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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Diepenau nicht vorenthalten.
Geschichte
Der Ursprung des Wortteiles „diep“ liegt nicht, wie man aus heutiger Sicht annehmen könnte, in „tief“, sondern in „dip“ mit der Bedeutung „Moor, Morast“. Depenouwe und andere Ableitungen deuten auf die Lage in einer feuchten, wiesenreichen Gegend hin: „Moorige, morastige Aue“.
Der Übergang über den kleinen Fluss Wickriede in einer früher sehr moorigen Umgebung war ein wichtiger strategischer Punkt für Fernverbindungen. Die alte Poststraße von Hannover nach Osnabrück kreuzte hier mit der Süd-Nord-Verbindung von Minden nach Oldenburg. Das erklärt auch die Jahrhunderte dauernden Streitigkeiten zwischen den Bischöfen von Minden und den Grafen von Hoya. In einer Hoyaer Urkunde wird erwähnt, dass 1383 „dat nige Slot, geheten de Depenauwe“ von den Mindenern zerstört worden sei. Wechselweise wurden in den folgenden Jahren Burgen und Schlösser erbaut und von der Gegenseite wieder zerstört. Bis ins 18. Jahrhundert hinein bestanden unterschiedliche Auffassungen über die Grenze des „Mindener Waldes“. In späteren Zeiten boten die Räume des Diepenauer Schlosses Beherbergungsmöglichkeiten für „hochgestellte Persönlichkeiten“. Auf dem Wege von Hannover über Holland nach England haben hier Mitglieder des hannoverschen Königshauses mehrfach übernachtet.
In der Nacht vom 21. auf den 22. März 1822 brach in Diepenau eine Feuersbrunst aus, welche bei dem herrschenden Sturm so schnell um sich griff, dass innerhalb einer Stunde über zwei Drittel der Gebäude in vollen Flammen standen und um 9 Uhr morgens der ganze Flecken, mit Ausnahme von zehn Gebäuden, ein Raub der Flammen war.[2]
Im Jahre 1863 lebten in Diepenau elf, in Uchte und Warmsen je drei jüdische Familien. Die Familien lebten hauptsächlich vom Schlachten, zudem betrieben sie etwas Ackerbau und handelten. Vorsteher der Gemeinde Diepenau waren Herz Lilienfeld (1844), Isaak Wolfers (1856/57 und 1872 bis zu seinem Tod 1878), Hirsch S. Lilienfeld.[3] Am 19. August 1938 verließen mit der Familie Samenfeld die letzten jüdischen Bewohner den Ort (Lavelsloh), um der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zu entkommen. [4]
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Essern, Nordel und Steinbrink eingegliedert.[5]
Politik
Gemeinderat
Der Rat des Fleckens Diepenau besteht aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 3001 und 5000 Einwohnern.[6] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:[7]
Partei
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Anteilige Stimmen
|
Anzahl Sitze
|
CDU |
71,44 % |
11
|
SPD |
28,55 % |
4
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Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2016 lag mit 56,78 %[7] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 55,5 %.[8]
Bürgermeister
Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Annegret Trampe (CDU) zur ehrenamtlichen Bürgermeisterin für die aktuelle Wahlperiode.[9]
Windmühle Lavelsloh
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Historisches Bahnhofsgebäude an der Bahnstrecke Nienburg–Rahden
Windmühle
Kirche in Lavelsloh von 1642
Zurzeit befinden sich bei 52° 26′ 7″ N, 8° 45′ 38″ O52.4352777777788.7605555555556 drei der größten Windkraftanlagen der Welt vom Typ Enercon E-126 in Betrieb. Jede Anlage hat eine Leistung von 7,5 MW, eine Nabenhöhe von 135 Metern und einen Rotordurchmesser von 127 Metern.
Naturdenkmäler
Landschaftssee „Maringen Diek“
Moorlandschaft in Steinbrink und Essern mit Torfwerk
Heidepark in Essern (seit 1906)
Kulturdenkmäler
Jüdischer Friedhof Lavelsloh
Regelmäßige Veranstaltungen
Schützenfest des Schützenvereins Nordel e. V. an Himmelfahrt und dem darauffolgenden Wochenende.
Volksschützenfest mit attraktivem Bürgerschießen des Schützenvereins Lavelsloh e. V. am letzten Wochenende im August
Lavelsloher Herbstmarkt am zweiten Oktoberwochenende
Frühlingsfest im Ortsteil Lavelsloh veranstaltet vom Gewerbeverein Lavelsloh/Diepenau e. V.
Heidepark Essern: Himmelfahrt im Heidepark
Sommerturnier des RV Steinbrink-Nordel-Essern traditionell am 2. Augustwochenende
Flutlichtturnier des MTV Diepenau im August
Faslam (Straßenkarneval) am ersten Wochenende im Februar
Schützenfest in Steinbrink an dem Wochenende nach Pfingsten
Persönlichkeiten
Statius Fabricius (1591–1651), deutscher Theologe, Professor der Universität Helmstedt und Abt im Kloster Amelungsborn
Ferdinand Wahrendorff (1826–1898), Gründer der Wahrendorffschen Anstalten
Verkehr
Der Haltepunkt Lavelsloh-Diepenau liegt an der Bahnstrecke Uchte–Rahden. Es findet kein täglicher SPNV statt; lediglich saisonal verkehren Züge der Museumsbahn[10].
Literatur
Wilhelm von Hodenberg (Hrsg.): Hoyer Urkundenbuch. Hannover 1855, S. 497.
Weblinks
Commons: Diepenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Diepenau in der Topographia Braunschweig Lüneburg (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Offizielle Webseite der Gemeinde