…um dort Entscheidungshilfen heraus zu extrahieren.
Unser Erfolg basiert darauf, Muster aus möglichst vielen Datenströmen zu erkennen und diese dazu zu nutzen, Ihre Stellenanzeige kostenoptimiert zu besetzen.
Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Rhaunen nicht vorenthalten.
Geschichte
Rhaunen wurde erstmals in einer Urkunde vom 20. Mai 841 unter dem Namen „Hruna“ genannt. Die Eheleute Gunthram und Otthruda schenkten dem Kloster Fulda umfangreiche Besitzungen, die vom Fuldaer Abt Hraban in einer weiteren Urkunde gleichen Datums bestätigt wurde.[4]
Rhaunen war Sitz des gleichnamigen Hochgerichtes. Bis zum 14. Jahrhundert waren die Wildgrafen uneingeschränkte Besitzer des Gerichtes und der dazugehörigen Ortschaften Bollenbach, Bruschied, Bundenbach, Gösenroth, Hausen, Heuchelheim, Krummenau, Laufersweiler, Lindenschied, Oberkirn, Stipshausen, Schwerbach, Sulzbach, Weitersbach und Woppenroth. Im Bereich des Gerichtes lag auch die Schmidtburg. Durch den Verlust der wildgräflichen Schmidtburg an Balduin von Trier, gelangte auch ein Teil des Hochgerichtes an Kurtrier.
Mit dem Ende des Alten Reiches wurde auch die mittelalterliche Verwaltungseinheit, das Hochgericht, endgültig aufgelöst. Im Zuge der französischen Okkupation der linksrheinischen Territorien nach dem Frieden von Lunéville wurde Rhaunen dem Département de la Sarre, Arrondissement Birkenfeld, Kanton Rhaunen zugeschlagen. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen kam das Gebiet 1815 zum Königreich Preußen. Rhaunen wurde Sitz einer Bürgermeisterei im Kreis Bernkastel. Teile des alten Hochgerichtes gehörten nun jedoch zum oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (z.B. Bundenbach). Auch nach dem Ersten Weltkrieg, in der Zwischenkriegszeit, und während der nationalsozialistischen Herrschaft war Rhaunen Verwaltungssitz für die umliegenden Dörfer. Im Zuge einer Verwaltungsreform in den 1960er Jahren wurde das „Amt Rhaunen“ in die „Verbandsgemeinde Rhaunen“ im Landkreis Birkenfeld umgewandelt die bis heute besteht.
Die ehemalige Idarwald-Kaserne liegt westlich des Ortes am Königstein.
Im Zuge der Schaffung eines einheitlichen Rechtswesens im Deutschen Kaiserreich wurde 1878 das Amtsgericht Rhaunen eingerichtet, das ab 1901 in einem Neubau an der Straße nach Hausen untergebracht war. Im Rahmen der Auflösung der sogenannten Ein-Mann-Amtsgerichte in Rheinland-Pfalz zwischen 1966 und 1971 wurde das Amtsgericht Rhaunen als eines der ersten im Land geschlossen. Letzter Amtsrichter in Rhaunen war Albert Pütz, der 1964 Walter Beyer gefolgt war, der das Amtsgericht 21 Jahre geleitet hatte.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Rhaunen, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][2]
Jahr |
Einwohner
|
1815 |
706
|
1835 |
888
|
1871 |
918
|
1905 |
1.089
|
1939 |
1.384
|
1950 |
1.308
|
|
Jahr |
Einwohner
|
1961 |
1.431
|
1970 |
1.603
|
1987 |
1.461
|
1997 |
2.180
|
2005 |
2.274
|
2015 |
2.131
|
|
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Rhaunen besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl |
SPD |
CDU |
WGR 1 |
WGR 2 |
Gesamt
|
2014 |
7 |
3 |
3 |
3 |
16 Sitze
|
2009 |
7 |
4 |
5 |
– |
16 Sitze
|
2004 |
6 |
7 |
3 |
– |
16 Sitze
|
Wappen
|
Blasonierung: „Schrägrechts geteilt von Schwarz und Gold. Vorne ein wachsender silberner Wolfskopf, hinten ein blaubewehrter und -gezungter roter Löwe.“[6]
|
Wappenbegründung: Der Löwe nimmt Bezug zur ehemaligen Zugehörigkeit der Gemeinde zum Besitz der Wild- und Rheingrafen. Der Wolfskopf ist aus einem Siegel des Hochgerichts Rhaunen aus dem Jahre 1711 entnommen.
|
Partnergemeinden
Drebach, Sachsen
Saint-Valérien, Frankreich
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert sind das alte Rathaus in der Ortsmitte, das Gebäude des ehemaligen Königlich-Preußischen Amtsgerichtes, die evangelische Kirche mit der ältesten erhaltenen Stumm-Orgel aus dem Jahre 1723, sowie zahlreiche Gebäude im alten Ortskern aus verschiedenen Stilepochen, deren Geschichte man an Informationstafeln ablesen kann. In der Verbandsgemeindeverwaltung kann man römische Fundstücke aus der Umgebung bewundern. Am Rhaunelbach erinnert eine Bronzestatue an das Rhauner Original: den „Bachspautzer“.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Rhaunen
Parks
Der Rhaunen im Halbkreis umschließende Wartenberg lädt mit schönen Wegen und Aussichten auf das Dorf zum Wandern ein.
Naturdenkmäler
Der am Ortsausgang Richtung Stipshausen/Idarwald aufgestellte frühgeschichtliche Menhir, ein Quarzitblock, „Königsstein“ genannt ist zwar kein Naturdenkmal im eigentlichen Sinne, wird aber durch eine Schiefertafel als solches ausgewiesen. Echte Naturdenkmäler sind einige sehr alte Eichen in der Umgebung, sowie die „Jakobstanne“ auf dem Wartenberg, die eigentlich eine mächtige Douglasie ist.
Siehe auch: Liste der Naturdenkmale in Rhaunen
Sport
„TUS“ Rhaunen mit verschiedenen Abteilungen. Überregional bekannt ist die IVV-Wanderung im Frühjahr.
Regelmäßige Veranstaltungen
Rhauner Herbstmarkt am 1. Samstag im Oktober und der Weihnachtsmarkt im Dezember.
Die Veranstaltung „Päädscher Laafe“ (Hochdeutsch: „Pfade laufen“) ist eine Art „Tag der offenen Tür“ der Ortsgemeinde, bei der man Einblicke in sonst nicht offen zugängliche Orte erhalten kann. Gleichzeitig können sich Geschäfte und sonstige Institutionen „einmal anders“ präsentieren.
Kulinarische Spezialitäten
Spieß- und Schaukelbraten, Gefüllte Klöße, Reibekuchen, Schaales
Wirtschaft und Infrastruktur
Rhaunen bietet zahlreiche Dienstleistungen für die Dörfer der Umgebung. Ärzte, Behörden, Kirchen, Schulen, Werkstätten, Tankstellen und Geschäfte des täglichen und nichttäglichen Bedarfes sind vor Ort, jedoch kein produzierendes Gewerbe. Die nächsten größeren Orte sind Idar-Oberstein, Simmern/Hunsrück, Morbach und Kirn.
Verkehr
Durch die ORN werden Busleistungen auf den Linien 345, 351 und 352 erbracht. Neben der größten Bushaltestelle (Rhaunen Markt) gibt es auch noch Haltestellen an der Kirche, der Verbandsgemeindeverwaltung und am Freibad. Die Linie 345 verkehrt vom Bahnhof Idar-Oberstein über Tiefenstein, Asbach und Stipshausen nach Rhaunen Markt. Die Linien 351 und 352 stellen Verbindungen zum internationalen Flughafen Frankfurt-Hahn her. Die Linie 351 kommt vom Idar-Obersteiner Bahnhof, die Linie 352 vom Kirner Bahnhof. Montag bis Freitag bestehen sechs, am Samstag drei und am Sonntag zwei Verbindungen zum Flughafen.
Öffentliche Einrichtungen
Rhaunen ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde, sowie des Forstamtes „Idarwald“, dessen Zuständigkeitsbereich sich nach der Forstverwaltungsreform wesentlich vergrößert hat. Dagegen wurde das am Ort schon über 100 Jahre bestehende Notariat 2007 im Zuge einer Strukturreform mit seinem Dienstsitz nach Morbach verlegt. In Rhaunen finden aber noch Sprechstunden statt. Rhaunen ist weiterhin Dienstsitz eines katholischen Geistlichen. Aufgrund einer Gebietsreform im Kirchenkreis Trier wird die seit der Reformation bestehende evangelisch – lutherische Pfarrei Rhaunen mit Dienstsitz Rhaunen aufgelöst. Die Kirchengemeinde Rhaunen fusioniert mit der Kirchengemeinde Hausen und nennt sich in Zukunft Kirchengemeinde Rhaunen-Hausen. Dazu gehören die Ortsgemeinden Rhaunen, Bollenbach, Hausen, Oberkirn und Weitersbach. Der (Die) zuständige Geistliche hat jedoch seinen Sitz in der Kirchengemeinde Hottenbach – Stipshausen.
Bildung
In Rhaunen gibt es zwei Kindergärten, eine Grundschule, die Integrierte Gesamtschule Herrstein-Rhaunen und eine Volkshochschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Sigbert Josef Maria Ganser (1853–1931), berühmter Psychologe. Nach ihm wurde das Ganser-Syndrom benannt
Albert Kahn (1869–1942), einer der bedeutendsten Industriearchitekten der Moderne, (wanderte schon früh in die USA aus)
Walter Dix (1879–1965), Pflanzenbauwissenschaftler
Otto Conrad (1890–1968), Lehrer, Fotograf und Heimatforscher („Vom Hunsrück zur Nahe“)
Gerd Heinz-Mohr (1913–1989), evangelischer Theologe und Schriftsteller promovierte über die Gesellschaftslehre des Nikolaus von Kues („Unitas Christiana“)
Erwin Echternacht (1925–2013), lebte in München, Bildhauer, Grafiker, Maler und Autor, Staatliche Bildhauerschule, Landeskunstschule Mainz, Akademie der Bildenden Künste München, Meisterschüler mit Abschluss Diplom, Akademiepreise und Wettbewerbspreise, Ausstellungen im In- und Ausland.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
Julius Bellinger (1831–?), deutscher Politiker der Deutschen Zentrumspartei und Mitglied des Reichstages, war von 1867 bis 1869 Friedensrichter in Rhaunen
Albin Edelhoff (1887–1974), Maler und Naturfreund
Peter Joseph Rottmann (1799–1881), bedeutender Hunsrücker Mundartdichter, heiratete Wilhelmine Maull aus Rhaunen
Albert Pütz (1932–2008), Jurist und Schriftsteller, arbeitete bis 1966 als Amtsrichter in Rhaunen, danach am Amtsgericht Idar Oberstein.
Literatur
Wilhelm Fabricius: Das Hochgericht Rhaunen. Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, dritter Band, Bonn 1901.
Antonius Jacobs: Chronik von Rhaunen (841–1902), Kirn an der Nahe, Verlag Robert Schleich, 1902
Nicolaus Thiel: Der Kreis Bernkastel. Seine Natur, Kultur und Geschichte: Verlag G.E. Schulze, Leipzig 1911.
Weblinks
Ortsgemeinde Rhaunen auf den Seiten der Verbandsgemeinde Rhaunen
Rhaunen in der SWR Fernsehsendung Hierzuland