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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Lindewerra nicht vorenthalten.
Geschichte
Der wahrscheinlich bereits in der fränkischen Zeit vor 900 entstandene Ort Lindewerra wurde 1299 erstmals als „Lindenewerde“ urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von lindenbestandenem Werder ab, und wurde erst später auf die Werra bezogen. Das Dorf gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz. Die Gerichtsherrschaft hatte bis 1849 die Familie von Hanstein inne. Von 1815 bis 1945 war der Ort Teil der preußischen Provinz Sachsen.
Stockmacherdorf
1830 brachte Wilhelm Ludwig Wagner das Stockmachergewerbe nach Lindewerra. Dieses bestimmte von da an weitgehend das Leben im Dorf und machte es als „Stockmacherdorf“ bekannt. Wander- und Spazierstöcke aus Lindewerra wurden sogar weltweit gehandelt. Im Dorf befindet sich das 1980 gegründete Stockmachermuseum Lindewerra.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich auch ein lebhaftes Vereinsleben in der Ortschaft, bei dem ein Männergesangverein eine führende Rolle einnahm. Mit dem Bau der sechsbogigen Sandsteinbrücke über die Werra 1900/1901 entwickelte sich Lindewerra zur „Sommerfrische“ und wurde auch von Göttinger Studenten regelmäßig zu Feiern besucht.
Kriegsende und DDR-Zeit
Während des Rückzugs der Wehrmacht wurde am 8. April 1945 der Mittelteil der Werrabrücke gesprengt. Vor der Besetzung am 9. April entstanden durch amerikanischen Granatwerferbeschuss in Lindewerra zahlreiche Schäden an Wohnhäusern und Nebengebäuden. Anfang Juli 1945 wurde der Ort an die Sowjetische Besatzungszone abgegeben. Da er selbst vom Wanfrieder Abkommen nur dergestalt betroffen war, dass in dessen Folge der Verlauf der Zonengrenze nun in die Flussmitte verlegt wurde, blieb Lindewerra in der Sowjetzone. In der Nachkriegszeit verlief die Grenze von da an unmittelbar am Dorf vorbei und bildete damit ab 1949 die Innerdeutsche Grenze. Daher wurde auch die Werrabrücke nicht wieder aufgebaut. Anfangs bestand noch über eine Fähre Zugangsmöglichkeit zu den Feldern auf der anderen Flussseite. 1952 wurde das Grenzregime verschärft und alteingesessene Familien wurden im Rahmen der Aktion Ungeziefer ausgewiesen. Die 1961 und noch bis 1987 laufend verstärkten Grenzanlagen – auf dem erhaltenen östlichen Brückenkopf stand ein Wachturm – riegelten das Dorf hermetisch ab. Lindewerra lag im Sperrgebiet, das nur mit Sondergenehmigung von zuverlässigen Personen aus der DDR besucht werden durfte.
Die Grenzöffnung im November 1989 verbesserte die Lebensbedingungen für die Bevölkerung. Diese begann schon selbst mit dem Abbau der Grenzanlagen, bevor diese im März 1990 durch die Grenztruppen systematisch beseitigt wurden. 1993 fielen die letzten Reste, der „Wiederaufbau“ eines kurzen Stücks Grenzzaun als Denkmal ist geplant.
Gegenwart
Seit 1990 gehört Lindewerra zum Freistaat Thüringen. 1991 begann die dringend notwendige Sanierung der Dorfkirche, der Dorfanger wurde neu gestaltet und die Restaurierung der historischen Fachwerkhäuser gefördert, von denen viele bereits den Grenzanlagen oder der Vernachlässigung zum Opfer gefallen waren.
Eine Bürgerinitiative kämpfte für den Wiederaufbau der Werrabrücke mit Erhalt des historischen Teils. Die restaurierten Brückenköpfe wurden durch ein Stahlsegment verbunden und 1999 konnte anlässlich der 700-Jahr-Feier des Ortes die Werrabrücke wieder für den Verkehr freigegeben werden; hinüber führt die Kreisstraße 62, die den Ort seither wieder mit der Nachbargemeinde Oberrieden und der dortigen Bundesstraße 27 verbindet.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994: 237
1995: 252
1996: 253
1997: 251
1998: 255
1999: 253
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2000: 259
2001: 250
2002: 270
2003: 266
2004: 274
2005: 269
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2006: 259
2007: 257
2008: 247
2009: 251
2010: 245
2011: 239
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2012: 247
2013: 245
2014: 249
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Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Lindewerra setzt sich aus sechs Gemeinderatsmitgliedern zusammen.
Bündnis 90/Die Grünen: 1 Sitz
FWG Lindewerra: 5 Sitze
(Stand: Kommunalwahl vom 7. Juni 2009)[3]
Die Kommunalwahl 2014 erbrachte keine Veränderung der Sitzverteilung.[4]
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Gerhard Propf wurde am 6. Juni 2010 gewählt.[5]
Wirtschaft
Lindewerra ist seit 1994 Sitz der Plattenfirma Ruf Records. Die von dem Plattenlabel durchgeführte weltweite Konzert-Tournee „Blues Caravan“ beginnt jeweils mit einem thüringenweit einmaligen Konzert in Lindewerras Gemeindesaal.
Sehenswürdigkeiten
Marienkirche
Barocke evangelische St.-Marien-Kirche von 1738, mit spätgotischem Flügelaltar um 1500
Stockmachermuseum Lindewerra, eröffnet 1980
Werrabrücke von 1900/1901, Sprengung 1945, wiedererrichtet 1999
Persönlichkeiten
Wilhelm Ludwig Wagner, brachte 1830 das Stockmachergewerbe nach Lindewerra, durch welches das Dorf später weltbekannt wurde