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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Forst an der Weinstraße nicht vorenthalten.
Geschichte
Der salische Graf Johann, Neffe von Kaiser Heinrich IV. und von 1090 bis 1104 als Johann I. Fürstbischof von Speyer, übereignete im Jahre 1100 seine persönlichen Besitzungen im Speyergau, darunter auch Deidesheim, schenkungsweise dem Hochstift Speyer. Der ausgedehnte Pfälzerwald westlich von Deidesheim, der in Urkunden „Vorst“ bzw. „Forst“ genannt wurde, war von dieser Regelung ausgenommen und blieb der fürstbischöflichen Jagd vorbehalten. In diesem Forst liegen die Anfänge des Dorfes.
Am 10. Mai 1525, während des pfälzischen Bauernkrieges, führte Kurfürst Ludwig V. in Forst erfolglose Verhandlungen mit den aufständischen Bauern des Geilweiler und des Bockenheimer Haufens.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Forst landesherrlich zum Hochstift Speyer. Im Jahr 1794 wurde das Linke Rheinufers im Ersten Koalitionskrieg von den Franzosen besetzt. Von 1798 bis 1814 gehörte Forst zum Kanton Dürkheim (französisch Canton de Durkheim) im Département Donnersberg (französisch Département du Mont-Tonnerre).
Aufgrund der Vereinbarungen des Wiener Kongresses kam das Gebiet im Juni 1815 zunächst zu Österreich und wurde 1816 auf der Grundlage eines Staatsvertrags an das Königreich Bayern abgetreten. Unter der bayerischen Verwaltung gehörte Forst von 1817 an zum Landkommissariat Neustadt im Rheinkreis, ab 1862 zum Bezirksamt Neustadt und von 1939 an zum Landkreis Neustadt an der Weinstraße.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde Forst an der Weinstraße innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des Regierungsbezirks Pfalz im damals neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz. Seit der Verwaltungsreform 1969 gehört Forst zum Landkreis Bad Dürkheim.
Bevölkerungsentwicklung
Die Tabelle zeigt die Entwicklung der Einwohnerzahl von Forst an der Weinstraße; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]
Jahr |
Einwohner
|
1815 |
695
|
1835 |
789
|
1871 |
591
|
1905 |
589
|
1939 |
603
|
1950 |
746
|
|
Jahr |
Einwohner
|
1961 |
742
|
1970 |
687
|
1987 |
669
|
1997 |
732
|
2005 |
848
|
2015 |
833
|
|
Religion
Ende 2011 waren 50,8 % der Einwohner katholisch und 29,5 % evangelisch, 18 % waren konfessionslos, und 1,6 % gehörten einer sonstigen Religion an.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Forst besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl |
CDU |
GRÜNE |
FWG |
Gesamt
|
2014 |
7 |
1 |
4 |
12 Sitze
|
2009 |
per Mehrheitswahl |
12 Sitze
|
FWG = Freie Wählergruppe Forst e. V.
Wappen
Die Beschreibung des Wappens lautet: „Geteilt, unten gespalten, oben auf grünem Grund in Silber sieben bewurzelte grüne Bäume, vier halbhohe im Hintergrund, dazwischen drei hohe ragend im Vordergrund, unten rechts in Blau ein durchgehendes silbernes Balkenkreuz, unten links in Grün über rotem Grund ein auf der Teilung schreitendes, wiedersehendes, goldnimbiertes, silbernes Gotteslamm, mit linkem Vorderbein eine naturfarbene schräglinke Stange mit silberner Querfahne, darin ein durchgehendes rotes Balkenkreuz (Kreuzesfahne), haltend.“
Es wurde 1902 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1725. Das silberne Kreuz in Blau erinnert an die ehemalige Zugehörigkeit zum Hochstift Speyer.[5]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Forst an der Weinstraße
Innerörtliche Sehenswürdigkeiten
Das Nördliche Ungeheuer, eine Steinskulptur von Steinbildhauer-Meisterin Janet Weisbrodt (Niederkirchen bei Deidesheim) am nördlichen Ortseingang, sowie das Südliche Ungeheuer als Pendant am südlichen Ortseingang, geschaffen von Steinbildhauer-Meisterin Bettina Morio aus Deidesheim, spielen auf die bekannte Weinlage Forster Ungeheuer an.
Die katholische Kirche St. Margareta wurde zwischen 1716 und 1723 errichtet und besitzt einen 40 m hohen Turm, der aus dem Jahr 1767 stammt. In den Kirchenhügel wurde 1933 das Kriegerdenkmal als offene Krypta mit dreiteiligem Kreuzgewölbe gebaut.
Der Eichbrunnen, der Pechsteinbrunnen und der Hansel-Fingerhut-Brunnen stehen im oder nahe beim Ortszentrum.
Das Nördliche Ungeheuer
Pfarrkirche St. Margareta
Hansel-Fingerhut-Brunnen
Das Südliche Ungeheuer
Sehenswürdigkeiten außerhalb der Wohnbebauung
Madonnenstatue im Mariengarten
Der Lagenstein mit eingravierten Forster Weinlagen ist ein Aussichtspunkt westlich des Dorfes, ebenso die Madonnenstatue in der Weinlage Mariengarten und das Hahnenböhler Kreuz in der Weinlage Hahnenböhl, das als hölzernes Wetterkreuz 1803 errichtet und 1886 durch ein Kreuz aus Eisen ersetzt wurde.
Die Bismarckhöhle westlich des Ortes nah am Waldrand wurde 1885 geschaffen aus Anlass des 70. Geburtstags von Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Gedenktafel am Eingang trägt eine Inschrift, deren Anfangsbuchstaben von oben nach unten gelesen den Namen „Bismarck“ ergeben:
Bringt Wetter dich
In Not,
So kehre bei mir ein.
Männiglich
Arm wie
Reich,
Christ oder Heid,
Künftig soll geschützet sein.
Der Pechsteinkopf ist ein 355 m hoher Berg westlich von Forst mit einem Basaltvorkommen, das bis ins 20. Jahrhundert abgebaut und mit einer Drahtseilbahn zu Tal geschafft wurde. Der Berg ist Teil des Naturschutzgebiets NSG-7332-174.[6]
Das Naturschutzgebiet NSG-7332-220 Forster Bruch erstreckt sich zwischen Forst und der Bahnlinie östlich des Ortes.[6]
Feste
Seit 1722 ist das Hansel-Fingerhut-Spiel nachgewiesen. Das Frühlingsfest mit Winterverbrennung wird jährlich am Sonntag Laetare gefeiert und zieht Zuschauer auch von außerhalb der Region an. Am 9. Dezember 2016 wurde es in das UNESCO-Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Weinkerwe beim Ungeheuer findet am ersten Augustwochenende statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Fruchtbarkeit der Böden und das milde Klima veranlassten bereits die Römer, hier Edelkastanien, Mandeln, Feigen und Zitrusfrüchte anzupflanzen, speziell aber den Weinbau einzuführen. Forst liegt in der Region Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße und ist berühmt für seine Weinlagen, vor allem Forster Ungeheuer, Kirchenstück und Pechstein. Die Rebsorte Riesling dominiert mit einem Anteil von etwa 85 % an den rund 180 Hektar Rebfläche. Die Erwerbstätigkeit wird zunehmend auch durch Tourismus und Gastronomie geprägt.
Verkehr
Forst ist ein Straßendorf. Die ursprünglich einzige Straße durchzieht den Ort von Nord nach Süd, heute mit einer Länge von etwa 1,2 km als Teilstück der Deutschen Weinstraße. Dies war früher zugleich die Bundesstraße 271, die Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße verbindet.
Eine erste kleine Umgehungsstraße wurde um 1970 direkt am östlichen Dorfrand gebaut; sie wurde inzwischen jedoch vom Ort „eingeholt“. In den 1990er Jahren wurde die B 271 für die gesamte Region 1 km nach Osten verlegt und berührt die Weinorte nicht mehr. Über die B 271 und deren Anschluss Deidesheim besteht seitdem auch eine schnelle Anbindung von Forst an die Autobahn 65 (Anschlussstelle 11 Deidesheim), über die in etwa 25 Minuten Ludwigshafen oder in etwa 50 Minuten Karlsruhe erreicht werden kann. In nördlicher Richtung gelangt man auf der B 271 nach Bad Dürkheim und zur dortigen Anschlussstelle der Autobahn 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Paul Tremmel (* 1929), Pfälzer Mundartdichter, wohnte bis 2016 in Forst.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Wilhelm Schellhorn-Wallbillich (1848–1909), Weingutsbesitzer in Forst und Politiker (NLP)
Josef Queva (1849–1929), Arbeiterführer, Mitbegründer der pfälzischen Sozialdemokratie
Wilhelm Spindler (1861–1927), Weingutsbesitzer in Forst und Reichstagsabgeordneter (12. Wahlperiode 1907–1912, Zentrum)
Arnold Siben (1882–1957), Verwaltungsbeamter und Politiker (Zentrum)
Peter Lewandowski (* 1957), Journalist
Sonstige Personen
Wilhelm Ferdinand Spindler (1893−1937), war Weingutsbesitzer in Forst und Politiker (BVP).
Georg Baselitz (* 1938), deutscher Maler und Bildhauer, wohnte von 1971 bis 1975 in der örtlichen Villa Braun, Weinstr. 29.
Annette Oehl, später Göb (* 1954), Pfälzische Weinkönigin 1974/75, wuchs in Forst auf.
Literatur
Literatur über Forst an der Weinstraße in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Commons: Forst an der Weinstraße – Sammlung von Bildern