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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Boffzen nicht vorenthalten.
Geschichte
Mittelalter
Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Boffzen unter dem Namen Boffeshus in den Corveyer Traditionen.[2] Dort wird eine Landschenkung in lateinischer Sprache festgehalten. Übersetzt heißt es dort: „Es übergab Adalbod für das Seelenheil seines Bruders Swyricdac in Boffeshus eine Hufe“.
Der Name Boffzen gehört zu den patronymischen Ortsnamen und bedeutet „Siedlung des Boffi“. Der -hausen Typus ist im niederdeutschen Sprachraum geläufiges Bildungselement frühmittelalterlicher Siedlungsnamen. Der Name Boffi ist nicht unbekannt. Berühmtester Träger dieses Namens ist Abt Bovo I. von Corvey (879-890). Er war der Nepos des Abtes Warin I. (Corvey). Leider ist der Begriff nepos mehrdeutig. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Wüstung Essezen im Gemeindegebiet. Sie geht sehr wahrscheinlich auf eine Benennung nach einem Asic/Esic zurück. Ein um 855 verstorbener comes Beffo soll Bruder dieses Asic gewesen sein. Ein bekannter Asig (Esikonen) war comes im Hessengau. Dieser Asic/Asig war in zweiter Ehe mit Ida der Jüngeren, vermutlich einer Tochter des dux Ekbert (Sachsen) vermählt. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die Orte Boffzen und Essezen auf ebendiesen Asic und seinen Bruder Beffo oder aber auf den Abt Bovo I zurückgehen. Die Namensähnlichkeit von Beffo und Bovo lässt es plausibel erscheinen, dass eine Verwandtschaft bestand, am ehesten vielleicht durch Ida die Jüngere und Asic. Damit wäre Bovo I auch Neffe „nepos“ des Warin.
Ende des 12. Jahrhunderts wird erstmals das Ritter- und Ministerialengeschlecht derer von Boffessen in Urkunden erwähnt. Die Grundherren besaßen Höfe und Ländereien in Maygadessen bei Godelheim, in Bosseborn und in Höxter. Konrad von Boffessen nahm am 5. Kreuzzug ins Heilige Land teil. Im 15. Jahrhundert erlebte das Adelsgeschlecht den sozialen Abstieg. Ritter waren nicht mehr gefragt in einer Zeit, in der sich Feuerwaffen und das Landsknechtswesen etablierten. Die Spur der Familie von Boffessen verliert sich schließlich im 18. Jahrhundert.
Im Mittelalter existierte Boffzen gegenüber eine 1375 erwähnte Weserinsel.
Boffzen in der Literatur
Boffzen mit seinem Landwehrturm ist zusammen mit der Porzellanmanufaktur Fürstenberg der Handlungsort in der 1898 erschienenen historischen Erzählung Hastenbeck von Wilhelm Raabe.
Boffzen in den Medien
1991 erlangte der Ort überregionale Bekanntheit, als auf einem Waldparkplatz bei Boffzen zwei Polizeibeamte ermordet wurden.
Einwohnerentwicklung
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1821
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1848
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1871
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1910
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1925
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1933
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1939
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1996
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2006
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2011
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Einwohner
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920
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1.136
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1.368
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2.082
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1.893
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1.830
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1.969
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3.193
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2.917
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2.701
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Politik
Gemeindewahl 2011
Wahlbeteiligung: 52,71 % (2006: 58,27 %)
%6050403020100
50,64 %35,90 %8,13 %5,33 %
SPDCDUGrüneFDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
%p 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6
-2,87 %p
-4,81 %p+8,13 %p-0,45 %p
SPDCDUGrüneFDP
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 11. September 2011 ergab folgende Sitzverteilung:
SPD: 7 Sitze (±0)
CDU: 4 Sitze (–1)
GRÜNE: 1 Sitz (+1)
FDP: 1 Sitz (±0)
Kommunalwahl 2016:
SPD: 6
CDU: 5
FDP: 1
UWGB: 1
[3]
Bürgermeister
1986–2006: Marlies Loges (SPD)
2006–2016: Horst Menzel (SPD)
seit 2016: Christian Perl (CDU)
[4]
Partnerschaft
Seit Juni 1977 mit der französischen Gemeinde Villers-sur-Mer im Département Calvados
Mit der Gemeinde Nachterstedt in Sachsen-Anhalt
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Boffzen führen die gemeinsame Landesstraßen 549/550 vom Brückfeld bei Höxter als Bahnhofstraße in den Ortskern. Von dort führt die L 549 (Sollingtor, Neuhäuser Straße) östlich nach Neuhaus im Solling und die L 550 (Radstaken) nach Fürstenberg (Weser). Nördlich an der Abzweigung am alten Zollhaus führt die L 550 östlich von Lüchtringen nach Holzminden.
Die nächstgelegenen Bahnstationen sind Höxter Rathaus an der Bahnstrecke Altenbeken – Kreiensen (KBS 403 und 355) sowie Lauenförde-Beverungen an der Bahnstrecke Ottbergen – Northeim/Göttingen (Sollingbahn) (KBS 356).
Betriebe
Glashütte Noelle + von Campe (Zentrale)
1866 wurde die Glashütte Bartling & Co. in Boffzen gegründet, die seit einer Umfirmierung im Jahre 1874 den Namen Noelle + von Campe Glashütte trägt. Heute stellt das Unternehmen mit rund 450 Mitarbeitern Glasverpackungen für die Lebensmittelindustrie her.
Die ehemalige Georgshütte wurde 1872 als weitere Glasfabrik in Betrieb genommen und 1989 stillgelegt.
Zu den weiteren mittelständischen Betrieben in Boffzen gehört eine der sieben bundesweiten Hauptniederlassungen der Hansa-Flex AG mit einer Niederlassung des Geschäftsbereichs Metallschläuche[5].
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Erlöserkirche und Kriegerdenkmal in Boffzen
Die ev.-luth. Erlöserkirche wurde 1730/37 im Süden des damaligen Dorfes am Rande der Weserniederung erbaut. Das Dach besteht aus Sollingsandstein. Im Innenraum befindet sich schlichter barocker Kanzelaltar von etwa 1736 außerdem ein gläserner Kronleuchter von 1858. Die Deckenmalerei ist aus den 1880er Jahren. 2002 wurde eine neue Orgel von der Firma Krawinkel aus Deisel eingebaut.
Jüdischer Friedhof (Boffzen)
Glasmuseum Boffzen
Vereine
1857 Gründung des Männergesangverein von 1857
1873 Gründung der Kameradschaft ehemaliger Soldaten
1898 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Boffzen als Nachfolgerin einer Pflichtfeuerwehr.
1908 Gründung des Sportvereins FC 08 Boffzen e. V.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
Georg Heinrich Berkhan (1747–1795), evangelisch-lutherischer Theologe, Hauptpastor an Sankt Katharinen in Hamburg
August Knop (1903–1991), Ingenieur, Landrat und Reichstagsabgeordneter (NSDAP)
Hugo Eberhard Schomburg (1904–1987), Heilpädagoge, Hochschullehrer, Quäker
Marlies Loges (1934–2015), Bürgermeisterin von Boffzen 1986–2006, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande (7. Oktober 2011)
Walter Knop (1906–1991), Politiker (NSDAP)
Weiterer
1799 lebte Wilhelm August Lampadius im Pfarrhaus (Bachstraße) und arbeitete an der Erfindung des Leuchtgases.