…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Nufringen nicht vorenthalten.
Geschichte
Nufringen 1681, Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Bis zum 19. Jahrhundert
Die erste urkundliche Erwähnung von Nufringen geht auf das Jahr 1182 zurück. Im 13. und 14. Jahrhundert lag Nufringen im Einflussgebiet der Pfalzgrafen von Tübingen, die den Ort 1382 an Württemberg verkauften.
Durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest wurde die Bevölkerung drastisch reduziert und erreichte erst im 18. Jahrhundert wieder eine Größe wie vor diesen Ereignissen.
Seit 1806 gehörte Nufringen zum Oberamt Herrenberg. 1878 erhielt der Ort durch die Eröffnung der Gäubahn der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen zwischen Stuttgart und Freudenstadt Anschluss an die großen Verkehrsnetze.
20. Jahrhundert
Die Verwaltungsreform von 1938, die die Oberämter durch Landkreise ersetzte, führte zur Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Böblingen. Im Zweiten Weltkrieg wurde Nufringen durch einen alliierten Bombenangriff am 8. Oktober 1943 zu etwa 40 % zerstört – es gingen mehr als 150 Gebäude verloren. Nach dem Krieg nahm Nufringen einen raschen Aufschwung.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze). Für die Gemeinde Nufringen ist das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zuständig.
Jahr
|
Einwohner
|
1900 |
1123
|
1925 |
1286
|
1950 |
1736
|
1960 |
2303
|
1970 |
2866
|
1980 |
3814
|
1990 |
4232
|
1995 |
4453
|
2000 |
4805
|
2005 |
5325
|
2010 |
5389
|
2015 |
5503
|
Anhand der Einwohnerentwicklung ist zu erkennen, dass Nufringen in den vergangenen 40 Jahren rasant gewachsen ist. Dies ist unter anderem auf das Wirtschaftswachstum in der Region Stuttgart sowie auf den S-Bahn-Anschluss (S1 Kirchheim (Teck) – Stuttgart – Herrenberg) zurückzuführen.
Religionen
Nufringen ist evangelisch-pietistisch geprägt. Rund 50 % der Bevölkerung gehören dem evangelischen Glauben, ca. 25 % dem katholischen und die restlichen 25 % gehören einem anderen oder keinem Glauben an.
Nufringen hat eine eigene zum Dekanat Herrenberg gehörende evangelische Kirchengemeinde der Landeskirche Württemberg, zu der die Pelagiuskirche, eine Wehrkirche, und ein evangelisches Gemeindehaus gehört. Pfarrerin ist derzeit (Stand April 2015) Heidi Fuchs.
In Nufringen befindet sich zudem ein katholisches Gemeindezentrum (St. Maria, Königin des Friedens), das zu der katholischen Kirchengemeinde St. Antonius gehört, die die Gemeinden Kuppingen, Nufringen, Affstätt, Oberjesingen und Deckenpfronn umfasst.
Des Weiteren findet man in Nufringen eine neuapostolische Kirche sowie ein Gemeindehaus der evangelisch-baptistischen Kirche.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Nufringen hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis [2]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und der Bürgermeisterin als Vorsitzender. Die Bürgermeisterin ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2014
|
Sitze 2014
|
% 2009
|
Sitze 2009
|
Kommunalwahl 2014
%403020100
34,82 %27,90 %18,19 %19,09 %
FLNCDUFrauenSPD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 6 4 2 0 -2 -4
-2,38 %p
-0,20 %p-2,71 %p+5,29 %p
FLNCDUFrauenSPD
|
FLN
|
Freie Liste Nufringen
|
34,82
|
5
|
37,2
|
5
|
CDU
|
Christlich Demokratische Union Deutschlands
|
27,90
|
4
|
28,1
|
4
|
Frauen
|
Frauenliste Nufringen
|
18,19
|
2
|
20,9
|
3
|
SPD
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
19,09
|
3
|
13,8
|
2
|
gesamt
|
100,0
|
14
|
100,0
|
14
|
Wahlbeteiligung
|
58,63 %
|
60,2 %
|
Bürgermeister
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs hatte die Gemeinde folgende Bürgermeister:
Jakob Henne † (1945–1946)
Kurt Dieterle † (1946–1954)
Walter Schittenhelm † (1954–1986)
Roland Wolf (1986–2002)
Ulrike Binninger (2002–2018)
Ingolf Welte (ab 2018)
Wappen und Flagge
Blasonierung: „In Rot eine goldene Hafte (Kesselrinken).“
Im Jahre 1683 ist ein Pflugmesser, das auch als „Sech“ bezeichnet wird, als Markstein- bzw. Fleckenzeichen von Nufringen nachgewiesen. Auf den Markzeichen der Gemeinde sind aber daneben auch eine Pflugschar und eine Hafte zu sehen. Die Letztere wird – obwohl sie in der Form dem heraldischen „Kesselrinken“ entspricht – als Bestandteil eines Pfluges und damit gleichfalls als Symbol für die Landwirtschaft verstanden. Seit 1920 lässt sich die Hafte in Gemeindestempeln von Nufringen belegen. Das von der Archivdirektion Stuttgart im Jahre 1936 vorgeschlagene Wappen wurde am 27. Januar 1938 vom damaligen Reichsstatthalter in Württemberg verliehen.[3]
Flagge: Gelb-Rot (Gold-Rot).
Gemeindepartnerschaften
Seit dem Jahr 2007 findet ein Austausch zwischen der italienischen Gemeinde Canino (Provinz Viterbo, Region Latium) und Nufringen statt. Die Partnerschaft ist bislang noch nicht offiziell besiegelt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Den Nufringer Vereinen stehen Sportstätten (Rasenplätze, Leichtathletikstadion, Schießbahn, Tennisplätze, 2 Mehrzweckhallen) sowie zahlreiche Vereinsräume zur Verfügung. Die Vereine sind unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft der Nufringer Vereine organisiert. Jedes Jahr wird ein umfangreicher Veranstaltungskalender mit Vereins- und Gemeinschaftsveranstaltungen aufgestellt.
Pelagiuskirche
Der älteste Teil der Kirche ist der romanische Turm, der um 1150 als Teil einer Wehranlage erbaut wurde. Um 1300 erfolgte der Anbau des Chores sowie der Sakristei. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Seitenkapelle angefügt[4].
An bemerkenswerter Ausstattung sind unter anderem eine Steinkanzel mit Baldachin und ein Taufstein aus dem 14. Jahrhundert vorhanden. Das benachbarte Pfarrhaus ist ein Werk Elias Gunzenhäusers aus dem Jahr 1599. Dort verbrachte der Maler Theodor Schüz von 1835 bis 1858 als Sohn des Pfarrers seine Kindheit[5].
Naturpark Schönbuch
Nufringen liegt am Rande des Naturparks Schönbuch, dem größten geschlossenen Waldgebiet im Ballungsraum Mittlerer Neckar. Der Naturpark Schönbuch ist ein wichtiges sowie beliebtes Naherholungsgebiet und zugleich ein einzigartiges Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Der Naturpark verzeichnet jährlich mehr als 4 Millionen Besucher. Die Gemeinde ist Mitglied des Fördervereins Naturpark Schönbuch.
Naturschutzgebiet „Ried“
Die Gemeinde hat im Jahr 2007/2008 den stark verlandeten Eisweiher wiederhergestellt und einen Teil des Brühlgrabens renaturiert. Sie wurde hierbei von der NABU-Ortsgruppe Gärtringen-Nufringen-Rohrau unterstützt; die NABU-Ortsgruppe hat für ihr Engagement im Jahr 2009 den Hauptpreis im NABU-Wettbewerb „Flussjuwel“ erhalten. Das Naturschutzgebiet ist ein Rückzugsraum für bedrohte Tierarten wie z. B. den Eisvogel.
Sport
Die Gemeinde verfügt über ein Beachvolleyballfeld, Bolzplätze, mehrere Spielplätze, ein Kleinspielfeld, eine Bocciabahn sowie zwei Mehrzweckhallen.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Nufringen ist trotz der Nähe zum Ballungsraum Stuttgart und zu „Industrie-Riesen“ wie der Daimler AG die Zahl der Berufseinpendler und Auspendler mit je rund 1800 fast gleich hoch. In der Gemeinde arbeiten über 2000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte (Stand: 2009).
Wirtschaft
In der Gemeinde befinden sich zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, eine Postagentur sowie zwei Bankinstitute.
Von großer wirtschaftlicher Bedeutung für die Gemeinde sind die beiden Gewerbegebiete „Gründen“ und „Buchen“.
Ansässige Unternehmen
Die Ensinger GmbH, 1966 gegründet, stellt vor allem Hochleistungskunststoffe, Compounds und Halbzeuge her. Die Unternehmenszentrale und das Europa-Lager befinden sich am Standort Nufringen. Fertigungsstandorte in Deutschland sind Nufringen, Cham und Rottenburg. Weltweit hat das Unternehmen 25 Fertigungsstandorte und Vertriebsniederlassungen mit insgesamt rund 1700 Mitarbeitern.
Bildungseinrichtungen
Nufringen verfügt mit der Schule im Wiesengrund über eine eigene Grundschule.
In Nufringen befinden sich die drei kommunalen Kindergärten Schulstraße, Steigstraße und Zeppelinstraße mit insgesamt 11 Gruppen, die private Kinderkrippe Seepferdchen GbR und die Schule im Wiesengrund (Grundschule).
Des Weiteren befindet sich in der Gemeinde eine eigenständige Außenstelle der Volkshochschule Herrenberg.
Die weiterführenden Schulen innerhalb des Landkreises Böblingen sowie die Universitäten in Tübingen und Stuttgart sind mittels ÖPNV gut zu erreichen.
Betreuung
In der Gemeinde ist auch das Samariterstift Nufringen angesiedelt, ein Altenpflegeheim mit 32 Plätzen, das als erste Einrichtung im Landkreis Böblingen komplett nach dem Hausgemeinschaftsmodell gebaut wurde und betrieben wird. Darüber hinaus bietet es eine Begegnungsstätte, die von der Gemeinde erstellt wurde und betrieben wird.
Verkehr
Nufringen liegt an der Bundesautobahn 81 (Singen–Stuttgart) und der Bundesstraße 14 (Stockach–Stuttgart). Nufringen liegt zudem an der Gäubahn Stuttgart–Singen mit der Linie S1 (Kirchheim Teck–Stuttgart–Herrenberg) der S-Bahn Stuttgart und verfügt über einen S-Bahn-Haltepunkt mit kostenlosen P+R-Plätzen.
Über die Autobahn bzw. mit der S-Bahn sind der ca. 35 km entfernte Flughafen Stuttgart und die Landeshauptstadt Stuttgart gut zu erreichen.
Persönlichkeiten
Träger der Verdienstmedaille der Gemeinde Nufringen
Die Gemeinde Nufringen hat folgenden Personen die Verdienstmedaille der Gemeinde Nufringen verliehen:
Georg Henne, seit 2004
Wilfried Ensinger, seit 2005
Siegfried Hartenberger, seit 2010
Weitere Persönlichkeiten
Wolf von Nufringen (13. Jahrhundert), adliger Herr in Altingen.
Theodor Schüz (1830–1900), deutscher Maler, Sohn einer Nufringer Familie
Literatur
Roman Janssen: Nufringen: Eine Gäugemeinde im Wandel der Zeit, WEGRAhistorik-Verlag Stuttgart 1998, ISBN 3-929315-03-3.