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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Geyer nicht vorenthalten.
Geschichte
Rittergut Geyersberg 1859
St. Laurentius Kirche und Wachtturm
Geyer wurde 1381 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits Jahrzehnte zuvor war mit dem Bergbau begonnen worden. 1407 erhielt der Ort das kleine Marktrecht und 60 Jahre später wurde der Ort bereits als Stadt erwähnt. 1537 kam es zur Einführung der Reformation. 1564 begann außerhalb des Ortes, in der Nähe des heutigen Greifenbachstauweihers, die Produktion von Arsenik. Auf dem Gelände befindet sich heute die Jugendherberge Hormersdorf.
Der Leipziger Bürgermeister Hieronymus Lotter ließ sich 1566 auf dem Lehnhof am Geyersberg nieder und starb dort 1580. 1704 und 1803 ereigneten sich die Bingenstürze die den durch den Bergbau unterhöhlten Untergrund zum Einsturz brachten. 1730 wurde die kursächsische Postmeilensäule vor dem Rathaus am Markt errichtet. 1809 kam der walisische Industrielle Evan Evans nach Geyer und errichtete ein Spinnereigebäude. 1865 wurde die städtische Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1887 wurde eine Dynamitfabrik errichtet. Die erste Hochdruckwasserleitung wurde 1894 in Betrieb genommen und 1897 wurde erstmals der Ort mit Elektrizität versorgt. Mit dem Greifenbachviadukt wurde die größte Schmalspurbahnbrücke Deutschlands in Betrieb genommen.
Durch Blitzschlag brannte am 13. Juli 1914 das Rathaus am Marktplatz nieder.
Einwohnerentwicklung
bis 1900
1551 –0247 besessene Mann, 83 Inwohner (etwa 1300 Einwohner)
1697 –0727 Erwachsene
1748 –0174 besessene Mann (etwa 850 Einwohner)
1779 –0818 Einwohner über 10 Jahre
1834 – 2.011
1869 – 4.260 [2]
1871 – 4.143
1890 – 5.305
|
1901 bis 1989
1910 – 6.451
1925 – 6.435
1939 – 6.451
1946 – 6.085
1950 – 6.971
1962 – 6.293
|
1990 bis 1999
1990 – 4.596 (3.10.)
1993 – 4.603
1994 – 4.578
1995 – 4.555
1996 – 4.555
1997 – 4.523
1998 – 4.482
1999 – 4.459
|
2000 bis 2007
2000 – 4.372
2001 – 4.295
2002 – 4.260
2003 – 4.189
2004 – 4.153
2005 – 4.086
2006 – 4.034
2007 − 3.980
|
ab 2009
2009 – 3.887
2012 – 3.724
2013 – 3.686
|
Quelle bis 1989: Digitales historisches Ortsverzeichnis Sachsen, Quelle ab 1990: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Stand jeweils zum 31.12. des voranstehenden Jahres)
Politik
Stadtrat
Gemeinderatswahl 2014[3]
Wahlbeteiligung: 57,5 % (2009: 55,1 %)
%403020100
38,3 %24,0 %31,7 %6,0 %
CDULinkeFWBFNPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 6 4 2 0 -2 -4 -6
+0,5 %p
-5,5 %p+4,3 %p+0,8 %p
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Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 16 Sitze des Stadtrates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
CDU: 6 Sitze
FWBF: 5 Sitze
LINKE: 4 Sitze
NPD: 1 Sitz
Bürgermeister
Harald Wendler wurde im März 2011 zum Nachfolger des verstorbenen Joachim Weiß (CDU) gewählt.[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
99 534 in Geyer
Wachtturm
Binge von Geyer im Winter
Altmarkt
Bahnhofsgelände
Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände erinnert die Dampflok der Sächsischen Baureihe IV K 99 1534-9 an die Geschichte der Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf. Am ehemaligen Lokschuppen steht sie auf einem kurzen Gleisstück zusammen mit ein paar Wagen. Im Lokschuppen gibt es eine Ausstellung zur Schmalspurbahn zu besichtigen.
Turmmuseum
Vor der St. Laurentiuskirche (in der sich eine sehenswerte Ölberggruppe des Meister des Altars von Geyer befindet), etwas erhöht und daher das Stadtbild deutlich prägend, steht der 42 Meter hohe Wachtturm. 1395 als Wehrturm errichtet, bot er als Fluchtburg den Einwohnern einst Schutz in Kriegszeiten. In den Jahren 1561–1564 bekam der Turm seinen achteckigen Aufbau. Dort erhielten die Kirchenglocken ihren Platz und eine Türmerfamilie fand Wohnraum. Auf Initiative von Geyerschen Bürgern entstand 1952 in diesem historischen Gebäude eines der schönsten und höchsten Turmmuseen Deutschlands. In sieben Etagen können nahezu 1000 Sachzeugen der Berg- und Stadtgeschichte besichtigt werden.
Naturdenkmäler
Naturdenkmäler in Geyer und Umgebung sind die Binge, ein alter Bergsturz, der Greifenbachstauweiher und die Greifensteine.
Wirtschaft
Die Deutsche Rohstoff AG stellte in den letzten Jahren große Vorräte an Zinn fest; eine zukünftige Förderung ist aber umstritten.[5]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
1895 Fürst Otto von Bismarck (1815–1898), Gründer und erster Kanzler des Deutschen Reiches
1924 Karl Demmler (1841–1930), führender sozialdemokratischer Politiker in Geyer
Söhne und Töchter der Stadt
Johann Ehrenhold Ullmann (1779–1831), sächsischer Bergrat und polnischer Berghauptmann
Carl Wilhelm Blüher (1790–1857), Jurist und Politiker
Hermann Theodor Haustein (1814–1873), Jurist und Politiker, MdL (Königreich Sachsen)
Ottomar Blüher (1824–1891), Jurist und Politiker, MdL
Karl Demmler (1841–1930), Politiker (SPD), MdL
Walter Fröbe (1889–1946), Heimatforscher
Manfred Pollmer (1922–2000), Mundartdichter und Heimatforscher
Kuno Klötzer (1922–2011), Fußball-Trainer
Karl Thierfelder (* 1933), Leichtathlet
Christine Nestler (* 1940), Skilangläuferin
Lothar Handschack (* 1948), Rechtsanwalt und Stadtrat in Geyer, Mitglied der ersten freigewählten Volkskammer der DDR, MdB
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
Adam Ries (1492–1559), Rechenmeister, wirkte 1533–1539 als Zehntner im Bergamt zu Geyer
Hieronymus Lotter (1497–1580), erster Oberbaumeister des Schlosses Augustusburg, verstarb am 22. Juli 1580 in Geyer („Lotterhof“)
Evan Evans (1765–1844), englischer Maschinenbauer, Erbauer der Spinnerei Siebenhöfen,
Eli Evans (1805–1882), Unternehmer in Siebenhöfen und Politiker, MdL, MdNV
Gustav Zschierlich (1837–1925), Farbenwerksbesitzer in Geyer und konservativer Politiker, MdL*
Hermann Lungwitz (1845–1927), Oberlehrer in Geyer und Heimatforscher
Eric Frenzel (* 1988), Nordischer Kombinierer
Literatur
Zwischen Zwickauer Mulde und Geyerschem Wald (= Werte unserer Heimat. Band 31). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1978.
Geyer. In: Max Grohmann: Das Obererzgebirge und seine Städte. S. 1–15 des 7. Kapitels, Graser, Annaberg 1903
Friedrich Gustav Blüher: Geschichte der Kirchen-Reformation in der Bergstadt Geyer, Leipzig 1844 (Digitalisat)
Johannes Falke: Geschichte der Bergstadt Geyer. Dresden 1866 (Digitalisat)
Hans Lungwitz: Geyer und das Obererzgebirge in Sage und Geschichte. Buchhandlung Otto Stopp, Geyer/Annaberg 1900 (Digitalisat)
Richard Steche: Geyer. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 74.
Weblinks
Commons: Geyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Geyersberg – Quellen und Volltexte
Offizielle Internetpräsenz der Stadt Geyer
Geyer im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen