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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Schlettau nicht vorenthalten.
Geschichte
Zum Schutz des Überganges über die Zschopau und als Wegestation zum Preßnitzer Pass legte man um 1100 ein Kastell an. Das Gebiet gehörte den Schönburgern und oblag der Oberhoheit des böhmischen Königs. Am 13. März 1351 erhielten Friedrich und Bernhard von Schönburg Hassenstein (Hasištejn), Preßnitz und Schlettau, das in der Urkunde erstmals überhaupt Erwähnung findet (unter dem Namen Sleten oder Slatin), als Lehen. Am 20. März 1413 kam Schlettau in einem Tauschgeschäft zum Kloster Grünhain. 1367 wird Schlettau oppidum genannt, in der Mitte des 15. Jahrhunderts sind die ersten städtischen Rechte belegt.
Ansicht von Schlettau am Fuße des Scheibenberges um 1701
1515 wurde Schlettau freie Bergstadt. 1527/1529 wurde in der Region die Reformation durch Balthasar Loy und Johannes Bock eingeführt. Mit der damit verbundenen Auflösung des Klosters Grünhain kam Schlettau unter wettinische Herrschaft. Aufgrund der verkehrswichtigen Lage kam es im Dreißigjährigen Krieg mehrfach zum Durchzug plündernder Truppen. Ab 1725 begann man mit dem Kartoffelanbau auf Schlettauer Fluren. Als das Schloss ab Mitte des 18. Jahrhunderts nicht mehr genutzt wurde, verfiel es in zunehmendem Maße. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erfolgten umfangreiche Renovierungsarbeiten. Bis dahin hatten Teile des Schlosses als Fabrikgebäude Verwendung gefunden. 1889 erfolgte mit der Eröffnung der Bahnstrecke Annaberg-Buchholz Süd–Schwarzenberg der Anschluss an das Bahnnetz. 1930 ging das Schloss Schlettau in den Besitz der Stadt über.
Schloss Schlettau als Baumwollengarnspinnerei, Appretur und Bleiche von Naumann & Lohse 1856
Baumwollengarn-Spinnerei von Naumann & Lohse 1856
Flachsaufbereitung und Flachsgeschäft von Friedrich Lohse 1856
Eingemeindungen
Am 1. Oktober 1996 erfolgte die Eingemeindung von Dörfel.[2]
Einwohnerentwicklung
Am 3. Oktober 1990 zählte Schlettau 2.985 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:
1993 bis 1997
1993 – 2.844
1994 – 2.823
1995 – 2.820
1996 – 2.854
1997 – 2.794
|
1998 bis 2002
1998 – 2.789
1999 – 2.790
2000 – 2.799
2001 – 2.787
2002 – 2.772
|
2003 bis 2007
2003 – 2.753
2004 – 2.758
2005 – 2.732
2006 – 2.705
2007 − 2.691
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ab 2009
2009 − 2.598
2012 − 2.468
2013 − 2.456
|
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
Politik
Gemeinderat
Gemeinderatswahl 2014[3]
Wahlbeteiligung: 53,5 %
%50403020100
39,3 %43,2 %10,1 %7,3 %
CDUFWBFSchlossGrüneVorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Seit der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 verteilen sich die 14 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Freie Wähler Bürgerforum (FWBF): 6 Sitze
CDU: 6 Sitze
Schloss Schlettau: 1 Sitz
GRÜNE: 1 Sitz
Bürgermeister
Conny Göckeritz (Grüne) setze sich bei der Bürgermeisterwahl am 7. Juni 2015 mit 67,9 Prozent gegen Amtsinhaber Axel Bräuer (CDU) durch. Göckeritz ist der erste Bürgermeister von Bündnis90/Die Grünen im Erzgebirge und im Freistaat Sachsen der zweite seit Erich Homilius 1994 Bürgermeister von Hohenstein-Ernstthal wurde.[4]
Städtepartnerschaften
Partnerstadt ist Místo (Platz) in Tschechien (seit 2004)
Städtefreundschaft besteht mit Schnaittach (Mittelfranken)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Durch die Stadt führt die Ferienstraße Silberstraße. Das bekannteste Tourismusziel ist das Schloss Schlettau. Im darin untergebrachten Museum werden unter anderem historische Exponate der Posamentenherstellung, die in Schlettau heimisch war, gezeigt. Im Zentrum der Stadt steht eine restaurierte Kursächsische Postmeilensäule.
Schlettauer Kirche
Postmeilensäule und Reutherhaus
Schloss Schlettau
Kirchenmusik
Siehe: Kantorei St. Ulrich.
Gedenkstätten
Am Naturschutzzentrum steht ein Gedenkstein für einen namentlich bekannten sowjetischen Zwangsarbeiter, der wegen praktischer Lebenshilfe für seine Leidensgenossen von zwei Polizisten 1945 ermordet wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Spitzenklöpplerinnen 1936
Größter Betrieb des Ortes ist ein Steinbruch zur Gewinnung von Zweiglimmergneis.
In Schlettau wird exklusiv der Kräuterschnaps „Grubenfeuer“ hergestellt.
Verkehr
Bahnhof Schlettau (Erzgeb) (2010)
Schlettau liegt an der Bundesstraße 101. Die alte Wegverbindung zum Preßnitzer Pass vom Kloster Grünhain hat heute keinerlei überregionale Bedeutung mehr.
Auf der durch die Stadt führenden Bahnstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg (- Aue) wurde 1997 der Personenverkehr eingestellt, die Strecke wird lediglich mehrmals im Jahr von dem Verein Sächsischer Eisenbahnfreunden (VSE) in Schwarzenberg bei Sonderfahrten befahren (Erzgebirgische Aussichtsbahn). Einst lag hier der Ausgangspunkt der Stichstrecke nach Crottendorf, welche bis Walthersdorf die Trasse nach Annaberg-Buchholz benutzte.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Bernhard Greifenhagen, Fabrikant und Begründer einer Stiftung in Schlettau
Ferdinand Edelmann, Fabrikant in Schlettau
Söhne und Töchter der Stadt
Michael Wendler (1610−1671), Moralphilosoph und lutherischer Theologe
Christian Demelius (1643–1711), Komponist
Georg Christoph Kreyßig (1695–1758), Buchhändler und Regionalhistoriker, wurde im heutigen Ortsteil Dörfel geboren
Heinrich Heitzig (1849–1905), Politiker (NLP), MdL (Königreich Sachsen)
Werner Vogelsang (1895–1945), NSDAP-Reichstagsabgeordneter und Führer des Erzgebirgsvereins
Herbert Strienitz (* 1921), Gewerkschafter
Karlheinz Stoll (1927–1992), evangelischer Theologe, Pfarrer und Bischof, geboren in Dörfel
Peter Schnell (* 1941), Autor
Arnold Fritzsch (* 1951), Komponist, Sänger, Texter und Produzent
Klaus Siebert (1955–2016), Biathlet und Biathlontrainer
Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben
Johann Traugott Lohse (1760–1836), Pionier im sächsischen Kirchen- und Fabrikbau
Widar Ziehnert (1814–1839), Dichter und Sagensammler
Oskar Johannes Mehl (1875–1972), Theologe, von 1925 bis 1936 als Pfarrer hier tätig
Steffen Flath (* 1957), Politiker (CDU), 1994–2014 MdL Sachsen
Literatur
Stadtverwaltung Schlettau: Festschrift zur ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt Schlettau vor 650 Jahren – Chronik der Stadt Schlettau 1351–2001. Verlag Bergstraße: Annaberg-Buchholz, 2001.
Von Annaberg bis Oberwiesenthal (= Werte der deutschen Heimat. Band 13). Schlettau, Krs. Annaberg. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1968, S. 106–112.
Richard Steche: Schlettau. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 4. Heft: Amtshauptmannschaft Annaberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 86.
Schlettau, in: Max Grohmann: Das Obererzgebirge und seine Städte. Graser, Annaberg 1903.
Johann Gottfried Gehlofen: Chronik der Stadt Schlettau. Schlettau 1867. (Digitalisat)
Schlettau bei Annaberg. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 10. Band. Schumann, Zwickau 1823, S. 345–353.