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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Kirschau nicht vorenthalten.
Geschichte
Reste der Burg Körse
Im Jahr 1352 wurde Kirschau in Zusammenhang mit der Zerstörung der Burg Körse erstmals urkundlich erwähnt. Als im Dreißigjährigen Krieg die Oberlausitz 1635 mit dem Prager Frieden zu Sachsen kam, wurde Kirschau Grenzort. Es wurde eine Zollstation zum benachbarten Böhmen errichtet.
Bis um 1845 war Kirschau ein unscheinbares und armes Dorf. Ausgelöst durch Gotthelf August Friese entwickelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts in Kirschau eine bedeutende Grobgarnindustrie. Neben Packleinwand und Scheuertüchern waren es ab der Jahrhundertwende bunte Schlafdecken, die Kirschau einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung bescherten. Auch weitere Industriezweige siedelten sich in Folgezeit an. Wegen des aufkommenden Wohlstandes wurde Kirschau „das Dorf mit den goldenen Dächern“ genannt. Der prächtige Ortskern und die zahlreichen Fabrikantenvillen erinnern heute noch an diese Blütezeit.
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 600 Einwohnern; davon waren 490 Deutsche (82 %) und 110 Sorben (18 %)[3]. Damals lag Kirschau am äußersten südlichen Rand des sorbischen Siedlungsgebietes. Mittlerweile ist die sorbische Sprache aus dem Ortsalltag verschwunden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die ortsansässigen Betriebe Volkseigentum. Als wichtigster Betrieb entstand durch den Zusammenschluss mehrerer Textilfirmen der VEB Vegro Kirschau. Durch die Herstellung von Scheuertüchern, Teppichböden und nicht zuletzt der berühmten Kirschauer Schlafdecken wurde Kirschau weit über die Grenzen der DDR hinaus bekannt. Ein weiterer wichtiger Betrieb war noch das Getriebewerk, ein Teilbetrieb des VEB Fortschritt Erntemaschinen Neustadt, welches durch die GKN Walterscheid Getriebe GmbH übernommen wurde und Gelenkwellen produziert.
Seit der Wende im Jahre 1989 existiert die Kirschauer Textilindustrie im kleinen Rahmen weiter. Heute ist das 1998 fertiggestellte Ganzjahresbad „Körse-Therme“ der Hauptanziehungspunkt für Besucher.
Am 1. Januar 1999 wurde Rodewitz/Spree eingemeindet.[4]
Zum Ende des Jahres 2010 verlor Kirschau seine Eigenständigkeit als Gemeinde und wurde mit der Gemeinde Crostau und der Stadt Schirgiswalde zur Stadt Schirgiswalde-Kirschau verbunden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Haltepunkt Schirgiswalde-Kirschau im Nachbarortsteil Schirgiswalde liegt an der Bahnstrecke Oberoderwitz–Wilthen und wird von Regionalbahnen der Linie Dresden – Zittau im 2-Stunden-Takt bedient.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Postamt Kirschau auf Sondermarke der Deutschen Post der DDR (1987)
Museen
Burgmuseum Kirschau
Geschichte des Ortes und der Burg Körse
Heimatstube mit funktionstüchtigem Handwebstuhl
Bauwerke
Johanneskirche und Pfarrhaus
Burgruine Körse
Dreiländerstein an der früheren Grenze zwischen Wilthen in Meißen, Schirgiswalde in Böhmen und Kirschau in der Lausitz (1746).
Johanneskirche, eine 1924 eingeweihte evangelische Kuppelkirche im Jugendstil mit einem außergewöhnlichen Altarbild des Malers Bernhard Müller aus Dresden
Kuxloch, ein ca. 12 m langer sagenumwobener alter Bergbaustollen am Fuße des Burgberges
Deutscher Steig, ein noch erhaltenes malerisches Stück einer mittelalterlichen Handelsstraße
Ortskern mit prächtigen Jugendstilgebäuden, u. a. dem Postamt mit Ecktürmchen und schmuckvollem Giebel
ehemalige Fabrikantenvillen
Wagnerwehr, eine alte Wasserkraftanlage
Regelmäßige Veranstaltungen
Hexenfeuer in der Walpurgisnacht
Jährliches Körsesingen auf der Burgruine
Bildung
Kirschau verfügt über eine Grundschule. Die Mittelschule wurde 2003 geschlossen.
Partnerschaften
Kirschau pflegt Partnerschaften zu Denkingen und Niederstetten.
Persönlichkeiten
Wilhelm Schulze-Rose (1872–1950), Maler, verbrachte seine letzten Lebensjahre in Kirschau
Günter Semjank (1949–1995), Lehrer, Fernsehansager
Literatur
Hermann Knothe: Geschichte der Burg und des Dorfes Kirschau, südlich von Budissin. In: Lausitzisches Magazin. Im Auftrag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Band 47, Görlitz 1870, S. 293–295.
Cornelius Gurlitt: Kirschau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 31. Heft: Amtshauptmannschaft Bautzen (I. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1908, S. 99.
Weblinks
Commons: Kirschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Kirschau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen