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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Groß Kreutz nicht vorenthalten.
Geschichte
Zur mittelalterlichen Geschichte blieben die Quellen unklar. Vor allem waren Verwechselungen mit Klein-Kreutz möglich, manchmal auch Wendisch-Kreutz genannt. Der slawische Name wurde volksetymologisch zu Kreuz umgedeutet. Die angebliche urkundliche Ersterwähnung ist 1275, als der Markgraf crucewiz dem Kloster Lehnin verkaufte; diese Urkunde bezog sich aber auf Klein-Kreutz (slauicam Crucewitz; 1300: Minor Crucewiz). 1300 wird Groß-Kreutz als Kirchdorf erwähnt: ecclesie ville nostre que maior crucewiz appellatur – die Kirche unseres Dorfs, das Groß-Kreutz genannt wird. Die Dorfkirche entstand im 13. Jahrhundert als ein Feldsteinbau mit dem Grundriss einer Chorquadratkirche mit schiffsbreitem querrechteckigem Turm, dessen später aufgesetzte Obergeschosse barock gestaltet wurden (verputzt und mit geschwungener Haube). Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 verzeichnete 42 Hufen, darunter 3 Pfarrhufen (Wedemhof) und 2 Lehnschulzenhufen. Es gab auch einen Krug. 8 Bürger, vor allem aus Brandenburg an der Havel, besaßen Ansprüche auf Abgaben. Als Rechtsinhaber wurden bis zum Ende des Spätmittelalters oft die von Rochow erwähnt.
Gut Groß Kreutz um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Gutshaus Groß Kreutz
1604 erwarb der kaiserliche Feldmarschall Wulf Dietrich von Hacke das Gut. Das heutige Gutshaus wurde 1765 im friderizianischen Rokokostil für Carl Gottfried von Hacke (1733–1801) errichtet, dessen Wappen sich in der Schlusssteinkartusche über dem Türbogen befindet. Er war der letzte Erbschenk der Kurmark aus der mit ihm erloschenen Roten Linie (der Hake zu Berge) seines Geschlechts und Gutsherr auf Groß Kreutz, Hackenhausen, Blinsdorf und Mittelbusch. Nach Ansicht von Hans Kania[5] ist das Herrenhaus eine Schöpfung des Architekten Friedrich Wilhelm Diterichs nach dem Vorbild von Schloss Sanssouci, an dessen Errichtung er als Mitarbeiter Knobelsdorffs beteiligt war. Die Parkseite weist eine Aufteilung von neun Achsen, die Hofseite dagegen mit gleichem Mittelrisalit elf Achsen auf. Die Wanddekorationen führt er auf Carl Friedrich Fechhelm und die Ausmalung des Gartensaals auf den Pesne-Schüler Bernhard Rode zurück, die beide ebenfalls für Friedrich den Großen arbeiteten. Es handele sich daher um „ein Kleinod der friderizianischen Zeit, wie wir kein zweites mehr besitzen“. Das Gut mit dem Schlösschen kam im Erbgang von 1801 bis 1875 an die Familie von Arnstedt und fiel dann an die Familie von der Marwitz auf Friedersdorf, die es bis 1945 besaß. Zwei Enkel des letzten Besitzers Bodo von der Marwitz-Friedersdorf (1893–1982), Borries und Donat von Müller, konnten 1994 das Herrenhaus, die Hofstelle, den Park und etwa 70 ha Wiesengelände von der Treuhandanstalt zurückkaufen.
Die heutige (Groß-)Gemeinde entstand am 26. Oktober 2003, damals noch als Groß Kreutz/Emster, durch den per Gesetz verordneten Zusammenschluss der Gemeinden Bochow, Deetz, Groß Kreutz, Krielow und Schmergow des Amtes Groß Kreutz und der Gemeinden Götz, Jeserig und Schenkenberg des Amtes Emster-Havel.[6] Zum 1. Juli 2004 wurde der Name in Groß Kreutz (Havel) geändert.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
|
Einwohner
|
1875 |
660
|
1890 |
814
|
1910 |
958
|
1925 |
958
|
1933 |
1 033
|
1939 |
1 184
|
1946 |
1 690
|
1950 |
1 700
|
1964 |
1 544
|
1971 |
1 490
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1981 |
1 580
|
1985 |
1 663
|
1989 |
1 747
|
1990 |
1 750
|
1991 |
1 708
|
1992 |
1 696
|
1993 |
1 703
|
1994 |
1 710
|
1995 |
1 725
|
1996 |
1 717
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1997 |
1 679
|
1998 |
1 710
|
1999 |
1 707
|
2000 |
1 698
|
2001 |
1 697
|
2002 |
1 717
|
2003 |
8 488
|
2004 |
8 476
|
2005 |
8 474
|
2006 |
8 435
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
2007 |
8 387
|
2008 |
8 300
|
2009 |
8 248
|
2010 |
8 197
|
2011 |
8 103
|
2012 |
8 067
|
2013 |
8 046
|
2014 |
7 993
|
2015 |
8 133
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[7][8] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht aus 18 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[9]
CDU: 8 Sitze
SPD: 4 Sitze
Die Linke: 2 Sitze
Götzer Wählerliste: 1 Sitz
Wählergruppe Feuerwehr: 1 Sitz
Grundstückseigentum und Landwirtschaft: 1 Sitz
Interessengemeinschaft Havel: 1 Sitz
Bürgermeister
Reth Kalsow (CDU) wurde am 16. November 2003 zum Bürgermeister von Groß Kreutz gewählt. Er wurde in der Bürgermeisterwahl vom 11. September 2011 mit 80,1 % der gültigen Stimmen für weitere acht Jahre in seinem Amt bestätigt (Wahlbeteiligung 45,4 %).[10]
Ortsteilwappen
Ortsteil Bochow
Ortsteil Deetz
Ortsteil Groß Kreutz
Ortsteil Krielow
Ortsteil Schmergow
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Lilienthal-Denkmal
Aussichtsturm auf dem Götzer Berg
Alle Kulturdenkmäler stehen in der Liste der Baudenkmale in Groß Kreutz (Havel) und in der Liste der Bodendenkmale in Groß Kreutz (Havel).
Bauwerke
Katholische Kirche St. Josef im Ortsteil Jeserig, Kirchenbau der Moderne, in den frühen 1950er Jahren in der DDR errichtet
Lilienthal-Denkmal des Bildhauers Wilfried Statt auf dem Windmühlenberg zwischen Krielow und Derwitz (Ortsteil von Werder), eingeweiht am 21. September 1991. Es erinnert an den Flugpionier, der auf dem Windmühlenberg seine ersten Gleitflüge unternahm.
Aussichtsturm auf dem Götzer Berg, Neubau 2012 (Eröffnung am 13. Juni 2012); der Turm soll in seiner Gestalt an die früher hier vorhandenen trigonometrischen Signal- und Beobachtungstürme aus Holz erinnern.
Rinderzuchtmuseum
Museen
Heimatmuseum Deetz
Rinderzuchtmuseum Groß Kreutz
Havelländischer Baumkreis
Der seit 2005 bestehende, direkt an der Bundesstraße 1 im Ortsteil Jeserig gelegene havelländische Baumkreis zeigt dem Besucher anhand des keltischen Baumhoroskopes seine persönlichen Eigenschaften. Der Baumkreis umfasst die große Brauchtumsfeuerstelle Jeserigs, an der regelmäßig das Osterfeuer sowie zu Beginn des Jahres ein Tannenbaumverbrennen durch die Feuerwehr Jeserig veranstaltet wird.
Wirtschaft und Infrastruktur
Straßenverkehr
Die Bundesstraße 1 führt von Brandenburg an der Havel kommend über den Ortsteil Jeserig nach Groß Kreutz. Sie trifft am östlichen Ortsausgang auf die Anschlussstelle Groß Kreutz der Bundesautobahn 10 (westlicher Berliner Ring). Die Anschlussstelle Groß Kreutz liegt allerdings auf den Gemarkungen von Derwitz und Plötzin (beides Ortsteile der Stadt Werder (Havel)).
Etwa 8 Kilometer südlich von Groß Kreutz verläuft die Bundesautobahn 2, über die Groß Kreutz an der Anschlussstelle Lehnin zu erreichen ist.
Die Landesstraße L 86 zwischen Ketzin und Lehnin durchquert die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung.
Schienenverkehr
Die Bahnhöfe Götz und Groß Kreutz liegen an der Bahnstrecke Berlin–Magdeburg und werden von der Regional-Express-Linie RE 1 Magdeburg–Berlin–Frankfurt (Oder) bedient.
Früher führte die 12 Kilometer lange, normalspurige Lehniner Kleinbahn von Lehnin zum Bahnhof Groß Kreutz, um den Ort hier an die Hauptstrecke Berlin–Genthin–Magdeburg anzuschließen. Der Personenverkehr wurde zum 19. Dezember 1965 und der Güterverkehr zum 9. Oktober 1967 eingestellt. Es folgte der Abbau der Gleisanlagen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Martin Lipenius (1630–1692), Bibliograph
Karl-Heinrich Marschalleck (1904–1981), Prähistoriker
Weblinks
Commons: Groß Kreutz (Havel) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Liste der Baudenkmale in Groß Kreutz (Havel)
Webseite der Gemeinde Groß Kreutz
Material zum Gut Groß Kreutz (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive) in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 240 kB)
Götz in der RBB-Sendung Landschleicher vom 30. Oktober 2011