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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Mutlangen nicht vorenthalten.
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Um 500 n. Chr. und später entstand die erste nachweisbare Siedlung (Markung des Muotho), jedoch wurde die Stätte erst um 1100 bis 1200 bekannter. Die Grundherrschaften wechselten schnell: Hohenstaufen, Weinsberg und Rechberg. Allmählich wurden Gmünder Klöster und Familien die Hauptgrundbesitzer.
Die erste Erwähnung des Ortsnamens „Mutlangen“ erfolgte 1293 in den Schriften des Klosters Lorch, dem wohl Mutlangen gehörte. Mit der Urkunde vom 22. Juli 1293 nahm Graf Eberhard von Württemberg das Kloster Lorch und seine Güter in den Schutz.
1581 wurde Mutlangen von Schwäbisch Gmünd in Besitz genommen. Einer der Rechberger Herren belieh seinen Weiler Mutlangen aus Geldmangel an die Stadt. Das Pfand konnte von den Rechbergern nicht mehr eingelöst werden.
Im Zuge der Säkularisation um 1800 wurden Klöster aufgelöst und ihr Besitz vom Staat oder von Fürsten konfisziert. Auch die Freie Reichsstadt Gmünd verlor ihre Selbständigkeit und kam zum neuen Königreich Württemberg. Somit wurde auch Mutlangen württembergisch und gehörte fortan zum Oberamt Gmünd.
20. Jahrhundert
Im Jahr 1938 wurde aus dem Oberamt der Landkreis Schwäbisch Gmünd.
Um 1945 hatte Mutlangen etwa 1200 Einwohner und wies eine überwiegend landwirtschaftlich geprägte Beschäftigungsstruktur auf. Unmittelbar nach Kriegsende wurden in der Gemeinde zahlreiche Heimatvertriebene und Flüchtlinge integriert. In der Folgezeit siedelten sich einige Industrie- und Gewerbebetriebe in der Gemeinde an, so dass sich die Struktur Mutlangens vom Bauerndorf zu einer Industrie- und Wohngemeinde wandelte. Die Einwohnerzahl stieg kontinuierlich bis heute auf nahezu 6600 Personen an.
Im Rahmen der Gemeindegebietsreform entschieden sich Verwaltung und Gemeinderat trotz gegenteiliger Bemühungen der Stadt Schwäbisch Gmünd für die Selbständigkeit der Gemeinde. Diese konnte unter anderem durch Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Schwäbischer Wald sichergestellt werden, der außer Mutlangen die Gemeinden Ruppertshofen, Spraitbach, Durlangen und Täferrot angehören. 1973 wurde im Rahmen der Neugliederung der Ortsteil Pfersbach, der bis dahin zur Gemeinde Großdeinbach gehört hatte, nach Mutlangen eingemeindet. Die Gemeinde selbst kam zum neuen Ostalbkreis.
Friedensbewegung
Georgskirche
Weltweit bekannt wurde Mutlangen durch die von 1983 bis 1990 auf der Mutlanger Heide stationierten Pershing-II-Raketen. Um den Abzug der Nuklear-Raketen zu erreichen, veranstalteten Raketengegner wiederholt ein Friedenscamp und riefen zur Blockade des Depots auf. Die Pressehütte Mutlangen wurde zum Anlaufpunkt für die Friedensdemonstranten und Ausgangspunkt für die Raketenverfolgung und Aktionen. 2999 Blockierer wurden hier festgenommen. Sie wurden wegen Nötigung angezeigt und in der Regel vom zuständigen Amtsgericht Schwäbisch Gmünd zu Geldstrafen von 20 Tagessätzen verurteilt. Das Bundesverfassungsgericht hob später die Verurteilung als verfassungswidrig auf. Mit dem INF-Vertrag wurden die Pershing-II-Raketen aus Mutlangen abgezogen. Das Gelände des ehemaligen Atomwaffenlagers ist heute Neubaugebiet.
Religionen
Auch nach Einführung der Reformation in anderen Gebieten Deutschlands blieb Mutlangen katholisch. Auch heute ist die römisch-katholische Gemeinde mit ihrer St.-Georgs-Kirche dominierend. Aber auch für die wenigen evangelischen Gläubigen gibt es ein Gemeindezentrum, das zur Kirchengemeinde Lindach-Mutlangen gehört.
Politik
Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 48,2 % (2009: 53,1 %)
%50403020100
43,1 %20,9 %19,0 %17,0 %
UWLCDUGrüneSPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 6 4 2 0 -2 -4
+4,8 %p
-2,7 %p+2,8 %p+4,6 %p
UWLCDUGrüneSPDVorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Gemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 brachte folgendes Ergebnis:
UWL: 43,1 % – 8 Sitze (±0)
CDU: 20,9 % – 4 Sitze (±0)
GRÜNE: 19,0 % – 3 Sitze (±0)
SPD: 17,0 % – 3 Sitze (+1)
Die Frauenliste ist bei der Wahl 2014 nicht mehr angetreten.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Mutlangen wurde durch die Landesregierung Baden-Württemberg verliehen am 1. Februar 1954. Im roten Feld liegt ein silbernes, gleicharmiges, breites Kreuz, belegt mit der roten Silhouette der Schmalseite der St.-Georgs-Kirche. Das Straßenkreuz mit der Kirche gilt als Symbol der Gemeinde und verweist auf ihre verkehrsgünstige Lage. Die Farben Rot-Weiß (Silber) erinnern an die Zugehörigkeit des Dorfes zum Gebiet der ehemaligen Reichsstadt Schwäbisch Gmünd.
Städtepartnerschaften
Bereits seit 1964 besteht eine Partnerschaft mit Bouxières-aux-Dames in der Nähe von Nancy. 1992 wurde auch eine Partnerschaft mit Vaskút geschlossen, einem Ort in der Batschka mit einem donauschwäbischen Bevölkerungsanteil von etwa 30 %.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Mutlangen ist durch Bundesstraße 298 (Gaildorf–Schwäbisch Gmünd) an das überregionale Straßennetz angebunden. Für den regionalen Verkehr sind die Landesstraßen 1155 und 1156 wichtig. Mit der Inbetriebnahme der Westumgehung der B 298 im September 2005 und der Nordspange der L 1156 im Oktober 2005 wurde die Ortsdurchfahrt in erheblichem Umfang vom Durchgangsverkehr entlastet.
Der nächstgelegene Bahnhof ist der Bahnhof Schwäbisch Gmünd.
Öffentliche Einrichtungen
Die am südwestlichen Ortsrand gelegene Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd ist eine Klinik des Ostalbkreises, die den westlichen Kreis einschließlich Schwäbisch Gmünd abdeckt.
Seit 1980 versorgt die in Mutlangen gegründete Sozialstation Schwäbischer Wald hilfsbedürftige Menschen, die sich aufgrund von Krankheit oder Alter nicht mehr selbst zu Hause versorgen können.
Träger der Sozialstation ist die katholische Kirchengemeinde St. Georg in Mutlangen.
Das Hallenbad Mutlantis wurde 1974 eröffnet.
Bildung
In Mutlangen gibt es zwei Grundschulen, eine Werkrealschule und eine Realschule. Zudem befindet sich auf der Mutlanger Heide noch die Heideschule Mutlangen, eine Sprachheilschule, die vom Ostalbkreis betrieben wird. Das private katholische Franziskus-Gymnasium ist im März 2012 eingeweiht worden[5] und vervollständigt das große Angebot.
Außerdem bestehen zwei Kindergärten, der Kindergarten St. Elisabeth und der Kindergarten Don Bosco sowie ein Kinderstübchen, in dem Kinder von 2 bis 3 Jahren betreut werden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Anton Hinderberger (1886–1963), Domdekan in Rottenburg; Vorsitzender und Initiator des Diözesanen Siedlungswerks sowie erster Ehrenbürger Mutlangens
Heinz Hartmann (* 1924), Bürgermeister (1954–1986)
Ines Pohl (* 1967), Journalistin
Joachim Pfeiffer (* 1967), Politiker der CDU, Mitglied des Deutschen Bundestages
Alexander Zorniger (* 1967), Fußballtrainer
Anja Jantschik (* 1969), Journalistin und Schriftstellerin
Jochen Schneider (* 1970), ehemaliger Sportdirektor VfB Stuttgart
Alexander Delle (* 1974), Politiker der NPD, ehemaliges Mitglied des Landtages in Sachsen
Ernst Karl Schassberger (* 1975), Koch
Claus-Dieter Kuhn (* 1978), Biochemiker und Strukturbiologe
Adrian Wehner (* 1982), Handballspieler
Timo Bader (* 1983), Schriftsteller
Anna Bader (* 1983), Klippenspringerin
Arthur Abele (* 1986), Leichtathlet
Florian Schöbinger (* 1986), Handballspieler
Simon Schempp (* 1988), Biathlet
Cro (* 1990), Rapper
Lisa Arnholdt (* 1996), Volleyball- und Beachvolleyballspielerin
Vereine
Der TSV Mutlangen besteht seit 31. August 1884 und hat 1692 Mitglieder (Stand: 1. März 2007).
Die Friedens- und Begegnungsstätte Mutlangen besteht seit 1984.
Literatur
Manfred Laduch, Heino Schütte, Reinhard Wagenblast: Mutlanger Heide. Ein Ort macht Geschichte. Remsdruckerei Sigg, Schwäbisch Gmünd 1990, ISBN 3-926043-07-5.
Weblinks
Commons: Mutlangen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Muthlangen in der Beschreibung des Oberamts Gmünd von 1870 – Quellen und Volltexte
Internetpräsenz der Gemeinde Mutlangen