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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Nortrup nicht vorenthalten.
Geschichte
Nortrup wurde erstmals im Jahr 1169 als „Norttorpe“ urkundlich erwähnt. Vier Familien bildeten mit ihren Höfen die erste Reihensiedlung, weitere folgten. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtete die Adelsfamilie von Dinklage einen Wohnsitz; das Gut Loxten gelangte 1682 durch Verkauf in den Besitz der Familie von Hammerstein, die es noch heute bewohnt. Durch den Bau der Eisenbahnlinie Quakenbrück – Rheine in den 1870er Jahren und der damit einhergehenden Industrialisierung entwickelte sich Nortrup von einer bäuerlichen zu einer modernen, ländlichen Gemeinde. Zahlreiche typische Artländer Fachwerkhäuser, aber auch das idyllisch gelegene Wasserschloss Loxten erinnern an die Vergangenheit.
Religion
Die Bevölkerung Nortrups konvertierte im Zuge der Reformation und des Wirkens des Quakenbrückers Hermann Bonnus überwiegend zum evangelisch-lutherischen Glauben; es entwickelte sich im 16. Jahrhundert im Artland eine evangelische Diaspora, die von Gebieten mit katholischer Bevölkerung umgeben war. Nach der Gegenreformation wuchs jedoch der Anteil der katholischen Bevölkerung in Nortrup wieder deutlich an; das Wirken Vitus Büschers zeitigte hauptsächlich in der Stadt Quakenbrück und weniger in der bäuerlichen Umgebung mit seinen kleinen Kirchspielen Erfolg. 1855 bekannten sich von den damals 869 Einwohnern Nortrups 496 wieder zum katholischen Glauben.[2]
Als Kapellengemeinde mit ihrer am 21. Juni 1855, dem Gedenktag des heiligen Aloisius von Gonzaga, eingeweihten St. Aloysius-Kapelle gehörte Nortrup bis 1908 zu Ankum. Am 25. März 1908 unterzeichnete der Osnabrücker Bischof Hubertus Voss die Errichtungsurkunde für die katholische Pfarrgemeinde St. Aloysius in Nortrup und ernannte die Kapellengemeinde zu einer eigenen Pfarrei. Die heute Kirche wurde 1915 eingeweiht.[2]
Die Dominanz der katholischen Bevölkerung schwächte sich in den letzten Jahrzehnten durch den zahlenmäßig großen Zuzug deutscher Spätaussiedlern aus der ehemaligen Sowjetunion ab, die in der überwiegenden Mehrheit evangelisch-lutherischer Konfession sind. Hinzu kamen weiterhin eine größere Anzahl baptistischer Aussiedler, die von der Gemeinde indes zahlenmäßig nicht erfasst werden.
Im Ortsteil Loxten steht die lutherische Dorotheenkirche[3].
Einwohnerentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Nortrup seit 1987
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Nortrup im jeweiligen Gebietsstand und jeweils am 31. Dezember.
Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[4] auf der Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.
Bei den Angaben aus den Jahren 1961 (6. Juni) und 1970 (27. Mai) handelt es sich jeweils um die Volkszählungsergebnisse.[5]
Jahr
|
Einwohner
|
1961 |
2061
|
1970 |
2145
|
1987 |
2393
|
1990 |
2477
|
1995 |
2708
|
2000 |
2883
|
2005 |
3026
|
2010 |
2955
|
2011 |
2942
|
2015 |
2960
|
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat gegenwärtig 13 Mitglieder aus vier Parteien oder Gruppen.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Gemeinde Nortrup: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
|
|
CDU
|
SPD
|
GRÜNE
|
FDP
|
Sonstige
|
Gesamt
|
Wahl- beteiligung
|
Wahlperiode |
% |
|
% |
|
% |
|
% |
|
% |
|
% |
|
%
|
1996–2001
|
55,9 |
8
|
34,3 |
5
|
4,4 |
0
|
5,4 |
0
|
— |
—
|
100
|
13
|
75,0
|
2001–2006
|
61,4 |
8
|
28,9 |
4
|
2,0 |
0
|
7,7 |
1
|
— |
—
|
100
|
13
|
69,6
|
2006–2011
|
59,4 |
9
|
33,3 |
5
|
1,9 |
0
|
5,4 |
1
|
— |
—
|
100
|
15
|
65,4
|
2011–2016
|
48,58 |
6
|
39,04 |
5
|
5,76 |
1
|
4,09 |
1
|
2,53 |
0
|
100
|
13
|
62,4
|
Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[6], Landkreis Osnabrück[7][8] Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen.
|
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gut Loxten
Die Sehenswürdigkeiten Nortrups sind über die Ferienstraße Artland-Route erreichbar.
Bauwerke
Wasserschloss Gut Loxten, Mitte 16. Jahrhundert, Niederländischer Klassizismus, Privatbesitz der Familie Hammerstein-Loxten
römisch-katholische Pfarrkirche St. Aloysius
Dorotheen-Kirche in Nortrup-Loxten (1859/69), nach Plänen von Conrad Wilhelm Hase
Ansässige Unternehmen
Nortrup ist durch seine verkehrsgünstige Lage und die günstigen Niederlassungsbedingungen Standort einer Reihe von Unternehmen mit insgesamt mehr als 1000 Arbeitsplätzen, unter anderem die Verpackungsmittelfabrik Delkeskamp Verpackungswerke und die Fleischwarenfabrik Kemper Wurstwaren.
Sehenswürdigkeiten
Auf dem Firmengelände der Fleischwarenfabrik Kemper Wurstwaren wurde im September 2017 der letzte Zug der stillgelegten Transrapid-Versuchsanlage Emsland, der Transrapid 09 (TR09), aufgestellt.
Söhne und Töchter der Gemeinde
Ernst von Hammerstein-Loxten (* 2. Oktober 1827 in Loxten; † 5. Juni 1914 in Loxten) war preußischer Landwirtschaftsminister
Rudolf von Hammerstein (* 30. September 1735 in Loxten; † 4. Oktober 1811 in Schenkenhorst bei Erxleben) war hannoveranischer Generalleutnant.
Hermann Kemper (* 5. April 1892; † 13. Juli 1977) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder der Magnetschwebebahn.
Literatur
Werner Dobelmann, 800 Jahre Nortrup 1169–1969, Nortrup 1969
Gemeinde Nortrup: 825 Jahre Nortrup. 1994.
Wilhelm Wachhorst: Salto rückwärts – meine Reise in die Vergangenheit oder: „Koopheister trüggut“ Ett is moi, nochmaol wär trügge tau kieken!, Nortrup/Köln 2006
Siegfried Müller: 100 Jahre Kirche Loxten, Festschrift zum 100-jährigen Jubuläum der Dorotheen-Kirche zu Loxten, Nortrup/Loxten 1960
Weblinks
Commons: Nortrup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien