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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Schwarzhofen nicht vorenthalten.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Zahlreiche prähistorische Funde im Marktgebiet weisen auf früheste Besiedelung schon in der Steinzeit hin. So führte die Feuersteinroute vom Abbaugebiet der Feuersteine im Raum Kelheim entlang der Donau, Naab und Schwarzach nach Böhmen in die Siedlungsgebiete um Taus, Pilsen und Prag. Nachgewiesen wurde dies durch Fundstücke entlang der Route.
Im Jahre 2009 wurde im Ortsteil Zangenstein ein 2800 Jahre altes Hügelgrab aus der Keltenzeit (Hallstattzeit) ausgegraben. Der Ort Schwarzhofen und mit ihm das Kloster Schwarzhofen (heute in Privatbesitz) wurde erstmals urkundlich im Jahre 1237 erwähnt.
Bereits 1099 wurde der Ort Zangenstein und 1211 der nahe gelegene Ort Schwarzeneck mit der Burg des Zengers von Schwarzeneck schriftlich erwähnt.
1250–1254 suchte Elisabeth von Bayern (Gemahlin des Staufer-Königs Konrad IV.) das Kloster als Zuflucht auf, in Regensburg war auf ihren Mann ein Mordanschlag verübt worden. Konrad IV. überlebte diesen.
In den Jahren 1427 und 1428 brannten die aus Böhmen kommenden Hussiten (Anhänger des Reformators Jan Hus) den Ort und das Kloster nieder; am 21. September 1433 wurden die Hussiten bei Hiltersried auf Befehl des Pfalzgrafen Johann von Neunburg durch eine Streitmacht der Oberpfälzer angegriffen und vernichtend geschlagen. Bei dieser Schlacht fielen 9 Einwohner von Schwarzhofen.[3] Die Hussiten sind danach – abgesehen von einem letzten, kleineren Vorstoß im Jahre 1434 – nicht mehr in die Oberpfalz eingefallen. Das wiederaufgebaute Klostergebäude wurde später vom Barock-Baumeister Dientzenhofer umgebaut/neu gebaut.
Schwarzhofen liegt an einer sicheren Furt über die Schwarzach und an der Kreuzung von wichtigen Straßen und Wegen:
Steinzeitliche Feuersteinroute nach Böhmen
Trasse der mittelalterlichen Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag (West-Ost)
Mittelalterlicher Ochsenweg von Ungarn
Mittelalterlicher Pilgerweg von der Ostsee nach Rom (Nord-Süd)
Trasse der mittelalterlichen Salzstraße nach Böhmen
Mittelalterliche Handelsstraße von Regensburg nach Magdeburg (Magdeburger Straße).
Lange gehörte der Ort zum Rentamt Amberg und zum Landgericht Neunburg des Kurfürstentums Bayern (Kurfürstentum von 1623 bis zur Ausrufung des Königreichs Bayern 1805;
1628 gelangte die Oberpfalz zu Bayern). Schwarzhofen besaß in dieser Zeit das Marktrecht mit wichtigen Eigenrechten.
1802 wurde das Kloster bei der Säkularisation aufgelöst, das Klostergut verkauft und die barocke Klosterkirche musste abgerissen werden. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die politische Gemeinde Schwarzhofen.
20. Jahrhundert
Am 18. August 1904 wurde der Bahnhof Schwarzhofen an der Bahnstrecke Nabburg – Oberviechtach eröffnet. Nach Einstellung des Zugverkehrs 1985 befindet sich auf der Bahntrasse der Fuß- und Radweg Bayerisch-Böhmischer Freundschaftsweg.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort Schwarzhofen am 14. Februar 1945 bei einem Tages-Luftangriff von US-Bombenflugzeugen teilweise zerstört, es gab Verletzte und eine Tote.
Eingemeindungen
Im Jahr 1945 oder 1946 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Schwarzeneck eingegliedert. Am 1. Februar 1960 kam Demeldorf hinzu. Haag bei Schwarzhofen und Uckersdorf folgten am 1. Januar 1972.[4] Zangenstein folgte am 1. Mai 1978.[5]
Einwohnerentwicklung
Jahr |
1961 |
1970 |
1987 |
1991 |
1995 |
2000 |
2005 |
2010 |
2015
|
Einwohner |
1694 |
1805 |
1605 |
1709 |
1680 |
1546 |
1511 |
1455 |
1428
|
Politik
Verwaltungsgemeinschaft
Am 1. Mai 1976 haben sich im Zuge der Gebietsreform die ehemals selbständigen Gemeinden Dieterskirchen, Neukirchen-Balbini, Thanstein und Schwarzhofen zur Verwaltungsgemeinschaft Neunburg vorm Wald zusammengeschlossen.
Marktgemeinderat
Die Gemeinderatswahl am 16. März 2014 ergab diese Sitzverteilung:[6]
CSU |
5 Sitze
|
CWU Schwarzhofen |
3 Sitze
|
Freie Wähler Bayern |
2 Sitze
|
SPD |
2 Sitze
|
Bürgermeister
Erster Bürgermeister des Marktes Schwarzhofen ist seit Mai 1996 Maximilian Beer.
Wappen
Blasonierung: In Blau auf grünem Boden stehend ein golden bewehrter silberner Ochse in einer goldenen Umzäunung. Wappen seit dem 15. Jahrhundert.
Der Ochse ist ein Hinweis auf die Bedeutung als Viehumschlagplatz. Im Mittelalter führte der „Ochsenweg“ aus Ungarn über Schwarzhofen nach Nürnberg und von dort weiter nach Frankfurt am Main.
Sehenswürdigkeiten
Kloster Schwarzhofen
Burgruine Zangenstein
Trojaburg Uckersdorf beim Radlerbahnhof Schwarzhofen
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Schwarzhofen
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 138 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 28 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 2014 insgesamt 568. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 2014 einen, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Im Jahr 2010 gab es 57 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 1713 ha, davon waren 1244 ha Ackerfläche.
Weitere Arbeitsplätze gab es in der Holzwirtschaft und in Steinbrüchen mit dem seltenen blauen und braunen Granit.
Verkehr/Tourismus
Verkehrsanbindungen mit PKW über Autobahn A93 Anschlussstelle Nabburg sowie über Deutsche Bahn Bahnhof Schwandorf oder Bhf. Bodenwöhr und Nahverkehrsgemeinschaft Schwandorf-Neunburg vorm Wald. Der Bahnhof Schwarzhofen an der Bahnstrecke Nabburg–Schönsee ist stillgelegt.
Im Marktgemeindegebiet gibt es gut ausgebautes Straßen- und Wegenetz, einschließlich abwechslungsreicher und sehr gut ausgewiesener Wander- und Fahrradwege:ÜBERREGIONAL
(Bayerisch-Böhmischer Freundschaftweg, Main-Donau-Weg, Schwarzachtal-Radweg) und REGIONAL mit eigener Karte (bei Tourist-Info Neunburg v.W. erhältlich).
Der naturbelassene Fluss Schwarzach ist für Boot- und Kanufahren geeignet, sowie ein hervorragendes Angelgebiet.
Pferdefreunde finden Reitställe.
Bewirtungs- und Beherbergungsbetriebe sind vorhanden.
Bildung/Weiterbildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
Kindergarten: Schwarzachtal-Kindergarten
Grundschule: Dr.-von-Ringseis-Schule
Gemeinde- und Schulbücherei
Seniorenclub
Persönlichkeiten
Der berühmteste Sohn des Marktes ist Johann Nepomuk von Ringseis (* 16. Mai 1785 in Schwarzhofen; † 20. Mai 1880 in München). Er war Leibarzt des bayerischen Kronprinzen Ludwig und Gründungs-Rektor der Universität in München.
Weitere Personen:
Paul Zeidler (1548–1627), Humanist
Josef Bruckmaier (1848–1903), Reichstagsabgeordneter
Leo Brem (1901–1946), Tropenmediziner und Missionsarzt in Neu Guinea
Bilder
ehemaliges Kloster (2012)
Marktplatz Schwarzhofen
Marktplatz Schwarzhofen
Burgruine Zangenstein
Trojaburg am Radlerbahnhof Schwarzhofen
Schwarzach bei Schwarzhofen
Zangenstein (2011)
Girnitz mit Schwarzach
Literatur
Wilhelm Nunzinger: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 52, Neunburg vorm Wald, München 1982, ISBN 3-7696-9928-9