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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Oberkochen nicht vorenthalten.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste nachgewiesene urkundliche Erwähnung stellen zwei Urkunden aus dem Ellwanger Lagerbuch vom 17. Januar 1335 dar.[4]
Oberkochen gehörte in Württemberg zunächst zum Oberamt Aalen und später zum Landkreis Aalen, mit dem es durch die Kreisreform 1973 im neuen Ostalbkreis aufging.
Im Jahr 1968 wurde Oberkochen zur Stadt erhoben.
Bevölkerungsentwicklung
Obwohl es weder historische Gründe dafür gab, noch der Ort damals die dafür eigentlich erforderliche Einwohnerzahl von 10.000 Einwohnern überschritten hatte, wurde er 1968 zur Stadt erhoben. Voraus ging dem ein starker Bevölkerungszuwachs des Dorfes nach Ende des Zweiten Weltkrieges, von etwas mehr als 3000 auf beinahe 8000 Einwohner im Jahre 1961, verursacht durch die Umsiedlung des Konzerns Carl Zeiss durch die amerikanische Besatzungsmacht. Der damalige Bürgermeister Bosch, wie auch die zuständige Behörde erwarteten ein weiteres Wachstum bis über die notwendige Marke von 10.000 Einwohnern, deshalb wurde die Erhebung zur Stadt schon davor beantragt und gewährt. Die 10.000 Einwohner wurden jedoch nie erreicht. Nach der Erhebung zur Stadt war die Einwohnerzahl stetig leicht rückläufig und ist inzwischen wieder unter 8.000 Einwohner gefallen.
Besonders viele der Neubürger nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren mit ihrer Firma aus Jena hergezogen. Darüber hinaus gab es auch einen starken Zuzug von Arbeitern, denn Carl Zeiss expandierte schnell zu einem der größten Optik-Konzerne der Welt.
Jahr |
Einwohner
|
1880 |
1202
|
1925 |
1512
|
1939 |
2002
|
1950 |
3681
|
1961 |
7979
|
1970 |
8648
|
1980 |
8118
|
1990 |
8446
|
1995 |
8592
|
2000 |
8271
|
2005 |
8206
|
2010 |
7816
|
2015 |
7761
|
Religionen
Oberkochen war ab dem 14. Jahrhundert herrschaftlich geteilt; der größere Teil gehörte zum Kloster Ellwangen, der kleinere zum Kloster Königsbronn. Aus diesem Grund wurde in der Reformationszeit zwischen 1536 und 1553 der Königsbronner Teil des Ortes mit Württemberg evangelisch, während der Ellwanger Teil katholisch blieb. Die Teilung des Ortes führte in der Folge immer wieder zu rechtlichen Problemen und Streitigkeiten, die im Jahr 1749 im sogenannten Aalener Protokoll geklärt wurden, einem Vertrag zwischen Ellwangen und Württemberg.[5]
Die heutige römisch-katholische St.-Peter-und-Paul-Kirche wurde am 25. Oktober 1900 geweiht. Sie ersetzte eine Barockkirche, die zu klein und baufällig geworden war.[6]
Die erste evangelische Kirche wurde 1583 fertiggestellt. Im Jahr 1875 trat an ihre Stelle ein Neubau, der heute die Stadtbibliothek beherbergt. Als nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche evangelische Christen zuzogen, wurde nämlich auch diese Kirche zu klein. Die evangelische Kirchengemeinde Oberkochen erbaute deshalb die 1968 eingeweihte Versöhnungskirche in der Bürgermeister-Bosch-Straße.[7]
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 führte zu folgendem Ergebnis:[8]
Partei / Liste |
Stimmenanteil |
G/V %p |
Sitze |
G/V
|
CDU |
36,9 % |
− 0,2 |
7 |
± 0
|
SPD |
32,5 % |
− 0,9 |
6 |
± 0
|
FBO |
17,8 % |
+ 1,1 |
3 |
± 0
|
Grüne |
12,8 % |
± 0 |
2 |
± 0
|
G/V = Gewinne oder Verluste im Vergleich mit der Wahl 2009
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau drei (2:1) goldene Rosen.“
Das Wappen wurde 1968 eingeführt und beruht auf dem des Görig von Kochen von 1404. Er besaß mehrere Grundstücke in Oberkochen. Die Farben wurden willkürlich gewählt, weil keine historischen Farben bekannt waren.
Partnerstädte
Dives-sur-Mer in Frankreich, Partnerschaft seit 1984
Montebelluna in Italien, Partnerschaft seit 1992
Mátészalka in Ungarn, Partnerschaft seit 2008
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Oberkochen liegt an der, auf langer Strecke kreuzungsfrei ausgebauten, Bundesstraße 19, die die natürliche Verkehrsachse des Kocher-Brenz-Durchbruchstales durch die Ostalb hindurch zwischen Aalen im Norden und Heidenheim an der Brenz im Süden nutzt. Die nächste Autobahnanschlussstelle Aalen-Oberkochen an der Bundesautobahn 7 (Flensburg–Füssen) erreicht man nördlich und dann östlich über die B 19 und die L 1084 nach etwa 11 km Fahrt bei Ebnat. Im genannten Tal verläuft auch die Brenzbahn (Aalen–Ulm).
Oberkochen hatte als einzige deutsche Stadt ohne Verkehrsampel einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.[9]
Der Hohenlohe-Ostalb-Weg führt als Fernradweg von Rothenburg ob der Tauber durch Oberkochen über die Schwäbische Alb nach Ulm an die Donau.
Ansässige Unternehmen
Die Carl Zeiss AG
Carl Zeiss ist mit rund 4.000 Arbeitsplätzen größter Arbeitgeber der Stadt. Das Unternehmen fertigt in Oberkochen optische Komponenten für inzwischen ausschließlich zivile Zwecke. Der ehemalige Geschäftszweig Optronics gehört seit 2012 zu Cassidian. Große Spiegel für Teleskope und Satelliten werden ebenfalls hier hergestellt.[10] In einer neuen Fabrikanlage im Süden der Stadt produziert die Carl Zeiss SMT GmbH (Semiconductor Manufacturing Technology) optische Systeme für die Halbleiterherstellung. Seit April 2013 ist hier auch die Carl Zeiss Meditec angesiedelt. Sehenswert ist das von der Firma Zeiss betriebene optische Museum in der Carl-Zeiss-Straße, in dem optische Geräte von mittelalterlichen Brillen bis zur Weltraumoptik zu sehen sind.
Darüber hinaus gibt es mehrere Unternehmen, die Werkzeuge herstellen. So zum Beispiel die Firma Leitz, die insbesondere im Bereich der Holzbearbeitung tätig ist und ihr Tochterunternehmen LMT als Spezialist für Werkzeuge zur Metallbearbeitung.
Oberkochen hat mehr Arbeitsplätze als arbeitsfähige Bewohner, ist also eine Einpendlerstadt.
Relief am Eugen-Bolz-Platz beim Eingang zum Rathaus
Behörden
In Oberkochen befindet sich die Güteprüfstelle Bundeswehr Ulm.
Bildungseinrichtungen
Auf dem Ernst-Abbe-Gymnasium, einem Naturwissenschaftlichen Gymnasium, das auch Zentrumsschule für Molekularbiologie ist, kann das Abitur abgelegt werden. Daneben bestehen mit der Dreißentalschule eine Grund- und Hauptschule, mit der Tiersteinschule eine reine Grundschule und mit der Sonnenbergschule eine Förderschule.
Zudem gibt es drei städtische Kindergärten und einen römisch-katholischen Kindergarten.
Freizeit- und Sportanlagen
Freizeitbad „aquafit“
Carl-Zeiss-Stadion (zwei Rasenplätze sowie ein Kunstrasenplatz)
Drei Sporthallen und eine Turn- und Festhalle
Minigolfanlage (im Stadtteil Heide)
Tennisplätze
Skilift auf dem Volkmarsberg
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Optisches Museum und Ausstellungszentrum von Carl Zeiss
Heimatmuseum im Schillerhaus
Schaumühle Scheerermühle [11]
Naturschutzgebiete
Der Kocherursprung
Naturschutzgebiet Volkmarsberg mit Aussichtsturm
Mit einer Höhe von 743 m ist der Volkmarsberg der „Hausberg“ der Stadt Oberkochen. Inmitten herrlicher Heidelandschaft thront der Volkmarsbergturm, ein Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins, von wo der Besteiger bei guter Sicht die Alpenkette betrachten kann.
Rundwanderwege und am Wochenende bewirtschaftete Vereinsheime säumen den Talkessel. Auf den dem Volkmarsberg gegenüberliegenden Talhängen laden Aussichtsflecken wie der Rodstein (695 m), der Märzenbuckel und der Tierstein (im Stadtteil Heide) zum Verweilen ein.
Karstquellenweg Oberkochen–Königsbronn
Zwischen den beiden Nachbargemeinden ist ein Wanderweg besonderer Art ausgeschildert worden.
Der Karstquellenweg verbindet über 15 Stationen die wichtigsten Wasseraufbrüche des oberen Brenz- und Kochertales diesseits und jenseits der europäischen Wasserscheide. Drei Ringstrecken sind ausgeschildert.
Der Ursprung des „Schwarzen Kochers“
Mehrere Quellen, die sich fortlaufend tiefer in den Berghang einschneiden, entspringen südlich der Stadt auf der Albuchseite des Urbrenztales. Dieser Kocherursprung ist mit einer mittleren Schüttung von 680 l/s die größte von mehreren Karstquellen in Oberkochen.
Zwischen 1551 und 1634 stand an der Stelle ein Eisenhüttenwerk des Herzogs von Württemberg. Vor der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde dort eine Schlackenwäsche betrieben, deren dunkle Schlackenreste im Flussbett den Namen des Kocher-Hauptquellarms „Schwarzer Kocher“ motivierten.
Der schwächer schüttende Ursprung des Weißen Kochers liegt in Luftlinie etwa 7 km nordöstlich bei Unterkochen.
Bauwerke und Ruinen
Das Bilzhaus
Der Römerkeller
Beim Wanderparkplatz nördlich von Oberkochen (Lage: 48° 47′ 9″ N, 10° 7′ 36″ O48.78597222222210.12675) gruben Schüler des örtlichen Gymnasiums Anfang der 1970er Jahre unter fachlicher Anleitung die Grundmauern eines römischen Gutshofes (Villa Rustica) aus.
Bilzhaus
Seit dem 14. Jahrhundert ist die Siedlung „Bilz“ ca. 2,5 km westlich von Oberkochen (Lage: 48° 46′ 47″ N, 10° 4′ 6″ O48.77963888888910.068222222222) belegt. Im 17. Jahrhundert wurde die Siedlung aufgegeben, das Haupthaus jedoch noch bis 1830 genutzt. Die Fundamente sind ab 1989 vom Heimatverein Oberkochen, Schülern und Mitgliedern der ijgd ausgegraben worden.
Katholische Pfarrkirche Sankt Peter und Paul (1900)
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich stattfindendes Stadtfest mit kulturellen Veranstaltungen, einem Palio-Wagenrennen und einem Straßenfest mit internationalen Köstlichkeiten
Von der Freiwilligen Feuerwehr veranstaltetes Heidefest
Internationale Jazzlights
Vereine
Die Ortsgruppe Oberkochen des Schwäbischen Albvereins wurde 1999 mit der Eichendorff-Plakette ausgezeichnet.[12]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Christian Hornberger (1831–1881), evangelischer Missionar
Caspar Pfaudler (1861–1889), deutsch-amerikanischer Braumeister
Georg Hengstberger (1884–1952), Landrat in Böblingen
Willibald Mannes (* 1925), Zimmerermeister, Architekt und Fachbuchautor
Dieter Brucklacher (1939–2016); Unternehmer
Georg Brunnhuber (* 1948), Politiker (CDU), MdB (1990–2009)
Markus Elmer (* 1952), Fußballspieler (VfB Stuttgart, Bayer 04 Leverkusen)
Marianne Thomann-Stahl (* 1954), Politikerin (FDP)
Thomas A. Vilgis (* 1955), Physiker
Literatur
Wikisource: Ober-Kochen in der Beschreibung des Oberamts Aalen von 1854 – Quellen und Volltexte
Stadt Oberkochen, Bürgermeister Harald Gentsch (Hrsg.): Oberkochen – Geschichte, Landschaft, Alltag. ISBN 3-9801376-1-9.
Weblinks
Commons: Oberkochen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oberkochen – Reiseführer
Website von Oberkochen