…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Kößlarn nicht vorenthalten.
Geschichte
Der Markt gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Griesbach des Kurfürstentums Bayern. Kößlarn besaß ein Marktgericht mit magistratischen Eigenrechten.
Siedlungsanfänge
Das Kößlarner Siegel aus dem Jahre 1488 zeigt die Namensform kosl-orn. Die Endung -orn, häufig auch -arun oder -arn, weist auf eine Besiedelung von einer Grundherrschaft in der Zeit von 1000 bis spätestens 1200 hin. Vermutlich wurde die Besiedelung von den Grafen von Formbach vorangetrieben, denen der Grafenwald zu dieser Zeit gehörte. Die Endung macht deutlich, dass die Siedlungsstätte einen speziellen Auftrag erfüllen sollte. Die Silbe kosl- lässt etymologisch zwei Vermutungen zu: Entweder wurden in der Siedlung Kesselschmiede beschäftigt oder die erste Siedlung wurde für die Schweinehaltung gegründet. Für erstere Vermutung spricht, dass alle Rohstoffe, die für eine Schmiede benötigt werden, ausreichend vorhanden waren. Wasser und Holz waren reichlich verfügbar und von Erzvorkommen zeugen noch heute existierende Erdaufwürfe und Gruben.
Wandgemälde, das von den Anfängen der Wallfahrt erzählt. Überschrift: Ursprung der hiesigen Marianischen Wallfahrt
Beginn der Wallfahrt
1364 ritt der Graf von Ortenburg nahe dem Kößlhof vorbei und wollte den Bach überqueren. Als die Pferde scheuten, kehrte der Graf mit seinen Bediensteten um und fand in einer Wacholderstaude ein geschnitztes Marienbild mit dem Jesuskind auf dem Arm. Der fromme Graf ließ eine Bretterhütte für das Bild errichten und konnte seinen Weg über den Bach ungehindert fortsetzen.
Im selben Jahr noch wirkte das Marienbild sein erstes Wunder: Der todkranke Kößlbauer ließ sich zur Marienabbildung tragen und betete. Sein Glaube und Vertrauen in Gott wurden belohnt und er konnte aus eigener Kraft wieder nach Hause gehen. Die Geschichte dieser wundersamen Heilung verbreitete sich schnell und viele kranke und leidende Menschen suchten Hilfe bei der Gnadenmutter beim Kößlhof. Durch die vielen Opfergaben und Spenden der Wallfahrer konnte bereits im Jahre 1400 eine kleine Steinkirche mit 3 Altären errichtet werden, welche 1443 ihre Weihe erhielt. Ein Dokument aus dem Jahre 1448 führt bereits 137 Pfarreien auf, welche mit Kreuz und Fahnen nach Kößlarn pilgerten und wallfahrten. Bis zur Reformationszeit war Kößlarn der meistbesuchte Marienwallfahrtsort in „Unterland“ Bayern. 1451 kam es bereits zum zweiten Kirchenbau. Gedenktafeln und Wandmalereien in der Kirche weisen noch heute auf die Anfänge der Wallfahrt in Kößlarn hin.
Teile des Wehrgangs der historischen Kirchhofbefestigung
Blütezeit der Wallfahrt
Ursprünglich gehörte Kößlarn, welches seinen Namen inzwischen vom Kößlhof „geerbt“ hatte, noch zur Pfarrei Münster. Da der Kaplan von Münster jedoch mit den Pilgermassen und der Wallfahrtsseelsorge überfordert war, wurde eine Stelle für einen zweiten Kaplan in Kößlarn geschaffen, der die Aufgabe bekam täglich Messe zu lesen. In dieser Zeit wurde aus dem „Hof im Kößl vor dem grünen Wald“ schnell ein kleines Dorf mit allen nötigen Gewerben und Handwerken zur Versorgung und Betreuung der zahlreichen Wallfahrer. Am 9. Januar 1474 erhielt Kößlarn von Herzog Ludwig dem Reichen die Erlaubnis, „den Pilgern offen Wein und Bier auszuschenken“ und Gaststätten zu errichten. Das Dorf Kößlarn wurde zum herzoglichen Markt. Um die Seelsorge für die Pilger sicherzustellen, wurde die Pfarrei Münster mit den Teilen Kühnham und Kößlarn von Papst Sixtus IV. 1476 dem Zisterzienserkloster Aldersbach übertragen. 1478 erhielt der Markt einen eigenen Pfarrvikar sowie einen eigenen Kaplan und einen Wallfahrtsprediger und erreichte somit seelsorglich zumindest teilweise Unabhängigkeit. Während der Blütezeit der Wallfahrt waren in Kößlarn somit 6 Priester tätig. Während der Jahre 1461–1480 wurde auch die Kirchhofbefestigung errichtet.
Silbermadonna im Votivraum der Kößlarner Kirche
Als weiterer Hinweis für die florierende Wallfahrt kann auch die Fertigung des Prunkstücks der Kößlarner Kirche im Jahre 1487 gedeutet werden: Aus eigenen Mitteln des Marktes wurde damals vom Goldschmied Balthasar Waltenberger die Silbermadonna angefertigt, welche heute im Votivraum der Kirche ausgestellt wird.
Eingemeindungen
Am 1. April 1971 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Hubreith und Thanham eingegliedert.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr |
1840 |
1900 |
1939 |
1950 |
1961 |
1970 |
1987 |
1991 |
1995 |
2005 |
2010 |
2015
|
Einwohner |
1563 |
1725 |
1579 |
2549 |
1805 |
1790 |
1696 |
1774 |
2019 |
1951 |
1930 |
1891
|
Politik
Marktgemeinderat
Der Marktgemeinderat setzt sich folgendermaßen zusammen:
Die Sitzverteilung im Marktgemeinderat seit 2002
Partei / Liste |
2002 |
2008 |
2014[4]
|
Sitze |
Stimmenanteil |
Sitze |
Stimmenanteil |
Sitze |
Stimmenanteil
|
CSU/Für Kößlarn |
7 |
53,3 % |
5 |
39,17 % |
6 |
47,5 %
|
ÖDP/Aktive Bürger (ABK) |
4 |
33,9 % |
5 |
39,41 % |
3 |
29,6 %
|
WG Einigkeit |
1 |
12,8 % |
– |
– |
– |
|
Freie Wählervereinigung |
– |
– |
1 |
13,80 % |
– |
|
Jugend für Kößlarn |
– |
– |
1 |
7,60 % |
3 |
22,1 %
|
Gesamt |
12 |
100 % |
12 |
100 % |
12 |
100 %
|
Wahlbeteiligung |
74,4 % |
68,9 % |
57,3 %
|
Bürgermeister
Erster Bürgermeister war von 2002 bis 2014 Franz Holub (ödp/Aktive Bürger). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Benno Hennhöfer (CSU/Freie Wählergemeinschaft) und 2008 mit 57,58 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt. 2014 wurde er durch die Wahl am 16. März mit 96,1 % der gültigen Stimmen von Willibald Lindner (ÖDP/Aktive Bürger) abgelöst, der zuvor Zweiter Bürgermeister gewesen war.
Zweite Bürgermeisterin ist seit der Wahl 2014 Margarete Eichler (CSU), Dritter Bürgermeister ist Raymund Vogl-Hainthaler (CSU).
Finanzen
Im Jahr 2012 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 857 T€, davon waren 171 T€ Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchturm und unteres Torhaus der Wehrmauer der Kirchenburg Kößlarn
Blick auf den historischen Marktplatz.
Baudenkmäler
Die Pfarrkirche Heiligste Dreifaltigkeit in Kößlarn ist eine spätmittelalterliche Kirchenburg und Wallfahrtskirche.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Kößlarn
Wirtschaft und Infrastruktur
Fremdenverkehr
Die Gemeinde liegt inmitten des sogenannten Bäderdreiecks (Bad Griesbach, Bad Birnbach, Bad Füssing). Sie erwirtschaftet ihre Einnahmen hauptsächlich aus dem Fremdenverkehr.
Attraktionen sind zum Beispiel die reizvolle Landschaft und altes Brauchtum wie die Palmsonntagsprozession, das Erntedankfest oder der örtliche Bauernmarkt. Die Wallfahrtskirche ist die einzige noch vollständig erhaltene Wehrkirche in Süddeutschland. Seit 2008 ist in der Wehranlage das Kirchenmuseum Kößlarn mit Exponaten zur Wallfahrtsgeschichte und zum örtlichen Brauchtum zu besichtigen.
Weiterhin liegt Kößlarn am europäischen Pilgerweg Via Nova.
Bildung
Im Jahr 2013 gab es folgende Einrichtungen:
Kindergarten St. Josef mit 71 Plätzen, in dem 65 Kinder von acht Personen betreut und gefördert werden
Grundschule Kößlarn, in der 58 Schüler in vier Klassen von vier Lehrkräften unterrichtet werden (Schuljahr 2012/13)
Kirchenmuseum
Persönlichkeiten
Johann Baptist Modler (1697–1774), Bildhauer und Stuckateur des Rokoko
Literatur
Josef Huber: Pfarr- und Wallfahrtskirche Kößlarn. 4. neubearbeitete Auflage. Verlag Schnell & Steiner, 1992.
Josef Hofbauer: Markt Kößlarn 1483. Neue Presse Verlag, Passau 1985.