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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Deutschneudorf nicht vorenthalten.
Geschichte
Deutschneudorf: Blick auf die 1734/36 erbaute Kirche
Deutschneudorf: Gedenkstätte für die Opfer des Todesmarsches vom 9. Juni 1945
Um 1514 finden erste Schürfungen auf dem späteren Gemeindegebiet statt. Der Grünthaler Saigerhüttenfaktor August Rohdt erhält 1620 die Fortuna Fundgrube und die Pallas Fundgrube. 1637 errichtet er einen Hohen-Ofen-Platz zur Unterstützung des Drahthammers in Rothenthal. Aus dem nahen St. Katharinenberg kommen Exulanten als Fachleute. 1651 wird die Ansiedlung als Naudorff untern Catherbergk erstmals urkundlich erwähnt und umfasst 1657 drei Häuser. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Auftreten der Pest ist die Gegend nahezu menschenleer. Auf den entstandenen Rodeflächen werden böhmische Exulanten angesiedelt. Der erste Lehrer wird 1718 aktenkundig. Der Bau einer eigenen Kirche wird 1736 fertiggestellt und 1741 wird ein Schulgebäude errichtet. 1801 wird Deutschneudorf eigenständige Kirchgemeinde. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1875 gegründet. 1879 wird die erste Fernsprechstelle eingerichtet. Das Gemeindeamt wird 1924 errichtet. 1936 wird ein Schwimmbad erbaut. Während des Einmarsches der deutschen Wehrmacht ins Sudetenland am 1. Oktober 1938 befinden sich der Reichserziehungsminister Bernhard Rust sowie Konrad Henlein im Ort. Am 1. April 1939 wird die Oberlochmühle, bisher Ortsteil von Oberseiffenbach, Deutschneudorf zugeordnet. Zwischen Herbst 1944 und 8. Mai 1945 legen Mitglieder der Spezialeinheit der Wehrmacht Brandenburg unter der Code-Bezeichnung ORPHE ein Geheimdepot für Kunst- und Kulturgut an.
Zur Erinnerung an die Opfer des Todesmarsches vom 9. Juni 1945 von Komotau nach Maltheuern, der auch durch Deutschneudorf führte, wurde eine Gedenkstätte errichtet.
1966 bis 1970 erfolgt der Bau der zentralen Trinkwasserversorgung.
Am 3. Mai 1927 wurde als eine der letzten in Sachsen gebauten Bahnstrecken die 1919 vom sächsischen Landtag bewilligte Bahnstrecke Olbernhau-Grünthal–Deutschneudorf eröffnet. Am 21. Mai 1966 wurde der reguläre Personenverkehr auf dieser Bahnstrecke eingestellt; die Einstellung des Güterverkehrs erfolgte am 26. September 1969. Eine Verfügung vom 12. Juni 1970 ordnete den Streckenrückbau an, im Folgejahr wurden alle Gleisanlagen sowie die stählernen Brückenüberbauten der Strecke demontiert.
Am 1. Januar 1999 werden Deutscheinsiedel und Deutschneudorf zur Gemeinde Deutschneudorf zusammengeschlossen.[2]
Während des Augusthochwassers 2002 war Deutschneudorf einer der ersten Orte, die überflutet wurden.
Einwohnerentwicklung
Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:
1982 bis 1988
1982 − 1.727
1983 − 1.690
1984 − 1.664
1985 − 1.654
1986 − 1.649
1987 − 1.639
1988 − 1.593
|
1989 bis 1995
1989 − 1.571
1990 − 1.494
1991 − 1.484
1992 − 1.456
1993 − 1.416
1994 − 1.439
1995 − 1.382
|
1996 bis 2002
1996 − 1.387
1997 − 1.341
1998 − 1.301
1999 − 1.296
2000 − 1.271
2001 − 1.237
2002 − 1.215
|
2003 bis 2012
2003 − 1.197
2004 − 1.187
2005 − 1.174
2006 − 1.170
2007 − 1.142
2009 − 1.129
2012 − 1.068
|
ab 2013
2013 − 1.058
|
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
Gemeinderat
Wahl 2014[3]
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74,3 %25,7 %
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Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
FDP: 9 Sitze
AfD: 3 Sitze
Die Wahlbeteiligung betrug 59,9 %.
Bürgermeister
1973 bis 1989: Alfons Knittel
1990 bis 1994: Ludwig Kluge, parteilos
1994 bis 2015: Heinz-Peter Haustein, FDP
seit 2015: Claudia Kluge, FDP
Partnerschaften
Die Partnergemeinde ist Beratzhausen in Bayern.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Deutschneudorf ist Anfang- und Endpunkt des April 2015 eingeweihten Glockenwanderweges
Museen
In Deutschkatharinenberg befindet sich in einer bis 1880 betriebenen Kupfer- und Silbererzgrube das 2001 eröffnete Besucherbergwerk „Fortuna-Stollen“. Bis heute bestehen Vermutungen, nach denen hier am Ende des Zweiten Weltkrieges das Bernsteinzimmer eingelagert wurde. Das Heimatmuseum „Haus der erzgebirgischen Tradition“ befindet sich in Deutschneudorf.
Deutschneudorf und das Bernsteinzimmer
Der ehemalige Bürgermeister Heinz-Peter Haustein sucht seit Jahren in der Region nach dem Bernsteinzimmer. Wie im Februar 2008 bekannt wurde, hätten Bodenscans quaderförmige Formen gezeigt, welche auf unterirdisches Gold oder Silber schließen ließen. Des Weiteren gebe es in den Unterlagen eines Funkers und Navigators der Luftwaffe der ehemaligen Wehrmacht Hinweise darauf, dass in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wertvolle Kisten nach Deutschneudorf verbracht worden seien. Im Jahr 2008 fand eine bisher erfolglose Suche mit rasterartigen Erdbohrungen statt.[4][5]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Ehem. Bahnhof Deutschneudorf (2016)
In Deutscheinsiedel befindet sich ein 2002 eröffneter Grenzübergang für den PKW-Verkehr. Seit dem Wegfall der Grenzkontrollen durch das Schengener Abkommen im Dezember 2007 sind außerdem auch die Übergänge in Deutschneudorf und in Deutschkatharinenberg, die vorher nur für Fußgänger geöffnet waren, für PKW freigegeben.
Deutschneudorf war von 1927 bis 1969 Endpunkt der Bahnstrecke Olbernhau-Grünthal–Deutschneudorf.
Bildung
In Deutschneudorf wird ein deutsch-tschechischer Kindergarten betrieben. Der Bau einer deutsch-tschechischen Grundschule ist in Vorbereitung.
Literatur
Deutschneudorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band. Schumann, Zwickau 1820, S. 16–18.
Richard Steche: Deutschneudorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 3. Heft: Amtshauptmannschaft Freiberg. C. C. Meinhold, Dresden 1884, S. 5.