…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Lichte nicht vorenthalten.
Geschichte
Bereits 1764 wurde in Lichte Porzellan hergestellt, die Wallendorfer Porzellanmanufaktur gehörte somit zu den ältesten Europas. Wallendorfer Porzellan erlangte schnell Zuspruch weit über die damaligen Landesgrenzen hinaus. So wurde bereits 1822 durch Johann Heinrich Leder in Lichte eine weitere Porzellanmanufaktur, die heutige Lichte Porzellan GmbH, gegründet. Obwohl das neue Unternehmen im Wettbewerb zu Wallendorf stand, gelang rasch die Erschließung eigener Märkte, die bis heute gehalten werden konnten, obwohl auch hier die beiden Weltkriege und die Abschottung zu DDR-Zeiten kaum förderlich waren.
Bis 1920 war der Ort entlang der Lichte geteilt: der Osten gehörte zum Sachsen-Meiningischen Kreis Saalfeld, während der Westen zum Schwarzburg-Rudolstädtischen Landratsamt Königsee (Schwarzburg-Rudolstädter Oberherrschaft) zählte. Die Gemeinde wurde 1952 aus mehreren zusammengewachsenen Taldörfern (von Süden nach Norden: Lichte, Wallendorf, Geiersthal und Bock und Teich) gegründet. Von 1922 bis 1952 gehörte die Gemeinde zum Landkreis Saalfeld, zwischen 1952 und 1994 zum Kreis Neuhaus und seitdem zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Arbeitskräfte aus Polen in Wallendorf Zwangsarbeit verrichten, woran vier Gräber auf dem dortigen Friedhof erinnern. An zwei Opfer des Todesmarsches von Häftlingen des KZ Buchenwald im April 1945, die im Finsteren Grund am Eisenbahnviadukt gefunden wurden, erinnert eine Gedenktafel auf dem Friedhof von Lichte.[3]
Wappen
Beschreibung: „In Grün mit goldenem Winkelschildfuß ein silberner Leuchter mit goldener Flamme und ständerförmig angeordneten Strahlen im Schildhaupt, beseitet von vier silbernen Ahornblättern.“
Das Wappen von Lichte[4] greift ein älteres Siegelmotiv auf, führt damit eine örtliche Darstellungstradition fort und steht für die jahrhundertelange Tradition der Porzellanherstellung im Tal der Piesau und Lichte. Die Ahornblätter symbolisieren die vier Ortsteile und eine für die Gemeindefluren charakteristische Baumart. Sie verweisen gemeinsam mit der Schildfarbe Grün auf die Lage der Gemeinde im Thüringer Wald, dem „grünen Herzen Deutschlands“.
Politik
Lichte (Ortsteil Wallendorf) ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Lichtetal am Rennsteig mit den Orten Lichte, Piesau, Reichmannsdorf und Schmiedefeld.
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Lichte besteht aus zwölf Ratsfrauen und -herren einschließlich des Bürgermeisters.
Gemeinderatsmandate 2009 und 2014
Wahljahr
|
CDU
|
Bürgerinitiative (BI)
|
Summe
|
2009 |
5 |
7 |
12 Mandate
|
2014[5]
|
7 |
5 |
12 Mandate
|
Landtagswahl 2014
Lichte fiel durch die landesweit geringste Wahlbeteiligung aller Thüringer Gemeinden auf. Von 1369 Wahlberechtigten gingen 392 (28,6 %) zur Wahl. Sie gaben 379 gültige Zweitstimmen ab. Bemerkenswert war der hohe Stimmenanteil der AfD mit 24,4 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Piesau-Viadukt Lichte[6], Wahrzeichen von Lichte
Heimatmuseum Lichte (Ortsteil Geiersthal)
Kirche zu Wallendorf – erbaut 1733 im Stil des Bauernbarocks
Eisenbahn-Viadukt im Bereich der Hammerwiesen zu Lichte, zehn Gewölbebögen, L = 258 m, H = 34 m – überspannt das Tal, die Bundesstraße 281 und die Piesau im Bereich der Hammerwiesen am ehemaligen Lipfertshammer
Finstergrund-Viadukt[6] über die Kleine Lichte, Ortsausgang Lichte (Waschdorf)
Zeichen- und Modellierschule, Gründung 1862 (Ortsteil Geiersthal in der Ferienanlage Lichte-Geiersthal neben dem Waldhotel Feldbachtal)
Schwimmbad in Geiersthal
→ Siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Lichte[7]
Denkmale der Gefallenen der Weltkriege
in Lichte (Ascherbach/Waschdorf)
in Lichte (Bock-und-Teich), B 281 Saalfelder Str., Einmündung Piesauer Str.
in Lichte (Geiersthal) am Dürrer Berg
in Lichte (Wallendorf) am Kirchweg
Denkmale Zweiter Weltkrieg
Friedhof zu Lichte (Wallendorf): Einzelgräber zur Erinnerung an vier polnische Zwangsarbeiter
Friedhof zu Lichte (Dorst): Gedenktafel an zwei Opfer des Todesmarsches im April 1945 aus dem KZ Buchenwald (Fundort Finstern Grund unter dem Eisenbahnviadukt).[3]
Wiederkehrende Veranstaltungen
Lichte (Wallendorf), Porzellanprinzessin mit 3.000 Kaffee- und Teekannen (2010)
Porzellanmarkt, am letzten Wochenende im Juli mit Krönung der Porzellanprinzessin
Porzellanweihnacht am 1. Advent
Lichtner Kirmes – geht auf eine Genehmigung des Landesfürsten (1825) zurück, vor Michaeli (29. September) Jahrmärkte halten zu dürfen (Thür.St.Archiv Rudolstadt: A/XVII,C.1.Nr.49; F/LXXII, Nr.21)
Verdienstvolle Bürger
Gedenkstein zu Ehren C.M. Hutschenreuthers
Albert Brödel (1897–1944), Lehrer, Heimatdichter und Chronist
Gotthelf Greiner (1737–1797) Miterfinder des Porzellans, Mitbegründer der Porzellanmanufaktur zu Wallendorf (1764)
Johann Wolfgang Hammann (1713–1785), Mitbegründer der Porzellanmanufaktur in Wallendorf
Heinrich Heinz, Begründer der Perlenfabrikation in Lichte (Geiersthal)
Peter Hohmann (1663–1732), Edler von Hohenthal 1709 Besitzer Rittergut zu Lichte (Wallendorf)
C.M. Hutschenreuther (1794–1845)[8] Begründer der C.M. Hutschenreuther AG Hohenberg, später Hutschenreuther AG Selb
Johann Heinrich Leder, Begründer der Porzellanmanufaktur zu Lichte (1822)
Scherf, Gebr. Louis (1870–1955) & Albert (1876–1953) Porzellanplattenmaler, Goldmedaille auf Weltausstellung 1904 in St. Louis[9]
Heinz Schaubach (1886–1970), Inhaber der Wallendorfer Porzellanmanufaktur und Schaubach Kunst Unterweißbach
Wilhelm Ulbrich (1846–1922), Modelleur, Maler, Journalist und Heimatdichter
Alexander Hermann von Wartensleben (1650–1734), Generalfeldmarschall, 1704 Besitzer Rittergut zu Lichte (Wallendorf)
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Wirtschaft Lichtes ist (typisch für das Thüringer Schiefergebirge) von Tourismus, Glas-, Porzellan- und Holzindustrie geprägt.
Verkehr
Der Ort liegt an der B 281 (Saalfeld/Saale–Eisfeld), deren Anstieg auf den Rennsteig (850 m ü. NHN) hier beginnt. Weitere Straßen führen nach Oberweißbach und Gräfenthal. 1899 erhielt der Ort einen Eisenbahnanschluss zur Frankenwaldbahn bei Probstzella und 1913 nach Neuhaus am Rennweg. Die Bahnstrecke Probstzella-Ernstthal ist seit 1998 außer Betrieb und wurde im Juni 2006 endgültig stillgelegt. Im Ort liegen die Bahnhöfe Lichte (Ost) und Lichte (Thür.). Die größten Bauwerke der Eisenbahnstrecke durch das Lichtetal sind das Viadukt Hammerwiesen in Lichte (Wallendorf) und das Viadukt Finsterer Grund am Ortsausgang Lichte (Waschdorf) Richtung Ernstthal.
Ansässige Unternehmen
Wallendorfer Porzellanmanufaktur, gegründet 1764 eine der ältesten Manufakturen des Thüringer Porzellans.
Lichte Porzellan (GmbH), gegründet 1822
Literatur
Markus Schade: Gold in Thüringen. Thüringer Wald, Schiefergebirge, Frankenwald. Herkunft – Entstehung – Fundorte. Thüringer Landesanstalt für Geologie, Weimar 2001, ISBN 3-9806811-3-0.