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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Jänschwalde nicht vorenthalten.
Geschichte
Jänschwalde soll bereits im 13. Jahrhundert durch wendische Siedler entstanden sein.[6] Der sorbische Name für den Ort – Janšojce – bedeutet auf Deutsch das dem Jan, Jansch oder Jänsch Gehörende, womit vermutlich eine im Malxebruch gelegene Siedlung unter Leitung eines Jänsch bezeichnet war. Im Jahre 1346 wurde Jänschwalde – geschrieben Genschwalde – in der sogenannten Meißener Matrikel als Kirchdorf erwähnt, das an das Bistum drei Groschen Kirchensteuer zu zahlen hatte. Der Ort entstand auf einer flachen Talsandinsel im Sumpfgebiet der Malxeniederung. Die Häuser waren auf großen Findlingen ruhende Blockhäuser mit Schilfdach.
Die Stadt Peitz erhielt im Jahre 1357 das Straßenprivileg für die Durchquerung des Malxebruches und eine Zollstelle. Mit Amt und Domäne war die Stadt so für 11 Dörfer und auch für Jänschwalde zuständig. 1544 nennt das Peitzer Amtsbuch den gesamten Bruchwald zwischen Jänschwalde, Tauer und Peitz „Jänschwaldischen Wald“. Nach der Entwässerung und Abholzung des Malxebruchs im 17. und 18. Jahrhundert entstand eine große landwirtschaftlich nutzbare Fläche. Die Wiesen und Äcker ermöglichten gute Erträge. Im 18. Jahrhundert erfolgte hier die Ansiedlung von Kolonisten aus Sachsen nahe dem damals einsprachig sorbischen Jänschwalde. Der neu entstandene Ortsteil in der Nähe der Schäferei wurde als „Kolonie“ bezeichnet. Die hier wohnende Bevölkerung war als Handwerker tätig oder verdiente sich ihren Unterhalt als Waldarbeiter und Tagelöhner.
Die heutige turmlose Kirche entstand 1806, das Pfarrgehöft mit der Pfarrscheune Mitte des 19. Jahrhunderts. Wirtschaftlicher Aufschwung kam mit der verkehrstechnischen Anbindung des Ortes an die Bahnstrecke Cottbus–Guben der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn-Gesellschaft im Jahre 1871. Der Bau der Bahnlinie sowie die Arbeit als Bahnpersonal brachten für viele Einwohner Beschäftigungs- und Verdienstmöglichkeiten. Die Urbarmachung der Gebiete, die Wiesen und Ackerflächen versorgten die Menschen, obwohl Hochwasser wie im August 1897, 1926/27, 1930 und 1958 Missernten und hohe Verluste bedeuteten. Mit der weiteren Entwicklung der Landwirtschaft, der zunehmenden Viehhaltung und der fortschreitenden Mechanisierung verbesserten sich auch die Lebensbedingungen der Menschen.
Bis ins 20. Jahrhundert sprach ein Großteil der Bevölkerung Sorbisch. Arnošt Muka ermittelte für seine Statistik der Lausitzer Sorben 1884/85 eine Gesamteinwohnerzahl von 792, davon 768 Sorben (97 %) und 24 Deutsche.[7]
Nach 1945 ist zu den bereits bestehenden Ortsteilen ein dritter hinzugekommen – Jänschwalde-Ost. Hier fanden ca. 2000 Menschen ein neues Zuhause, überwiegend wohnten hier Berufssoldaten und Angestellte der Nationalen Volksarmee, die hier einen Militärflugplatz betrieb, mit ihren Familien.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1998 wurde Horno eingemeindet,[8] das 2004 infolge des angrenzenden Braunkohletagebaus devastiert wurde. Drewitz und Grießen wurden am 26. Oktober 2003 eingegliedert.[9]
Entwicklung des Ortsnamens
1346: Genschwalde
1484: Gentzwalde
1554: Jenischwalde und Jenßwalde
1775: Genschwalde
1784: Jaenischwalde
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
|
Einwohner
|
1875 |
743
|
1890 |
812
|
1910 |
853
|
1925 |
866
|
1933 |
854
|
1939 |
853
|
1946 |
1 282
|
1950 |
1 204
|
1964 |
1 904
|
1971 |
1 910
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1981 |
2 137
|
1985 |
2 005
|
1989 |
2 539
|
1990 |
2 400
|
1991 |
2 313
|
1992 |
2 331
|
1993 |
2 355
|
1994 |
2 277
|
1995 |
2 198
|
1996 |
2 113
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1997 |
1 995
|
1998 |
2 202
|
1999 |
2 081
|
2000 |
2 069
|
2001 |
1 957
|
2002 |
1 797
|
2003 |
2 222
|
2004 |
2 109
|
2005 |
2 019
|
2006 |
1 963
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
2007 |
1 884
|
2008 |
1 828
|
2009 |
1 776
|
2010 |
1 751
|
2011 |
1 638
|
2012 |
1 585
|
2013 |
1 570
|
2014 |
1 559
|
2015 |
1 535
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[10][11] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Jänschwalde besteht aus 12 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Bei der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 61,5 % folgendes Ergebnis für die Zusammensetzung der Gemeindevertretung:[12]
Partei /Wahlbewerber
|
Stimmenanteil
|
Sitze
|
Listenvereinigung Wir für die Gemeinde |
21,7 % |
3
|
Wählergruppe Zukunft Gemeinde Jänschwalde |
21,7 % |
3
|
Die Linke |
12,5 % |
2
|
Bürgerbündnis der Grundbesitzer der Gemeinde Grießen |
12,0 % |
1
|
Domowina |
11,3 % |
1
|
Wählergruppe Landwirtschaft und Umwelt |
09,0 % |
1
|
Einzelbewerber Helmut Badtke |
07,9 % |
1
|
Bürgermeister
Helmut Badtke wurde als Einzelbewerber in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 67,8 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]
Gemeindepartnerschaft
Mit Iłowa (bis 1945 Halbau) im polnischen Teil der Oberlausitz besteht eine Gemeindepartnerschaft.
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Wasserkraftwerk Grießen
In der Liste der Baudenkmale in Jänschwalde und in der Liste der Bodendenkmale in Jänschwalde stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.
Musik
Für das Kulturleben des Ortes spielen die Jänschwalder Blasmusikanten eine wichtige Rolle. Die 2001 aus der 1972 gegründeten Feuerwehrkapelle Jänschwalde hervorgegange Musikformation ist inzwischen auch überregional bekannt. Der Verein WIR für Jänschwalde e.V. veranstaltet seit 2000 regelmäßig das Jänschwalder Blasmusikfest, welches hunderte Besucher alle 2 Jahre (ungerade Jahreszahl) nach Jänschwalde lockt.
Sorbisches Traditionsleben
Ein Ortsverein der Domowina und die Dorfjugend, welche sich als Jugendinitiative organisiert hat, führt jedes Jahr sorbische Brauchtumsveranstaltungen durch. Dazu gehören die sorbische Fastnacht (Zapust), das Osterfeuer und das sorbische Hahnrupfen (Kokot). Diese Festivitäten sind eng an die wendische Geschichte des Dorfes gebunden. Des Weiteren wird jährlich zum 1. Mai ein Maibaum aufgestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
In der Ortslage Kolonie befand sich die im Jahr 2000 gebaute Privatbrauerei Brauhaus Zur Linde. Sie produzierte 12.000 Liter Bier im Jahr, das größtenteils in der dazugehörigen Gaststube ausgeschenkt, aber auch in Fässern verkauft wurde.[15]
Verkehr
Jänschwalde liegt an der Landesstraße L 502 zwischen Tauer und der Bundesstraße 97.
Jänschwalde-Dorf und Jänschwalde Ost sind Haltepunkte der Regionalbahnlinie RB 11 an der Bahnstrecke Frankfurt (Oder)–Cottbus.
Im Ortsteil Drewitz befindet sich der Flugplatz Cottbus-Drewitz.
Braunkohlekraftwerk Jänschwalde
Kraftwerk Jänschwalde
Auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Teichland befindet sich mit dem Kraftwerk Jänschwalde das drittgrößte Braunkohlekraftwerk Deutschlands.
Persönlichkeiten
Manfred Haake (* 1943), Ruderer, geboren in Jänschwalde
Bernd Kaina (* 1950), Biologe und Toxikologe, geboren in Drewitz
Literatur
Amt Jänschwalde – für die deutsch-sorbischen Gemeinden Drewitz, Grießen, Horno und Jänschwalde im Landkreis Spree-Neiße. 1997, Herausgeber: Amt Jänschwalde
Martin Pernack (Hrsg.): 650 Jahre Jänschwalde. 650 lět Janšojce. Domowina-Verlag, Bautzen 1996, ISBN 978-3-7420-1669-0.
Rudolf Lehmann: Geschichte des Wendentums in der Niederlausitz. Beltz, Langensalza/Berlin/Leipzig 1930.
Weblinks
Commons: Jänschwalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Seite über Jänschwalde auf der Homepage des Amtes Peitz