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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Billigheim nicht vorenthalten.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Ungefähr im Jahre 1000 gründete Bischof Heinrich von Würzburg ein Benediktinerinnenkloster in Billigheim, wovon die erste Erwähnung des Ortes als „Closter Bullikhemb“ zeugt. Der vermutliche ältere Ort wurde wohl von einem fränkischen Regionalfürsten aus der Familie von Bulling gegründet. Im Jahr 1238 wurde das Kloster auf Wunsch der Nonnen in das Zisterzienserinnenkloster Billigheim umgewandelt und erlebte noch im 13. Jahrhundert seine Blüte, während der es bis zu seiner Auflösung auch die Ortsherrschaft innehatte.
1361 wurden Dorf und Kloster kurmainzisch und wurde von der Kellerei Allfeld verwaltet. 1462 wurde Billigheim vom Pfalzgrafen Ludwig von Zweibrücken belagert und angegriffen. Unter Kommando von Hans von Gemmingen konnte der Ort aber erfolgreich verteidigt und die Angreifer geschlagen werden. Durch Bauernkrieg und Reformation im 16. Jahrhundert wurde das Kloster geschwächt und 1584 schließlich von Erzbischof Wolfgang von Dalberg aufgehoben. Der Keller von Allfeld war zugleich Hofmeister zu Billigheim. Um 1700 wurde der Sitz der Kellerei von Allfeld nach Billigheim verlegt.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss fiel die Kellerei Billigheim 1803 als Grafschaft Leiningen-Billigheim an die Familie Leiningen. Die Grafen errichteten 1803 im Ort ein Schloss, das im Jahre 1902 durch ein Feuer vernichtet wurde.
Verwaltungsgeschichte
Seit der Gründung des Rheinbunds 1806 gehört Billigheim zum Großherzogtum Baden. Es gehörte zum Amt Mosbach und ab 1936 zum Landkreis Mosbach.
Am 31. Dezember 1973 wurde Waldmühlbach nach Billigheim eingemeindet.[4] Am 1. Januar 1974 entstand die heutige Gemeinde Billigheim durch die Vereinigung der Gemeinden Allfeld, Billigheim und Katzental.[4] Sulzbach kam am 1. Februar 1974 hinzu.[5] Anlässlich der Kreisreform, die am 1. Januar 1973 in Kraft trat, wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde vom aufgelösten Landkreis Mosbach in den Odenwaldkreis umgegliedert. Dieser wurde wegen der Namensgleichheit mit dem hessischen Landkreis am 10. September 1974 in Neckar-Odenwald-Kreis umbenannt.
Einwohnerentwicklung
Ortsteil Billigheim
Jahr |
Einwohner
|
1894 |
880[6]
|
1933 |
881[7]
|
1939 |
824[8]
|
1945 |
969[8]
|
2007 |
1772[9]
|
Gemeinde Billigheim
Die Angaben entstammen dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg.
Jahr
|
Einwohner
|
1871 |
3830
|
1880 |
3937
|
1890 |
3570
|
1900 |
3606
|
1910 |
3724
|
1925 |
3622
|
1933 |
3620
|
1939 |
3380
|
1950 |
4817
|
1956 |
4495
|
|
Datum
|
Einwohner
|
1961 |
4617
|
1970 |
5292
|
1987 |
5309
|
1991 |
5659
|
1995 |
5748
|
2000 |
5853
|
2005 |
5862
|
2010 |
5742
|
2015 |
5900
|
|
Religionen
Billigheim und seine Ortsteile sind aufgrund der historischen Zugehörigkeit zu Kurmainz und zum Deutschen Orden vorwiegend römisch-katholisch geprägt. Es gibt jedoch auch eine evangelische Gemeinde in dem Ort.
Denkmal für die ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger
Seit dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Billigheim eine jüdische Gemeinde. 1804 wurde eine Synagoge in der Schefflenztalstraße erbaut und von 1835 bis 1876 gab es eine jüdische Elementarschule. 1842 lebten 140 Juden in Billigheim. Diese Zahl verringerte sich in der Folgezeit. 1933 lebten noch 30 jüdische Bürger im Ort. Die letzten zehn verbliebenen jüdischen Gemeindemitglieder wurden am 22. Oktober 1940 ins Internierungslager Gurs deportiert. Mindestens sieben von ihnen starben dort oder in Auschwitz. Die Synagoge wurde 1990 abgerissen. Das Türgewand der Synagoge blieb erhalten und ist heute eine Gedenkstätte.[10][11]
Politik
Rathaus von Billigheim
Gemeinderat
In Billigheim wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2014
|
Sitze 2014
|
% 2009
|
Sitze 2009
|
Kommunalwahl 2014
%6050403020100
50,8 %27,7 %21,5 %
CDUFWSPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8
+5,4 %p
-6,6 %p+1,2 %p
CDUFWSPD
|
CDU
|
Christlich Demokratische Union Deutschlands
|
50,8
|
10
|
45,4
|
9
|
FW
|
Freie Wähler
|
27,7
|
6
|
34,3
|
7
|
SPD
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
21,5
|
4
|
20,3
|
4
|
gesamt
|
100,0
|
20
|
100,0
|
20
|
Wahlbeteiligung
|
50,6 %
|
55,7 %
|
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.
1974–1982 |
Hermann Rieth (krankheitsbedingt in Ruhestand getreten)
|
1982–2000 |
Ronald Schwammel (krankheitsbedingt in Ruhestand getreten)
|
2001–2017 |
Reinhold Berberich
|
seit 2017 |
Martin Diblik
|
Mit 84,62 Prozent der Stimmen wurde im Januar 2017 Martin Diblik zum Bürgermeister gewählt, der langjährige Amtsinhaber Reinhold Berberich bekam 14,44 Prozent der Stimmen.[12]
Wappen
In geteiltem Schild oben in Blau schräggekreuzt ein goldener (gelber) Krummstab und ein goldenes (gelbes) Patriarchenhochkreuz mit Kleeblattenden, beide umschlungen von einem silbernen (weißen) Tuch, unten in Silber (Weiß) ein achtspeichiges Rad.
Das Wappen erinnert mit Krummstab und Kreuz an das ehemalige Frauenkloster in Billigheim und mit dem Rad an die mainzische Ortsherrschaft vor 1803 (Mainzer Rad).
Wappen der fünf Ortsteile
Allfeld
Billigheim
Katzental
Sulzbach
Waldmühlbach
Gemeindepartnerschaften
Altofen-Krottendorf (Óbuda-Békásmegyer, 3. Bezirk von Budapest/Ungarn)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von 1908 bis 1965 schloss die private Schefflenztalbahn Billigheim ausgehend von Oberschefflenz an das Eisenbahnnetz an.
Grund- und Hauptschule Billigheim
Bildungseinrichtungen
In der Gemeinde Billigheim gibt es neben einer Grund- und Hauptschule im Ortsteil Billigheim, wobei die Kinder der Klassen 1 und 2 aus Billigheim, Katzental und Waldmühlbach in der Grundschule in Waldmühlbach untergebracht sind, auch je eine Grundschule in Allfeld und in Sulzbach. Außerdem gibt es fünf Kindergärten in der Gemeinde.
Ansicht der Sonderabfalldeponie von Osten (Dez. 2011)
Sonderabfalldeponie
1984 eröffnete das Land Baden-Württemberg in Billigheim als Ersatz für die geschlossene Deponie in Malsch die „Sonderabfalldeponie Billigheim“ für andienungspflichtige Sonderabfälle. Eigentümer der Deponie ist die landeseigene Sonderabfall-Deponiegesellschaft Baden-Württemberg mbH (SAD). 2000 wurde die HIM mit der Betriebsführung beauftragt.
Die Kapazität der Deponie beträgt insgesamt rund 930.000 m³, wovon im Dezember 2006 rund 580.000 m³ verfüllt waren. Die geschätzte Restlaufzeit beträgt noch rund 15–25 Jahre.[13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Pfarrkirche St. Michael
In der Ortsmitte von Billigheim befindet sich die katholische Pfarrkirche St. Michael, die im 12. Jahrhundert als Klosterkirche des Klosters Billigheim erbaut wurde. Nach Aufhebung des Klosters 1584 wurden die restlichen Klostergebäude abgerissen. 1971–1975 wurde die Kirche renoviert und durch einen Erweiterungsbau und einen freistehenden Turm zu ihrer heutigen Gestalt vergrößert. Der eichenhölzerne Dachstuhl des Langhauses aus dem 12. Jahrhundert gilt als große Kostbarkeit.
Bei der Pfarrkirche St. Michael befindet sich die Remise, ein Wirtschaftsgebäude, das 1625 aus den Steinen des abgebrochenen Konventsgebäudes des Klosters errichtet wurde und seit den 1970er Jahren Kindergarten ist. Die Remise trägt das Wappen von Erzbischof Johann Schweikhard von Kronberg.
Das alte Schul- und Rathaus mit dem markanten Glockentürmchen wurde 1838 errichtet. Im Ort befinden sich zahlreiche weitere historische Anwesen und Bildstöcke. Die evangelische Kirche ist eine ehemalige, später erweiterte Notkirche von 1964.
Am Arcoplatz ist die Apsis der ehemaligen gotischen Pfarrkirche zu sehen. An dieser Stelle wurde bereits im 9. oder 10. Jahrhundert eine hölzerne Kapelle errichtet, die dem Erzengel Michael geweiht war. Hier befand sich auch der Friedhof des Ortes. Die Kapelle wurde im 11./12. Jahrhundert durch einen Brand zerstört. Im 13. Jahrhundert wurde als Nachfolgebau die gotische Pfarrkirche St. Michael gebaut. Diese diente bis zur Aufhebung des Klosters als Pfarrkirche. Seither wurde die Klosterkirche als Pfarrkirche genutzt und der alte Bau diente zunächst noch als Friedhofskapelle. Den Namen erhielt dieser Platz von den Grafen von Leiningen-Billigheim zur Erinnerung an Gräfin Gabriele von Leiningen, geb. von Arco.
Altes Rathaus
Remise
Evangelische Kirche
Arcoplatz
Gedenkstätten
Eine Gedenktafel an der Friedhofshalle sowie das Türgewand der ehemaligen Synagoge in der Schefflenztalstraße erinnern an die Deportation der jüdischen Frauen und Männer des Ortes, von denen mindestens sieben durch den NS-Terror ums Leben kamen.[10]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Karl Ritter von Goebel (1855–1932), Botaniker