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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Creußen nicht vorenthalten.
Geschichte
Karte des Radenzgaus (Ratenzgowe) mit Creußen (Crosni)
Stadtmauer mit Hinterem Tor und Malefizturm
Die Besiedlung im damaligen Radenzgau[3] erfolgte um das Jahr 1000. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Creußen als „urbs crusni“ im Jahr 1003 bei den Streitigkeiten zwischen dem späteren Kaiser Heinrich II. und dem Schweinfurter Markgrafen Hezilo. Der Kaiser, unter anderem unterstützt vom Würzburger Bischof Heinrich, belagerte die Burg Creußen (castrum crusni), in der sich der Markgraf mit seiner Familie verschanzt hatte. Ob die Burg[4] damals zerstört wurde, geht aus den Quellen nicht hervor. Der Markgraf konnte zwar heimlich durch den Belagerungsring entweichen (der Volksmund berichtet, dass er durch einen Geheimgang entkam), wurde jedoch in der Nähe von Tiefenthal gefasst.
Die Herrschaft der Burggrafen von Nürnberg begann im Jahr 1251, als der Zoller Friedrich II. von Nürnberg vom staufischen König Konrad den Ort erhielt.[5] 1358 wurde Creußen von Kaiser Karl IV. zur Stadt erhoben. Ab 1500 lag die Stadt im Fränkischen Reichskreis. In den Hussitenkriegen und im Dreißigjährigen Krieg wurde sie verwüstet.
1792 fiel die Stadt an Preußen, dem der Markgraf Christian Friedrich Karl Alexander sein Herrschaftsgebiet verkauft hatte. Nach einem kurzen Intermezzo unter französischer Herrschaft (1807–1810) wurde das ehemalige Fürstentum Bayreuth, und mit ihm die Stadt Creußen, an Bayern verkauft. 1893 wurden große Teile durch einen Brand zerstört (Vorderes Tor, Marktplatz, Habergasse).
Wichtigster Wirtschaftszweig des ländlich geprägten Orts war bis in die 1930er Jahre das Handwerk. Bekannt ist die Stadt für die dort gefertigten Krüge. Bei der letzten freien Reichstagswahl am 6. November 1932 erreichte die NSDAP in Creußen bereits 55 Prozent der Stimmen (33,1 Prozent im Reichsdurchschnitt).[6]
Das 1912 gegründete Metallwerk des späteren Bürgermeisters und NSDAP-Ortsgruppenleiters Carl Tabel entwickelte sich während des Dritten Reichs zum Rüstungsbetrieb. Erste Rüstungsaufträge wurden im Mai 1938 erledigt, 1939 arbeiteten 166 Arbeiter in der Fabrik. Ab 1942 wurden neben Gewehren und Flakgeschützen auch Teile für Kampfpanzer gefertigt. Im Februar 1945 waren im Werk 1360 Personen beschäftigt, darunter 1160 Zwangsarbeiter. Deren Barackenlager am Thietmarplatz war mit einem doppelten, 2,20 Meter hohen Stacheldrahtzaun gegen Fluchtversuche gesichert und durch einen Tunnel mit der Fabrik verbunden. Ein weiteres Lager („Ost-Arbeiter-Lager“ Rosental) entstand auf der Vogelhöhe, dessen Steinbaracken sind noch vorhanden. Die Zwangsarbeiter stammten aus acht Ländern, sogar 14-jährige Mädchen und Jungen waren darunter.[7]
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bühl eingegliedert.[8] Am 1. Januar 1977 kam Neuhof hinzu. Gottsfeld, Haidhof, Seidwitz und der Markt Lindenhardt sowie Teile der aufgelösten Gemeinde Wolfsbach folgten am 1. Mai 1978.[9]
Politik
Stadtrat
Die Kommunalwahlen 2008 und 2014 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Stadtrat:
Partei / Wählergruppe
|
2008
|
2014
|
CSU |
6 |
5
|
SPD |
3 |
3
|
Grüne und Unabhängige |
1 |
2
|
Creußener Liste |
3 |
2
|
Überparteiliche Wählergruppe Creußen – Freie Wähler |
2 |
3
|
Lindenhardter Umlandliste (LUL) |
1 |
1
|
Gesamt |
16 |
16
|
Bürgermeister
Bei der Bürgermeisterwahl am 11. November 2012 gewann Martin Dannhäußer (Überparteiliche Wählergruppe – Freie Wähler) gegen den Amtsinhaber Harald Mild (CSU) mit 50,9 % der Stimmen. Im Jahr 2006 war Mild noch mit 90,81 % der Stimmen in seinem Amt bestätigt worden, als er keinen Gegenkandidaten hatte.
Städtepartnerschaften
Deutschland Greußen in Thüringen
Wappen
Blasonierung: Geviert von Silber und Schwarz, in der Mitte aufgelegt ein henkelloser roter Tonkrug.
Der älteste Nachweis ist eine Bauplastik am Rathaus (um 1470), der älteste Siegelabdruck ist von 1511. In einer farbigen Zeichnung von 1581 taucht erstmals der Krug in der Mitte des Schildes auf.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Eremitage
Die Pfarrkirche St. Jakobus am Heziloplatz erhielt nach der Zerstörung in den Hussitenkriegen und dem Wiederaufbau 1477 im Jahre 1700 ihre heutige Form und den größten Teil der barocken Innenausstattung. Der Kirchturm steht auf den Fundamenten des Bergfrieds der früheren Burg.
Gegenüber befindet sich die ehemalige Lateinschule, die in ihrer Blütezeit weit über Creußen hinaus großes Ansehen genoss.
Am Marktplatz steht das Pfarrhaus und davor das ehemalige Kommunbrauhaus, heute evangelisches Gemeindehaus.
Die Stadtmauer wurde 1358 bis 1361 errichtet mit
dem Hinteren Tor, in dem sich das Krügemuseum befindet,
dem Hunger- oder Malefizturm, der als Gefängnis erbaut wurde und dem
Markusturm, 1477 erbaut.
Die Habergasse war ursprünglich die Hauptstraße der Stadt und als Straßenmarkt angelegt. Dort wurden die Pferde der Handelsleute mit Hafer versorgt.
Das Rathaus wurde 1360 erbaut und nach den Zerstörungen im Hussitenkrieg 1477 neu errichtet. Brot- und Fleischbänke an der Längsseite dienten als Verkaufsstände.
Das Eremitenhäuschen gilt als die einzige erhaltene bürgerliche Eremitage Deutschlands. Es wurde 1760 von dem Theologen Johann Theodor Künneth erbaut.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Creußen
Kurfürstenhumpen, Creußen 1696, Steinzeug mit Zinndeckel. Victoria and Albert Museum London
Museum
Im Krügemuseum sind bedeutende Stücke des Creußener Steinzeugs ausgestellt. Dieses Steinzeug ist aus einem Ton gefertigt, dessen Zusammensetzung heute nicht mehr bekannt ist. Das Krügemuseum ist seit 1950 in der Torwächterstube im nördlichen Stadttor (Hinteres Tor) untergebracht. 2004 wurde es nach dem Ausbau des angrenzenden Scharfrichterhauses erweitert.
Regelmäßige Veranstaltungen
Gregorifest
Papst Gregor IV. richtete das Fest zu Ehren seines Vorgängers Papst Gregor I., dem Schutzpatron der Jugend und der Schulen, im Jahre 830 als Schulfest ein. In Creußen wird dieses Fest seit dem 17. Jahrhundert gefeiert. Es findet alle zwei Jahre am letzten Wochenende vor den Schulferien auf dem Marktplatz statt und dauert vier Tage.
Internationaler Töpfermarkt
Der Markt erinnert an die Tradition des Keramikhandwerks in Creußen und findet jedes Jahr am zweiten Sonntag im Juli statt.
Verkehr
Triebzug im Bahnhof Creußen (Oberfr)
Der Bahnhof Creußen (Oberfr) steht an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth. Dort fahren Züge der Relation Bayreuth–Nürnberg im Stundentakt.
Söhne und Töchter der Stadt
Georg Friedrich Seiler (1733–1807), ev. Theologe und Schriftsteller
Christoph Wirth (1870–1950), Erfinder[10]
Literatur
Hermann Joseph Hiery, Frank Spörrer: Creussen. Geschichte einer oberfränkischen Stadt (1800–2000). Stadt Creußen, 2003, ISBN 3-926621-26-5.
Weblinks
Commons: Creußen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Creußen in der Topographia Franconiae (Mathäus Merian) – Quellen und Volltexte
Homepage des Krügemuseums
Eintrag zum Wappen von Creußen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Homepage der Stadt Creussen
Creußen: Amtliche Statistik des LfStat
Erinnern statt vergessen: Zwangsarbeit in Creußen 1942–1945 bei vvn-bda.de