…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Bromskirchen nicht vorenthalten.
Geschichte
Der Flecken Fromoldeskirchen mit verstümmelter Martins-Basilika, 1238 Vorort einer Battenberger Kleinzent, war ursprünglich wohl eine karolingische Höhenwegs-Siedlung von Königsleuten.[2] Im Jahre 1238 wurde die Gemeinde erstmals in einer Note des Erzbistums Mainz urkundlich erwähnt. Historisch dokumentierte Namensformen des Ortes waren: Fromolskirke (1238), Fromoldeskirchen (1291), Frumboldeskirchen (1359), Fromißkirchen (1394), Brommelskirchen (1473).[3] Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam das Dorf zu Hessen-Darmstadt und 1866 zu Preußen.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Somplar am 1. Februar 1971 nach Bromskirchen eingemeindet.[4]
Über Jahrhunderte war der Ort von der Landwirtschaft auf kargen Böden und dem Wald geprägt.
Zug mit V2-Raketen in Bromskirchen
Im Jahr 1945 wurde Bromskirchen kurzfristig weltweit bekannt, als ein kompletter Zug mit V2-Raketen in Bromskirchen von Truppen der US-Armee erbeutet wurde. Dieser Zug war am frühen Morgen des 22. März von Driedorf (Westerwald) kommend als überlanger Militärzug über Herborn in die Aar-Salzböde-Bahn eingebogen. Er war über einen Kilometer lang und wurde von zwei Lokomotiven (Typ G 8) gezogen, eine weitere befand sich in der Mitte, eine vierte schob von hinten. Bei Bicken wurde er gegen acht Uhr und später bei Bischoffen von amerikanischen Jagdbombern angegriffen und eine Lok beschädigt (Kesseldurchschuss), bei heftiger Gegenwehr durch die mitgeführten Vierlingsflaks. Der Zug wurde danach in Bischoffen in zwei Teile geteilt und erreichte gegen Abend den 700 m langen Tunnel bei Hartenrod, wo er jedoch vorne heraus ragte. Zwei Tage später wurde er Richtung Marburg abgefahren. Nach einer Irrfahrt über Marburg, Wetter, Frankenberg und Allendorf erreichte der Raketenzug auf dem Weg nach Winterberg am 29. März den Bahnhof Bromskirchen. Dort stoppten ihn gegen neun Uhr amerikanische Panzer, als die Loks im Bahnhof Bromskirchen Wasser tanken wollten. Den Amerikanern fielen mit diesem V2-Eisenbahnbatteriezug der Gruppe Süd-Art.Rgt.(mot.)z.V.901, Abt.Ia[5][6] unter Planen getarnt, zehn komplette V2-Raketen einschließlich Treibstoff, Eisenbahnabschussrampen, gepanzerten Mannschafts- und Flakwaggons sowie die Bedienungsanleitungen in die Hände. Drei Tage später ließen die Amerikaner den Beutezug nach Antwerpen bringen. Von dort wurde die Ladung nach Amerika verschifft und trug damit ganz wesentlich dazu bei, die amerikanische Raketentechnik aufzubauen. Bis dahin war den Amerikanern die V2 nur aus ihren Bruchstücken nach dem Einschlag bekannt.[7] Die Erbeutung dieses Zuges wurde auch ausführlich in alliierten Wochenschauen thematisiert.[8]
Einwohnerentwicklung
Jahr |
1961 |
1970 |
1990 |
1991 |
1992 |
1993 |
1994 |
1995 |
1996 |
1997 |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2012
|
Einwohner |
1032 |
1135 |
1852 |
1868 |
1896 |
1895 |
1858 |
1879 |
1895 |
1920 |
1913 |
1952 |
1961 |
1958 |
1940 |
1916 |
1766
|
Politik
Gemeindevertretung
Rathaus und evangelische Kirche
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2016
Insgesamt 15 Sitze BLB: 9 BLS: 4 UBL: 2
|
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2016
|
Sitze 2016
|
% 2011
|
Sitze 2011
|
% 2006
|
Sitze 2006
|
% 2001
|
Sitze 2001
|
BLB
|
Bürgerliste Bromskirchen
|
62,4
|
9
|
53,1
|
8
|
49,2
|
7
|
—
|
—
|
BLS
|
Bürgerliste Somplar
|
23,1
|
4
|
24,0
|
4
|
27,6
|
4
|
18,0
|
3
|
UBL
|
Unabhängige Bürgerliste
|
14,4
|
2
|
22,8
|
3
|
23,2
|
4
|
—
|
—
|
BWG
|
Bürgerliche Wählergemeinschaft
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
43,0
|
6
|
ABL
|
Alternative Bürgerliste
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
23,6
|
4
|
SPD
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
15,4
|
2
|
Gesamt
|
100,0
|
15
|
100,0
|
15
|
100,0
|
15
|
100,0
|
15
|
Wahlbeteiligung in %
|
50,6
|
48,5
|
52,2
|
56,5
|
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Bromskirchen neben dem Bürgermeister fünf ehrenamtliche Beigeordnete angehören. Ehrenamtlicher Bürgermeister ist Ottmar Vöpel.[12]
Partnerschaften
Bromskirchen unterhält seit 1978 partnerschaftliche Beziehungen zur französischen Gemeinde Arrou.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Bromskirchen
Oberlinspher Mühle
Denkmalgeschützter Hof im Ortskern
Die Gesamtanlage des historischen Ortskerns um den leicht erhöhten Kirchplatz ist denkmalgeschützt.[13] Historische Bausubstanz ist wegen der Brände in den Jahren 1556, 1843 und 1850 kaum vorhanden.[13] Die Evangelische Kirche Bromskirchen wurde im dritten Viertel des zwölften Jahrhunderts errichtet und von 1574 bis 1585 zur evangelischen Predigtkirche umgebaut.[14] Das denkmalgeschützte[15] Rathaus Bromskirchen wurde in den Jahren 1619 bis 1621 erbaut. Es ist ein Fachwerkhaus mit ornamentalen Schnitzereien. Am Linspherbach liegt die denkmalgeschützte Oberlinspher Mühle.[16]
Regelmäßige Veranstaltungen
Fester Bestandteil des Bromskircher Terminkalenders ist das Schützenfest. Es findet jährlich am ersten Augustwochenende statt.
Die Seefete des Jugendclubs findet auch jedes Jahr am letzten Wochenende im Juli statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Fa. Ante-Holz
Solarpark
J. D. Philipps (1846–1926)
Bromskirchen ist ein Wirtschaftsstandort und bietet mehr als 900 Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe. Größten Anteil daran hat die Firma Hoppe AG, führender Hersteller von Tür- und Fensterbeschlägen. Auch die Firma Ante-Holz ist dort von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
Verkehr
Der Bahnhof Bromskirchen lag an der Bahnstrecke Nuttlar–Frankenberg. Der Personenverkehr auf dem Abschnitt zwischen Winterberg (Westf) und Allendorf (Eder) wurde am 14. November 1966 eingestellt. Der Streckenteil ab Hallenberg ist seit dem 28. Mai 1967 stillgelegt und demontiert. Die Gleise wurden auch südlich von Winterberg im Mai 1992 abgebaut.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Gustav Adolf Brumhard (1805–1885), hessischer Richter und Politiker
Johann Daniel Philipps (1846–1926), Musikinstrumentenbauer; Gründer der Frankfurter Orchestrion- & Piano-Instrumenten-Fabrik J. D. Philipps
Ehrenbürger
Friedrich Hoppe (1921–2008), Gründer der Hoppe AG
Herbert Hoppe (1932–2012), Bruder von Friedrich Hoppe
Wolf Hoppe (* 1952), Mitinhaber der Hoppe AG und Sohn von Friedrich Hoppe
Literatur
Georg Dehio, Ernst Gall, Magnus Backes: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen. 2. Auflage Sonderausgabe Darmstadt 1982. S. 109–110.
Georg Wilhelm Sante: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen. 3. Auflage Stuttgart 1976, Nachdruck 1993. S. 63.