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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Kraftsdorf nicht vorenthalten.
Geschichte
Kraftsdorf wurde im Jahre 1256 erstmals urkundlich erwähnt, als der Markgraf Heinrich von Meißen dem Kloster Lausnitz die beiden Dörfer Kraftsdorf und Hermsdorf übereignete. Kraftsdorf war bis 1920 in einen altenburgischen und einen reußischen Anteil geteilt.
Der altenburgische Anteil gehörte zum wettinischen Kreisamt Eisenberg, welches aufgrund mehrerer Teilungen im Lauf seines Bestehens unter der Hoheit verschiedener Ernestinischer Herzogtümer stand. Der reußische Anteil gehörte zur Herrschaft Gera des Fürstentums Reuß jüngerer Linie. Ab 1920 gehörten beide Ortsteile zum Freistaat Thüringen.
1876 wurde die Bahnlinie Weimar-Gera eingeweiht und der Kraftsdorfer Bahnhof in Betrieb genommen. Dadurch nahm das Steinmetzgewerbe im Sandstein einen großen Aufschwung. Dessen Produkte fanden beim Bau der Göltzschtalbrücke Verwendung. Am 1. Oktober 1922 erfolgte die Vereinigung der beiden getrennten Ortsteile (altenburgischer Anteil mit 142 Ew., reußischer Anteil mit 644 Ew.)Volkszählungsergebnisse 1919
Der Kraftsdorfer Otto Vestewig (1909–1944) wurde als Wehrmachtsdeserteur am 28. April 1944 wegen „Fahnenflucht“ im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.[2]
Im Wald bei Oberndorf errichtete die Wehrmacht 1936 die Luftmunitionsanstalt 5/IV (Muna), wobei später auch Häftlinge aus dem KZ Buchenwald eingesetzt wurden. Im Lager waren bis zu 500 Häftlinge untergebracht, die Schneisen in den Wald trieben und Holzsäulen errichteten zur Lagerung von Bomben. Auf zwei Todesmärschen 1945 wurden 400 Häftlinge getrieben. An sie erinnert seit 1985 ein Gedenkstein im Park des Landesfachkrankenhauses Stadtroda.
Religionen
Kraftsdorf, Kirche.
In der Gemeinde sind vier Religionsgemeinschaften bekannt. Die größte Gruppe ist die Ev.-Luth. Kirchgemeinde. Zu ihr gehören die Kirchen in Kraftsdorf, Harpersdorf, Niederndorf, Mühlsdorf, Pörsdorf, Rüdersdorf und Reichhardtsdorf. In den Seelsorgebezirk fallen ebenfalls die Ortsteile Kaltenborn und Grüna. Pfarrer des Kirchspiels ist seit Mai 2006 Herr Christian Kurzke. Pfarrsitz des Kirchspiels ist Rüdersdorf.
Als weitere Religionsgemeinschaften sind die Ev.-Freikirche, die Römisch-Katholische Kirche und die Neuapostolische Kirche zu nennen. Das Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche ist im Ortsteil Oberndorf zu finden und das der Römisch-Kath. Gemeinde St. Josef im benachbarten Hermsdorf.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1997 wurden die bisher selbstständigen Gemeinden Kraftsdorf (seit dem 1. Juli 1950 mit Harpersdorf und Oberndorf), Niederndorf (seit dem 1. Juli 1950 mit Kaltenborn), Rüdersdorf (seit dem 1. Juli 1950 mit Grüna) und Töppeln (seit dem 1. Juli 1950 mit Mühlsdorf und Pörsdorf) zu einer Einheitsgemeinde zusammengelegt.[3]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (jeweils zum 31. Dezember):
1994 – 1688
1995 – 1677
1996 – 1714
1997 – 4246
1998 – 4315
1999 – 4393
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2000 – 4458
2001 – 4439
2002 – 4441
2003 – 4423
2004 – 4352
2005 – 4305
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2006 – 4286
2007 – 4248
2008 – 4180
2009 – 4111
2010 – 4075
2011 – 3981
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2012 – 3969
2013 – 3904
2014 – 3835
2015 – 3803
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Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der Fußballverein Kraftsdorfer SV 03 verfügt über einen Fußballplatz mit Sportlerheim. Der Fußballmannschaft gelang mit Abschluss der Saison 2007/2008 der Aufstieg in die Landesklasse Ost (7. Liga). Des Weiteren ist im Ortsteil Rüdersdorf der TSV 1880 Rüdersdorf zu finden, welcher über eine Sportanlage mit Sportlerheim, Außenkabine, Trainings- und Sportplatz verfügt. In der Gemeinde gibt es fast in jedem Ortsteil einen Maibaumsetzer-Verein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Im Ortsteil Rüdersdorf wird ab 16. November 2010 im Auftrag der Solaris Kraftwerk GmbH der größte Freiflächen-Solarpark Thüringens errichtet, unter Schirmherrschaft des Thüringer Bauministeriums und unter Verwendung chinesischer PV-Module. Die Kosten der Anlage liegen bei knapp 20 Mio Euro, die Jahresleistung wird mit 7 Millionen Kilowattstunden angegeben.
Verkehr
Durch das Gebiet der Gemeinde Kraftsdorf verlaufen die Bundesautobahn 4 mit der Anschlussstelle Rüdersdorf sowie die Bahnstrecke Weimar–Gera mit dem Bahnhof Kraftsdorf, dem Bahnhof Töppeln und dem früheren Block Oberndorf.
Die Bahnhöfe/Haltepunkte (heute nur noch Bedarfshalt) sind jeweils stündlich mittels der Nahverkehrs-Zuglinie RB 21 Weimar – Jena West – Jena-Göschwitz – Stadtroda – Hermsdorf-Klosterlausnitz – Gera Hbf an die Region und die Umsteigebahnhöfe zum Fern- und überregionalen Nahverkehr angebunden.
Die Geraer Verkehrsbetriebe unterhalten die Linie 20 von Gera-Untermhaus nach Harpersdorf an. Endstation ist die Sporthalle in Harpersdorf. Regelmäßig besteht auch eine regionale Busverbindung von Gera über Kraftsdorf nach Hermsdorf.
Bildung
Die Gemeinde Kraftsdorf verfügt über 4 Kindergärten mit Hort, eine Grundschule sowie eine Sporthalle. Im Juni 2007 wurde der Schulumbau der ehemaligen Regelschule Harpersdorf zur Grundschule feierlich abgeschlossen. Zuvor war die Grundschule in Töppeln untergebracht.
Naturschutz
Das Landesverwaltungsamt Weimar untersagte Ende 2009 den Bau von drei Windkraftanlagen bei Rüdersdorf und im Januar 2010 den Bau von sieben WKA (geplante Höhe 150 m) bei Kraftsdorf. Die Begründung lautete: Unvereinbarkeit mit dem Naturschutz, insbesondere Vogel- und Fledermausschutz.[4]
Persönlichkeiten
Der Maler Kurt Günther (1893–1955) lebte ab 1932 in Kaltenborn.