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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Fehrbellin nicht vorenthalten.
Geschichte
Am 28. Dezember 1216 wurde die Burgwardei „Belin“ (Fehrbellin) erstmals erwähnt, als der Brandenburger Bischof Siegfried II. bei seiner Amtsübernahme dem Brandenburger Domkapitel seine Archidiakonatsrechte bestätigte. Das Stadtrecht erhielt Fehrbellin 1294. Die Fähre über das Rhinluch und ein Knüppeldamm sind seit 1402 bezeugt. Fehrbellin liegt am Pilgerweg Berlin–Wilsnack, der seit dem Ende des 14. Jahrhunderts begangen wurde.
Der heutige Ortsteil Walchow wurde urkundlich erstmals 1445 als walchouw erwähnt. Im 17. Jahrhundert wurde der Ort vollständig zerstört. Im selben Jahrhundert siedelten sich Holländer und Pfälzer an.
1616 wurde die Rhinbrücke nach Neuruppin errichtet. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts diente die Feldberger Dorfkirche als Pfarrkirche für Fehrbellin und als Hauptkirche des Ländchens Bellin. Patronatsherren waren zunächst die Bischöfe von Havelberg, dann die Herren von Bellin zu Bellin, seit 1657 das kurfürstliche Amt zu Bellin.
Langen, Manker, Walchow und Wustrau wurden im Dreißigjährigen Krieg 1638 durch kaiserliche Truppen niedergebrannt.
In der Schlacht bei Fehrbellin im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg besiegte der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg am 18. Junijul./ 28. Juni 1675greg. die Schweden und eroberte nach diesem Sieg bis 1678 das von den Schweden beherrschte Schwedisch-Pommern. Aus diesem Anlass schenkte Kaiser Wilhelm II. der Stadt Fehrbellin ein großes Reiterstandbild des Großen Kurfürsten. Es wurde von dem Berliner Bildhauer Fritz Schaper geschaffen und am 18. Oktober 1902 enthüllt.
Im frühen 18. Jahrhundert wurde das Havelländische Luch, gegen Ende des Jahrhunderts das Rhinluch trockengelegt. Seit 1840 entwickelte sich der Torfabbau, der der Brennstoffversorgung Berlins diente, zum wichtigen Wirtschaftszweig.
Seit 1880 führte die Strecke der Paulinenaue-Neuruppiner Eisenbahn durch Fehrbellin. Der Personenverkehr wurde 1970, der Güterverkehr 1995 eingestellt. 2011 wurde ein Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse errichtet.
Von 1940 bis 1945 bestand das Arbeitserziehungslager Fehrbellin (AEL), ein Frauen-Straflager der Geheimen Staatspolizei. Die Insassinnen, überwiegend ausländische Zwangsarbeiterinnen, mussten in der nahe gelegenen Bastfaserfabrik arbeiten. Nach dem Krieg produzierte die Fabrik als VEB Märkische Bastfaser weiter bis 1990.[4][5]
Am 1. Juni 1992 schloss sich die Stadt Fehrbellin mit 16 Gemeinden aus dem damaligen Kreis Neuruppin (Wustrau-Altfriesack, Langen, Wall, Linum, Dechtow, Karwesee, Königshorst, Hakenberg, Brunne, Lentzke, Betzin, Protzen, Manker, Tarmow, Walchow und Deutschhof) zum Amt Fehrbellin zusammen.[6]
Am 7. Mai 2002 genehmigte das Ministerium des Innern den Zusammenschluss der Gemeinden Betzin, Deutschhof, Hakenberg, Karwesee, Königshorst, Manker, Tarmow, Wall und der Stadt Fehrbellin zur neuen Gemeinde Fehrbellin, der allerdings erst zum 26. Oktober 2003 rechtswirksam wurde.[7] Zum 26. Oktober 2003 wurden die restlichen Gemeinden des Amtes Fehrbellin, also Brunne, Dechtow, Langen, Lentzke, Linum, Protzen, Walchow und Wustrau-Altfriesack per Gesetz in die Gemeinde Fehrbellin eingegliedert. Das Amt Fehrbellin wurde gleichzeitig aufgelöst.[8] Seither ist Fehrbellin eine Titularstadt. Formal ist das am Ortsteilnamen „Stadt Fehrbellin“ erkennbar.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
|
Einwohner
|
1875 |
2 675
|
1890 |
2 282
|
1910 |
1 839
|
1925 |
1 765
|
1933 |
2 156
|
1939 |
2 223
|
1946 |
3 875
|
1950 |
3 780
|
1964 |
2 984
|
1971 |
3 081
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1981 |
3 213
|
1985 |
3 373
|
1989 |
3 349
|
1990 |
3 292
|
1991 |
3 199
|
1992 |
3 447
|
1993 |
3 680
|
1994 |
3 289
|
1995 |
3 042
|
1996 |
3 065
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1997 |
3 036
|
1998 |
3 053
|
1999 |
3 095
|
2000 |
3 045
|
2001 |
2 962
|
2002 |
2 880
|
2003 |
9 463
|
2004 |
9 330
|
2005 |
9 278
|
2006 |
9 152
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
2007 |
9 028
|
2008 |
8 973
|
2009 |
8 917
|
2010 |
8 771
|
2011 |
8 595
|
2012 |
8 606
|
2013 |
8 670
|
2014 |
8 784
|
2015 |
8 829
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[9][10] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Kommunalwahl 2014[11]
Wahlbeteiligung: 34,5 %
%3020100
21,9 %21,6 %19,8 %12,2 %12,0 %4,1 %3,5 %4,9 %
CDUSPDSt. D.cWIRdLinkeGrüneBDWgSonst.Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:c Wählergemeinschaft „Starke Dörfer“d WIR – für Gemeinde Fehrbelling Brandenburgisches Dorf Walchow
Die Gemeindevertretung von Fehrbellin besteht aus 18 Gemeindevertretern und der hauptamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[12]
Gruppierung
|
Sitze
|
CDU
|
4
|
SPD
|
4
|
Starke Dörfer
|
4
|
WIR – für Gemeinde Fehrbellin
|
2
|
Die Linke
|
2
|
Bündnis 90/Die Grünen
|
1
|
Brandenburgisches Dorf Walchow
|
1
|
Bürgermeisterin
Ute Behnicke (parteilos) wurde in der Bürgermeisterwahl am 11. September 2011 mit 94,1 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.[13]
Wappen
Das Wappen, vom Heraldiker Frank Diemar, wurde am 18. Februar 1993 genehmigt.
Blasonierung: „In Silber eine zweitürmige, rote Kirche mit gequadertem Mauerwerk als Unterbau und einem mit einer schwarzen Rosette belegten offenen Doppelbogenportal. Die Türme sind mit je vier schwarzen Fenstern sowie mit bezackten, beknauften und bekreuzten Spitzdächern versehen. Zwischen den Türmen ein wachsender, schwarzbekleideter und behüteter Mönchsrumpf.“[14]
Flagge
Die Flagge der Gemeinde ist dreistreifig Rot-Weiß-Rot (Rot-Silber-Rot) im Verhältnis 1:3:1 mit dem Wappen im Mittelstreifen.
Logo der Gemeinde
Die Gemeinde Fehrbellin führt seit dem 27. Oktober 2005 ein gemeinsames Logo für Tourismus und Kultur. Es wurde bei einem durch die Gemeindeverwaltung Fehrbellin ausgeschriebenen Wettbewerb durch Beschluss der Gemeindevertreter am 27. Oktober 2005 als offizielles Logo der Gemeinde Fehrbellin bestätigt. Entworfen wurde das Logo von Tom Berger aus Neuruppin, der seit vielen Jahren im Vorstand des gemeinnützigen Vereins FKK-Fehrbelliner Karneval Klub e. V. mitarbeitet.
Das Logo vereint die Landschaftselemente Luchwiesen und Wälder sowie Flüsse und Teiche – die vorherrschende Landschaft in der Gemeinde Fehrbellin. Als überragendes Bildelement ist die im Volksmund so genannte „Goldelse“ der Siegessäule bei Hakenberg (Brandenburg) als stilisiertes Element mit verarbeitet. Als Kontrast dazu steht in Rot das Auge des Betrachters dieser Landschaft – ob als Tourist oder als Einheimischer.
Städtefreundschaft
Fehrbellin unterhält seit 1990 mit Dülmen in Nordrhein-Westfalen eine Städtefreundschaft.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmale in Fehrbellin und Liste der Bodendenkmale in Fehrbellin
Stadtkirche (erbaut 1865-66 nach Plänen von Stüler) aus gelbem Backstein in neugotischem Stil mit einem 41 Meter hohen Turm. Die dreischiffige Kirche steht an der Stelle der spätmittelalterlichen, um 1700 erweiterten Kirche des Dorfes Feldberg. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirche zu klein für die durch den wirtschaftlichen Aufschwung wachsende Stadt. 1858 legte Stüler einen Entwurf für einen Neubau vor, der von Kreisbaumeister Becker überarbeitet wurde. 1865 begannen der Abriss der alten Kirche und der Neubau. Dieser wurde 1867 geweiht. Die Ziegelsteine kamen aus Lindow und Linum. Nach verschiedenen Renovierungen wurde 1998 die Innenraumfassung der Bauzeit wieder hergestellt. Die Kirche ist mit ihrer monumentalen Gestaltung eine der bedeutendsten Kirchenbauten einer märkischen Provinzstadt in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es ist anzunehmen, dass die Beauftragung der königlichen Baumeisters Stüler und die imposante Größe der Kirche an die Bedeutung Fehrbellins für die brandenburgisch-preußische Geschichte erinnern sollte.[15]
Denkmal für den Großen Kurfürsten (von Fritz Schaper, 1902)
Denkmal der Schlacht von Fehrbellin
Denkmal für die Gefallenen 1813–1815 (von Max Wiese)
Dorfkirche Dechtow, Feldstein- und Backsteinbau aus dem 15. (16.?) Jahrhundert, Turm mit Staffelgiebel aus dem 19. Jahrhundert
Dorfkirche Tarmow von 1835, eine Normalkirche Schinkels
Dorfkirche Langen, Backsteinbau von 1855 (Stüler-Umkreis)
Dorfkirche Wustrau, Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert
Neogotische Backsteinkirche Walchow, 1851/52 errichtet.[16]
Rentengutsiedlung von 1928–32, Siedlung der klassischen Moderne, deren Erscheinungsbild allerdings durch Umbauten beeinträchtigt ist
Mahnmal von 1947 für die Opfer des Faschismus auf dem OdF-Platz an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Straße/Kapellenberg
Kultur
Fehrbelliner Festtage zu Ehren der Großen Schlacht bei Fehrbellin
Der etwas andere Karneval in Fehrbellin von November bis zum ersten Märzwochenende (egal, wann Aschermittwoch ist), veranstaltet vom FKK-Fehrbelliner Karneval Klub e. V.
Klassische und geistliche Konzerte in der Feldbergkirche/Stadtkirche
Jugendkonzerte, Musicals und Schulveranstaltungen in der Rhinhalle Fehrbellin
Literarische Veranstaltungen in der Gemeindebücherei Fehrbellin
Rockkonzerte von Nachwuchsbands und Jugendfreizeit im Jugendclub 0815
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Bis 1989 beschäftigte ein Textilbetrieb etwa 700 Mitarbeiter. Heute sind in Fehrbellin u. a. Betriebe des Baugewerbes, metallverarbeitende Betriebe, Landmaschinenhandel und -service und Nahrungsmittelerzeuger vertreten. Der Tourismus spielt eine wachsende Rolle.
Verkehr
Fehrbellin liegt an der Landesstraße L 16 zwischen Neuruppin und Kremmen. Die Anschlussstellen Fehrbellin und Neuruppin-Süd an der A 24 (Berlin–Hamburg) befinden sich auf dem Gemeindegebiet.
Die Bahnstrecke Paulinenaue–Neuruppin mit den Haltepunkten Lobeofsund und Betzin-Karwesee sowie dem Bahnhof Fehrbellin ist seit 1970 für den Personenverkehr stillgelegt und inzwischen abgebaut.
Auf dem Gemeindegebiet liegt der Flugplatz Ruppiner Land.
Bildung
Johann-Heinrich-Bolte-Grundschule Fehrbellin
Oberschule „Schule am Rhin“ Fehrbellin
Kleine Grundschule Königshorst
Grundschule Wustrau
Persönlichkeiten
Johann Heinrich Bolte (1750–1817), Geistlicher und Schulreformer, wirkte in Fehrbellin
Friedrich Wilhelm Wolff (1814–1887), Bildhauer, geboren in Fehrbellin
Bernhard Bohm (1841–1896), Reichstagsabgeordneter, geboren in Brunne
Hans Schönfeld (1900–1954), evangelischer Theologe, geboren in Fehrbellin
Kurt Hintze (1901–1944), SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei sowie SS- und Polizeiführer
Frank Jeske (1960–1994), Fußballspieler, geboren in Wustrau
Sonstiges
Bekannt ist der Fehrbelliner Reitermarsch (komponiert 1893 von Richard Henrion), Regimentsmarsch verschiedener Verbände der Bundeswehr.
Bilder
Ehemaliger Bahnhof Fehrbellin
Bützrhin nahe Wall
Kirche in Brunne
Ehemalige Bastfaserfabrik
Gutshaus in Wall
Stüler-Kirche
Wustrauer Rhin am Stadtpark
Denkmal für die Schlacht bei Fehrbellin
Denkmal für den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm im Kurfürstenpark
Denkmal für die Gefallenen 1813–1815
Kirche in Betzin
Wohnstallhaus in Deutschhof
Kirche in Dechtow
Friedhof in Dechtow
Karweseer Str. 2 in Dechtow
Kirche in Karwesee
Kirche in Langen
Dorf-Torf-Schul-Museum in Protzen
Kirche in Tarmow
„Des Fischers Traum“ und Klappbrücke in Wustrau-Altfriesack
Siedlungshaus Zietenhorst 4
Literatur
Ulrike Schwarz, Matthias Metzler: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Brandenburg. Landkreis Ostprignitz-Ruppin 13.2 = Gemeinde Fehrbellin, Amt Lindow (Mark) und Stadt Rheinsberg. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2003. ISBN 978-3-88462-191-2
Weblinks
Commons: Fehrbellin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Webseite der Gemeinde Fehrbellin