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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Heidgraben nicht vorenthalten.
Geschichte
Entstehung des Ortes
Erstmals ist Heidgraben in den Pinneberger Amtsbüchern 1688 urkundlich erwähnt worden. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich zu dieser Zeit noch nicht um ein Dorf, sondern um weitgehend unbesiedeltes Gebiet handelte. Im heutigen Gemeindegebiet erstreckte sich eine unfruchtbare Moor- und Heidelandschaft. In Karten ab 1785 wird dieses Gebiet als Egyptenmoor bezeichnet. Es war durchzogen von einem großen Graben (Heidgraben), der in die Marsch führte und zur Entwässerung der Sumpf- und Moorgebiete angelegt worden war. Die Bewohner der angrenzenden fruchtbaren Marschgebiete stachen hier Torf, der als Brennmaterial diente.
Am Beginn des 18. Jahrhunderts begann die allmähliche Kultivierung. 1735 ist Heidgraben in den Unterlagen der Amtsvogtei Uetersen erstmals als Dorf erwähnt. Verwaltungsmäßig gehörte es zum Bezirk Groß-Nordende, ab 1835 zum Distrikt Groß-Nordende innerhalb der Amtsvogtei Uetersen.
Die Besiedlung erfolgte von Westen aus. Die ersten Siedler in Heidgraben lebten zunächst in höhlenartigen Behausungen, bauten erst später strohgedeckte Häuser, wie die fünf Söhne der Familie Hans Krohn. Viele Kolonisten mussten zusätzlich bei den Marschbauern arbeiten, um sich und ihre Familie zu ernähren. In der übrigen Zeit stachen sie Torf, hielten etwas Vieh und begannen das Land nach und nach zu kultivieren. Da der Mist ihres kleinen Viehbestandes zur Düngung anfangs nicht ausreichte, mussten sie bei ihren Torffahrten Dünger aus den Städten mitbringen.
Trafokasten an der Hauptstraße mit historischer Szene
Altes Schulhaus Groß Nordende im Jahr 1983
Erst allmählich verbesserte sich die Lage etwas, so dass die Neubauern auch Fleisch und Milcherzeugnisse auf den umliegenden Märkten verkaufen konnten. Weitere Erzeugnisse der immer noch armen Bewohner Heidgrabens waren Heide zum Dachdecken und Schrubber aus Heide oder Reisig sowie Wäscheklammern aus Holz.
Im Folgenden wuchs die Bevölkerung weiter. Die Kinder des Dorfes besuchten zunächst die Schule in Groß Nordende. Das war angesichts der schlechten Wegeverhältnisse sehr beschwerlich, zumal der Schulweg für einige Schüler über vier Kilometer betrug. 1890 wurden die Gemeindevertreter vom Landrat angewiesen, einen Schulsteig anzulegen. Eine eigene Schule erhielt Heidgraben dann 1894. Es handelte sich um eine einklassige Volksschule mit Lehrerwohnung. Der Unterricht begann mit 46 Kindern. (Das alte Schulgebäude von 1826 in Groß Nordende existiert 2009 noch, es wird aber schon lange nicht mehr als Schule genutzt.)
Weitere Entwicklung
Grundschule Heidgraben
Markttreff Heidgraben
Jahr |
Ereignis
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1906 |
Die Heidgrabener Liedertafel wird als Männergesangverein gegründet.
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1913 |
Die Schule erhält einen Erweiterungsbau, so dass zwei Klassen eingerichtet werden können.
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1928 |
Bau der Straße zwischen Tornesch und Groß-Nordende über Heidgraben (Hauptstraße/Betonstraße) Verlegung elektrischer Leitungen
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1934 |
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Heidgraben
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ab 1945 |
Anstieg der Bevölkerung durch Flüchtlinge, Bau von einfachen Einzelhäusern zur Aufnahme der Flüchtlingsfamilien
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1949 |
Der Heidgrabener Sportverein wird gegründet.
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1953 |
Gründung der „Volksbücherei“ in den Räumen der Schule; heute: Gemeindebücherei Heidgraben
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1957 |
Die Schule wird um zwei zusätzliche Klassen erweitert. Weitere Erweiterungen folgten 1989, 1991 und 2004/2005.
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1963 |
„Schulverein Heidgraben e.V.“ wird gegründet
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1972/1973 |
Einrichtung einer Kinderspielstunde
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1972 |
Bau einer Turnhalle
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1974 |
Die Heidgrabener Schule wird Grundschule.
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1979 |
Die Heidgrabener Liedertafel nimmt Frauen als Sängerinnen und Mitglieder auf.
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1986 |
Bau der Räumlichkeiten für einen Kindergarten, Erweiterungen 1995, 2002 und 2014
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1995 |
Anerkennung der Einrichtung als Kindergarten durch das Jugendamt Pinneberg
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1999/2000 |
Bau eines neuen Sportplatzes
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2001 |
Bau von Jugendräumen für die offene Jugendarbeit
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2004 |
Gründung der Jugendfeuerwehr Heidgraben
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2012 |
Erste Teilnahme der Mannschaft „Schietwatter Heidgraben“ an der Wattolümpiade (2. Teilnahme 2013)
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2014 |
Eröffnung des MarktTreffs, eines Einkaufs- und Veranstaltungszentrums mit Lebensmittelmarkt, Frisör, Backshop mit Café sowie einem Geldautomaten. Das Projekt wurde mit 750.000 Euro über die AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest gefördert. Unterstützt wird das Zentrum außerdem durch eine eigens gegründete Bürgergenossenschaft. Sie stellt Kapital für das Leasing des Inventars zur Verfügung.
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Politik
Sitzverteilung in der Ratsversammlung
Insgesamt 13 Sitze SPD: 8 CDU: 5
Ergebnis der Kommunalwahl vom 26. Mai 2013
Partei
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Prozent
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Sitze
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SPD |
61,5 % |
8
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CDU |
38,5 % |
5
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Udo Tesch war von 1967 bis 2016 Bürgermeister von Heidgraben und damit der dienstälteste Bürgermeister in Schleswig-Holstein.[2]
Gemeindepartnerschaft
Challes in Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Heidgraben
Bekannte Heidgrabener
Justin Balk (* 1972), Sänger und Songwriter
Stephanie Grebe (* 1988), deutsche Tischtennisspielerin und Teilnehmerin bei den Paralympischen Spielen 2012
Hubertus Lehner (1907–2006), expressionistischer Maler und Grafiker
Gisela Lehner, geborene Felde, (1919–1998), Malerin und Grafikerin
Literatur
Dietrich Wettschereck: Kleine Chronik von Heidgraben
Heimat-Spiegel. Wissenswertes, Veranstaltungen, Informationen, Unterhaltung aus Uetersen, Tornesch, Moorrege, Heidgraben und der Haseldorfer Marsch. Uetersen 1973
De Schrubberdörper. Zeitung für Heidgraben. Parteilich, regional, abhängig. SPD-Ortsverein Heidgraben 1983
Luise Ladewig: Die Geschichte des Hofes Heidgraben, Birkenweg 72 : die Eigentümer und Bewohner des Hofes mit ihren Familien sowie die Entstehung der Stelle sind in dieser kurzen Zusammenstellung aufgeführt. Neuendeich 1993
Luise Ladewig: Die Geschichte der Gärtnerei in Heidgraben, Betonstraße 91 : Die Entstehung der Stelle, ihre Eigentümer und Bewohner seit ihrer Gründung am 24. Nov. 1719–1994. Neuendeich 1994
Luise Ladewig: Das Volkszähl-Register der Gemeinde Heidgraben vom 1. 2. 1835. Neuendeich 1996
Luise Ladewig: Verzeichnis der am 1. Feb. 1840 vorhandenen Volkszahl a. w. d. a. in den Gemeinden Groß Nordende, Heidgraben, Heist, Moorrege, Neuendeich u. Kurzenmoor. Neuendeich 1999
Festschrift der Heidgrabener Liedertafel zum 100jährigen Jubiläum. Heidgraben 2006
Weblinks
Commons: Heidgraben – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Gemeinde Heidgraben beim Amt Moorrege
Heidgrabener Liedertafel
Markttreff Heidgraben