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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Riebau nicht vorenthalten.
Geschichte
Bezug zum Wendland
Die Heimatkunde der Altmark von Wilhelm Zahn, 1928, 1. Auflage, herausgegeben vom Salzwedeler Wochenblatt 1892, gebraucht in einer Reihe von Einträgen die Formulierung „nicht deutsch, aber wendisch“. In heutigen Karten findet sich das Gebiet „Wendland“ nördlich von Riebau, das ganz oder teilweise zu Niedersachsen gehört, während Riebau im unmittelbar angrenzenden Sachsen-Anhalt liegt. Das heutige Wendland ist also deutsch und war zu DDR-Zeiten Grenzgebiet. Von einer eigenen wendischen Sprache oder Kultur ist heute nichts bekannt. Das Wendland grenzt im Süden an Sachsen-Anhalt, im Osten an Brandenburg und im Norden an die Elbe, die ihrerseits südlich der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern verläuft. Lüchow und Dannenberg sind bekanntere Orte des Wendlandes. Wie andere Orts- und Gebietsnamen hat sich auch der Name „Wendland(t)“ in Familiennamen erhalten.
Die Wenden
Wenden wurden früher die in Deutschland siedelnden Slawen genannt. Eine Zeit lang wurde der Begriff auf die „Sorben“ eingegrenzt; heute wird der Begriff „Wenden“ auch hierfür nicht mehr gebraucht. (Das siegerländische Wenden hat mit den Slawen nichts zu tun; dieser Ort markiert sozusagen die Grenze zwischen dem Siegerland und dem Sauerland und bezieht seine Namensgebung aus dieser Tatsache).
Mit dem 2. Kreuzzug gab es auch den so genannten Wendenkreuzzug; das war ein Krieg der Fürsten (u. a. Heinrich der Löwe, Konrad von Zähringen, Albrecht der Bär und Konrad von Meißen) gegen die Slawen in Mecklenburg und Pommern, und zwar gegen Abodriten und Liutizen, was beides Stammesverbände der Elb- und Ostseeslawen waren.
Das heißt: Wenden waren an der Elbe siedelnde Slawen, möglicherweise ohne ein eigenes Land. Aber die Bauweise ihrer Ansiedlungen und Dörfer war ihr charakteristischer Rundbau; so zeigten die Giebel der im Rund aufgestellten Häuser auf einen in der Dorfmitte liegenden Platz.
Ein solches wendisches Dorf war Riebau, das eine Eindeutschung aus „Ribow“ bzw. „Ribowe“ darstellt. Umgebende Städte wie Osterburg wurden aber als deutsch bezeichnet.
Riebau ist 1285 zum ersten Mal urkundlich erwähnt; hier hat zu diesem Zeitpunkt die Familie von Bisné Besitz, zu der es aber derzeit noch keine näheren Informationen gibt. Doch der Ort ist älter. Riebau hat, was Augenzeugen berichteten, eine romanische Kirche. Die romanische Kunst wird als zeitliche Epoche mit 1050 bis 1200 nach Christi Geburt angegeben.
Weitere Geschichte
Die Geschichte der Mark-Grafschaft Brandenburg, zu der die Altmark gehörte, war sehr wechselvoll und von vielen Besitzwechseln geprägt. Brandenburg gehörte 1134 den Askaniern, 1320 den Wittelsbachern, 1373 den Luxemburgern und 1417 dem Haus Hohenzollern.
Überliefert ist eine Geschichte, nach der in Riebau die gesamte Ernte durch Hagelschlag vernichtet worden ist. Die Leute glaubten, sie hätten die christlichen Gebote nicht befolgt, so dass nun die Strafe gekommen sei. Nach diesem Unglück traf man sich einmal im Jahr donnerstags nach Pfingsten, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Niemand durfte an diesem geheiligten Tag arbeiten. Wer nicht teilnehmen konnte oder wollte, musste das Dorf vor Sonnenaufgang verlassen und durfte erst nach Sonnenuntergang wiederkommen.
Die Heimatkunde der Altmark von Wilhelm Zahn führt in der Rubrik „Amtsbezirk Groß-Chüden“ (auf Seite 101) folgenden Eintrag auf: „Riebau, Gemeinde. Filial von Groß-Chüden. 414 E. Der Name (ribow, ribowe) ist wendisch, auch in der Feldflur finden sich wendische Namen. 1285 hat die Familie von Bisne und 1344 das Kloster Dambeck hier Besitz. Riebau war bis 1822 Filial der früher selbständigen Pfarre Pretzier. 1840: 341, 1885: 426 E.“
Am 4. April 1924 wurde die Freiwillige Feuerwehr Riebau gegründet, die seitdem das gesellschaftliche Leben in Riebau entscheidend mitgeprägt hat.
Bekanntheit erlangte der Bahnhof Riebau durch seinen frühen Grenzverkehr. Schon 1946 war er anscheinend ein bedeutender Umschlagsbahnhof. Etwa 200 bis 300 Menschen passierten die grüne Grenze in Richtung Westen, und die letzte Bahnstation war für alle der Bahnhof Riebau. In die DDR-Geschichte ging dieser Bahnhof ein, als im Mai und Juni 1952 die Zwangsaussiedlung erfolgte und viele Menschen mit ihrem Hab und Gut auf dem Bahnhof in die Züge verladen wurden.
Der Niedergang der östlichen Bundesländer nach der Deutschen Einheit erfasste auch Riebau. Die überalternde Bevölkerung und Wegzug brachten 1996 die ansässige Kita in Existenznöte und der leer stehende Bahnhof war dem Verfall und der Demontage preisgegeben.
Eingemeindung
Bis Ende 2009 bildete Riebau mit dem Ortsteil Jeebel und dem ehemaligen Ortsteil Jahrsau, der dem DDR-Grenzausbau zum Opfer fiel und heute eine Wüstung ist, eine eigenständige Gemeinde. Sie war zuletzt Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Salzwedel-Land.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Riebau am 23. Januar 2009, dass die Gemeinde Riebau in die Hansestadt Salzwedel eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[1][2]
Nach Eingemeindung der bisher selbstständigen Gemeinde Riebau wurden Jeebel und Riebau Ortsteile der Hansestadt Salzwedel. Für die eingemeindete Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die eingemeindete Gemeinde Riebau und künftigen Ortsteile Jeebel und Riebau wurden zur Ortschaft der aufnehmenden Hansestadt Salzwedel. In der eingemeindeten Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Riebau wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Politik
Bürgermeister
Letzter Bürgermeister der Gemeinde war Wilfried Bettzieche (CDU).
Politische Veranstaltungen
Die Hedonistische Internationale veranstaltete vom 9. bis zum 13. Juni 2011 ihren zweiten Weltkongress mit mehr als 300 Teilnehmern in Riebau.[3]
Gedenkstätten
Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für einen namentlich bekannten jugoslawischen Kriegsgefangenen, der während des Zweiten Weltkrieges ein Opfer von Zwangsarbeit wurde