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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Raitenbuch nicht vorenthalten.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Raitenbuch gehörte zum Hochstift Eichstätt und damit ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis.
Das Pflegamt des Hochstiftes war mit dem größten Teil des hochstiftischen Gebietes im Reichsdeputationshauptschluss 1803 an das Fürstentum Eichstätt des Erzherzogs Ferdinand von Toskana gefallen. Seit dem Frieden von Pressburg 1805 gehört der Ort wie weite Teile Frankens zu Bayern.[3] Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde.
Siehe auch: Geschichte Frankens
Eingemeindungen
Im Zuge der Gemeindegebietsreform wurden die Gemeinden Bechthal sowie Reuth am Wald mit seinem Ortsteil St. Egidi am 1. Juli 1972 nach Raitenbuch eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
1961: 0891 Einwohner
1970: 0972 Einwohner
1987: 1011 Einwohner
1991: 1020 Einwohner
1995: 1162 Einwohner
2000: 1168 Einwohner
2005: 1176 Einwohner
2010: 1134 Einwohner
2015: 1206 Einwohner
Gemeindeteile
Raitenbuch
Urkundlich ist Raitenbuch erstmals 867 als „Rehtinbooh“ erwähnt; der Name bedeutet „Das Gerodete im Buchenwald“ oder „Hof im Walde“. Gräber aus der Steinzeit lassen auf eine wesentlich frühere Besiedelung schließen. Etwa 100 v. Chr. dürften elbgermanische Stämme die Gegend besiedelt haben. 80 n. Chr. schoben die Römer mit dem Limes ihre Grenze in diese Gegend. Später verdrängten die Alemannen die Römer, zeitweise wanderten Burgunden und Juthungen ein. Ab 506 wurde das Land planmäßig von Frankenbauern besiedelt. Ein niederes Adelsgeschlecht, das sich nach dem Ort benannte, erlosch 1333. Das Dorf und den Burgstall erwarb 1469 Wilhelm von Reichenau, Bischof von Eichstätt. Er ließ den Burgstall mit Mauer und Graben umgeben. Im selben Jahr wurde Raitenbuch der Sitz des bischöflich-eichstättischen Vogt- und Pflegeamts. Im Dreißigjährigen Krieg sank die Einwohnerzahl auf 50 ab; 1649 wütete im Ort die Pest, woran Pestkreuze in der näheren und weiteren Umgebung erinnern. 1792 wurde Raitenbuch gewaltsam von Eichstätt getrennt und gehörte bis 1806 zu Preußen, dann zu Bayern.
Im 18. Jahrhundert wurde der Burgstall, Sitz des Landgerichts, dann Dienstwohnung des Forstbeamten, zu einem Schlösschen umgestaltet, das heute noch bewohnt ist. Die erste Kirche entstand um das Jahr 1000, das heutige Gotteshaus wurde um 1900 im neugotischen Stil errichtet. Von der Nachbargemeinde Nennslingen ersteigerte man 1811 wertvolle spätgotische Altarfiguren, darunter eine als Raitenbucher Madonna bekannte Marienfigur von 1470.
Im Jahre 1952 bekam Raitenbuch eine Wasserleitung, der Kanalanschluss erfolgte 1956/1957, die Flurbereinigung wurde von 1959 bis 1962 durchgeführt.
Reuth am Wald
Frühester Hinweis ist ein Vermerk in den Archiven, dass Bischof Gundekar II. von Eichstätt eine Kirche geweiht hat. 1486 sind zu „Reuwt“ dem Schloss Pechtal sechs Güter abgabepflichtig. Im Jahre 1600 hatte das Stift Eichstätt die Obrigkeit zu „Reith“. Die Turmuntergeschosse der Kirche St. Pantaleon sind romanisch. Das Langhaus und der Turmabschluss datieren aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Bechthal: Dorfkirche und Ruine
St. Egidi
Der Weiler wird 1452 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kapelle und die Einsiedelei gehen wahrscheinlich auf ein königliches Jagdschloss im Weißenburger Reichswald zurück, bei dem sich eine dem Hl. Ägidius geweihte Kapelle befand. Die Kapelle wurde während des Dreißigjährigen Krieges zerstört und 1726 wieder aufgebaut.
Bechthal
Ruine Bechthal. Aquarell von Siegfried Schieweck-Mauk, Eichstätt
Erste Besitzer der Burg waren die 1163 erstmals erwähnten Pechthaler, Ministerialen der Eichstätter Bischöfe. Schon im 14. Jahrhundert herrschten sie selbständig über ein kleines Gebiet, das die Dörfer ringsum umfasste. Streubesitz hatten sie auch in entfernteren Orten. Die Burg wechselte ab dem Ende des 15. Jahrhunderts mehrmals den Besitzer, kam zwischen 1554 und 1557 zum Fürstbistum Eichstätt und wurde vom Pflegamt Titting-Raitenbuch verwaltet. Im Jahre 1633 wurde sie durch Geschützfeuer des schwedischen Obristen Sperreuth fast vollständig zerstört. Dorf und Kirche verbrannten, die Einwohner flüchteten nach Wengen. Die Burgruine mit dem fast 30 Meter hohen Bergfried ist heute Eigentum des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Die Filialkirche St. Margareta in Bechthal stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im 17. Jahrhundert barock umgestaltet. Sie weist zwei hervorragende Kunstwerke auf: eine Sakramentsnische von 1525 und eine sitzende Madonna der Spätgotik am rechten Seitenaltar.
Politik
Bürgermeister
Bürgermeister ist Josef Dengler (Neue Liste). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Georg Schreiner sen. (Freie Wählergemeinschaft).
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: Schräg geteilt von Rot und Silber; oben ein wachsender silberner Bischofsstab, unten ein schräges grünes Buchenblatt.
Baudenkmäler
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmäler in Raitenbuch
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe zehn und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 415. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe gab es keine Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 63 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 999 Hektar, davon waren 735 Hektar Ackerfläche.
Im Hofladen der seit 1348 bestehenden Bergmühle in Bechthal werden lokale Produkte verkauft, angeschlossen ist eine Bäckerei.
Bildung
Im Jahre 1999 gab es folgende Einrichtungen:
Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 63 Kindern
Schule mit drei Grundschulklassen als Teil der Volksschule Nennslingen
Tourismus und Fremdenverkehr
Im Jahre 1976 wurde der Bechthaler Weiher, ein Badeweiher, in der Nähe der Burgruine Bechthal angelegt. Dieser wird von einer Quelle gespeist, die in der Nähe des Burgbergs entspringt. Der Weiher hat eine Fläche von 1,3 Hektar mit einer Wassertiefe von maximal 2,5 Metern. Die Wasserqualität wird laufend vom Gesundheitsamt geprüft, ein örtlicher Fischereibetrieb kümmert sich um den Fischbestand und hält die Anlagen instand. 2007 erfolgte eine Sanierung des Weihers. In der Nähe des Weihers gibt es Park- und Zeltplätze.
Im Jahre 2012 wurde der etwa 3,5 Kilometer lange Montangeschichtlicher Lehrpfad Grubschwart rund um das ehemalige Grubengebiet Grubschwart eröffnet. Der Lehrpfad entstand nach der Idee und Initiative von Arthur Rosenbauer.
Energie
Ab 2016 entsteht im Raitenbucher Forst Bayerns größter Waldwindpark.[5]
Literatur
Raitenbuch. In: Heimgarten. Beilage zur Eichstätter Volkszeitung – Eichstätter Kurier 21 (1950), Nr. 2
Bernhard Eder, Klaus Kreitmeir: Badeweiher mit Ritterromantik. In: Kirchenzeitung für das Bistum Eichstätt, Nr. 23 vom 10. Juni 2007, S. 31
Friedrich Eigler: Die früh- und hochmittelalterliche Besiedlung des Altmühl-Rezat-Rednitz-Raums. Profil, München/Wien 2000, ISBN 3-89019-488-5, S. 254–268
Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. (Denkmäler in Bayern, V 70/1), München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S. 549–564
Marianne Peissner: 1111 Jahre Raitenbuch mit Reuth am Wald, Bechthal, S[ank]t Egid und Umgebung : 867 – 1978. Weißenburg i.Bay. 1980, DNB 840040598.
Werner Somplatzki: Raitenbuch Pfarrkirche St. Blasius (kath.). In: Derselbe: Kirchen in Altmühlfranken, Treuchtlingen: Keller 1990, ISBN 3-924828-34-2, S. 65 f.
Weblinks
Commons: Raitenbuch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Eintrag zum Wappen von Raitenbuch in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Raitenbuch: Amtliche Statistik des LfStat