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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Schkölen nicht vorenthalten.
Geschichte
Stadtkirche
Inneres der Stadtkirche
Ehemaliges Rittergut, heute Sitz der Stadtverwaltung
Graben der Wasserburg
Turmstumpf der Wasserburg
Burgapotheke
Das Gebiet der Stadt Schkölen und das Umland war spätestens ab der Jungsteinzeit besiedelt, was Grabhügel im Lohholz und bei Dorstewitz, eine 1999 im Zuge der JAGAL Trassenarchäologie freigelegte Ringanlage, Steinkreuze sowie die mittelalterliche Wasserburg belegen.
Die Burg erlangte im 12. und 13. Jahrhundert überregionale Bedeutung.[4] Während das Gebiet zunächst nur locker besiedelt war, entwickelte mit der Burg zum Ort und zur Stadt. Die frühere Oberburg, auf der jetzt die Kirche steht und der Friedhof liegt, waren Rückzugsort für Mensch und Vieh. Um 900 war Schkölen die Ostspitze des Dornburger Reichsgebietes und diente mit seinen Befestigungen Dornburg zum Schutz.[5] Reste der Unterburg (Wasserburg) liegen unterhalb des spornartig auslaufenden Höhenzuges. 1031 wird ein Burgwart Szoln (=Schkölen) auf einer Urkunde Kaiser Heinrich IV. erwähnt. Zwischen 1197 und 1253 hielten die Markgrafen von Meißen Landtag in der Stadt ab. Schon 993 wurde der Ort urkundlich erwähnt, in dem man auf einen Burgwart verwiesen hat. 1036 wurde der Ort[6] und 1156 die Stadt urkundlich erwähnt.[7]
Im 15. Jahrhundert erfolgte ein Umbau der Burg durch die Herren von Bünau. Ein kriegsbedingter Brand 1536 bedingte die Aufgabe der Burg mit folgendem Verfall.[7] Im 11. Jahrhundert gehörte die Burg Wiprecht von Groitzsch zum Reichsgutkomplex. 1556 zerstörten Plünderer die Befestigungsanlage.[8]
Im Jahr 1140 gründete Bertha von Groitzsch in Schkölen eine Propstei des Klosters Pegau. Bereits seit 1135 gehörte die Siedlung den Staufern. 1158 bekam der Ort das Marktrecht und im 15. Jahrhundert das Stadtrecht. Anschließend kam Schkölen an die Wettiner. 1485 wurde Schkölen albertinisch, 1815 preußisch. 1859 wurde eine Leimfabrik gegründet und 1897 erfolgte der Bahnanschluss nach Camburg und Zeitz, der bis 1965 zumindest bis Molau Bestand hatte.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Zeit wurde der Kommunist Alfred Kästner, der sich der Widerstandsgruppe um Georg Schumann in Leipzig angeschlossen hatte, in Lindenthal von der SS ermordet. An ihn erinnert die Alfred-Kästner-Straße.[9]
Die Stadt wurde um den 12. April 1945 von amerikanischen Truppen besetzt und – wie ganz Thüringen – Anfang Juli an die Rote Armee weitergegeben. So wurde sie Teil der SBZ und ab 1949 der DDR. Sie machte alle entsprechenden politischen und wirtschaftlichen Veränderungen mit.
Im Jahre 1945 wurde über die Familie des Gutsbesitzers Tellemann Aufenthaltsverbot für das Kreisgebiet verhängt, in dessen Folge sie die Sowjetische Besatzungszone verließ. 1946 wurden die Gutsländereien entschädigungslos enteignet und an Kleinbauern und Flüchtlinge aufgeteilt. Dabei entstanden etwa 50 Neubauernhöfe mit je 10 ha Nutzfläche. Außerdem wurde ein selbständiges Volkseigenes Gut (VEG) gegründet, dem seit den 1970er Jahren die Pflanzenproduktion oblag. Die Neubauernwirtschaften sowie weitere traditionelle Einzelbauernhöfe wurden zu Beginn der 1960er Jahre zu einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) zusammengeschlossen, die den Namen des Widerstandskämpfers Alfred Kästner erhielt. Seit den 1970er Jahren betrieb sie die Tierproduktion der Stadt und des Umlandes. Weitere Wirtschaftsunternehmen waren der VEB Dichtungswerk und der VEB Früchteverarbeitung, in denen die meisten Berufstätigen der Stadt ihren Arbeitsplatz hatten.
Die seit dem 17. Jahrhundert als Ruine im Ortskern liegende Wasserburg wurde wesentlich durch die Initiative eines Lehrers ab 1977 schrittweise durch Grabungs- und Sanierungsarbeiten rekonstruiert und 1984 für Besichtigungen geöffnet und bei Stadtfesten genutzt.[10] Ein Heimatverein kümmerte sich um die Einrichtung eines kleinen Museums zur Geschichte des Ortes und der Burg. Nach der Herstellung der deutschen Einheit wurde die Burganlage durch einen örtlichen Cateringservice für Touristen ergänzt.
Die Stadt Schkölen verfügt seit 1950 über einen Kinderhort. Im Jahre 1958 wurde der Grundstein für ein modernes Schulgebäude gelegt, das 1959 eingeweiht wurde und über 14 Klassenräume sowie zahlreiche Fachkabinette verfügt. Die neue Schule trug den Namen des Dichters Maxim Gorki, nach dem bereits die Vorgängereinrichtung seit 1950 hieß. 1974 wurde eine große Sportanlage fertiggestellt, die den Namen „25. Jahrestag der DDR“ trug. 1978 wurde die Schule durch einen Anbau mit weiteren Fachräumen komplettiert. Seit 1990 wurde die Schule wie die dazugehörigen Außenanlagen saniert, modernisiert und z.T. neu gestaltet.[11]
Eingemeindungen
1. Juli 1950: Grabsdorf (Eingemeindung nach Graitschen auf der Höhe)
20. Juni 1957: Kämmeritz (Eingemeindung nach Hainchen)
1. Januar 1965: Poppendorf (Eingemeindung nach Dothen)
1. Januar 1974: Tünschütz (Eingemeindung nach Dothen)
1. Januar 1997: Dothen
1. Januar 1997: Graitschen auf der Höhe
1. Januar 1997: Hainchen
1. Januar 1997: Nautschütz
1. Januar 1997: Rockau
1. Januar 1997: Wetzdorf
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 jeweils am 31. Dezember)
1823 – 1024
1994 – 1602
1995 – 1579
1996 – 1555
1997 – 3266¹
1998 – 3259
|
1999 – 3184
2000 – 3112
2001 – 3048
2002 – 3028
2003 – 2968
2004 – 2934
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2005 – 2895
2006 – 2843
2007 – 2784
2008 – 2729
2009 – 2709
2010 – 2684
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2011 – 2659
2012 – 2641
2013 – 2658
2014 – 2649
2015 – 2585
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¹ ab hier: Zahlen für die Einheitsgemeinde, zu der Schkölen seitdem gehört
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ratskeller
Markt 3
Ruine der Wasserburg aus dem 10. Jahrhundert im Zentrum der Stadt
Stadtkirche Schkölen
Burgapotheke in Schkölen, 1850 gegründet
Ratskeller mit Wappen über dem Eingang
Denkmalgeschütztes Haus am Markt
Asphaltierter Radweg Schkölen-Zeitz auf der Trasse der ehem. Bahnstrecke
bronzezeitliche Hügelgräber im Ortsteil Hainchen
Glockentürme der Dorfkirchen in Poppendorf und Wetzdorf
das Geburtshaus von Samuel Heinicke, dem Erfinder der Deutschen Methode der Gehörlosenpädagogik, in Nautschütz
das Rasenlabyrinth in Graitschen a. d. Höhe
das Wethautal mit seiner Naturschönheit
weitgehend historisch erhaltene Dorfanlagen in Poppendorf (Reihendorf)
In einer Parkanlage vor dem Wasserschloss erinnert ein Denkmal an die Opfer des Faschismus
Wirtschaft und Infrastruktur
Biokraftwerk
Schkölen ist Zentrum des Ackerhügellandes im Norden des Saale-Holzland-Kreises und umgeben von sehr fruchtbaren Lößböden, die Grundlage der Wirtschaft der Region sind. Heute bewirtschaften drei große Agrarbetriebe und drei Wiedereinrichter ca. 1800 ha und bieten damit etwa 130 Arbeitsplätze. Bekannt für Bio-Tomatenerzeugung in einem 8,8 Hektar großen Gewächshaus mit 320.000 Pflanzen ist die Gemüseproduktion Schkölen GmbH. 3.500 Tonnen Tomaten werden jährlich geerntet.
Seit 1990 haben sich in Schkölen und den Gemeinden aufstrebende Handwerksbetriebe, aber auch Industriebetriebe, wie die Firma NESTRO Lufttechnik, angesiedelt und entwickelt, die die vorher überwiegend agrarisch geprägte Wirtschaftsstruktur bereichern. Seit 1993 ist Schkölen durch das erste Strohheizwerk Deutschlands (3,15 MW Nennleistung) bekannt geworden, das die vor Ort vorhandenen nachwachsenden Energieträger nutzt und umweltverträglich thermisch verwertet (jährlich ca. 20.000 t Stroh, etwa ein Drittel der im Umkreis von 10 km anfallenden Menge). Seit 2006 betreibt die Agrargenossenschaft Schkölen eine Biogasanlage.[12]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Denkmal für Samuel Heinicke in Nautschütz
Matthias Berlichius (1586–1638), deutscher Jurist und Anwalt
Samuel Heinicke (1727–1790), Gehörlosen-Pädagoge
Karl Theodor Albert Liebner, (1806–1871), lutherischer Theologe, Philologe und Historiker
Martin Sommer, (1915–1988), SS-Angehöriger und „Henker von Buchenwald“
Juliane Richarde Peter, (1843–1910), Dichterin der Stadt
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
Volckmar Leisring (um 1588–1637), 1612–1618 Rektor, Kantor und Stadtschreiber in Schkölen
Alfred Kästner (1882–1945), deutscher Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime war mit einer Tochter des Schuhmachermeisters Reinhard Bergmann aus der Pfeifergasse 234 von Schkölen verheiratet
Verkehr
Die Stadt wurde ehemals mittels der Bahnstrecke Zeitz–Camburg an die umgebenden Orte angeschlossen. Die Linie ist seit 1998 stillgelegt.
Die Autobahn A 9 mit der ca. 10 km entfernten Anschlussstelle Droyßig (21 b) verläuft im Osten, die B 88 bei Camburg ca. 9 km entfernt im Westen.
Weblinks
Commons: Schkölen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
http://www.schkoelen.de/