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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Mansfeld nicht vorenthalten.
Geschichte
Mansfeld, Kupferstich um 1650
Aquarell um 1830
Mittelalter
Im Jahre 1400 erhielt Mansfeld Stadtrechte. Die Entwicklung des Ortes bestimmte die Kupfer- und Silbergewinnung in Hütten. Seit 1996 trägt die Stadt den Beinamen „Lutherstadt“. Der Vater von Martin Luther, Hans Luder, siedelte sich 1484 als Hüttenmeister an. Luther verlebte im Ort seine Kindheit und besuchte 1488 bis 1496 die Schule, deren Standort urkundlich belegt ist. Das Gebäude „Luthers Schule“ wurde aufgrund baulicher Mängel abgerissen und 2000 neu aufgebaut. Im Elternhaus von Martin Luther befindet sich ein Museum. In der bereits 1497 vorhandenen St. Georgskirche war Luther Ministrant.
Nach dem Tod des letzten Grafen von Mansfeld 1780 ging die Stadt zusammen mit dem übrigen preußischen Anteil der Grafschaft an das brandenburg-preußische Herzogtum Magdeburg. Die Stadt Mansfeld unterstand als sogenannte Immediatstadt direkt der Regierung des Herzogtums in Magdeburg. Die damals noch selbstständige Stadt Leimbach war eine Mediatstadt und gehörte ebenfalls zum Herzogtum.
Neuzeit
Im Jahre 1807 ordnete Napoleon Mansfeld dem Königreich Westphalen seines Bruders Jérôme zu. Die Stadt gehörte seitdem zum Distrikt Halle im Saale-Departement. Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Oktober 1816 der Mansfelder Seekreis im Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen eingerichtet, dem die Stadt Mansfeld zugeordnet wurde. Das Landratsamt des Mansfelder Seekreises war seitdem in Eisleben, welches ursprünglich zum sächsischen Teil der Grafschaft Mansfeld gehörte.
Zeit des Zweiten Weltkriegs
Während des Zweiten Weltkrieges wurde im Gasthaus „Schloß Mansfeld“ des Ortsteiles Leimbach ein Arbeitslager für 100 süddeutsche sogenannte Halbjuden eingerichtet, die im Rahmen des Sonderkommandos J Zwangsarbeit verrichten mussten.
Eingemeindungen
Die Stadt Leimbach wurde 1950 eingegliedert.[3] Im Jahr 2005 wurden acht Gemeinden in die Stadt Mansfeld eingegliedert, die früher teilweise im Amt Rammelburg lagen.[4] Mit diesen Eingemeindungen hat Mansfeld seine Fläche fast versiebenfacht, die Einwohnerzahl annähernd verdreifacht. Im Jahr 2009 folgten weitere sechs Gemeinden.[5]
Ehemalige Gemeinde
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Datum
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Anmerkung
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Abberode |
06.03.2009 |
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Annarode |
01.01.2005 |
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Biesenrode |
01.01.2005 |
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Blumerode |
01.07.1950 |
Eingemeindung nach Möllendorf
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Braunschwende |
06.03.2009 |
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Friesdorf |
06.03.2009 |
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Gorenzen |
01.01.2005 |
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Gräfenstuhl |
01.07.1950 |
Eingemeindung nach Vatterode
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Großörner |
01.01.2005 |
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Hermerode |
06.03.2009 |
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Leimbach |
01.07.1950 |
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Möllendorf |
01.01.2005 |
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Molmerswende |
06.03.2009 |
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Piskaborn |
01.01.2005 |
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Rammelburg |
01.07.1950 |
Eingemeindung nach Friesdorf
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Ritzgerode |
06.03.2009 |
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Siebigerode |
01.01.2005 |
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Steinbrücken |
01.07.1950 |
Eingemeindung nach Abberode
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Tilkerode |
01.07.1950 |
Eingemeindung nach Abberode
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Vatterode |
01.01.2005 |
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Wimmelrode |
01.07.1950 |
Eingemeindung nach Piskaborn
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Politik
Stadtrat
Der Stadtrat von Mansfeld besteht seit der Kommunalwahlen am 25. Mai 2014 aus 20 Mitgliedern und dem getrennt gewählten Bürgermeister. Die Sitze sind wie folgt auf die einzelnen Listen und Parteien verteilt:[6]
Partei / Liste |
Sitze
|
CDU |
5
|
Linke |
2
|
SPD |
4
|
Wählergruppen |
8
|
Einzelbewerber |
1
|
Gesamt |
20
|
Wappen
Blasonierung: „In Rot linkshin gewendet der heilige Georg in goldener Rüstung auf einem golden gezäumten Schimmel, mit dem mit gold-schwarzer Kreuzfahne bewimpelten Spieß einen geflügelten grünen Drachen durchbohrend.“
Das Wappen wurde in seiner jetzigen Form vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet.
Gedenkstätten
Grabstätte auf dem Friedhof des Ortsteiles Siebigerode für einen unbekannten Polen, der als Kriegsgefangener oder nach Deutschland verschleppter Zivilarbeiter ein Opfer von Zwangsarbeit wurde
Denkmal von 1982 an der Sekundarschule „Martin Luther“ am Kastanienweg zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde
Denkmal für die Gefallenen zweier Weltkriege im Ortsteil Leimbach
Gedenktafel in niederländischer Sprache für den Naturforscher Franz Wilhelm Junghuhn, in der Junghuhnstraße neben der St. Georgs-Kirche
Gedenktafel für den Naturforscher Franz Wilhelm Junghuhn an einem Findling an der Teichstraße
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Blick vom Schloss auf den Stadtkern
St.-Georg-Kirche (erbaut ab 1397, Schnitzaltäre aus dem späten 15. Jahrhundert, Empore mit 49 Bildtafeln, Lutherporträt von 1540 – Luther war hier Ministrant)
Lutherschule (heute Stadtinformation)
Luthers Elternhaus[7]
Luther-Museum
Lutherbrunnen (1913)
Junghuhn-Ausstellung im Rektorat des Rathauses
Schloss Mansfeld
Schloss Rammelburg
Siechenhaus/Johanniterhaus
Mansfeldbahn
historische Gaststätte „Zur guten Quelle“ seit 1430 – einer der ältesten Gasthöfe Deutschlands (mit Stand 2017 schon längere Zeit geschlossen)
Eiche bei Rammelburg mit einem Brusthöhenumfang von 7,85 m (2015).[8]
Verkehr
Der Haltepunkt der Wipperliese am Westrand von Mansfeld
Bahnanbindung
Mansfeld liegt an der Nebenbahnstrecke von Klostermansfeld nach Wippra. Durch das landschaftlich reizvolle Wippertal verkehrt hier die Wipperliese.
Bis zum 13. April 2015 bestanden tägliche Bahnverbindungen nach Klostermansfeld und Wippra. Danach wurden die Verkehrszeiten im Rahmen des Gelegenheitsverkehrs reduziert auf Wochenenden und Feiertage von Ostern bis 31. Oktober des Jahres.
Der Haltepunkt Mansfeld wird in diesem Zeitraum an den Wochenenden ab 9:30 Uhr als Bestandteil der Strecke 6850 Klostermansfeld – Wippra mit der Wipperliese angefahren.
Bundesstraßenanbindung
Mansfeld liegt im Schnittpunkt der Bundesstraßen B 242, B 180 und B 86.
Busanbindung
Seit dem 13. Dezember 2009[9] verkehrt die Buslinie 420 der VGS Südharz zwischen Eisleben und Hettstedt über Mansfeld als Landesbus 420.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Peter Reinicke (vor 1440–1518), Hüttenmeister, Bergvogt und Ratsherr
Georg Aemilius (1517–1569), Theologe und Botaniker
Johann Wigand (um 1523−1587), evangelischer Theologe und Reformator
Wolfhart Spangenberg (1567−1636), Dichter von Tierfabeln und Schuldramen
Friedrich Wilhelm Leopold Pfeil (1783–1859), geboren in Rammelburg, forstlicher Praktiker, Lehrer und Forstwissenschaftler
Johann Karl Ehrenfried Kegel (1784–1863), geboren in Rammelburg, Kamtschatka-Erforscher
Franz Wilhelm Junghuhn, (1809–1864), Mediziner und Naturforscher (Pilz- und Pflanzenflora, Entdeckungen und Forschungen in Sumatra und Java)
Eberhard von Krosigk (1855–1932), Generalleutnant und Rechtsritter des Johanniterordens
Harry Dember (1882–1943), geboren in Leimbach, Physiker und Entdecker des Dember-Effekts
Arthur Gaebelein (1893−1964), Fußballspieler
Wolfgang Zeller (1893–1967), geboren in Biesenrode, Komponist von Filmmusik
Carl Graf von Hardenberg (1893–1965), geboren in Rammelburg, Landwirt, Unternehmer und Landrat des Landkreises Northeim
Hermann Wolfgang Beyer (1898–1942), geboren in Annarode, Theologe und christlicher Archäologe
Walter Ernst Fricke (1915–1988), geboren in Leimbach, Astronom
Curt Gröper (1916−1985), Maler
Roswitha Stolfa (* 1942), Politikerin (PDS/Die Linke)
Personen, die vor Ort gewirkt haben
Hans Luder (1459–1530), Hüttenmeister
Martin Luther (1483–1546), Mönch und Reformator
Cyriacus Spangenberg (1528–1604), Theologe und Historiker
Literatur
K. Krumhaar: Versuch einer Geschichte von Schloß und Stadt Mansfeld. Mansfeld 1869 (Digitalisat)
Katrin Bohley: Mansfeld-Lutherstadt (= Reichtum der Provinz – Städte in Mitteldeutschland, Band 3), Hasenverlag, Halle (Saale) 2013 ISBN 978-3-939468-79-0.
August Hermann Hugo Becker: Stadt und Burg Mansfeld zur Zeit der Reformation. Eine volkstümliche Festschrift zur 500jährigen Jubelfeier der St. Georgenkirche zu Mansfeld. Mit Vorwort von Hofprediger D. Faber. Druck und Verlag von Fr. Hohenstein’s Buchdruckerei und Buchhandlung, Mansfeld 1897.
Heimatskunde von Mansfeld und Umgegend. Ein Lern- und Lesebuch für die Schulen. Bearbeitet von Gustav Walther. Zweite, orthographisch und inhaltlich umgestaltete Auflage. Druck und Verlag von Fr. Hohenstein, Mansfeld 1881 OCLC 247726146 [Neudruck 2012].
Adolf Dieckmeyer: Mansfeld als Lutherstadt. Schnee, Hettstedt 1935 DNB 572852045.
Weblinks
Commons: Mansfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Manßfeld in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Mansfeld – Die Stadt Martin Luthers
Illustration von Daniel Meisner von 1624: Manßfeldt ; Dies Et Ingenium (Digitalisat)