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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Nackenheim nicht vorenthalten.
Geschichte
Chronik
Zeittafel
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2200 v. Chr. |
Jungsteinzeitliches Dorf der Rössener Kultur in der Fruchtgewann der Nackenheimer Gemarkung
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1200 v. Chr. |
Urnenfelderfriedhof auf dem Oppenheimer Berg bezeugt bronzezeitliche Besiedlung der Gemarkung
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600 v. Chr. |
In der älteren Eisenzeit bestand eine Siedlung der Hallstattkultur auf dem Vogelsreich
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250 n. Chr. |
Römische Gutshöfe (villae rusticae) in den Fluren des Rudelheck und Thierhäupter
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580 n. Chr. |
Fränkische Grabfunde aus diesen Jahren An der Heidenpforte bestätigen die Gründung des Dorfes im unteren Tal des Eichelbaches
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630 n. Chr. |
Das fränkische Dorf scheidet durch königliche Schenkung aus dem Reichsgut und gelangt in den Besitz des Bistums Köln
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Anfang 8. Jahrh. |
Der Kölner Erzbischof schenkt dem neu entstandenen St. Gereons-Stift seinen Nackenheimer Besitz
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772 n. Chr. |
Erste urkundliche Erwähnung zwischen Oktober 771 und Oktober 772 mit einer Schenkung von Teudald und seiner Gemahlin Runtrud über vier Weinberge in Nackenheim an das Kloster Lorsch, (Urkunde 1448).
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1024 n. Chr. |
Wahl Kaiser Konrads II. auf dem Königsstuhl
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1100 n. Chr. |
Sunsweiler und Albisheim sind – später untergegangene – Weiler in der Nakheimer Mark.
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1258 n. Chr. |
„Nachenn“ geht vom Kölner St.-Gereons-Stift an das Mainzer St.-Stephans-Stift über
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14. bis 16. Jahrh. |
Aus dem ortsansässigen Rittergeschlecht von Nackheim gingen bedeutende Priester hervor (Godefried von Nacknheim, Vikar von St. Stephan, Herbord von Nackheim, Kantor des Deutschen Ordens in Mainz)
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1615 |
Nackenheim wird dem Mainzer Kurfürsten unterstellt
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1714 |
In einem Vertrag zwischen Kurmainz und Kurpfalz wird der Verlauf der Mainzer Staatsgrenze südlich von Nackenheim festgelegt. In Nackenheim gibt es eine Zollstation. (Das Zollhaus auf dem Prof. Pierplatz stand bis 1938)
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1792/1793 |
Die Bevölkerung leistet in der Nackenheimer Revolution den französischen Bürgereid
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1816 |
Nackenheim kommt an das Großherzogtum Hessen. Die zwölf rechtsrheinischen Auen gehen verloren
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Der Name Nackenheim
Die tatsächliche Herkunft des Namens Nackenheim ist ungeklärt. Eine Vermutung bezieht sich auf die Vorgeschichte Nackenheims. Hiernach soll der Name Nackenheim von einem Häuptling mit dem Namen Nacho abgeleitet worden sein, also „Heim des Nacho“ bedeuten. Eine weitere Theorie hat sich im Laufe der Geschichte gebildet. Sie besagt, dass der Name Nackenheim von der Lage Nackenheims im „Nacken des Berges“ abzuleiten ist. Beide Theorien sind bislang unbestätigt.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Nackenheim; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]
Jahr |
Einwohner
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1815 |
826
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1835 |
1.580
|
1871 |
1.295
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1905 |
1.669
|
1939 |
2.215
|
1950 |
2.627
|
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Jahr |
Einwohner
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1961 |
2.759
|
1970 |
3.218
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1987 |
3.891
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1997 |
4.928
|
2005 |
5.024
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2015 |
5.798
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Nackenheim besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[4]
Wahl |
SPD |
CDU |
FDP |
FWG |
Gesamt
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2014 |
7 |
9 |
1 |
5 |
22 Sitze
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2009 |
8 |
9 |
1 |
4 |
22 Sitze
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2004 |
8 |
10 |
0 |
4 |
22 Sitze
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FWG = Freie Wählergruppe Nackenheim e. V.
Wappen
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Blasonierung: „Von Schwarz und Rot durch silberne Leiste geteilt, oben ein silberner Reichsapfel mit silbernem Kreuz, unten ein sechsspeichiges silbernes Rad.“
In einem Gutachten vom 25. Mai 1984 führt Oberarchivrat Karl-Heinz Debus vom Landesarchiv Speyer unter anderem folgendes aus:
„Über dem Rathauseingang von Nackenheim befindet sich ein Wappenstein, der von dem vorliegenden Wappen in folgenden Einzelheiten abweicht: Statt des Kreuzes ziert ein Haken mit spitzem Winkel den Reichsapfel und das Rad ist achtspeichig. … Der Schlussstein über dem Rathauseingang bringt, sicherlich in unbewußter Umwandlung, das stets sechsspeichige Mainzer Rad, denn nur um dieses kann es sich handeln, mit acht Speichen. Zum anderen war die Deutung des Reichsapfels unklar. Demandt-Renkhoff (Hessisches Ortswappenbuch, 1956, S. 124 f) legen dar, dass das Mainzer Rad ursprünglich Siegeldarstellungen mit der Steinigung des heiligen Stephanus – Hinweis auf das Mainzer Stephansstift als Patronatsherren der Nackenheimer Gereonskirche – verdrängte. Ebenso erfuhr das der Steinigung Stephans beigefügte Ortszeichen, das zunächst mehr einem Sester glich, immer mehr eine Umwandlung zu einem Reichsapfel hin, weshalb diese Form im nunmehrigen Ortswappen verwandt wird. Die von Demandt-Renkhoff vorgeschlagenen, nunmehr auch verbreiteten Farben Schwarz und Rot, wurden beibehalten, allerdings aus heraldischen Gründen und in Anlehnung an den schon mehrfach genannten Schlussstein mit einer Leiste versehen, deren silberne Farbe in Verbindung mit dem Rot der unteren Schildhälfte auf das Erzstift Mainz verweist.
Das Wappen ist historisch wohl begründet und heraldisch einwandfrei; seine Genehmigung wird empfohlen.“
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Gemeindepartnerschaft
Französische Partnergemeinde ist Pommard, Département Côte-d’Or, Region Bourgogne-Franche-Comté; sie ist regelmäßig mit einem Weinstand auf dem jährlichen Weinfest vertreten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Rathaus, ein spätbarocker Walmdachbau
Weingut Gunderloch
Das Gymnasium Nackenheim
Der Nackenheimer Bahnhof an der Bahnstrecke Mainz –Ludwigshafen
Der fröhliche Weinberg in Nackenheim
Bauwerke
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Nackenheim
Rathaus
Bis ins 15. Jahrhundert fanden in Nackenheim Amtshandlungen des Dorfgerichts und der Ortsverwaltung unter einem Baum im Fronhof des Mainzer St. Stephanstifts statt, das die Ortsherrschaft besaß.
Im 16. Jahrhundert wurde auf dem Stiftsgelände beim Platz von dem Präbenthof ein Rathaus gebaut, vor dem im Jahre 1616 die Einwohner des Fleckens Nackenheim Erbhuldigung für den neuen Ortsherren, den Mainzer Kurfürsten, leisteten.
Dieses alte Rathaus stand am unteren Eck des heute „alter Schulhof“ genannten Platz in der Weinbergstraße. An dem Platze steht noch der Kurfürstenhof und stand bis 1998 die große Zehntscheune mit großen Durchfahrttoren in den Präbenthof von St. Stephan. An Stelle der Schulgebäude stand früher die Sessenmühle am Eichelsbach.
Das heutige Rathaus von 1751 ist ein Neubau auf dem Gelände des Präsenzhofes von St. Stephan.
Ab 1700 mussten, nach einer neuen Brandschutzverordnung die Erdgeschosse massiv gemauert werden und war ursprünglich Stirnseitig erschlossen. Das Fachwerkobergeschoss wurde auf den Schauseiten aus Zierfachwerk errichtet. Der eigentliche Rathausplatz lag westlich des Rathauses und ist seit dem 19.Jh. überbaut. Auf dieser Seite hat das Rathaus sein schönstes Fachwerk, an dem 1793 mit Tribünen und Blasmusik die französischen Revolutionstruppen jubelnd empfangen wurden.
Im oberen Stockwerk waren ein Raum für das Ortsgericht und ein Beratungszimmer untergebracht. Im Erdgeschoss befand sich ein Feuerlöschgeräteraum mit den ledernen Löscheimern und die Gerätschaften des Eichmeisters, der die Weinfässer nachmessen und mit Brandzeichen eichen musste. Daneben war eine Arrestzelle, im Volksmund Kittje genannt, in der auf kurze Zeit Missetäter einsitzen mussten.
Als erster Schultheiß amtierte Paul Kertz (1749–1763) in dem neuen Rathaus. 1792, nach dem Einmarsch der französischen Revolutionsarmee, war im Rathaus eine Kommandantur unter dem Bürgergeneral Daniel Stamm eingezogen. 1793 wählte die Bürgerschaft an Stelle des Schultheißen Johannes Herd den Ortspfarrer Dr. Karl Melchior Arand zum Maire. Während der kurzen Besatzungszeit im Jahre 1796 setzten die Franzosen Wilhelm Jans als Agent municipal ein. Ab 1797, als Nackenheim 17 Jahre zu Frankreich gehörte, amtierte im Rathaus nur ein Adjunkt; der Maire saß in Bodenheim. Diese Verwaltungsregelung als Doppelgemeinde behielt auch das Großherzogtum Hessen ab 1816 bei. Der Bodenheimer Bürgermeister war auch für Nackenheim zuständig. 1822 bekam Nackenheim eine eigenständige Großherzogliche Hessische Bürgermeisterei unter dem Bürgermeister Johann Schneider (1822–1831).
Über dem Rathausportal mit Ortswappen und der Jahreszahl 1751 war eine Nische, in der vermutlich einmal die Statue des Ortspatrons Stephanus stand, seit der Französischen Revolution verwaist. Erst 1931 wurde dort auf Antrag des Ratsmitgliedes Dr. Franz Usinger eine Madonnenfigur Friedenskönigin Maria zur Danksagung für die Rheinlandbefreiung aufgestellt. 1937 musste die Figur auf Betreiben der regierenden Nationalsozialisten entfernt werden, bis sie nach Kriegsende 1945 wieder ihren Platz einnehmen konnte.[5]
Im Jahre 1937 wurde das Rathaus grundlegend umgebaut, unter anderem wurde das Portal in die Mitte des Gebäudes versetzt. Weitere Renovierungen erfolgten in den Jahren 1950–1951 zur 200-Jahr-Feier des Rathauses. Die letzten Instandsetzungen wurden in den Jahren 1962 und 1980 durchgeführt.
Im November 1992 wurden erhebliche Schäden an den Deckenbalken durch Würfelbruch festgestellt. Eine erste Schadensanalyse im Dezember 1992 bestätigte diese Schäden. Gemeinsam mit der Gemeinde Nackenheim, der Denkmalpflege und dem beauftragten Statiker wurde eine weitergehende umfangreiche bauliche Untersuchung vereinbart mit dem Ziel, eine denkmalgerechten Instandsetzung für das Rathaus zu planen, dazu gehörte auch ein verformungsgerechtes Bauaufmaß. Diese wichtigen Voruntersuchungen waren und sind notwendig für eine detaillierte Ausschreibung gewesen, um eine für die Gemeinde kalkulierbare Instandsetzung zu beginnen. In ständiger Abstimmung mit der Gemeinde, dem Statiker, den beauftragten Handwerkern und der Denkmalpflege wurde eine unter den Aspekten eingeschlossen alte und neue handwerkliche Technologie sowie ökologischen Bauens mit den Instandsetzungsarbeiten im November 1994 begonnen. Eine herausragende Leistung war, während des zimmermannsmäßigen Austausches der Fachwerkwände die gesamte Dachkonstruktion inkl. Dacheindeckung auf dem Gebäude auch als Schutz zu belassen.
Die weiteren handwerklichen Arbeiten umfassten vor allem folgende Gewerke:
Lehmbau mit Lehmsteinen
Anstrich der Hölzer mit pigmentiertem Leinöl
ein auf die Lehmwand abgestimmtes Heizungssystem
Isolierungen mit Schilfrohr und Dämmsystem mit Altpapier
Weitere Bauwerke
Kirche St. Gereon
Die katholische Pfarrkirche St. Gereon prägt das Ortsbild; sie wurde von 1716 bis 1731 erbaut und 1901 nach Westen erweitert. Der Glockenturm stammt von 1911. Im Innern sind der Hochaltar aus dem Mainzer Dom von 1697, die von Nikolaus Binterim geschnitzten Figuren von 1729, das Orgelgehäuse von 1739 und die einzigen Seccowandmalereien aus dem 18.Jh. im Bistum Mainz erwähnenswert.
Regelmäßige Veranstaltungen
Fastnachtssitzungen des Carneval-Verein Entenbrüder und der Katholischen Jugend Nackenheim. Am Fastnachtsdienstag Umzug durch die Ortsstraßen
Prozession mit Johannisfeuer am Rhein zu Ehren von Johannes Nepomuk
Rothenberglauf der TuS 06 Nackenheim im April (drei Wochen vor dem Gutenberg-Marathon in Mainz)
Wandertag der TuS 06 Nackenheim im April
Pfarrfest an Fronleichnam
Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr am letzten Wochenende im Juni
Inselfest der DLRG Ortsgruppe-Nackenheim e. V. am vorletzten Wochenende im Juli
Weinfest am letzten Wochenende im Juli
Kirchweihfest am vierten Sonntag im September
Freilicht-Theateraufführungen der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft im Sommer
Backfischfest des Angelsportvereins am idyllischen Angelweiher
Stiftungsfest der TuS 06 Nackenheim am ersten Adventssonntag
Weihnachtsmarkt am zweiten Adventssonntag
Wirtschaft und Infrastruktur
Weinbau
Das Weingut Gunderloch ist Mitglied des Verbandes Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter e. V. (VDP).
Bildung
Carl Zuckmayer-Grundschule
Janusz Korczak-Regionalschule (bis 2008)
G8 Gymnasium Nackenheim (ab 2008)
Verkehr
14 km südlich von Mainz, über die Bundesstraße 9 vierspurig an das Autobahnnetz angebunden
Am Haltepunkt von Nackenheim halten halbstündlich, in Schwachverkehrszeiten stündlich, Regionalbahnen der Linie 44, die Richtung Süden nach Worms und Neu-Edingen/Friedrichsfeld verkehren und Richtung Norden nach Mainz fahren.
Ein Landesteg am Rheinufer ermöglicht das Anlanden von Passagierschiffen aller Größe.
Radwege verbinden Nackenheim mit Bodenheim, Mainz und Nierstein. Ein Radweg zwischen Nackenheim und Lörzweiler wurde ebenfalls zwischen Herbst 2006 und Frühjahr 2007 neu angelegt. Der internationale Rheinradweg (Andermatt – Rotterdam) führt durch den Ort.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Erinnerung an Carl Zuckmayer
Carl Zuckmayer wurde 1896 hier geboren. In seinem Stück Der fröhliche Weinberg hat er seiner Heimat ein bleibendes Denkmal gesetzt. Eine Büste am Eingang der Ortsverwaltung erinnert noch heute an ihn.
Eduard Zuckmayer (1890–1972), Musikpädagoge, Komponist und Pianist
Matthias Pier (1882–1965), Chemiker vor allem auf den Gebieten der Kohlehydrierung
Regine Usinger, (* 1958), später Usinger-Frank, Deutsche Weinkönigin 1980/1981
Ansbert Herdt, (* 1966), Gründer des Herdt-Verlags
Chiara Loos, (* 1997), deutsche Fußballerin bei TSV Schott Mainz, im Kader der U17-Nationalmannschaft (2014) des DFB[6]
Persönlichkeiten, die am Ort gewirkt haben
Christine Darmstadt war eine sehr bekannte Hebamme zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs und bis in die 1950er Jahre hinein. Ihr Haus steht am Fuße der Christine-Darmstadt-Straße, welche zum Neubaugebiet „Am Sprunk“ führt. Sie wurde in den 1960er Jahren zur Nackenheimer Ehrenbürgerin ernannt.
Hanna-Renate Laurien (* 1928; † 2010), deutsche Politikerin (CDU), ehemalige Kultusministerin des Landes Rheinland-Pfalz sowie ehemalige Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, lebte in den 1970er Jahren in Nackenheim.
Marianne Grosse (* 1962), deutsche Politikerin (SPD), Dezernentin für Bauen, Denkmalpflege und Kultur der Landeshauptstadt Mainz, lebt in Nackenheim.
Salvatore Barbaro (* 1974), deutscher Politiker (SPD), Finanz-Staatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz, lebt in Nackenheim.
Literatur
Literatur über Nackenheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Commons: Nackenheim – Sammlung von Bildern
Commons: St. Gereon (Nackenheim) – Sammlung von Bildern
Geschichte von Nackenheim bei regionalgeschichte.net