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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Grasellenbach nicht vorenthalten.
Geschichte
Die Gemeinde Grasellenbach entstand in ihrer heutigen Form am 31. Dezember 1971 durch den freiwilligen Zusammenschluss der zuvor selbständigen Gemeinden Hammelbach, Gras-Ellenbach und Wahlen. Am 1. August 1972 vergrößerte sich Grasellenbach durch die gesetzlich verfügte Eingliederung der Gemeinden Litzelbach und Scharbach.[2]
Die so zusammengefassten Ortsteile waren schon einmal im Mittelalter bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts zusammengefasst gewesen in der Kurpfälzischen „Aicher Cent“. Lediglich Litzelbach gehörte zur Kurmainzischen Cent Abtsteinach. Die Cent – eine Verwaltungseinrichtung ähnlich einer heutigen Gemeinde – trug den Namen Aicher oder Hammelbacher Cent nach dem Standort der Gerichtsstätte an der „Gefehlten Aiche“. Die Ersterwähnung des Ortsteiles Hammelbach geht auf das Jahr 795 zurück, während die anderen Ortsteile um 1300 ihre Ersterwähnung finden. Die Zugehörigkeit der Orte zur Kurpfalz beziehungsweise zu Kurmainz währte bis zum Jahre 1802. Danach kamen die Gemeinden durch den Reichsdeputationshauptschluss zum Großherzogtum Hessen.
Die ursprünglichen Handwerker- und Bauerndörfer erlebten im 19. Jahrhundert durch die Blütephase der Buntsandsteinverarbeitung einen Aufschwung. Im 20. Jahrhundert erwuchs dem Fremdenverkehr eine wachsende Bedeutung, sodass besonders im Ortsteil Gras-Ellenbach der Fremdenverkehr ein bedeutender Wirtschaftszweig wurde.
Die Gemeinde Grasellenbach entstand am 31. Dezember 1971 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Gras-Ellenbach, Hammelbach und Wahlen, der im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen erfolgte. Zu deren Abschluss wurden am 1. August 1972 durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Bergstraße die Gemeinden Litzelbach und Scharbach eingegliedert.[3] Ortsbezirke wurden im Gemeindegebiet nicht gebildet.
Ortsteile
Evangelische Kirche Hammelbach
Katholische Kirche Hammelbach
Gras-Ellenbach
Wahlen
Hammelbach
Litzelbach
Scharbach, bestehend aus den Gemarkungen Ober-Scharbach und Unter-Scharbach
Tromm in der Gemarkung Ober-Scharbach
Hammelbach
Der heutige Luftkurort Hammelbach ist mit etwa 1.400 Einwohnern größter und auch ältester Ortsteil sowie Verwaltungssitz der Gesamtgemeinde Grasellenbach.
Hammelbach bedeutet so viel wie „Bach an einer steilen Anhöhe“. Diese Namensgebung rührt daher, dass in Hammelbach die beiden bedeutendsten Bäche entspringen: der Ulfenbach und die Weschnitz.
In Hammelbach befinden sich sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche. Des Weiteren befindet sich ein Freibad in Hammelbach, das aus Quellwasser gespeist wird, und ein Campingplatz. Das Hammelbacher Kirchweihfest, hier Kerwe genannt, wird jedes Jahr am letzten Wochenende des Septembers gefeiert und hat seinen Ursprung in der Weihe der 1802 erbauten ev.-reformierten Kirche. Historisch betrachtet ist Hammelbach der einzige legitime Ortsteil, der die Kirchweih ausrichten darf, da in ihm auch die ev. Kirche steht.
Im Mittelalter war Hammelbach Zentort des Hammelbacher oder Aicher Cent. Sehenswert sind die gotische Kapellenruine aus dem 14. Jahrhundert auf dem Friedhof und das historische Backhaus.
Jedes Jahr findet im März die sogenannte Schwarzpulverrally statt. Zu dieser Veranstaltung finden sich immer zahlreiche Motorradfahrer aus ganz Deutschland in Hammelbach ein.
Gras-Ellenbach
Das Kneipp-Heilbad Gras-Ellenbach ist mit seinen knapp 1000 Einwohnern der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde. Gras-Ellenbach ist bekannt für eine Quelle auf dem Spessartskopf an dem angeblich Siegfried von Hagen getötet wurde. Auch aufgrund dessen ist der Ortsteil Gras-Ellenbach der am meisten von Kurgästen frequentierte Ortsteil der Großgemeinde.
Gras-Ellenbach liegt auf 450–550 m Höhe. Die Wiesengründe, durch die hier der Ulfenbach fließt, sollen dem Ort den Namen gegeben haben. Das hinzugefügte Ellen leitet sich möglicherweise von Elm (Ulme) her. Es existieren weitere Deutungsversuche, die jedoch umstritten sind.
Gras-Ellenbach ist ein staatlich anerkannter Luftkurort mit Kneipp-Heilbad. Auf der Heimatbühne in der Nibelungenhalle werden seit über zwei Jahrzehnten Odenwälder Theaterstücke aufgeführt.
Weitere Ortsteile
Tromm ist mit etwa 100 Einwohnern der kleinste und mit 539 m der höchstgelegene Ortsteil der Gemeinde. Er liegt am Nordosthang der Tromm inmitten von Wiesen und Wäldern und präsentiert sich als Erholungs- und Tagungsort mit Wanderwegen und Wintersportmöglichkeiten.
Auch die drei weiteren Ortsteile Wahlen (etwa 900 Einwohner), Scharbach (etwa 470 Einwohner) und Litzelbach (etwa 150 Einwohner) sind in erster Linie Erholungsorte.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[4] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[5][6]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2016
Insgesamt 19 Sitze SPD: 5 Grüne: 2 CDU: 6 FW: 6
|
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2016
|
Sitze 2016
|
% 2011
|
Sitze 2011
|
% 2006
|
Sitze 2006
|
% 2001
|
Sitze 2001
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
28,9
|
6
|
30,6
|
7
|
33,1
|
7
|
34,2
|
8
|
Christlich Demokratische Union Deutschlands
|
28,8
|
5
|
30,0
|
7
|
33,2
|
8
|
29,7
|
7
|
Freie Parteilose Wählergruppe Grasellenbach
|
32,9
|
6
|
25,2
|
6
|
25,2
|
6
|
28,6
|
6
|
Bündnis 90/Die Grünen
|
9,4
|
2
|
14,1
|
3
|
8,6
|
2
|
7,6
|
2
|
gesamt
|
100,0
|
19
|
100,0
|
23
|
100,0
|
23
|
100,0
|
23
|
Wahlbeteiligung in %
|
49,8
|
51,9
|
53,2
|
59,5
|
Rathaus im Ortsteil Hammelbach
Bürgermeister
Markus Röth ist seit 1997 Bürgermeister von Grasellenbach.
Partnerschaften
Grasellenbach pflegt seit 1983 partnerschaftliche Beziehungen zu Bédarrides in Frankreich sowie zu Cunit in Spanien.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Schild von Schwarz, Gold und Rot schräggeviert. Feld 1 zeigt den aufgerichteten goldenen Pfälzer Löwen (rechtsgewendet, rotbekrönt, -bezungt und -bewehrt), Feld 2 und 3 je ein rotes Lindenblatt und Feld 4 in rot zwei siberne Wellenbalken.“
Es wurde 1974 genehmigt und setzt sich aus Elementen der historischen Wappen von Gras-Ellenbach und Hammelbach zusammen. Schrägkreuzteilung und Lindenblätter schließlich stellen einen Hinweis auf die Nibelungensage dar. Der Pfälzer Löwe erinnert an die frühere Zugehörigkeit zur Kurpfalz, die Farben Rot und Silber an Hessen. Die Wellenbalken stehen für den Wasserreichtum in Grasellenbach und die Schrägvierung und die Lindenblätter schließlich weisen auf die Nibelungensage.
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus
Der Eigenschaft als Kneipp-Heilbad und Luftkurort sowie dem Betrieb der Tagungsstätten verdankt Grasellenbach knapp 60.000 Übernachtungen jährlich. Das sind fast 10 Prozent der Übernachtungen im Kreis Bergstraße.[7] Damit lebt die Gemeinde vorwiegend vom Fremdenverkehr.
Der Zustrom von Besuchern wird auch dadurch gefördert, dass in Grasellenbach einer der Siegfriedsbrunnen liegt, von denen behauptet wird, dass an ihnen Siegfried von Hagen von Tronje ermordet worden sein soll, wie es im Nibelungenlied beschrieben worden ist. Dadurch ist Grasellenbach eine Station der Siegfriedstraße. Zudem hat sich Grasellenbach dem Netzwerk der so genannten Nibelungenstädte angeschlossen. Durch den Ortsteil Gras-Ellenbach und am Siegfriedbrunnen vorbei führt der 124 Kilometer lange, mit dem Gütesiegel „Wanderbares Deutschland“ zertifizierte Fernwanderweg Nibelungensteig, der den Odenwald von Westen nach Osten komplett durchzieht. Ferner ist Grasellenbach Mitgliedsgemeinde im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.
Verkehr
Die Gemeinde ist über die B 460 mit der Bundesautobahn 5 verbunden.
Es verkehren Linienbusse zu den Bahnhöfen in Heppenheim und Weinheim, die ebenso wie Grasellenbach dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar angehören. Fahrscheine des Rhein-Main-Verkehrsverbundes sowie das Hessenticket werden ebenfalls anerkannt.
Zwischen 1901 und 1983 war der Ortsteil Wahlen der Endpunkt der Überwaldbahn.
Literatur
Hans-Günther Morr: Sagen, Märchen, Erzählungen aus dem Überwald mit historischen Flurmalen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1991. ISBN 3-89264-580-9
Peter W. Sattler und Markus Röth: Grasellenbach. Natur-Kultur-Geschichte. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1993.
Peter W. Sattler und Dietmar Lehmann: Unsere Heimat – Der Überwald. Gemeinde Wald-Michelbach, Wald-Michelbach, 1984. ISBN 3-9800971-0-2
Hans Schmitt: Hammelbach hoch im Odenwald. Gemeindeverwaltung Hammelbach, Hammelbach 1969.
Hans-Jürgen Speichert: Gras-Ellenbach, Hammelbach, Litzelbach, Scharbach, Wahlen. Die Entwicklung ausgewählter Fremdenverkehrsorte im Odenwald. (Heidelberger geographische Arbeiten, 55). Geographisches Institut der Universität Heidelberg, Heidelberg 1979. ISBN 3-88570-055-7