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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Kremmen nicht vorenthalten.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Cremmene datiert auf den 28. Dezember 1216, als der Brandenburger Bischof Siegfried II. bei seiner Amtsübernahme dem Brandenburger Domkapitel seine Archidiakonatsrechte bestätigte. 1298 erhielt er die Stadtrechte. Der Ortsname stammt aus dem Slawischen und bedeutet Kieselstein.
In Kremmen wurde am 20. Juni 1236 der Vertrag von Kremmen zwischen den Markgrafen Johann I. und Otto III. von Brandenburg einerseits und Herzog Wartislaw III. von Pommern andererseits abgeschlossen.
Mit dem Vertrag von Kremmen vom 29. Januar 1318, als den Johannitern die vom markgräflichen Vogt zurückgehaltenen Güter des 1312 aufgelösten Templerordens, darunter Tempelhof, mit allen Pertinentien (Zubehör zum Grundbesitz in Form von Rechten und Sachen) gegen Zahlung von 1250 Mark für die Ernennung Markgraf Woldemars zum Schutzherrn und Sachwalter der Interessen der Johanniter ausgehändigt wurden, konnte der Übergang der brandenburgischen Templergüter in den Besitz der Johanniter endgültig realisiert werden.
Am Kremmer Damm fanden im Mittelalter zwei bedeutende Schlachten statt. Im Pommersch-Brandenburgischen Krieg kämpfte der brandenburgische Markgraf Ludwig von Brandenburg gegen die Herzöge von Pommern und verlor. Im Jahre 1412 kämpften hier erneut die Brandenburger gegen die Pommern. Die Überlieferungen beider Schlachten sind teilweise widersprüchlich und haben sich über die lange Zeit vermutlich vermischt. 1845, also mehr als 400 Jahre später, ließ Friedrich Wilhelm IV. am Straßenrand des Kremmener Dammes ein steinernes Gedenkkreuz aufstellen, das alle Vorüberkommenden an die Kämpfe des Jahres 1412 erinnern und vor allem den fränkischen Ritter Graf Johann von Hohenlohe ehren sollte, der an der Seite des Brandenburgers kämpfte und hier starb.[4]
Kremmen liegt am Pilgerweg Berlin–Wilsnack, der seit dem Ende des 14. Jahrhunderts begangen wurde.
Wie viele andere Städte auch, wurde Kremmen im 17. Jahrhundert von der Pest heimgesucht. Stadtbrände sind aus den Jahren 1606, 1630 und 1680 überliefert. Der brandenburgische Kurfürst erließ deshalb Mitte des 17. Jahrhunderts die Order, dass Scheunen künftig nur noch außerhalb der Stadtmauern zu errichten seien. So entstand das Scheunenviertel am Rande Kremmens, das heute als das deutschlandweit größte noch erhaltene historische Scheunenviertel gilt.
Kremmen erhielt 1893 durch den Bau der Kremmener Bahn einen Eisenbahnanschluss nach Berlin.
Zur Zeit des NS-Regimes befand sich im Ortsteil Orion eine Bunkeranlage, die als Munitionsfabrik genutzt wurde. Sie wurde im Krieg beschädigt und in den Folgejahren geplündert, zugeschüttet und ab dem Jahr 2000 beseitigt. Im Zweiten Weltkrieg waren um Kremmen, ungefähr in den heutigen Ortsteilen Groß-Ziethen, Sommerfeld und Verlorenort, Scheinwerferstellungen der Flakartillerie stationiert, die mit Luftwaffenhelfern einer Oberschule aus Zwickau in Sachsen besetzt waren.
Im Zuge der Ämterbildung 1992 im Land Brandenburg schlossen sich Beetz, Flatow, Groß-Ziethen, Sommerfeld, Staffelde und die Stadt Kremmen zum Amt Kremmen zusammen. Als Zeitpunkt des Zustandekommens des Amtes wurde der 31. Juli 1992 festgelegt.[5] Die Gemeinden Beetz, Flatow, Groß-Ziethen, Sommerfeld, Staffelde und die Stadt Kremmen (Amt Kremmen) und die Gemeinde Hohenbruch (Amt Oranienburg-Land[6]) schlossen sich am 31. Dezember 2001 zur neuen Stadt Kremmen zusammen.[7] Das Amt Kremmen wurde aufgelöst.[7]
Geschichte der Ortsteile
Flatow wurde 1355 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits damals trug der Ort seinen heutigen Namen. Er bedeutet Ort, wo Ähren wachsen. Der älteste Besitzer des Ortes war die Familie von Bredow. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Dietrich von Hake Eigentümer des Gutes Flatow wie auch des Gutes Kremmen.
Hohenbruch wurde 1595 als Flurname erwähnt, 1710 durch Erlass Friedrichs II. auf Bitten von Nachfahren holländischer Bauern gegründet.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
|
Einwohner
|
1875 |
2 841
|
1890 |
2 758
|
1910 |
2 784
|
1925 |
2 769
|
1933 |
2 977
|
1939 |
3 304
|
1946 |
3 605
|
1950 |
3 823
|
1964 |
3 301
|
1971 |
3 154
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1981 |
2 954
|
1985 |
2 898
|
1989 |
2 729
|
1990 |
2 680
|
1991 |
2 729
|
1992 |
2 719
|
1993 |
2 672
|
1994 |
2 733
|
1995 |
2 713
|
1996 |
2 697
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
1997 |
2 738
|
1998 |
2 786
|
1999 |
2 900
|
2000 |
2 944
|
2001 |
7 231
|
2002 |
7 306
|
2003 |
7 437
|
2004 |
7 409
|
2005 |
7 373
|
2006 |
7 342
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
2007 |
7 303
|
2008 |
7 244
|
2009 |
7 124
|
2010 |
7 102
|
2011 |
7 121
|
2012 |
7 115
|
2013 |
7 110
|
2014 |
7 108
|
2015 |
7 238
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[8][9] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 49,2 %
%3020100
22,8 %21,3 %17,8 %12,2 %6,6 %5,1 %4,5 %3,0 %2,6 %
SPDCDUUWG/LGULinkeKoopBB08BfBGrüneNPDVorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%
Stadtverordnetenversammlung
Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kremmen besteht aus 18 Mitgliedern und dem hauptamtlichen Bürgermeister bei folgender Sitzverteilung:
SPD 4 Sitze
CDU 4 Sitze
Unabhängige Wählergemeinschaft/Landwirtschaft, Gartenbau, Umwelt (UWG/LGU) 3 Sitze
LINKE 2 Sitze
Einzelkandidat Eckhard Koop 1 Sitz
Bürgerbündnis ’08 1 Sitz
Bürger für Bürger 1 Sitz
Bündnis 90/Die Grünen 1 Sitz
NPD 1 Sitz
(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[10]
Rathaus
Bürgermeister
Klaus-Jürgen Sasse (SPD) wurde in der Stichwahl am 12. Oktober 2008 mit 53,1 % der gültigen Stimmen zum Bürgermeister gewählt.
Sein Nachfolger Sebastian Busse (CDU) wurde in der Bürgermeisterstichwahl vom 27. November 2016 mit 56,9 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt.[11] Er trat sein Amt am 21. März 2017 an.[12]
Wappen
Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 2. Oktober 2002 genehmigt. Blasonierung: „In Blau linksgewendet ein goldener Adler mit roten Fängen, der sich auf einer rot-bewehrten silbernen Gans festkrallt und seinen Schnabel in ihren Hals schlägt.“[13] Wappenforscher deuten das Wappen als redende Umsetzung des Ortsnamens und leiten ihn vom mittelhochdeutschen Wort „krimmen“ (packen oder würgen) ab.
Sehenswürdigkeiten
Scheunenviertel
Dorfkirche in Staffelde
Die Liste der Baudenkmale in Kremmen enthält alle Kremmener Boden- und Baudenkmale aus der Denkmalliste des Landes Brandenburg.
Kirche St. Nikolai aus der Zeit um 1200 mit barocker Ausstattung und Schuke-Orgel von 1961
Marktplatz mit Rathaus (1841 nach einem Stadtbrand neoklassizistisch errichtet) und Klubhaus Kremmen
Scheunenviertel (noch 40 der ursprünglich 70 Scheunen sind erhalten), in einem Gebäude sind ein Museum und ein Hofladen eingerichtet
Theater tiefste Provinz, besteht seit April 2006
Schloss/Gut Staffelde, Kirche aus dem 15./16. Jahrhundert und „Dorfkrug“, ein Vorlaubenhaus aus dem 18. Jahrhundert
Kirche Flatow, 1472 von Matthias von Bredow errichtet, Backsteinbau mit schiefergedeckten Turm[14]
Erbbegräbnisstätte nordöstlich des Gutshauses in Beetz im ehemaligen Gutspark, von Alexander Ferdinand Ludolf von Quast errichtet
Nähmaschinenmuseum Sommerfeld
Gedenktafeln
Gedenktafel von 1973 Am Markt Nr. 5 für die jüdische Familie Borchardt, die in einem Vernichtungslager ermordet wurde
Gedenktafel in der Raniesstraße/Ecke Dammstraße für den Arbeitersportler und Antifaschisten Erich Paulig, der 1941 im KZ Groß-Rosen ermordet wurde
Gedenktafel an der Schule Straße der Einheit/Ecke Ruppiner Chaussee für die Häftlinge eines KZ-Todesmarsches, die im April 1945 von SS-Männern erschossen wurden
Todesmarsch-Tafel an der Einfriedungsmauer der Kirche im Ortsteil Sommerfeld
Todesmarsch-Tafel am Ortsausgang von Sommerfeld in Richtung Hohenbruch
Gutshaus in Staffelde
Vorlaubenhaus in Staffelde
Gutshaus in Beetz
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Kremmen ist landwirtschaftlich geprägt, ein großer Teil der Bevölkerung lebt direkt oder indirekt von der Landwirtschaft. Größter nicht-landwirtschaftlicher Arbeitgeber in Kremmen dürfte seit 1994 die Lidl Lagergesellschaft sein. Hier arbeiten ca. 120 Kommissionierer. Im Ortsteil Sommerfeld befindet sich die Hellmuth-Ulrici-Klinik, ein medizinisches Zentrum für Erkrankungen des Bewegungssystems.
RB 55 im Bahnhof Kremmen (2015)
Verkehr
Kremmen liegt an der Landesstraße L 170 zwischen Nauen und Oranienburg (bis 2014 Bundesstraße 273) und der L 19 nach Herzberg (Mark), die im 20. Jahrhundert aus dem mittelalterlichen Kremmener Damm entstanden ist. Die Anschlussstelle Kremmen an der A 24 liegt etwa 5 km südwestlich des Stadtzentrums.
Der Bahnhof Kremmen ist Endpunkt der in Berlin-Schönholz beginnenden Kremmener Bahn. Diese Strecke wird fortgeführt von der Strecke nach Meyenburg, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Ruppiner Eisenbahn AG betrieben wurde. An dieser befindet sich auch der Haltepunkt Beetz-Sommerfeld im Ortsteil Sommerfeld. Zudem verlief durch Kremmen die Bahnstrecke Nauen–Oranienburg, auf der 1967 der Personenverkehr und 1993 der Güterverkehr eingestellt wurde. Alle diese Strecken treffen sich im Kremmener Bahnhof. Direkt am Bahnhof befindet sich eine Fahrradabstellanlage, die durch Schüler und Pendler sehr gut ausgelastet ist.[15]
Kremmen und Beetz-Sommerfeld werden von der Regional-Express-Linie RE 6 (Prignitz-Express) Berlin Gesundbrunnen–Wittenberge bedient. Die Regionalbahnlinie RB 55 verkehrt zwischen Kremmen und Hennigsdorf.
Motorisierung
|
2008
|
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013
|
2014
|
2015
|
2016
|
Zugelassene PKW (zum 1.1.)[16]
|
4 212
|
4 193
|
4 249
|
4 285
|
4 300
|
4 296
|
4 291
|
4 356
|
4 434
|
PKW je 1.000 Einwohner (31.12. des Vorjahres)
|
577
|
579
|
596
|
603
|
604
|
604
|
604
|
613
|
613
|
Vergleichswert Land Brandenburg
|
510
|
514
|
521
|
528
|
542
|
546
|
548
|
551
|
551
|
Persönlichkeiten
Richard Dehmel 1905
Michael Friedrich Unruh (1714–1765), evangelischer Geistlicher, in Kremmen geboren
Richard Dehmel (1863–1920), Dichter und Schriftsteller, verbrachte seine Kindheit in Kremmen
Paul Luther (1868–1954), Pfarrer in Kremmen
Rainer Oefelein (1935–2011), Architekt und Hochschullehrer, lebte in Kremmen
Literatur
700 Jahre Stadt Kremmen. Wanderung durch Stadt und Geschichte mit Gerhard Henniger begleitet von Petra Born und Heiko Hohenhaus, 1998
Fred Sobik: Mehr als Sumpf und Sand. Die Orte um Kremmen und Fehrbellin, 2000
Friedrich Werwach: Die Kremmener Studenten auf den deutschen Universitäten bis 1700. In: „Brandenburgia“. Monatsblatt der Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg zu Berlin, 9. Jahrgang 1900/1901. Berlin: Stankiewicz 1901, S. 144–159 (Digitalisat in der Google-Buchsuche-USA)
Hermann Wille: Heimatbuch für Kremmen und Umgegend, 1971
Ulrich Koerth: Die bäuerlichen Erbgewohnheiten im Amtsgerichtsbezirk Kremmen. Nebst Thesen, 1939
Hermann Wille: Heimatbuch für Kremmen und Umgegend, 1930–1937
Oberförsterei Kremmen, Regierungsbezirk Potsdam, 1932
Hermann Wille: Geschichtliches Heimatbuch für die Stadt Kremmen, 1925
Hermann Wille: Bilder aus der Geschichte der Stadt Kremmen, 1922
Oberförsterei Kremmen im Regierungsbezirk Potsdam, 1910
Weblinks
Commons: Kremmen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Website der Stadt Kremmen