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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Oberboihingen nicht vorenthalten.
Geschichte
Frühe Geschichte
Es ist bisher nicht geklärt, ob Oberboihingen eine eigenständige Gründung oder eine Ausgründung aus Unterboihingen war. Die ersten urkundlichen Erwähnungen beziehen sich auf die Herren von Boihingen (de Buggingen), die im 12. und 13. Jahrhundert den Klöstern Hirsau und Salem Grundstücke schenkten. Eberhard de Buggingen und seine Brüder Erkinbertus und Bertholdus werden Anfang des 12. Jahrhunderts im Codex Hirsaugiensis erwähnt. Der Ort selbst erscheint erstmals 1229 als Bogingin in den Urkunden. Ursprünglich unterstand Boihingen den Herzögen von Teck, die das Gebiet um Nürtingen und damit auch Boihingen 1299 an die Grafen von Württemberg abtraten. Seit 1357 ist eine Teilung in Ober- und Unterboihingen urkundlich nachweisbar.
Oberboihingen 1683, Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Kurz vor Beginn des Dreißigjährigen Krieges hatte Oberboihingen ungefähr 355 Einwohner, nach dem Krieg lebten noch ca. 125 Einwohner im Ort. Erst 1703 hatte die Bevölkerungszahl mit 333 Einwohnern wieder den Vorkriegsstand erreicht.
20. Jahrhundert
Am 22. April 1945 besetzten Soldaten der 103. amerikanischen Infanteriedivision von Oberboihingen aus die Stadt Nürtingen. Tags zuvor hatten französische Truppen die Vorherrschaft jenseits des Neckars in Oberensingen übernommen. Von 1938 an gehörte Oberboihingen zum Landkreis Nürtingen. Im Zweiten Weltkrieg wurde am 26. November 1944 eine Luftmine auf den Bahnübergang in der Nürtinger Straße abgeworfen.[3]
1973 ging es im Landkreis Esslingen auf.
Tachenhausen
Tachenhausen 1683 im Kieserschen Forstlagerbuch
Tachenhausen war anfangs eine Burg mit einem kleinen Dorf. Sie wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts südlich des heutigen Hofguts erbaut. 1394 wurde unterhalb der damals bereits wieder verfallenen Burg eine Wallfahrtskapelle errichtet. Nach 1460 errichteten die Nürtinger noch ein kleines Spital daneben. 1538 wurden beide, Kirche und Stiftsgebäude, weitgehend abgerissen. Als Andreas Kieser sein Forstlagerbuch zeichnete, war nur noch ungefähr zu erkennen, wo einst das Stift angelegt war.
Religionen
Seit der Reformation ist Oberboihingen evangelisch geprägt. Die ca. 2.550 Anhänger dieser Glaubensrichtung verfügen über eine eigene Kirchengemeinde, deren Gottesdienst in der Bartholomäuskirche gefeiert wird. Eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkirchengemeinden Reudern und Zizishausen wird im Rahmen kommender kirchlicher Personalsparmaßnahmen (Pfarrplan 2011) der Evangelischen Landeskirche in Württemberg angestrebt bzw. unvermeidbar werden.
Wie in vielen Gegenden des pietistischen Württembergs gab es nach der Reformation in Oberboihingen keine römisch-katholische Kirchengemeinde mehr. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Zahl der Anhänger dieser Glaubensrichtung auch in Oberboihingen, vor allem durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den ehemals deutschen Ostgebieten, merklich zu. Seit 1964 verfügen auch die Katholiken in Oberboihingen mit der Dreifaltigkeitskirche über ein eigenes Gotteshaus. Organisatorisch sind sie allerdings der Gemeinde St. Kolumban aus Unterboihingen unterstellt, zu der auch noch die Kirchenmitglieder aus Wendlingen gehören und die mit der Kirchengemeinde Unterensingen–Köngen seit 2001 zu einer Seelsorgeeinheit zusammengefasst ist.
Daneben gibt es noch eine neuapostolische Kirchengemeinde, die ebenfalls über ein eigenes Gotteshaus in Oberboihingen verfügt.
Einwohnerentwicklung
1824: 0979 Einwohner
1834: 0983 Einwohner
1861: 1.050 Einwohner
1900: 1.208 Einwohner
1939: 1.855 Einwohner
1946: 2.304 Einwohner
1961: 3.039 Einwohner
1970: 3.810 Einwohner
1991: 4.947 Einwohner
1995: 5.171 Einwohner
2000: 5.385 Einwohner
2005: 5.385 Einwohner
2010: 5.387 Einwohner
2015: 5.469 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Oberboihingen hat 14 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[4]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2014
|
Sitze 2014
|
% 2009
|
Sitze 2009
|
Kommunalwahl 2014
%6050403020100
53,75 %46,25 %
UWVBLO
Gewinne/Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 2 0 -2 -4
-0,45 %p
+0,45 %p
UWVBLO
|
UWV
|
Unabhängige Wählervereinigung Oberboihingen
|
53,75
|
8
|
44,9
|
8
|
BLO
|
Bürgerliste Oberboihingen
|
46,25
|
6
|
45,80
|
6
|
gesamt
|
100,0
|
14
|
100,0
|
14
|
Wahlbeteiligung
|
51,51 %
|
54,31 %
|
Bürgermeister
1949–1983 Kurt Maier
1983–2007 Helmut Klenk
seit 2007 Torsten Hooge
Wappen
Blasonierung: „In Silber (Weiß) unter einer liegenden vierendigen schwarzen Hirschstange eine schwarze Wolfsangel.“
Partnerschaften
Seit 1991 besteht eine innerdeutsche Partnerschaft mit Seebergen in Thüringen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Lehr- und Versuchsgarten Tachenhäuser Hof
In der Vergangenheit war Oberboihingen vor allem landwirtschaftlich geprägt. Noch bis in die 1960er Jahre hinein hatte besonders die Schafhaltung eine hohe Bedeutung für die Gemeinde. In der heutigen Zeit spielen neben einer Reihe von Industrie- und Gewerbebetrieben vor allem Handwerksbetriebe eine große Rolle für die Wirtschaft Oberboihingens. Die größten Arbeitgeber sind heute der Automobilzulieferer BorgWarner ehem. Wahler (Übernahme 1. April 2014) und die Firma Vogel Antriebstechnik sowie Riempp Elektroniktechnik.
Der Tachenhäuser Hof liegt zwar auf Gemarkung Oberboihingen, Eigentümer ist jedoch die Stadt Nürtingen. Das Hofgut dient heute der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen als landwirtschaftlicher Lehr- und Versuchsbetrieb. Die sehr gepflegte Gartenanlage lädt zum Spaziergang ein. In den vergangenen Jahren fanden auf dem Gelände umstrittene Freisetzungsversuche mit u. a. gentechnisch veränderten Zuckerrüben und Mais statt, diese wurden jedoch 2008 nach einer Feldbesetzung eingestellt.
Verkehr
Über einen eigenen Haltepunkt ist Oberboihingen an die Bahnstrecke Plochingen–Tübingen mit der Regionalbahnlinie Plochingen–Herrenberg angeschlossen. Außerdem halten in der Hauptverkehrszeit einzelne Regional-Express-Züge der Linie Stuttgart–Tübingen.
Haltepunkt Oberboihingen
Eine Besonderheit waren zwei Bahnübergänge. Sie wurden von einem Schrankenwärter mechanisch über eine Kurbel bedient. Dies war der letzte Schrankenposten in Baden-Württemberg. Die Bahnübergänge wurden am 21. Mai 2012 durch eine Unterführung ersetzt und der Schrankenposten aufgelassen.
Die RBS-Buslinie 196 verbindet Oberboihingen (drei Haltestellen im Ort) mit Wendlingen und Nürtingen.
Die Bundesautobahn 8 Stuttgart–Ulm verläuft wenige Kilometer nördlich von Oberboihingen. Über die Anschlussstellen Wendlingen (55) und Kirchheim/Teck–West (56) ist sie in wenigen Minuten zu erreichen.
Bis zum Flughafen Stuttgart sind es über die A 8 ca. 15 bis 20 Minuten.
Der Neckar spielt für Oberboihingen verkehrstechnisch keine Rolle. Erst ab Plochingen, ca. 10 km flussabwärts, ist er zu einem Binnenschifffahrtskanal ausgebaut und wird von dort ab von Frachtschiffen zum Gütertransport genutzt.
Links des Neckars verläuft der Neckartal-Radweg entlang des Ortes.
Ein knapp 12 km langer Rundwanderweg um Oberboihingen lädt ein, die Oberboihinger Gemarkung zu entdecken und manchen reizvollen Ausblick zu genießen. Ein Informationsstand wurde am Sportplatzgelände aufgestellt, wo sich die Wanderer anhand einer Karte eine Übersicht über den Rundweg verschaffen und über die Entwicklung der Gemeinde informieren können.
Bildungseinrichtungen
Oberboihingen verfügt mit der Kirchrainschule über eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule. Außerdem gibt es vier kommunale Kindergärten. Weiterführende Schulen befinden sich in den benachbarten Städten Wendlingen und Nürtingen.
Die Behinderten-Förderung-Linsenhofen e. V. betreibt eine Werkstatt für Menschen mit Behinderungen sowie eine stationäre Wohneinrichtung in Oberboihingen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Evangelisches Pfarrhaus Hohentwiel
Eine besondere Sehenswürdigkeit Oberboihingens ist das alte evangelische Pfarrhaus Hohentwiel von 1467. Es handelt sich dabei um das älteste Pfarrhaus im Landkreis Esslingen.[5]
Ebenfalls sehenswert und besonders bei Eisenbahnfreunden beliebt ist der Bahnhof, der bis ins Jahr 2012 als letzter in Baden-Württemberg noch über eine von Hand betriebene Schrankenanlage verfügte.
Regelmäßige Veranstaltungen
Weithin bekannt ist der Oberboihinger Weihnachtsmarkt, der traditionell am ersten Adventswochenende ebenfalls auf dem Dorfplatz abgehalten wird. Höhepunkt des ausgeprägten Gemeinschaftslebens ist das Oberboihinger Dorffest, das alle zwei Jahre am letzten Wochenende vor den Sommerferien von den in der Dorffestgemeinschaft zusammengeschlossenen Vereinen, Kirchen und Institutionen veranstaltet wird.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Gaby Rohr (* 18. Januar 1985), Tischtennisspielerin, u. a. 8-fache Europameisterin und 4-fache deutsche Doppelmeisterin mit Meike Rohr.
Meike Rohr (* 18. Januar 1985), Tischtennisspielerin, u. a. 5-fache Europameisterin und 4-fache deutsche Doppelmeisterin mit Gaby Rohr.
Claudio Mack (* 1988), Kart-GP1-Weltmeister (Dubai 2006)
Personen die vor Ort wirk(t)en
Eduard Mörike, lebte 1826 ein halbes Jahr in Oberboihingen.
Petra Durst-Benning, (* 1965), Schriftstellerin, lebt und arbeitet in Oberboihingen.