…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Obergünzburg nicht vorenthalten.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Obergünzburg kann seine Wurzeln bis in die römische Zeit zurückverfolgen. Im Jahr 1407 erhielt es von Ruprecht von der Pfalz das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten verliehen und war seit 1688 Sitz eines Pflegamtes des Fürststifts Kempten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Jahr 1818 entstand die Gemeinde.
19. und 20. Jahrhundert
Bis 1879 war Obergünzburg Sitz eines Landgerichtes. Das verbliebene Amtsgericht wurde 1959 nach Marktoberdorf verlegt.
Der Ort hatte den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden. Nach dem Krieg wurde Obergünzburg von amerikanischen Truppen eingenommen und der amerikanischen Besatzungszone zugeordnet. Knapp 1000 Flüchtlinge und Vertriebene, insbesondere aus dem Sudetenland, Schlesien und Ostpreußen wurden nach Obergünzburg umgesiedelt, weshalb die Bevölkerungszahl nach Kriegsende von 2000 auf fast 3000 hochschnellte.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurden die zuvor selbstständige Gemeinde Burg und der größte Teil der aufgelösten Gemeinde Willofs eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam Ebersbach dazu.[4]
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen ab 1840 beziehen sich auf die heutige Gemeindefläche (Stand 1987). Der Ausländeranteil lag 2005 bei etwa 4 %.
Jahr |
1840 |
1900 |
1939 |
1950 |
1961 |
1970 |
1987 |
1991 |
1995 |
2000 |
2005 |
2010 |
2015
|
Einwohner |
2712 |
3086 |
3198 |
5343 |
4754 |
5006 |
5476 |
5868 |
6063 |
6279 |
6471 |
6316 |
6295
|
Obergünzburg wuchs von 1988 bis 2008 um 811 Einwohner bzw. um ca. 15 %.
Innenraum der Pfarrkirche St. Martin Christopherus an der Pfarrkirche St. Martin
Römischer Altarstein, dem Gott Merkur geweiht
Ölbergallee auf den Nikolausberg Kapelle auf dem Nikolausberg zur Erinnerung an 1945 Obergünzburg liegt am Oberlauf der Ostgünz.
Obergünzburg auf einer von Gabriel Bodenehr nach Franz Josef Tanner gestochenen Karte aus dem Jahr 1737
Religion
2005 waren 75 % der Einwohner römisch-katholisch, 10 % evangelisch-lutherisch und 15 % gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.
Politik
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl am 16. März 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
Liste |
Stimmenanteil |
Sitze
|
CSU |
40,6 % |
8
|
Freie Wähler |
40,4 % |
8
|
Grüne |
19,0 % |
4
|
Zusätzliches Mitglied des Rates ist der Bürgermeister.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit Februar 2007 Lars Leveringhaus (CSU). Er ist Nachfolger von Herbert Schmid (FWO), welcher wiederum im Jahre 1994 Helmut Schreck (CSU) nachfolgte. Bei der Bürgermeisterwahl am 2. Dezember 2012 wurde er mit 57,3 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.
Wappen
Beschreibung: Gespalten und vorne von Rot und Blau geteilt; hinten in Silber über drei blauen Wellenbalken schwebend das schwarz gekleidete, golden gekrönte Brustschild der herschauenden heiligen Hildegard.
Die verloren gegangene Erinnerung an Hildegard führte 1813 zu einer massiven Fehldeutung bei der Wappenneuschaffung. Man hielt den Kopf der kemptischen Hildegard für einen Mohren. Als Argumentationsbasis diente die Herkunft der Herren von Ronsberg von den Grafen von Mohrenstetten – Mehrenstetten war eigentlich gemeint.[5]
Gemeindepartnerschaften
Partnergemeinden von Obergünzburg sind Třešť in Tschechien und Visegrád in Ungarn.[6]
Sehenswürdigkeiten
Historischer Marktplatz mit Mohrenbrunnen
Kirche St. Martin aus dem 15. Jahrhundert
Südseemuseum
Geotop Teufelsküche[7]
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Obergünzburg
Ebersbach von Osten
Eglofs von Norden
Oberes Mindeltal
Obergünzburg von Osten
Obergünzburg im Winter
Oberer Markt
Unterer Markt
Willofs von Süden
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2012 umgerechnet rund 2.385.000,00 €.
Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft gab es im Jahr 1998 105, im produzierenden Gewerbe 1.162 und im Bereich Handel und Verkehr 1.246 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 1.576 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 3.590. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es sieben, im Bauhauptgewerbe 19 Betriebe.
Der größte ansässige Betrieb sind die „Milchwerke Gabler-Saliter“ (heute zur Ehrmann AG gehörend). Produziert werden hier vor allem Kaffeesahne, Kondensmilch, Milchmischgetränke, Trockenmilcherzeugnisse und Vorprodukte für Baby- und Kliniknahrung anderer Hersteller. Des Weiteren ist das Gabler-Saliter Bankgeschäft ansässig.
Verkehr
Hauptstraßen der Gemeinde sind die Staatsstraßen St 2012, St 2055 und die Kreisstraße OAL 11, die alle im Hauptort aufeinandertreffen.
Bildung
Im Jahr 2008 existierten folgende Einrichtungen:
Kindergärten: 175 Kindergartenplätze mit 179 Kindern
Volksschulen: 1 mit 29 Klassen und 723 Schülern
Realschulen: 1 mit 22 Klassen und 634 Schülern
Persönlichkeiten
In Obergünzburg geboren
Johann Georg von Werdenstein (1542–1608), Domherr, Kantor in Eichstätt, Bücher- und Notensammler
Johannes Kaspar (1822–1885), Maler
Ludwig Skell (1842–1905), Landschafts-, Genre-, Porträt- u. Karikaturenmaler, Lithograph
Karl Nauer (1874–1962), Südseeforscher und Kapitän
Eduard Hindelang (1923–2016), Museumsleiter
Helga van Beuningen (* 1945), Übersetzerin
Barbara Lochbihler (* 1959, aufgewachsen in Ronsberg), Abgeordnete im Europäischen Parlament, bis 2009 Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland
Max Weber (* 1964), deutscher Handbiker
Persönlichkeiten mit Bezug zu Obergünzburg
Dominikus Ringeisen (1835–1904), röm.-kath. Geistlicher, als Benefiziat Begründer des Obergünzburger Krankenhauses, später Begründer einer heute nach ihm benannten Behinderteneinrichtung in Ursberg
Armin Kreiner (* 1954), Theologieprofessor in München, lebt heute im Ort
Literatur
Obergünzburg – ein Spaziergang durch den alten Marktflecken, 2. überarb. Aufl., Horb am Neckar: Geiger, 1996, ISBN 3-89570-155-6
Franz Xaver Gutbrod: Geschichte der Pfarrei Obergünzburg, Kempten: Kösel, 1889–1891
Jahreshefte der Heimatlergemeinde Obergünzburg, Obergünzburg (seit 1990 erscheinende Reihe)
Werner Gebhardt: Die besonderen Gravamina der Gemeinde Obergünzburg vor dem Bauernkrieg, in: Allgäuer Geschichtsfreund, 82 (1982), S. 5–15
Toni Nessler: Burgen im Allgäu, Bd. 2. Burgruinen im Westallgäu und im angrenzenden Vorarlberg, im württembergischen Allgäu, im nördlichen Allgäu um Memmingen, im nordöstlichen Allgäu um Kaufbeuren und Obergünzburg, sowie im östlichen Allgäu und im angrenzenden Tirol, Kempten: Allgäuer Zeitungsverlag, 1985, ISBN 3-88006-115-7
Theodor Roppelt: Die Geologie der Umgebung von Obergünzburg im Allgäu mit sedimentpetrographischen Untersuchungen der glazialen Ablagerungen, München, Techn. Univ., Diss., 1988
Jürgen Schätzthauer, Bernd Remiger, Brüne Harms, Stanislaus von Korn: Flora, Vegetation und Fauna im Tal der Östlichen Günz zwischen Obergünzburg und Ronsberg, Landkreis Ostallgäu/Bayern: Bestandserhebungen im Rahmen der Umsetzung des bayerischen Arten- und Biotopschutzprogrammes, Nürtingen, Fachhochschule, Dipl.-Arb., WS 1998/99
Hermann Epplen (Hrsg.): Über 1900 mundartliche Ausdrücke aus Obergünzburg und seiner Umgebung. Marktgemeinde Obergünzburg/Allgäu, Obergünzburg 1974
Hermann Epplen: Obergünzburger Chronik. Ein Heimatbuch aus dem oberen Günztal, (Allgäuer Heimatbücher Band 72), Kempten/Allgäu: Verlag für Heimatpflege, 1968
J. M. Gabler-Saliter-Milchwerke (Hrsg.): 275 Jahre Gabler-Saliter in Obergünzburg. 1713–1988, Obergünzburg: J. M. Gabler-Saliter, 1988
Weblinks
Commons: Obergünzburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Eintrag zum Wappen von Obergünzburg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Infoseite über das „Heimatmuseum und Südseesammlung“
Obergünzburg: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1,05 MB)