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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Reichartshausen nicht vorenthalten.
Geschichte
Frühe Geschichte
Reichartshausen wurde im Jahre 1100 in Sinsheimern Jahrbüchern als Richardshusen erstmals urkundlich erwähnt, die Gründung des Ortes datiert vermutlich jedoch in alemannische Zeit zurück. Das Dorf war Sitz des Zentgerichts der sogenannten Reichartshauser oder Stüber Zent und kam mit dieser, nach kriegerischen Auseinandersetzungen, 1367 zur Kurpfalz und wurde dem Unteramt Dilsberg unterstellt, das später zum Oberamt Heidelberg gehörte. Die Ortsherrschaft wechselte vielfach. Ab 1522 hält die Reformation Einzug in Reichartshausen. 1688 wurde der Ort während des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstört. 1780 fand im Cent die letzte Hinrichtung statt.
19. Jahrhundert bis heute
1803 gelangte Reichartshausen zu Baden, wo es 1810 dem Bezirksamt Neckarbischofsheim und 1864 dem Bezirksamt Sinsheim eingegliedert wurde.
Während des Zweiten Weltkrieges übergab Wilhelm Stumpf die Gemeinde an die Amerikaner, weswegen der Ort vor größerer Zerstörung bewahrt wurde und die Besatzer ihn schließlich als Bürgermeister einsetzten. 1939 wurden 829 Einwohner gezählt, Ende 1945 waren es 989.[5]
Im Zuge der baden-württembergischen Kreisreform wurden 1973 der Landkreis Sinsheim aufgelöst und die Gemeinde dem neugebildeten Rhein-Neckar-Kreis angegliedert. Reichartshausen schloss sich dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt an. Das Wachstum der Gemeinde war begleitet von Infrastrukturmaßnahmen wie dem Bau eines Freibades, einer Festhalle und eines Jugendzeltplatzes.
1999 begann man mit dem Bau des Wohngebietes Hiehl III. Im Jahr 2000 wurde das 900-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung gefeiert. 2004 hatte Reichartshausen erstmals mehr als 2000 Einwohner.
Zwischen 2006 und 2007 entstand das Wohngebiet Im Trieb-Krummenacker. 2012 wurde der Ortskern saniert
[6]
Einwohnerentwicklung
Jahr |
1871 |
1890 |
1910 |
1939 |
1950 |
1961 |
1970 |
1987 |
1991 |
1995 |
2000 |
2005 |
2010 |
2015
|
Einwohner[7]
|
803 |
861 |
888 |
829 |
1221 |
1226 |
1457 |
1611 |
1719 |
1811 |
1853 |
2029 |
2035 |
2085
|
Religionen
1522 wurde in Reichartshausen die Reformation eingeführt. Erst durch den Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der katholische Anteil der Bevölkerung, so dass 1966 die Kirche auf dem Hornberg gebaut werden konnte. Die evangelische Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Kraichgau der Evangelischen Landeskirche in Baden und die katholische Gemeinde zum Dekanat Kraichgau des Erzbistums Freiburg.
Politik
Rathaus
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Reichartshausen hat 12 Mitglieder. Hinzu kommt der Bürgermeister als stimmberechtigter Vorsitzender. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgendes Ergebnis:[8]
Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 57,8 % (2009: 61,8 %)
%50403020100
49,1 %24,4 %16,4 %10,1 %
FWCDUSPDFDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6
-1,8 %p
-2,7 %p-5,6 %p+10,1 %p
FWCDUSPDFDP
|
2
1
6
3
2 1 6 3
Insgesamt 12 Sitze SPD: 2 FDP: 1 FW: 6 CDU: 3
|
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für acht Jahre direkt gewählt. Otto Eckert amtiert seit 1994.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber auf grünem Schildfuß ein rotes Haus, der Mittelteil turmartig erhöht und mit schwarzem Kreuz auf dem spitzen Dach.
Das Wappen, das 1901 vom Generallandesarchiv vergeben wurde, geht zurück auf ein Gerichtssiegel, das seit 1752 nachweisbar ist. Die Bedeutung ist nicht geklärt. Es könnte als redendes Wappen auf den Ortsnamen hinweisen. Eine andere Deutung wäre eine Symbolisierung für das Rathaus, in dem das Zentgericht tagte.
Die Flagge ist Grün-Weiß und wurde 1956 vom Innenministerium verliehen.[9]
Partnerschaften
Reichartshausen pflegt seit 3. Oktober 1990 partnerschaftliche Beziehungen zum Ortsteil Neudorf/Spree der Gemeinde Malschwitz in Sachsen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Evangelische Kirche (2014)
Die evangelische Kirche stammt von 1772 und wurde 2000 renoviert. Sehenswert ist die barocke Kanzel der Kirche, der Innenraum ist mit schlichten Gemälden weiterer Kirchen der Umgebung geschmückt.
Die Ortsmitte von Reichartshausen wird geprägt von mehreren, teils historischen Brunnen, die vom barocken Pfarrhaus und weiteren ebenso barocken Gebäuden umgeben sind.
Das Rathaus ist ein außerhalb des historischen Siedlungskerns errichteter moderner Zweckbau, das Schulhaus wurde 1891 errichtet und 1950 erweitert.
Kanzel in der Kirche
Die Karl-Ludwigs-Eiche soll der Überlieferung nach auf Kurfürst Karl Ludwig zurückgehen. Er steckte um 1650 bei einem Jagdausflug eine Eichel in den Boden, nachdem sie ihm auf das Essen gefallen sein soll. In Reichartshausen gibt es neben mehreren Wanderwegen auch einen Waldzeltplatz und ein beheiztes Freibad.
Bis vor einigen Jahren gab es in Reichartshausen auch einen schönen Park in welchem die historische Galgensäule stand. Dieser wurde aber im Zuge der „Dorfgerechten Ortskernsanierung“ verkauft.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Südöstlich von Reichartshausen verläuft die Bundesstraße 292, die über Sinsheim Anschluss an die A 6 herstellt. In die umliegenden Ortschaften führen Buslinien. Reichartshausen gehört zum Tarifgebiet des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar.
Medien
Über das lokale Geschehen berichtet die Rhein-Neckar-Zeitung. Das Nachrichtenblatt des Gemeindeverwaltungsverbandes Waibstadt erscheint wöchentlich.
Bildung
In Reichartshausen gibt es eine Grundschule, eine evangelische öffentliche Bücherei und eine Außenstelle der Volkshochschule Sinsheim. Für die jüngsten Einwohner bestehen zwei Kindergärten. Weiterführende Schulen können in Epfenbach, Waibstadt und Neckarbischofsheim besucht werden.
Literatur
Helmut Mayer (Hrsg.): Chronik des Dorfes Reichartshausen. Reichartshausen 1948
Gemeinde Reichartshausen (Hrsg.): Heimatbuch Reichartshausen. Reichartshausen 2000, ISBN 3-929295-65-2
Adolf M. Hirn, Gabriele Süskind (Red.), Jürgen Schütz (Hrsg.): Der Rhein-Neckar-Kreis. Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0597-3
Weblinks
Commons: Reichartshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Gemeinde Reichartshausen