrieg noch nahezu jeder Hof der Gemeinde überwiegend ein Vollerwerbsbetrieb in der Landwirtschaft mit saisonaler Nebentätigkeit (im Sommer Bauer, im Winter Waldarbeiter oder Schnitzer und im Frühjahr im Steinbruch zum Hausbau) so sind derzeit nur noch vier in Land- und Forstwirtschaft tätige Vollbetriebe gemeldet.
Tourismus und Fremdenverkehr konnte sich in Bastheim nicht in einem größeren Maßstab etablieren, es gibt aber einige Gästehäuser und Fremdenzimmer.
Bildung
Die Gemeinde Bastheim hat Kindergärten in den Ortsteilen Bastheim und Reyersbach. In der Kerngemeinde Bastheim gibt es eine Grundschule.
Im Dorfgemeinschaftshaus in Rödles ist eine Gemeindebücherei eingerichtet.[6]
Kultur
Sebastiansbrunnen im Osterschmuck (2007)
Historisch bedingt gehört Bastheim und der Besengau als Teil der Rhön kulturell zu Unterfranken und ist entsprechend geprägt. Die Sprache des „Bosdemers“ ist Unterfränkisch mit starkem Rhöner Zungenschlag.
Begegnungsstätten
Besengauscheune in der Kerngemeinde mit wechselnden Veranstaltungen
LandStadt Haus im Ortsteil Rödles, kultureller Dialog
Kulturspeicher: Kultur- Begegnungsstätte für den Landkreis im ehemaligen Kloster Wechterswinkel
Baudenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Bastheim
Vereinsleben
Die gesellschaftliche und kulturelle Hauptaktivität in der Gemeinde geht überwiegend von den Vereinen aus:
Bastheim ist regionale Faschingshochburg. Die Karnevalsgesellschaft „Ba-Ka-Ge“, gemeinsam betrieben von den Vereinen TSG und Kolping, organisiert mit Unterstützung der gesamten Dorfbevölkerung Faschingsveranstaltungen nach „rheinischer Art“ wie Prunksitzungen, Faschingstänze und Kinderfasching.
Die Turn- und Sportgemeinschaft (TSG Bastheim) ist der zahlenmäßig größte und aktivste Verein; das Vereinsheim mit den Sportplätzen befindet sich auf dem Spielberg, etwa einen Kilometer nördlich der Ortschaft.
Der Musikverein Bastheim versammelt die Blasmusiker, das Vereinsheim ist im Rathaus untergebracht.
Der Bastheimer Zweigverein des Rhönklubs ist ebenfalls im Rathaus untergebracht.
Die Kolpingsfamilie hat ihr Vereinsheim am Mühlbach.
Die Freiwillige Feuerwehr Bastheim hat ihr Feuerwehrhaus in der Geckenauer Straße.
Der Kleintierzuchtverein hat sein Vereinsheim in einem Nebenflügel des Rathauses.
Persönlichkeiten
Bernhard Reyder (1652–1717); geboren in Wechterswinkel, Abt des Benediktinerklosters in Münsterschwarzach
Georg von Mölter (1775–1846); bayerischer Generalmajor, Kommandant der Bundesfestung Landau (Pfalz), Ritter der Französischen Ehrenlegion, des Militär-Max-Joseph-Ordens und des Verdienstordens der Bayerischen Krone.
Ein überregional bedeutender Künstler aus Bastheim ist der Holzbildhauer Josef Gerngras. Geboren am 12. Oktober 1894 in Bastheim, gehörte er zu einer Generation, die zwei Kriege erlebte. Überwiegende Wirkungsstätte eines entsprechend wechselvollen Lebens des selbstständigen Künstlers war der Würzburger Raum. Verstorben ist Josef Gerngras am 10. Januar 1959. Ausgeführte Objekte in Bastheim sind in der Pfarrkirche die Christkönigsstatue, die Bruder-Konrad-Statue und das Kruzifix mit den Kriegergedächtnistafeln. Weitere ausgeführte Objekte in der näheren Umgebung sind in der kath. Pfarrkirche in Salz (ECCE HOMO) und in Heustreu (Tragmadonna und Christkönig in der Pfarrkirche) zu besichtigen.
Ortsansässig und berufstätig in Wechterswinkel war der Schullehrer, Schriftsteller, Mundart- und Heimatdichter Georg Trost (1906–1968), der mit viel Phantasie historische Geschichten und Sagen aus der Rhöner Heimat erzählte.
In der ehemaligen Propstei Wechterswinkel wohnte und arbeitete von 1914 bis 1933 der Sprachforscher Ernst Lewy (* 1881 in Breslau; † 1966 in Dublin) Lewy war zwischen 1922 und 1933 ordentlicher Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und hat in Wechterswinkel mehrere Bücher und Aufsätze verfasst.
Weblinks
Commons: Bastheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Gemeinde Bastheim
Eintrag zum Wappen von Bastheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Bastheim: Amtliche Statistik des LfStat