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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Saulheim nicht vorenthalten.
Geschichte
Saulheim wurde Ende des 8. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Der fränkische Hausmeier Pippin der Mittlere schenkte Güter in den drei Orten Wörrstadt, Armsheim und Saulheim an die St. Nikomedeskirche zu Mainz.[3][4] Ende des 10. Jahrhunderts kamen Teile des nördlichen Rheinhessens, darunter Nieder- und Ober-Saulheim, in Besitz des Mainzer Erzbischofs. Während Ober-Saulheim in den folgenden Jahrhunderten den Wild- und Rheingrafen untergeordnet war, bewahrten die örtlichen Rittergeschlechter in Nieder-Saulheim die Unabhängigkeit gegenüber den Pfalzgrafen und dem Erzbischof von Mainz.
Während der Französischen Revolution wurden auch im heutigen Saulheim die Adelsgeschlechter entmachtet. Nach dem Wiener Kongress wurden Nieder- und Ober-Saulheim dem Großherzogtum Hessen zugeordnet.
Die Gemeinde Saulheim wurde am 7. Juni 1969 aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Nieder-Saulheim und Ober-Saulheim neu gebildet.[5]
Religion
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind evangelischen Glaubens, das restliche Drittel – von wenigen Konfessionslosen abgesehen – katholisch. Im Ort stehen drei Kirchengebäude, zwei evangelische und ein katholisches.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Saulheim besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Altes Rathaus Saulheim
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[6]
Wahl |
SPD |
CDU |
FDP |
FWG |
Pro |
GAL |
Gesamt
|
2014 |
5 |
8 |
2 |
1 |
2 |
4 |
22 Sitze
|
2009 |
6 |
7 |
1 |
2 |
2 |
4 |
22 Sitze
|
FWG = Freie Wählergruppe Saulheim e. V.
Pro = Wählergruppe Pro Saulheim e. V.
GAL = Grün-Alternative Liste Saulheim e. V.
Ortsbürgermeister ist seit 2009 Martin Fölix (CDU).[7] Er löste den von 1999 bis 2009 amtierenden Walter Klippel ab.
Wappen
|
Blasonierung: „In Rot drei (2:1) gestellte zunehmende silberne Monde.“
|
Wappenbegründung: Dieses Wappen erscheint gleichartig in Gerichtssiegeln von 1570 und 1620, in umgekehrter Farbfolge auf einem Stein mit der Jahreszahl 1571, der von dem nicht mehr stehenden Turm der Kirche St. Bartholomäus stammt und 1855 am Rathaus angebracht wurde. Die drei Halbmonde bildeten das Wappen des im 18. Jahrhundert erloschenen rheinischen Rittergeschlechts der Hund, dessen zahlreiche Stämme sich nach dem Sitz Saulheim benannten. Es ist in den verschiedensten Varianten und Tingierungen überliefert. Um Gemeinde- und Adelswappen voneinander zu unterscheiden, hat man die Farben in der oben beschriebenen Weise festgelegt. Der Ort war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Besitz einer Ganerbenschaft unter der kurpfälzischen Oberhoheit.
|
Gemeindepartnerschaften
Mit der Gemeinde Beire-le-Châtel in der Region Burgund in Frankreich besteht seit 1963 eine Partnerschaft.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Eine Besonderheit Saulheims ist die 1904 erbaute Sängerhalle, die der in die Vereinigten Staaten von Amerika ausgewanderte und dort in der Holzwirtschaft erfolgreiche Friedrich Weyerhäuser seinem Heimatort gestiftet hat.
Die Kirche St. Bartholomäus stammt aus dem 14. Jahrhundert, ihr Grundstein wurde 1344 gelegt. Sie war der Nachfolgebau einer spätmittelalterlichen Landkirche des Bischofs von Mainz.[9] Die Auferstehungsfenster im Chor wurden von Alois Plum gestaltet.
Denkmäler
Auf dem Raiffeisenplatz ist eine Sandstein-Figur des legendären Ritters Hundt zu Saulheim (Ritterkanton Oberrhein) zu sehen, die am 8. Mai 1987 aufgestellt wurde. Sie wurde geschaffen von Melchior Gresser junior. Die Adelsfamilie der Hund(t) von Saulheim war hier ansässig. Ihre bekanntesten Vertreter sind Johann Friedrich Hund von Saulheim († 1635), deutscher Johanniter-Großprior und Reichsfürst von Heitersheim, sowie der Mainzer Dompropst Adolph Hund von Saulheim († 1668), Sohn des fürstbischöflich Speyerer Vogtes Johann Christoph Hund von Saulheim († 1624).[10]
Kulturdenkmäler
Langer Stein
An der Landesstraße 401 in Höhe von Ober-Saulheim steht der Menhir („Hinkelstein“) „Langer Stein“ aus grauer Vorzeit, um den sich Sagen ranken. Im oberen Drittel ist eine Nische zur Aufnahme eines christlichen Heiligenbildes eingehauen. Sie kann nach ihrer Form in die späte Gotik datiert werden.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Saulheim
Regelmäßige Veranstaltungen
Ober-Saulheimer Kerb alljährlich am letzten Wochenende im August (Freitag – Dienstag)
Nieder-Saulheimer Ritter-Hundt-Weinkerb alljährlich am 2. Wochenende im September (Freitag – Dienstag)
Ober-Saulheimer Straßenfest alljährlich an Christi Himmelfahrt und dem darauf folgenden Freitag
Saulheimer Backesbrunnenfest alljährlich am 1. Wochenende im Juli (Freitag – Sonntag)
Ober-Saulheimer Weihnachtsmarkt alljährlich am 1. Advent
Jugend
In Saulheim befindet sich ein öffentlicher Jugendtreff. In einem großzügig geschnittenen Thekenraum werden folgende Freizeitangebote angeboten:
Billard, Kicker, Tischtennis, 4 Internetzugänge, Musikbibliothek zum auswählen und anhören.
Für den aktiven Musiker steht ein Musik- und Aufnahmestudio zur Verfügung.
Weiterhin gibt es eine Katholische Jugendgruppe (KJS).
Diese Jugendgruppe besteht aus mehreren Gruppenleitern, die jeweils eine eigene Gruppenstunde für Jugendliche zwischen 9 und 15 Jahren veranstalten.
Einmal im Jahr veranstaltet die KJS eine Osterfreizeit in verschiedenen Selbstversorgerhäusern.
Aktuelle Informationen hierzu findet man im Veranstaltungskalender auf der Homepage der Gemeinde.
Außer der KJS gibt es in Saulheim eine Ortsgruppe der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB). Diese bietet außer Gruppenstunden auch jährlich zwei Zeltlager an, eines für Kinder von 7 bis 13 und eines für Jugendliche von 14 bis 16 Jahre. Zusätzlich bietet die KLJB in den Herbstferien eine Herbstfreizeit in einem Selbstversorgerhaus für Teilnehmer zwischen 11 und 15 Jahren an. Über das Jahr verteilt finden zusätzlich immer wieder kleinere Veranstaltungen statt, wie z. B. eine Kinderbetreuung im Advent, um die Eltern im Weihnachtstress zu entlasten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet
|
Rang nach Rebfläche (innerhalb von RLP)
|
Bestockte Rebfläche
|
Rebsorten
|
Weißwein
|
Rotwein
|
ha
|
%
|
Rheinhessen
|
|
26.490
|
69,1
|
30,9
|
Worms
|
3
|
1.541
|
62,0
|
38,0
|
Nierstein
|
6
|
783
|
75,6
|
24,4
|
Alzey
|
8
|
769
|
69,0
|
30,1
|
Westhofen
|
9
|
764
|
68,7
|
31,3
|
Alsheim
|
10
|
704
|
69,3
|
30,7
|
Bechtheim
|
11
|
660
|
71,4
|
28,6
|
Ingelheim am Rhein
|
12
|
646
|
47,8
|
52,2
|
Flörsheim-Dalsheim
|
13
|
635
|
65,0
|
35,0
|
Bingen am Rhein
|
15
|
590
|
73,2
|
26,8
|
Saulheim
|
16
|
516
|
74,7
|
25,3
|
Osthofen
|
20
|
464
|
67,8
|
22,2
|
Guntersblum
|
21
|
461
|
71,8
|
28,2
|
Dittelsheim-Heßloch
|
23
|
447
|
70,2
|
29,8
|
Stadecken-Elsheim
|
24
|
438
|
71,2
|
28,8
|
Quelle: Weinbau 2010. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
|
Es wird Acker- und Weinbau betrieben.
Momentan befindet sich das Gewerbegebiet II mit mehreren Einkaufsmöglichkeiten im Ausbau.
In Saulheim befindet sich eines von bundesweit 33 Postfrachtzentren der DHL. Es ist die Hauptumschlagbasis für alle Luftpostsendungen (via Flughafen Frankfurt am Main) nach Übersee.
Verkehr
Bahnhof Saulheim, Elsass-Express aus Mainz kommend (2011)
Saulheim besitzt einen Bahnhof der Kategorie 6 an der Bahnstrecke Alzey–Mainz und wird im Halbstundentakt bedient. Am Wochenende sowie an Feiertagen sind Fahrten mit dem Elsass-Express nach Wissembourg möglich. Im Rheinland-Pfalz-Takt 2015 wurde ein neuer, zusätzlicher Haltepunkt Obersaulheim angekündigt.[11]
Die Gemeinde wird außerdem durch drei Regionalbuslinien der ORN angefahren. Dabei sind sowohl Alzey als auch umliegende Gemeinden wie Wörrstadt oder Gau-Odernheim erreichbar.[12]
Zwei Anschlüsse an die L 401 und der Autobahnanschluss an die A 63 zwischen den Kreuzen Mainz und Alzey bieten die straßenverkehrliche Anbindung.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über fünf Kindergärten. Im Ortsteil Nieder-Saulheim befindet sich eine Grundschule. Weiterführende Schulen befinden sich im vier Kilometer entfernten Wörrstadt sowie Alzey (19 km), Nieder-Olm (3 km) und Mainz (18 km).
Als weiteres Bildungsangebot steht die Volkshochschule Saulheim zur Verfügung. Das Angebot reicht von Sprachen über Gesundheit bis zu kreativem Gestalten.
Persönlichkeiten
Joseph Neeb (1767–1843), Professor der Philosophie und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen und Bürgermeister von Nieder-Saulheim
Friedrich Weyerhäuser (1834–1914), amerikanischer Gründer des Holz-Unternehmens Weyerhaeuser, wurde in Saulheim geboren
Eberhard Linke (* 1937), Bildhauer und Medailleur, war in den 1970er-Jahren in Saulheim tätig
Alexandra Wester (* 1994), Leichtathletin, wuchs in Saulheim auf
Literatur
Detert Zylmann: Das Rätsel der Menhire. Verlag Ernst Probst, Mainz-Kostheim 2003.
Jakob Decker: 1200 Jahre Nieder-Saulheim 763-1963. Gemeindeverwaltung Nieder-Saulheim, 1963.
Karl Johann Brilmayer: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart. Verlag Weidlich, Würzburg 1985 (Reprint von 1905)
Literatur über Saulheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Weblinks
Commons: Saulheim – Sammlung von Bildern
Internetpräsenz der Ortsgemeinde Saulheim
Eintrag über Saulheim bei regionalgeschichte.net