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Geschichte
Nidda von Südosten (Valentin Wagner, 1633)
Nidda – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655
Zwischen 802 und 817 wird Nidda als Nitaha im Codex Eberhardi erstmals urkundlich erwähnt.[3] Spätere Formen des Ortsnamens waren Nithehe (1187), Nitehe (1206) und Nitehehe (1234).[4]
Der Edelfreie Volkold II., vielleicht aber auch schon sein Vater Volkold I. von Malsburg, dem er als Vogt der Reichsabtei Fulda über deren Besitz in der nördlichen Wetterau folgte, erbaute um 1100 eine kreisrunde Wasserburg in Nidda, die den staufischen Kaisern zur Sicherung der vorbeiführenden Handelsstraßen diente. (Sie wurde bald nach 1604, als Nidda an Hessen-Darmstadt fiel, abgerissen und durch ein Renaissanceschloss ersetzt.) Volkold II. verlegte seinen Wohnsitz von der fuldischen Burg Bingenheim nach Nidda und begründete die Familie der Grafen von Nidda.
Im Jahre 1187 übertrug Graf Berthold II. von Nidda die Pfarrei Nidda zusammen mit beträchtlichem Grundbesitz an den Johanniterorden, der danach in Nidda eine Komturei einrichtete. Die dann errichteten Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Ordens bestimmten in den folgenden Jahrhunderten das Bild der Stadt. Im Jahre 1205 erbte Graf Ludwig I. von Ziegenhain die kleine Grafschaft Nidda, da seine Mutter Mechthild, Schwester des ohne männliche Erben verstorbenen letzten Grafen von Nidda, Berthold II., Alleinerbin ihres Bruders gewesen war. Im Jahre 1234 wurde Nidda in einer Urkunde der Grafen Gottfried IV. und Berthold I. von Ziegenhain erstmals als Stadt bezeichnet; 1218 und 1223 wurde der Ort noch als „villa“ bezeichnet.
Von 1258 bis 1311/1333 waren die Grafschaften Ziegenhain und Nidda nach einer Erbteilung wieder voneinander geteilt. Erst 1333 kam es zur erneuten Vereinigung. Graf Johann I. von Ziegenhain heiratete 1311 die Erbtochter Lukardis (Luitgart) des Niddaer Grafen Engelbert I. Dieser starb 1330, und seine Tochter blieb bis 1333 nominelle Regentin. 1333 vereinte dann Johann von Ziegenhain beide Grafschaften in seiner Hand.
Nach dem Aussterben der Grafen von Ziegenhain und Nidda mit dem Tode Johanns II. im Jahre 1450 kam die Grafschaft Nidda in den Besitz der Landgrafen von Hessen. Seitdem ist im Haus Hessen der Titel „Graf von Nidda“ Bestandteil des Familiennamens. Zur Grafschaft Nidda gehörten zu diesem Zeitpunkt das Amt Nidda mit den Gerichten Widdersheim, Rodheim, Ulfa und Wallernhausen, die Herrschaft Lißberg, die Fuldische Mark mit den halben Vogteien Echzell, Berstadt, Dauernheim und Bingenheim (mit Ausnahme des dortigen Schlosses), und die Gerichte Burkhards und Crainfeld. An die romanische Pfarrkirche wurde 1491 ein spätgotischer Kirchturm angebaut, der 2012 umfangreich einschließlich des Dachturms erneuert wurde.[5]
Im Jahre 1821 wurden die Ämter aufgelöst und Nidda wurde Sitz des Landratsbezirks Nidda bzw. ab 1830 des Kreises Nidda und von 1848 bis 1852 des Regierungsbezirks Nidda.
Eingemeindungen
Am 1. Dezember 1970 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Borsdorf, Fauerbach bei Nidda, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Ober-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Bad Salzhausen, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten und Wallernhausen eingegliedert. Am 31. Dezember 1971 kam Schwickartshausen hinzu. Eichelsdorf und Unter-Widdersheim sowie ein Teilgebiet der Nachbarstadt Hungen mit damals etwa 50 Einwohnern folgten am 1. August 1972.[6]
Religionen
Die Bevölkerung der Stadt Nidda ist überwiegend evangelischen Glaubens.
Anfang des 20. Jahrhunderts lebten ca. 100 Juden in Nidda. Etwa die Hälfte konnte vor dem Krieg auswandern, die anderen wurden Opfer der NS-Herrschaft. Im Februar 2014 wurden die ersten Stolpersteine in Nidda verlegt.
Im Juni 2011 eröffnete die Ahmadiyya-Muslim-Jamaat die Bait-ul-Aman-Moschee, die mit Minarett und Kuppel ausgestattet ist.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[7] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:
Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2016
Insgesamt 37 Sitze Linke: 1 SPD: 12 Grüne: 2 CDU: 10 BL: 12
|
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2016
|
Sitze 2016
|
% 2011
|
Sitze 2011
|
% 2006
|
Sitze 2006
|
% 2001
|
Sitze 2001
|
SPD
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
31,3
|
12
|
36,8
|
14
|
40,3
|
15
|
41,5
|
15
|
CDU
|
Christlich Demokratische Union Deutschlands
|
27,8
|
10
|
30,0
|
11
|
46,0
|
17
|
45,7
|
17
|
BL
|
Bürger Liste Nidda
|
30,8
|
12
|
16,6
|
6
|
—
|
—
|
—
|
—
|
GRÜNE
|
Bündnis 90/Die Grünen
|
6,5
|
2
|
10,0
|
4
|
5,4
|
2
|
2,3
|
1
|
FWG/FDP
|
Freie Wählergemeinschaft/Freie Demokratische Partei
|
—
|
—
|
3,6
|
1
|
—
|
—
|
—
|
—
|
DIE LINKE
|
Die Linke
|
3,6
|
1
|
2,9
|
1
|
—
|
—
|
—
|
—
|
FWG
|
Freie Wählergemeinschaft Nidda
|
—
|
—
|
—
|
—
|
1,1
|
1
|
7,4
|
3
|
FUB/FDP
|
Freie Unabhängige Bürger/Freie Demokratische Partei
|
—
|
—
|
—
|
—
|
6,3
|
2
|
—
|
—
|
NPD
|
Nationaldemokratische Partei Deutschlands
|
—
|
—
|
—
|
—
|
0,9
|
0
|
0,9
|
0
|
FDP
|
Freie Demokratische Partei
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
—
|
2,1
|
1
|
Gesamt
|
100,0
|
37
|
100,0
|
37
|
100,0
|
37
|
100,0
|
37
|
Wahlbeteiligung in %
|
47,8
|
48,9
|
52,1
|
56,8
|
Ortsvorsteher des Stadtteils Nidda ist Rudolf Allmansberger (Stand Juni 2013).
Bürgermeister
Nach der hessischen Kommunalverfassung ist der Bürgermeister Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Nidda neben dem Bürgermeister sieben Stadträte angehören. Die Stelle des Ersten Stadtrates wird hauptamtlich verwaltet. Bürgermeister ist seit 19. April 2010 der parteilose Hans-Peter Seum.[8][9] Seine Amtsvorgängerin Lucia Puttrich beendete ihre dritte Amtszeit vorzeitig, nachdem sie 2009 ein Direktmandat für den Bundestag erhalten hatte. Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:
Jahr
|
Kandidaten
|
Partei
|
% Ergebnis
|
2016
|
Hans-Peter Seum
|
parteilos
|
91,6
|
Wahlbeteiligung in %
|
40,7
|
2010
|
Hans-Peter Seum
|
parteilos
|
62,7
|
Reimund Becker
|
SPD
|
37,3
|
Wahlbeteiligung in %
|
55,7
|
2007
|
Lucia Puttrich
|
CDU
|
64,2
|
Rosemarie Spamer
|
SPD
|
33,1
|
Daniel Lachmann
|
NPD
|
2,8
|
Wahlbeteiligung in %
|
48,6
|
2000
|
Ute Kohlbecher
|
SPD
|
28,3
|
Lucia Puttrich
|
CDU
|
71,7
|
Wahlbeteiligung in %
|
64,1
|
1995
|
Georg Wegner
|
SPD
|
45,9
|
Lucia Puttrich
|
CDU
|
54,1
|
Wahlbeteiligung in %
|
69,3
|
|
|
Liste der Bürgermeister:
seit 2010 |
Hans-Peter Seum
|
1995–2009 |
Lucia Puttrich
|
1989–1995 |
Helmut Jung
|
1961–1989 |
Wilhelm Eckhardt
|
1949–1961 |
August Ludwig Böcher
|
~ |
~
|
1910–1924 |
Ludwig Erk
|
1899–1910 |
Hermann Roth
|
1898–1899 |
Wilhelm Erk
|
1869–1898 |
Ludwig Rullmann
|
1859–1869 |
August Reuning
|
1848–1858 |
Ludwig Uhl
|
~
|
~
|
1824–1839
|
Johannes Ringshausen[10]
|
~
|
~
|
1710
|
Ludwig Ringshausen[11]
|
~
|
~
|
1701
|
Johannes Ringshausen (1648–1722)[12]
|
[13]
Wappen
Blasonierung: „In Schwarz über einem achtstrahligen Stern (Ziegenhain) im Halbbogen eine silberne, rot (Tor und Fenster) abgesetzte Burg (Nidda).“
Flaggenbeschreibung: „Die Flagge zeigt die Farben Schwarz und Gold, im oberen Drittel das Stadtwappen“ Die Flagge ist senkrecht geteilt, links Schwarz und rechts Gold. Die Farben lassen sich bis zur Grafschaft Ziegenhain und Nidda zurückverfolgen.
Städtepartnerschaften
Nidda hat Städtepartnerschaften mit Crest in Frankreich, Bad Kösen in Sachsen-Anhalt, Weißenstein in Österreich und Cromer in England. Derzeit werden Verhandlungen über eine Partnerschaft mit Nida in Litauen und Salandra (Italien) geführt.
Wirtschaft
Bedingt durch seinen Wald- und Wasserreichtum sowie durch die Qualität des Wassers hat das Papierhandwerk in Nidda eine lange Tradition. Einige in Nidda ansässige Unternehmen haben dieses Handwerk weiterentwickelt und sind heute industrielle Hersteller mit modernen Anlagen und vielseitigen Produktpaletten. Sie sind wichtige Arbeitgeber in der Region.
Verkehr
Nidda liegt an den Bundesstraßen 455 und 457 sowie an der Lahn-Kinzig-Bahn zwischen Gießen und Gelnhausen (Haltepunkte in den Ortsteilen Nidda, Borsdorf und Ober-Widdersheim). Der Bahnhof Nidda ist außerdem Endhaltestelle der Bahnlinie nach Friedberg.
Die Stadt gehört zusammen mit dem Kreis Wetterau zum Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbundes.
Durch den Stadtteil Unter-Widdersheim führt der Deutsche Limes-Radweg. Dieser folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau. Durch Nidda führt der Hessische Radfernweg R4. Er steht unter dem Motto Von Dornröschen zu den Nibelungen. Der Radfernweg beginnt in Hirschhorn am Neckar und verläuft von Süd nach Nord durch Hessen, entlang von Mümling, Nidda und Schwalm nach Bad Karlshafen an der Weser. Die Gesamtlänge beträgt ungefähr 385 Kilometer.
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
Gymnasium des Wetteraukreises
Otto-Dönges-Schule (Grundschule)
Haupt- und Realschule
Gudrun-Pausewang-Schule (Schule für Lernhilfe)
Berufsschule mit Berufsfach- und Fachoberschule.
Kindergärten
Stadtbibliothek Nidda
Freizeit- und Sportanlagen
Segelfluggelände Nidda des Fliegersportklub Nidda, Segelflug und Motorsegler
Sportplatz der Viktoria Nidda (Rasenplatz, der Sandplatz wurde 2005 in Rasenplatz umgewandelt)
Tennisplatz (fünf Sandplätze im Stadtteil Bad Salzhausen)
Minigolf (Bad Salzhausen)
Tartanbahn
Solebewegungsbad (im Stadtteil Bad Salzhausen)
Hallenbad und Freibad mit Schwimmer-, Springer-, Nichtschwimmer- und Babybecken, ein Fünfmeterturm, ein Dreimeterturm, zwei Einmeterbretter, zwei Beach-Volleyball-Felder
Reitverein mit Halle
Kultur und Sehenswürdigkeiten
vergrößern und Informationen zum Bild anzeigenBlick auf die Niddaer Altstadt mit Mühle und Mühlrad.
Bauwerke
Der Marktbrunnen von 1650
Stadtkirche zum Heiligen Geist, erbaut 1615–1618
Johanniterturm 1491–1492
Fenster im Johanniterturm
Eingangstor des Johanniterturms
Gedenkstein am Johanniterturm zur Erinnerung an die Kirche und die Gemeinde
Innenhof des Schlosses – bis Ende 2011 Amtsgericht
Blick in die Mühlstraße
Bait ul-Aman – Moschee in Nidda
Nidda alte Steinbrücke
Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Nidda
Der Fruchtspeicher aus Nidda wurde in den Hessenpark versetzt.
Sehenswürdigkeiten
Kindstein im Ortsteil Unter-Widdersheim, ein Megalith aus Phonolith (Klingstein) als Zeuge für einen vorzeitlichen Kultplatz. Der Stein muss von weit her an diese Stelle geschafft worden sein. Eine Gedenktafel gibt nähere Auskunft.
Schloss Nidda
Museen
Institut für Kirchengeschichte von Böhmen, Mähren und Schlesien
Niddaer Heimatmuseum, befindet sich im markanten 1632 erbauten Stadtwirtshaus am Marktplatz.
Zimmermann-Strauss-Museum – Jüdisches Museum Nidda
Feuerwehrmuseum Nidda
Regelmäßige Veranstaltungen
Gudrun Landgrebe im April 2012 bei Nidda erlesen
Nidda erlesen – Literatur, Kunst, Illustres, Lesungen bekannter Autoren oder Schauspieler.
nidda in concert – Klassik-Konzert-Reihe im historischen Parksaal Nidda-Bad Salzhausen
Niddaer Triathlon für Jedermann
swingin’parc – jazz meets…, Jazz-Konzert-Reihe im historischen Parksaal Nidda-Bad Salzhausen
Kirmes Unter-Widdersheim, jährlich am zweiten Wochenende im Juni
Kirmes Wallernhausen, jährlich am ersten Juli-Wochenende
Kirmes Ober-Lais, jährlich am letzten Wochenende im August
Volksfeste:
Frühjahrsmarkt
Herbstmarkt/Kirmes
Martinimarkt
Weihnachtsmarkt Nidda
Naturdenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Naturdenkmäler in Nidda
Persönlichkeiten
In Nidda geboren
Ambrosius Pelargus (um 1493/1494–1561), Theologe
Johannes Pistorius der Ältere (Niddanus) (1504–1583), Reformator und Superintendent
Johannes Pistorius der Jüngere (Niddanus) (1546–1608), Arzt, Historiker und Theologe
Karl Wilhelm von Hessen-Darmstadt (1693–1707), Obrist
August Konrad Hofmann (1776–1841), Staatsmann
Wilhelm Manchot, (1844–1912), deutscher Architekt
Heinrich Busold (1870–1915), Reichstags- und Landtagsabgeordneter (SPD)
Anna Mettbach (1926–2015), Porajmos-Überlebende und Zeitzeugin, geboren in Ulfa
Horst-Klaus Hofmann (* 1928), Autor und Gründer der Offensive Junger Christen
Gerhard Becker (1942–2017), Politiker
Egon Behle (* 1955), Manager
Peter Zimmerling (* 1958), Theologe
Salome Kammer (* 1959), Schauspielerin, Stimmsolistin, Sängerin und Cellistin
Mit Nidda verbunden
Bartholomäus Crasselius (1667–1724), Kirchenlieddichter, kam 1701 als Pfarrer nach Nidda
Hermann Kardinal Volk (1903–1988), war 1938/39 als priesterliche Aushilfe sowie 1941–1946 als Pfarrkurator in Nidda tätig
Casimir Johannes Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1917–2010), lebte in Nidda. Sein Sohn wohnt inzwischen im Familienschloss in Nidda
Fräulein Wunder, Girlgroup und Teilnehmer am Bundesvision Song Contest 2009