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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Räbke nicht vorenthalten.
Geschichte
Name
In urkundlichen Erwähnungen wird Räbke 1205 als Ridepe, 1225 als Redepe, 1333 als Rideppe und 1399 als Redepke erwähnt. Der damalige Ortsname basiert auf dem Begriff rid-apa, was Rietwasser bedeutete. Das Riet steht dabei für Riede, womit ein kleiner Bach gemeint ist. Wahrscheinlich basiert die Benennung auf der Schunter, die den Ort passiert und rund 1 km nach ihrer Quelle noch ein kleines Gewässer ist.
Mühlengeschichte
Durch die Lage an der Schunter war Räbke bereits seit dem 13. Jahrhundert ein bevorzugter Standort für Wassermühlen. 1939 führte das Mühlenkataster folgende sieben Wassermühlen im Ort auf: Obermühle, Untere Mühle, Mühle Köhler, Inselmühle, Ölmühle, Senfmühle und Roggen- und Weizenmühle Liesebach. Letzter Besitzer der 1236 als Erbzinsmühle des Helmstedter Klosters St. Ludgeri in Betrieb genommenen Mühle Liesebach war der Müller Franz Liesebach, der sie im Jahre 1905 übernahm. Seit etwa 2008 ist sie wieder funktionsfähig und kann besichtigt werden. Sie stellt eine Station der Niedersächsischen Mühlenstraße dar. Die Mühle wurde zwischen 1998 und 2005 im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms aufwendig restauriert. 2009 gegründete sich ein Förderverein.
Papiermühlen
Räbke war im 18. und 19. Jahrhundert mit dem Gewerbezweig von Papiermühlen an der Schunter ein bedeutender Ort in der überregionalen Papierproduktion. Das war zunächst durch die Nähe zur Universitätsstadt Helmstedt mit ihrem erheblichen Papierbedarf für Bücher begründet.
Anfang des 18. Jahrhunderts existierten am Ort vier Papiermühlen, mehr als irgendwo sonst im Bereich des heutigen Niedersachsens auf so engem Raum.
Die Mühlengründungen gehen auf einen Papiermangel zurück, der an der 1576 gegründeten herzoglichen Welfenuniversität zu Helmstedt herrschte. Der Helmstedter Patrizier, Buchhändler und Mäzen der Universitätsdruckerei Hermann Brandes gründete darauf zur Verbesserung seiner Versorgungssicherheit mehrere Papiermühlen. Dies war 1594 zunächst die Mittelmühle (im mittleren Bereich zwischen den Orten Räbke und Frellstedt), die von „seiner Fürstl. Gnaden Julius Universität zur Ehren“ konzessioniert wurde. Diese und damit in Zusammenhang stehende Maßnahmen führten zu Auseinandersetzungen, die sich in einem regelrechten „Mühlenkrieg“ mit den Edelherren von Warberg auswuchsen und letztlich bis zur bitteren Neige bzw. bis zur „Einreißung der newen Gebew“ (… neuen Gebäude) geführt wurden.
Die Räbker Papierproduktionsstätte lieferte jahrelang in fürstlichem Auftrag das Papier für die Herstellung der 1607 bis 1609 in Helmstedt gedruckten Braunschweigischen Historischen Handlungen des Professors Henrich Meibom – ein Mammutwerk von ca. 6.000 Seiten und Lieblingsprojekt des Braunschweiger Herzogs Heinrich Julius.
Eine weitere Papiermühle war die Obermühle. Gleich unterhalb der Quelle gelegen hatte sie den Vorteil besonders reinen Quellwassers, auf das die Papiermacherei als „Fabrikationswasser“ besonders angewiesen war. 1743 wird sie beschrieben als
… eine neue, dem Lande sehr nützliche Fabrique, weil sie so schönes besonderes und großes Schreib- und Druckpapier zu machen weiß, welches sich im ganzen Lande nicht hat finden lassen.
Aufgrund ihrer qualitätvollen Büttenpapiere wurde sie im 19. Jahrhundert schlicht als „Holländische Papiermühle“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist als Auszeichnung anzusehen, denn die Holländer waren es, die international die Papierherstellung zur Perfektion gebracht hatten. Die Beurteilung der Mittleren Papiermühle fiel keineswegs schlechter aus.
Die Räbker Papiermühlen produzierten eine bessere Qualität bei günstigerem Preis als ein Großteil ihrer Konkurrenz. Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit bevorzugte die Braunschweigsche Landesregierung 1767 die Räbker Mittelmühle sogar gegenüber ihrer eigenen Herzoglichen Mühle in Oker am Harz, als es um Fragen der Produktverbesserung und Forschung „zur Hebung der Papierfabrikation im Lande“ ging. Dabei wurde in Räbke zur Verbesserung der Rohstoffsituation mit damals zukunftsweisenden Materialien, wie Holz, experimentiert als einer der frühesten Schritte hin zum Holzpapier.[2] Einige der Wasserzeichen der damals produzierten Papiere trugen den Ortsnamen RAEPKE und machten den Mühlenort am Elm weit bekannt.
Ortsbild Räbke mit Schunter und Kirche
Thingplatz am Ortsrand
Kirche St. Stephani
Literatur
Joachim Lehrmann: Helmstedter und Räbker Buch- und Papiergeschichte. Lehrmann-Verlag, Lehrte 1994, ISBN 3-9803642-0-8.
Joachim Lehrmann: Räbke. Niedersachsens altes Papiermacherdorf. Einst Standort bedeutender Papiermühlen. Hrsg.: Räbker Förderverein Mühle Liesebach e.V., 2014,