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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Maxdorf nicht vorenthalten.
Geschichte
Entstehung der Gemeinde
Besiedelungen im Gebiet des heutigen Maxdorf konnten bereits für die Antike nachgewiesen werden, die Geschichte der Gemeinde Maxdorf begann aber erst im 18. Jahrhundert. 1736 ließ Kurfürst Karl Philipp III. ein Salinarium bei Dürkheim erbauen, konnte aber das in leiningischem Besitz befindliche Holz der Dürkheimer Wälder nicht verwenden, sondern musste aus südlicher gelegenen Wäldern Holz heranflößen. An der Stelle, wo der Floßbach die Landstraße nach Dürkheim kreuzte, wurde ein Holzlagerplatz mit Wärterhaus eingerichtet, der 1750 erstmals erwähnte Holzhof. Auf diesem zuvor unbewohnten, zur Gemarkung von Lambsheim gehörenden Gebiet siedelten ab 1816 einige Lambsheimer Familien.
Lambsheim mit dem späteren Maxdorf gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur Kurpfalz. Im Ersten Koalitionskrieg wurde im Oktober 1794 das Linke Rheinufer und somit auch die Pfalz von französischen Revolutionstruppen besetzt. Die Region wurde 1798 an Frankreich angegliedert. Lambsheim und der Holzhof gehörten bis 1814 zum Kanton Frankenthal im Departement Donnersberg. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet im Juni 1815 zu Österreich. Am 14. April 1816 wurde zwischen Österreich und Bayern ein Staatsvertrag geschlossen, in dem ein Austausch verschiedener Staatsgebiete vereinbart wurde. Hierbei wurden die linksrheinischen österreichischen Gebiete zum 1. Mai 1816 an das Königreich Bayern abgetreten.
Vom 22. bis 29. Juni 1816 bereiste König Maximilian I. Joseph von Bayern die soeben erlangte Pfalz, nicht jedoch jenen kleinen Weiler, der seinerzeit noch als Holzhof bezeichnet wurde und als der Ursprung des heutigen Maxdorf anzusehen ist.[2] Erst am 6. Mai 1819 wurde die inzwischen auf 227 Einwohner angewachsene Ansiedlung nach Maximilian I. Joseph Maxdorf benannt. Anlässlich ihrer Pfalzreise besuchten am 7. Juni 1829 sein Sohn, König Ludwig I. von Bayern, und dessen Gattin Königin Therese den Ort, wo sie feierlich begrüßt wurden.[3] Die Gemeinde, die bis dahin eine gewisse Selbstständigkeit gehabt hatte, verlor diese jedoch 1865 und wurde vollständig in die Gemeinde Lambsheim eingegliedert.[4] Es gab schon recht bald Bestrebungen der Bewohner, die Unabhängigkeit zu erreichen, aber erst am 1. Oktober 1952 erhielt Maxdorf durch Landesgesetz die Eigenständigkeit und ein eigenes Wappen.
BASF-Siedlung
Ab 1934 wurde von Werktätigen der BASF die damals zu Fußgönheim gehörende Arbeitersiedlung aufgebaut. Die Siedler hatten sich für ein Jahr von der Arbeit freistellen lassen und in gemeinsamer Eigenarbeit die Häuser errichtet. Die Grundstücke waren ursprünglich sehr groß bemessen (ca. 1000 m²), da ein politisches Ziel der damaligen Zeit die Eigenversorgung der Bürger mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen war.
1938 wurde als Ortsmittelpunkt und Veranstaltungsort für Feste und Aufführungen das Feierabendhaus (heute: Carl-Bosch-Haus) gebaut. Es bildet zusammen mit der im gleichen Jahr errichteten Grundschule (heute: Haidwaldschule) einen Gebäudekomplex.
War die Grundschule früher ausschließlich den Kindern der BASF-Siedlung vorbehalten, wurden später auch Kinder aus Maxdorf aufgenommen, da die Kapazitäten der Maxdorfer Bürgermeister-Kraft-Schule nicht mehr ausreichten. Zwischenzeitlich ist die Haidwaldschule alleinige Grundschule für den ganzen Ort. 2004 wurde beschlossen, sie in eine Ganztagsschule umzuwandeln.
Erst während des Zweiten Weltkriegs wurde im Ort die Kanalisation verlegt, teilweise durch französische Kriegsgefangene. Zwischen 2000 und 2004 wurde das inzwischen stark erneuerungsbedürftige Abwassersystem durch ein neues ersetzt, dabei wurde auch der Straßenraum neu aufgeteilt (z. B. Parkplätze und Radwege angelegt, Gehwege verbreitert) und die Oberflächen der Straßen gepflastert.
Am 7. Juni 1969 wurde im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform die BASF-Siedlung mit damals 1602 Einwohnern an Maxdorf angegliedert, mit dem sie inzwischen räumlich zusammengewachsen war.[5]
Flugzeugunglück
Am 18. Dezember 1989 wurde der Ort von einem Flugzeugunglück betroffen. Dabei kam es zur Kollision zweier Kampfjets der amerikanischen Luftwaffe im hohen Luftraum von Frankenthal.
Beide Maschinen stürzten in einer noch einige Kilometer nach Südwest verlaufenden parabolischen Kurve ab. Das eine Flugzeug schlug auf freiem Feld auf, aber nur 200 m neben den Häusern des Ludwigshafener Stadtteils Oggersheim und unmittelbar westlich der vierspurigen Bundesstraße 9. Das zweite Flugzeug stürzte mitten in eine Halle des Großmarktes der benachbarten Gemeinde Maxdorf. Die Markthalle war zur Unglückszeit leer, so dass es nicht zu Toten oder Verletzten kam.
Der Pilot der in Maxdorf abgestürzten Maschine konnte sich mit dem Schleudersitz retten und ging am Fallschirm 11 km nordöstlich, zwischen Frankenthal und Bobenheim-Roxheim, nieder. Der andere Flugzeugführer, dessen Schleudersitz nicht ausgelöst wurde, starb in seinem Cockpit.
Aufgrund des Absturzes wurde am 7. Februar 1990 eine Bürgerinitiative gegen militärische Flugübungen gegründet. Sie schloss sich später als Ortsgruppe dem Verein Mittelhaardter gegen Fluglärm an und machte bis zur Auflösung dieses Vereins mit Mahnwachen, ökumenischen Gottesdiensten und Demonstrationen auf das Unglück aufmerksam. Ebenfalls 1990 wurde beim pfälzischen Mundartwettbewerb Dannstadter Höhe das Gedicht Fluuchiewung (Flugübung), das sich mit dem Vorfall befasste, mit einem Preis ausgezeichnet.[6][7]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Maxdorf besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[8]
Wahl |
SPD |
CDU |
GRÜNE |
FDP |
Gesamt
|
2014 |
8 |
12 |
– |
2 |
22 Sitze
|
2009 |
9 |
9 |
– |
4 |
22 Sitze
|
2004 |
10 |
8 |
1 |
3 |
22 Sitze
|
Bürgermeister
Der bereits 2009 mit 61,7 Prozent der Stimmen zum Ortsbürgermeister gewählte Werner Baumann (CDU) wurde 2014 mit 61,8 Prozent wiedergewählt.[9]
1952–1962: Hugo Kraft
1962–1964: Ludwig Pfarr
1964–1987: Albert Funk (SPD)
1987–1994: Hans Marnet (SPD)
1994–2009: Theo Hauck (SPD)
ab 2009: Werner Baumann (CDU)
Wappen
1952 wurde Maxdorf das Wappen mit folgender amtlicher Beschreibung verliehen: „Unter von Silber und Blau gerautetem gesenktem Schildhaupt, belegt mit einer goldenen Königskrone, von Silber und Rot geviert, belegt mit einem blauen Wellenbalken, darin ein goldener Baumstamm.“
Die Rauten stehen für das Königreich Bayern, unter dessen Herrschaft die Gründung Maxdorfs fällt, die Königskrone symbolisiert die Genehmigung des Ortsnamens durch König Maximilian. Aus dem Lambsheimer Ortswappen stammt der silbern-rot gevierte Schildteil der Adelsfamilie Leyser von Lambsheim, der Wellenbalken mit Baumstamm erinnert an die Entstehung des Ortes aus dem Holzhof, der für die Flößerei angelegt wurde.[10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die katholische Pfarrkirche St. Maximilian wurde in den Jahren 1904/05 im neuromanischen Stil erbaut.
Die protestantische Pfarrkirche wurde in den Jahren 1914–1921 im neugotischen Stil erbaut.
In der BASF-Siedlung wurde 1952/53 die protestantische Johanneskirche erbaut, die vom Pfarramt in Birkenheide betreut wird.
Die 1993 gebaute Pyramide Maxdorf ist eine dreiseitige Glaspyramide, in der kulturelle Veranstaltungen abgehalten werden.
Katholische Kirche
Protestantische Kirche
Pyramide
Verkehrskreisel
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Maxdorf
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Unmittelbar östlich von Maxdorf führt als Nord-Süd-Verbindung die A 61 (Koblenz–Hockenheim) vorbei, 4 km weiter östlich parallel dazu die B 9 (Ludwigshafen–Speyer). Als West-Ost-Verbindung dient die A 650 (Bad Dürkheim–Ludwigshafen), die südlich des Ortes verläuft.
Durch die schmalspurige Rhein-Haardtbahn, befahren von der RNV-Linie 4 von Mannheim nach Bad Dürkheim, ist Maxdorf mit zwei Haltestellen an das Schienennetz angebunden. Der Ort gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Zusätzlich gibt es die Buslinie 483, die Maxdorf mit Birkenheide verbindet. Außerdem gibt es eine nur sehr selten bediente Busverbindung nach Bad Dürkheim.
Ein Bürgerbus verbindet zudem die Orte der Verbandsgemeinde an Stellen, an denen kein oder nur sehr selten ein Linienbus fährt.
Bildung
Schule Maxdorf
In Maxdorf gibt es eine Grundschule, eine Realschule plus und seit 2008 ein Gymnasium:
Lise-Meitner-Gymnasium G8GTS, Maxdorf
Justus-von-Liebig-Realschule plus, Maxdorf und Lambsheim
Grundschule Haidwaldschule, BASF-Siedlung
Außerdem betreibt die Gemeinde eine öffentliche Gemeindebücherei und bietet Volkshochschulkurse an.
Persönlichkeiten
Theobald Hauck (1902–1980), Bildhauer und Ehrenbürger
Ralf Stegner (* 1959), Politiker (SPD), ist in Maxdorf aufgewachsen.
Literatur
Wilhelm Becker: Maxdorf. Chronik einer jungen Gemeinde. Emil Sommer Verlag, Grünstadt 1987.
Otto Reis: Bilder eines Dorfes. Kunstverein Maxdorf (Hrsg.), Maxdorf 1986.
Walter Sattel: Die Maxdorfer Ortsgeschichte. Grafik & Werbung Faulhaber, Neuhofen 2006.
Walter Sattel: Familien und Personen in Maxdorf, ein Ortssippenbuch von 1748–1900. Grafik & Werbung Faulhaber, Neuhofen.
Wolfgang Kunz, Henning Cramer, Wolfgang Fluck: Maxdorf: Geschichte und Natur. Knecht-Verlag, Landau 2014.
Wolfgang Kunz: Des Königs Reise – Max I. Joseph auf Pfalzreise 1816. Knecht-Verlag, Landau 2016.
Weblinks
Commons: Maxdorf (Pfalz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Verbandsgemeinde Maxdorf: Geschichte von Maxdorf