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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Gründau nicht vorenthalten.
Geschichte
Vorgeschichte und erste urkundliche Erwähnungen
Die meisten Ortsteile wurden schon im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt; Siedlungsspuren aus der Zeit davor – meist aus dem Neolithikum, später aus der Römerzeit (die westlichen Ortsteile lagen im römisch kontrollierten Limes-Vorfeld) und der fränkischen Besiedlung ab 500 – findet man in allen Gemarkungen (bis auf Breitenborn)[2].
Gebietsreform und Gründung der neuen Gemeinde
Die Gemeinde Gründau wurde am 31. Dezember 1971 aus den bisherigen Gemeinden Breitenborn (Amt Wächtersbach), Gettenbach, Lieblos und Niedergründau (durch Vereinbarung/Vertrag[3]) gebildet (Am 26. Mai 1971 unterzeichneten die Bürgermeister und Ersten Beigeordneten der Gemeinden Breitenborn A. W., Gettenbach, Hain-Gründau, Lieblos und Niedergründau den Zusammenschlussvertrag in Breitenborn A. W., nach der Genehmigung ist der Vertrag – ohne Hain-Gründau – zum 31. Dezember 1971 realisiert worden). Hain-Gründau kam erst am 1. August 1972 per Gesetz dazu, wie Mittel-Gründau und Rothenbergen.[4]
Die früheren Gründauer Dörfer (und der Gelnhäuser Stadtteil Roth) gehörten kirchlich schon seit dem Mittelalter zur Bergkirche in Niedergründau (nicht aber Breitenborn und Hain-Gründau), so dass sich die Gebietsreform weitgehend an historisch gewachsenen Strukturen orientierte.
Politik
Bürgermeister
Rathaus Gründau
Die neue Gemeinde Gründau hatte in ihren ersten 40 Jahren drei Bürgermeister:
von 1973 bis 1984 August Imhof † (FWG),
von 1984 bis 2007 Georg Meyer (CDU),
von 2007 bis 2013 Heiko Merz (SPD),
seit 2013 Gerald Helfrich (parteilos).
Erster Beigeordneter und Vertreter des Bürgermeisters war von 2011 bis 2016 Hans Kroth (SPD) und ist seit 2016 Axel Fetzberger (FWG).
Für die Gemeinden in Hessen gilt die Hessische Gemeindeordnung und damit die Magistratsverfassung, wobei seit 1. April 1993 der Bürgermeister auf Grund einer Verfassungsänderung[5] direkt vom Volk und nicht mehr von der Gemeindevertretung gewählt wird.
Bei der ersten Direktwahl in Gründau am 3. März 1996 wurde der bisherige Amtsinhaber Georg Meyer (CDU) mit 75,4 % der Stimmen gewählt. Auf seine Mitbewerberin, Ulrike Thienhaus (SPD), entfielen 24,6 %. Die Wahlbeteiligung betrug 63,3 %.
Bei der Bürgermeisterwahl am 17. März 2002 wurde Georg Meyer (CDU) erneut mit 68 % der Stimmen gewählt. Auf seinen Mitbewerber, Heiko Merz (SPD), entfielen 32 %. Die Wahlbeteiligung betrug 56,3 %.
Bei der Bürgermeisterwahl am 11. März 2007 wurde Heiko Merz (SPD) mit 50,4 % der Stimmen gewählt. Auf seinen Mitbewerber, Joachim Werner (CDU), entfielen 49,6 %. Die Wahlbeteiligung betrug 60 %.
Bei der Bürgermeisterwahl am 10. März 2013 wurde Gerald Helfrich (parteilos)[6] im ersten Wahlgang mit 53,0 % der Stimmen gewählt. Auf seine Mitbewerber, Hans Kroth (SPD) entfielen 31,4 % und Stefan Ament (CDU) 15,5 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug 56,5 %.
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[8][9]
Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2016
Insgesamt 37 Sitze SPD: 13 CDU: 13 FWG: 11
|
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2016
|
Sitze 2016
|
% 2011
|
Sitze 2011
|
% 2006
|
Sitze 2006
|
% 2001
|
Sitze 2001
|
SPD
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands[10]
|
35,2
|
13
|
56,6
|
21
|
33,4
|
12
|
30,2
|
11
|
CDU
|
Christlich Demokratische Union Deutschlands[11]
|
34,0
|
13
|
28,9
|
11
|
51,5
|
19
|
48,8
|
18
|
FWG
|
Freie Wählergemeinschaft
|
30,8
|
11
|
14,2
|
5
|
14,7
|
6
|
15,3
|
6
|
FDP
|
Freie Demokratische Partei
|
—
|
—
|
0,3
|
0
|
0,3
|
0
|
—
|
—
|
GRÜNE
|
Bündnis 90/Die Grünen
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
5,7
|
2
|
gesamt
|
100,0
|
37
|
100,0
|
37
|
100,0
|
37
|
100,0
|
37
|
Wahlbeteiligung in %
|
53,4
|
50,5
|
47,7
|
56,1
|
Nach dem staatsbeauftragten Vorsitzenden Karl Rödig in der Gründungsphase der Gemeinde hatte die Gemeindevertretung folgende gewählte Vorsitzende:
von 1972 bis 1989 Karl Seibert † (CDU),
von 1989 bis 2004 Karl Fischer (FWG),
von 2004 bis 2011 Stefan Ament (CDU),
von 2011 bis 2016 Norbert Breunig (SPD),
seit 2016 Stefan Ament (CDU).
Ortsbezirke, Ortsbeiräte, Ortsvorsteher
Die neue Gemeinde hat entsprechend den bisher selbständigen Gemeinden Ortsbezirke gebildet. Nach ihrer Fläche sind Gettenbach (1357 ha) und Breitenborn (1872 ha) die größten Ortsteile, nach der Einwohnerzahl die kleinsten Dörfer (437 Einwohner und 1085 Einwohner). Nach der Anzahl der Einwohner (§ 7 HGO) sind Rothenbergen (3881 Einwohner) und Lieblos (3675 Einwohner) die größten Ortsteile, nach der Fläche mit die kleinsten (560 ha und 734 ha). Mittel-Gründau (915 ha, 2080 Einwohner), Niedergründau (719 ha, 1762 Einwohner) und Hain-Gründau (608 ha, 1731 Einwohner) liegen sowohl nach der Einwohnerzahl wie nach der Fläche im Mittelfeld. Jeder der Ortsteile bildet gemeinderechtlich (Hessische Gemeindeordnung – HGO[12]) einen Ortsbezirk[13] und hat einen Ortsbeirat[14], mit einem Ortsvorsteher[15] als Vorsitzendem. Außenstellen der Gemeindeverwaltung[16] sind jedoch nicht eingerichtet.
Städtepartnerschaften
mit dem Stadtteil Neugersdorf der Stadt Ebersbach-Neugersdorf in der Lausitz (Sachsen)
mit Laussonne, Département Haute-Loire, Region Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Gründau wurde von der ehemals selbstständigen Gemeinde Niedergründau übernommen. Es zeigt den Reichsadler des Heiligen Römischen Reiches in Verbindung mit dem Schlüssel des heiligen Petrus. Der Schlüssel weist auf die alte Bergkirche bei Niedergründau hin, die einen großen Pfarrsprengel (Bezirk) umfasst und dem heiligen Petrus geweiht war. Der Reichsadler erinnert daran, dass Niedergründau im Mittelalter Mittelpunkt eines Reichsgerichts war und der König hier einen Hof und weiteren Grundbesitz hatte.
Religionen
Das Innere der ev. Bergkirche von Niedergründau: 1838 bis 1840 im klassizistischen Stil erbaut, 1950 renoviert
54,1 % evangelisch, 18,9 % katholisch, 27 % sonstige.
Die Bergkirche auf dem Schieferberg (örtlich: Schiwwerberch) in Niedergründau ist die alte zentrale Kirche der meisten Gründauer Ortschaften. Sie wurde erstmals 1217 urkundlich erwähnt.[17] Damals nahmen die Mönche des Klosters Selbold die Seelsorge in den Orten rings um den Schieferberg wahr. In der Reformation wurde die Bevölkerung evangelisch.
1556/57 wurde der Turm gebaut. Er ist mit Kirchturmhahn 35 m hoch. 1840 wurde die Kirche mit ihrem heutigen Kirchenschiff gebaut, nachdem das alte wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. Stilistisch ist der Korpus der Kirche dem Klassizismus zuzuordnen. Besondere Sehenswürdigkeiten sind die Ratzmann-Orgel von 1839 und das Altarkreuz von Bernd Wilfer (Q-Fell) aus dem Jahr 2007.
Kirche, Altes Küsterhaus und Pfarrhaus bilden ein denkmalgeschütztes Ensemble. Sie liegt am Pilgerweg Frankfurt-Fulda, einer Altstraße, die eine wichtige Heerstraße wie auch die Verbindung zwischen den Messestädten Frankfurt und Leipzig und Teil der Via Regia von Mainz bis Krakau war. Erst 1810 wurde – auf Drängen des napoleonischen Frankreich (Marschall Kellermann als Verwalter der französisch besetzten Herrschaft Hanau) – eine Talstraße (Steinweg/Chaussee) rechts der Kinzig von Gelnhausen bis Hanau gebaut.
Weitere alte evangelische Kirchen befinden sich in Hain-Gründau (Laurentiuskirche) und Breitenborn. Die Paul-Gerhardt-Kirche in Lieblos ist ein Nachkriegsbau von 1960.
Katholische Christen gibt es erst durch die Heimatvertriebenen wieder in größerer Zahl in Gründau. Sie bauten 1960 die Christkönigskirche in Rothenbergen, eine Kirche in Form einer Krone.
Evangelisch-Methodistische Christen feiern ihre Gottesdienste in der Friedenskirche in Rothenbergen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Gründau
Regelmäßige Veranstaltungen
Einmal jährlich im Frühjahr findet der Motorrad-Gottesdienst in der Bergkirche Niedergründau statt. Von dort aus erfolgt auch die Ausfahrt, die am Festplatz in Gelnhausen als Treffpunkt endet. Das Treffen gilt als eines der größten Motorradtreffen in Deutschland.[18]
Verkehr
Die Ortsteile Lieblos und Rothenbergen liegen an der Bundesautobahn 66 (A 66) und haben direkte Autobahn-Anschlussstellen. Weiterhin verläuft die Bundesstraße 457 durch Gründau mit den Anschlussstellen Niedergründau, Mittel-Gründau, Hain-Gründau, Gettenbach und Lieblos. Im öffentlichen Personennahverkehr ist Gründau an Werktagen mit den lokalen Linien MKK-66, MKK-67 und MKK-68 an die Bahnhöfe Niedermittlau, Langenselbold und Gelnhausen angebunden. Im Schülerverkehr werden vom Regionalverkehrsdienst Gründau die Linien MKK-66 und 68 mit Buszügen der Firma Solaris (mit dem Bus „Urbino 12“) sowie einem Personenanhänger der Firma Hess bedient, Sonntags findet keine Bedienung statt. Außerdem führt die Strecke der Lahn-Kinzig-Bahn durch Gründau mit Bahnhöfen in den Ortsteilen Lieblos und Mittel-Gründau. Für den Ortsteil Rothenbergen hat der Bahnhof Niedermittlau an der Kinzigtalbahn (Hessen) von Fulda über Hanau nach Frankfurt am Main Bedeutung. Ebenso hat für die Ortschaften Mittel-Gründau, Niedergründau und Lieblos die regionale Buslinie 374 eine Bedeutung, da sie täglich an Tagesrandzeiten die Lahn-Kinzig-Bahn sowie die lokalen Linien MKK-66 – 68 ergänzt.
Zuglinien in Gründau
Zuglinie |
Weg |
Bedienzeit |
Betreiber
|
RB46 (ehem. RB36) |
Gießen – Hungen – Nidda – Stockheim – Büdingen – Mittel-Gründau – Lieblos – Gelnhausen |
Montag bis Freitag 5–22 Uhr (Stundentakt), Samstag und Sonntag 9-22 Uhr (2-Stunden-Takt) |
HLB
|
Buslinien in Gründau
Buslinie |
Weg |
Bedienzeiten |
Betreiber
|
MKK-66 |
Breitenborn – Hain-Gründau (- Gettenbach) – Mittel-Gründau – Niedergründau – Rothenbergen – Lieblos – Roth – Gelnhausen |
Montag-Freitag 5–20 Uhr, Samstag 7–17 Uhr (2-Stunden-Takt) |
RDG Gründau
|
MKK-67 |
Breitenborn – Hain-Gründau – Mittel-Gründau – Niedergründau – Rothenbergen – Niedermittlau Bf – Bahnhofssiedlung – Niedermittlau Kernort – Meerholz – Hailer – Gelnhausen |
Montag-Freitag 5–20 Uhr (2-Stunden-Takt) |
RDG Gründau
|
MKK-68 |
Langenselbold Bf – Westring – Niedergründau – Rothenbergen – Lieblos – Roth – Gelnhausen |
Montag-Freitag 5–20 Uhr (2-Stunden-Takt) |
RDG Gründau
|
374 |
(Nidda – Ranstadt – Effolderbach – Stockheim – Bleichenbach – Büches -) Büdingen – Vonhausen – Mittel-Gründau – Niedergründau – Lieblos – Roth – Gelnhausen |
Montag bis Freitag Fahrten von 4–5 und 21–22 Uhr, Samstag und Sonntag Fahrten von 20–24 Uhr (im 2-Stunden-Takt) |
Reiseservice Frieda Gass
|
Wirtschaft
Wirtschaftlich hat in den letzten Jahrzehnten vor allen Dingen der Ortsteil Lieblos an Bedeutung gewonnen. Das dortige Gewerbegebiet (Kinzigtal-Zentrum) zieht überregional Investoren an.
Ansässige Unternehmen
asecos GmbH – Sicherheit und Umweltschutz[19] (Lieblos)
Höffner, bis 2007 Möbel Walther (Lieblos)
IG Bauerhin Automotive GmbH[20] (Rothenbergen)
MHI – Mitteldeutsche Hartstein-Industrie (Breitenborn)
Putzmeister – Betonpumpen (Rothenbergen)
Weblinks
Commons: Gründau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offizielle Website der Gemeinde Gründau (mit vielen Bildern und umfangreichen Informationen)
Karte der Naturräumlichen Großlandschaften nach BfN
Umweltatlas Hessen (→Natur und Landschaft→Die Naturräume Hessens bzw. Naturräumliche Gliederung)
Niedergründau (mit vielen Bildern und umfangreichen Informationen)
Bergkirche Niedergründau (Informationen zum Förderverein Ratzmann Orgel und den Konzerten in der Bergkirche)
Mittel-Gründau (Geschichte, Informationen und Termine über den Ortsteil)
Literatur über Gründau in der Hessischen Bibliographie
Literatur von und über Gründau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Linkkatalog zum Thema Gründau bei curlie.org (ehemals DMOZ)