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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Sternenfels nicht vorenthalten.
Geschichte
Blick vom Schlossberg über Sternenfels
Blick auf Diefenbach
Ortsbild von Diefenbach
In Sternenfels bestand seit dem Hochmittelalter die Burg Sternenfels der Herren von Kürnbach, die diese zu ihrem Stammsitz machten und sich fortan Herren von Sternenfels nannten. Der bei Sternenfels anstehende weiße Stubensandstein wurde bereits als Baumaterial für den Bau der Burg abgebaut und feinere Qualitäten im benachbarten Häfnerhaslach für die Häfner- bzw. Töpferei verwandt. In Sternenfels waren die Steinbrüche wichtiger Erwerbszweig der Bewohner des unter der Burg liegenden Weilers. Sternenfels kam im Laufe des 14. Jahrhunderts an Württemberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort verwüstet und lag danach für einige Zeit brach. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurden einige der Wälle und Gräben der Eppinger Linien in und um Sternenfels errichtet. Die Burg wurde 1778 abgetragen.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich ein eigener Erwerbszweig, der Sandbau, bei dem Sandstein zu Scheuersand zermahlen wurde. Um 1860 bestanden rund 35 Sandmühlen in Sternenfels und viele Sternenfelser arbeiteten als Sandbauern. Der Gemeindewald auf dem Sandberg litt sehr unter dem exzessiven Steinabbau, so dass um 1920 die Abfuhr von Stubensandstein untersagt wurde. Gleichzeitig sank aufgrund veränderter Bodenbeläge und Putzmaterialien auch die Nachfrage nach Stubensand, so dass die letzte Sandmühle 1935 schloss. Der Stubensandstein ist in geringem Maße goldhöffig, was u. a. von Christopher Bechtler versucht wurde auszunutzen. Der aus Pforzheim stammende Bechtler war 1818 mit einem Goldwaschversuch in Sternenfels[6] nicht sehr erfolgreich gewesen, wurde aber während des Goldrausches in den USA zum Millionär mit eigenem Münzrecht und prägte unter anderem die ersten Golddollars.
Die wichtige Rolle der Industrie machte sich auch politisch bemerkbar, in Sternenfels wurde bereits 1875 der sogenannte Sternenfelser Arbeiterverein gegründet, auf dessen Tradition sich die lokale SPD[7] heute noch beruft – und bei Wahlen regelmäßig Ergebnisse um 50 % erzielt, was in Baden-Württemberg wie in der Umgebung außergewöhnlich ist.
Während der Bismarckschen Sozialistengesetze wie auch während des Dritten Reiches wichen Sternenfelser, die unter ihrem Ruf als „Rotem Dorf“ zu leiden hatten, in unpolitischere Vereine wie den Volkschor und den Badverein aus. In den letzten freien Reichstagswahlen erzielte 1932 die SPD 33,7 %, die KPD 45 % und die NSDAP 15,2 %. Eine gemeinsame Liste von SPD und KPD kam niemals zustande. Die SPD in Sternenfels versuchte schon 1922 bei den örtlichen Bauern und Weingärtnern Stimmen zu gewinnen.[7] Nach dem Krieg erzielten in den ersten freien Kommunalwahlen 1947 die SPD 4 Sitze im Gemeinderat, die KPD 3 und die Freien Wähler 5.[7]
Sternenfels wurde ursprünglich vom württembergischen Oberamt Güglingen aus verwaltet, gehörte ab 1816 zum Oberamt Maulbronn und nach 1938 zum Landkreis Vaihingen, der 1973 im Enzkreis aufging. Die heutige Gemeinde entstand am 1. Januar 1974 durch Vereinigung der beiden Gemeinden Sternenfels und Diefenbach.[8]
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in Sternenfels führte zu folgendem amtlichen Endergebnis.[9] Die Wahlbeteiligung lag bei 63,2 % (2009: 61,2 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Partei |
Stimmen |
Sitze |
Ergebnis 2009
|
Freie Wähler |
41,8 % |
5 |
47,54 %, 7 Sitze
|
Liste für Sternenfels und Diefenbach |
30,1 % |
5 |
0,0 %, 0 Sitze
|
SPD |
20,1 % |
2 |
44,5 %, 5 Sitze
|
Bürgermeister
1970–1974: Horst Jung
1974–2006: Helmut Wagner
2006–2015: Sigrid Hornauer
ab 2015: Werner Weber
Städtepartnerschaften
Nöbdenitz (Thüringen)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke und Besonderheiten
Wasserturm von Sternenfels
Der Schlossbergturm, ein 14 Meter hoher Wasser- und Aussichtsturm in Sternenfels hat ein Fassungsvermögen von 150 Kubikmeter Wasser und wurde 1967 auf dem 375,4 m[10] hohen Schlossberg im Stile eines Bergfrieds erbaut.[11] Im Turm befindet sich auch eine Ausstellung zur Geschichte der Herren von Sternenfels und zur Geologie vom Stromberg und Heuchelberg.
Die evangelische Pfarrkirche in Sternenfels wurde zu Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut, die evangelische Pfarrkirche von Diefenbach entstand 1621 nach Plänen von Heinrich Schickhardt.
Das bereits 1939 erbaute Sternenfelser Freibad ist eine Besonderheit in einer so kleinen Gemeinde und gilt aufgrund seiner landschaftlichen Einbindung als eines der schönsten Freibäder im Landkreis. Der 1969 gegründete Freibadverein Sternenfels ist mit über sechshundert Mitgliedern einer der wichtigsten Vereine bzw. Bürgerinitiativen am Ort und sorgte Anfang der 70er Jahre für eine grundlegende Erneuerung. Die Mitglieder teilen sich nach wie vor die Badeaufsicht.
Typisch für die Bereitschaft zu so ungewöhnlichen wie schwäbisch-sparsamen kommunalen Lösungen in Sternenfels ist die sowohl für Sport wie auch als Einsegnungshalle bei Totenfeiern genutzte echte Mehrzweckhalle in der Nähe von Kraichquelle, Friedhof und Freibad.
Das neugebaute Gemeindezentrum ist nach dem pietistischen Prediger und frühen SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Blumhardt benannt.
Ev. Pfarrkirche Sternenfels
Fachwerkhaus von 1674 in Diefenbach
Bildung
Neben der staatlichen Grundschule Sternenfels besteht die Freie Schule Diefenbach (als Grund-, Haupt- und Realschule), die auf Rudolf Steiners Pädagogik basiert.[12]
Persönlichkeiten
August Schmidt (1840–1929): Geophysiker und Meteorologe
Friedrich Veit (1871–1913), Dialektforscher
Rudolf Stahlecker (1898–1977), Geologe und Wirbeltierpaläontologe, Bruder von Franz Walter Stahlecker
Franz Walter Stahlecker (1900–1942), Jurist, Polizist und SS-Führer, Massenmörder, geboren in Sternenfels,
Horst Krautter (1932–1996), Verwaltungsexperte und Kommunalpolitiker
Weblinks
Commons: Sternenfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Sternenfels – in der Beschreibung des Oberamts Maulbronn von 1870
Internetpräsenz der Gemeinde Sternenfels
Sternenfels im Stadtwiki Pforzheim-Enz
Ortsteil Diefenbach im Stadtwiki Pforzheim-Enz