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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Fockendorf nicht vorenthalten.
Geschichte
Im Jahr 1272 wurde Fockendorf das erste Mal urkundlich erwähnt, der Ortsteil Pahna allerdings bereits 1227. 1445 bestand der Ort aus 15 Höfen. Der Ortsname ist im Gegensatz zu den umliegenden Siedlungen deutschen Ursprungs und bedeutet so viel wie „Dorf des Vokko“. Kirchlich gehört Fockendorf zur Pfarrei Treben. Das Dorf wird von der Pleiße tangiert und 1445 wurde hier erstmals eine Mühle urkundlich erwähnt.
Fockendorf gehörte zum wettinischen Amt Altenburg,[3][4] welches ab dem 16. Jahrhundert aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit folgender Ernestinischer Herzogtümer stand: Herzogtum Sachsen (1554 bis 1572), Herzogtum Sachsen-Weimar (1572 bis 1603), Herzogtum Sachsen-Altenburg (1603 bis 1672), Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg (1672 bis 1826). Bei der Neuordnung der Ernestinischen Herzogtümer im Jahr 1826 kam der Ort wiederum zum Herzogtum Sachsen-Altenburg. Nach der Verwaltungsreform im Herzogtum gehörte Fockendorf bezüglich der Verwaltung zum Ostkreis (bis 1900)[5] bzw. zum Landratsamt Altenburg (ab 1900).[6] Fockendorf gehörte ab 1918 zum Freistaat Sachsen-Altenburg, der 1920 im Land Thüringen aufging. 1922 kam der Ort zum Landkreis Altenburg.
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Pahna eingegliedert.
Bei der zweiten Kreisreform in der DDR wurden 1952 die bestehenden Länder aufgelöst und die Landkreise neu zugeschnitten. Somit kam der Ort mit dem Kreis Altenburg an den Bezirk Leipzig. 1990 wurde Fockendorf mit dem Landkreis Altenburg, der 1994 im Landkreis Altenburger Land aufging, wieder thüringisch.
Von 1692 bis 1995 gab es im Ort eine Papiermühle. Die Rohstoffzufuhr und der Absatz ihrer Produkte erfolgte über eine fast zwei Kilometer lange und 1898 errichtete Drahtseilbahn, die einen Anschluss zur Bahnstrecke Leipzig–Hof herstellte und deren Reste noch heute im Gelände erkennbar sind. 1946 wurde die Fabrik, zu der seit 1880 auch eine Braunkohlengrube in Pahna gehörte, auf Befehl der sowjetischen Militäradministration vollständig demontiert und als Reparationsleistung in die Sowjetunion verbracht. Der Betrieb wurde jedoch weiter geführt und 1949 ging wieder eine Papiermaschine in Betrieb. Nach Stilllegung der Fabrik 1995 übernahm die Gemeinde Fockendof das Betriebsgelände. In den Jahren 2000 und 2001 wurde ein großer Teil der Fabrikgebäude abgerissen, in den verbliebenen Gebäuden befindet sich heute das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr, mehrere Firmen und ein Heimat- und Papiermuseum, zu dem auch ein Kleinwasserkraftwerk gehört. In der Papierfabrik und in umliegenden Bauernwirtschaften wurden zur Zeit des Nationalsozialismus 60 ausländische Gefangene als Zwangsarbeiter eingesetzt.[7] Seit 1952 war Fockendorf Sitz einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.
Entwicklung der Einwohnerzahl
1583 – 135
1847 – 336
1880 – 351
1994 – 913
1995 – 913
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1996 – 914
1997 – 926
1998 – 965
1999 – 984
2000 – 988
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2001 – 974
2002 – 971
2003 – 951
2004 – 925
2005 – 917
|
2006 – 905
2007 – 900
2008 – 887
2009 – 867
2010 – 852
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2011 – 838
2012 – 829
2013 – 822
2014 – 806
2015 – 799
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Datenquelle: bis 1880 Löbe, ab 1994 Thüringer Landesamt für Statistik, Ortschronik Fockendorf 1997
Politik
Bürgermeister ist seit der Wahl am 27. Juni 2004 Karsten Jähnig von der Liste der Freiwilligen Feuerwehr. Er wurde 2010 und zuletzt 2016 mit einer Mehrheit von 99,5 % bei einer Wahlbeteiligung von 59,1 % (-1,6 %p) im Amt bestätigt. Zu Stande kam das Ergebnis dadurch, dass es keine Gegenkandidaten gab und lediglich zwei Wahlberechtigte einen eigenen Wahlvorschlag unterbreiteten. Vorheriger Bürgermeister war der ebenfalls auf der Liste der Freiwilligen Feuerwehr kandidierenden Dietrich Bauer.[8]
Seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
Feuerwehrverein – 7 Sitze (87,2 %)
CDU – 1 Sitz (12,8 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 62,7 % (-2,2 %).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Ort ist durch seine Lage an der Talsperre Windischleuba und dem Naherholungsgebiet Pahna für den Tourismus im Landkreis bedeutsam.
Papiermuseum Fockendorf
Die ehemalige Papierfabrik beherbergt als technisches Denkmal heute das Heimat- und Papiermuseum Fockendorf, betrieben vom Traditionsverein Papierfabrik Fockendorf e.V.[9] Unter anderem verfügt es über eine Handschöpferei und eine Sammlung originaler Handbüttenpapiere ab dem 16. Jahrhundert. Weiterhin ist eine Versuchspapiermaschine aus der ehemaligen Ingenieurschule in Altenburg, die dort den Studenten zur Durchführung von Versuchen diente, in Betrieb. Mit weiteren Geräten wie einem Turbolöser (Pulper), einer Steilkegelmühle, einer Reihe von Bütten, Wasserbehältern und einem Kalander sind alle wesentlichen Bestandteile zur Papierherstellung vorhanden.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Gerhard Brinkmann, Grafiker und Karikaturist, geb. 19. August 1913 in Fockendorf, gest. 26. Mai 1990 in Mannheim.