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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Temnitztal nicht vorenthalten.
Geschichte
Temnitztal entstand am 30. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Kerzlin, Küdow-Lüchfeld, Rohrlack, Vichel und Wildberg. Garz wurde am 26. Oktober 2003 nach Temnitztal eingemeindet.[3]
Garz
Burg Garz
Garz wurde 1390 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name stammt von dem slawischen Wort „gard“ bzw. „gord“ für Burg. Garz befand sich 1390 im Besitz des Neuruppiner Kalands. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts war dort die Familie von Quast ansässig. Um 1490 gehörte Garz zur im Kern reichsunmittelbaren Herrschaft Ruppin der Grafen von Lindow-Ruppin. Im 18. Jahrhundert ließ die Familie von Quast die Parks von Garz und Vichel als Barockgärten anlegen. Hermann von Quast (1812–1888), Gutsherr auf Garz, ließ Mitte des 19. Jahrhunderts den Park des Herrenhauses in Garz als Landschaftsgarten gestalten, ebenso wie sein Bruder Albrecht (1813–1871), der Gutsherr auf Vichel, den Park des dortigen Herrenhauses. Von Adolf Friedrich von Quast (1893–1976) sind diverse Fotos des Gutsparks aus der Zeit von 1916 bis 1943 erhalten. 1945 wurde die Familie von Quast enteignet, das Herrenhaus wurde Kulturhaus und erhielt in der oberen Etage Wohnungen. Nachdem 1992 Teile des Garzer Gutshofes samt Gutspark in Privatbesitz übergingen, wurden dort Restaurierungsarbeiten nach historischem Vorbild durchgeführt.
Vichel
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde Vichel 1638 durch kaiserliche Truppen unter der Führung des Generals Graf von Gallas abgebrannt. Der Ort befand sich zur damaligen Zeit im Besitz des schwedischen Generals Adam von Pfuel, aus dem alten in der Märkischen Schweiz ansässigen Adelsgeschlecht von Pfuel.[4] Das Rittergut kam durch die Heirat seines Vaters Adam I. von Pfuel (1562–1626), Erbherr auf Jahnsfelde und Wilkendorf, mit der Barbara von Burgsdorff (1569–1622) auf Vichel, in deren Besitz.
Wildberg
Wildberg an der Temnitz wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Zuvor gab es hier eine slawische Siedlung, von der die bewaldeten hügeligen Reste einer slawischen Burg aus dem 10./13. Jahrhundert stammen. Eroberer waren wahrscheinlich die Grafen von Arnstein, die die Burg um 1214 als Ausgangsbasis für ihre Raubzüge nutzten. 1319, mit der Übernahme der Herrschaft Wusterhausen durch die Grafen von Lindow-Ruppin, verlor die Burg ihre Bedeutung. Wildberg gehörte fortan zur Herrschaft Ruppin. 1491 scheinen die Herren von Zieten in den Besitz von Wildberg gekommen zu sein. Hans von Zieten auf Wildberg wird als Rat des letzten Grafen von Lindow-Ruppin genannt. Die Gräfin Anna Jakobine Stollberg-Wernigerode wohnte bis 1526 hier, die Burg war danach verfallen. Die Burg Wildberg ist nicht erhalten, und nur noch die Reste der Wallanlage und der trockenen Burggraben sind vorhanden.
Im Mittelalter war Wildberg ein kleines Städtchen an der Handelsstraße von Berlin nach Hamburg. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1638 Wildberg durch den kaiserlichen General Matthias Gallas völlig zerstört. Der städtebauliche Grundriss blieb jedoch bis heute erhalten das Stadtrecht nicht. Bis 1945 war mit einem Gut das Adelsgeschlecht von Zieten hier ansässig, deren Familiengruft sich in der evangelischen Kirche Sankt Nicolaus befindet. Das Gut ist danach verfallen.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
|
Einwohner
|
1997 |
1 612
|
1998 |
1 599
|
1999 |
1 586
|
2000 |
1 580
|
2001 |
1 587
|
2002 |
1 568
|
2003 |
1 718
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
2004 |
1 704
|
2005 |
1 670
|
2006 |
1 655
|
2007 |
1 657
|
2008 |
1 615
|
2009 |
1 589
|
2010 |
1 547
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
2011 |
1 450
|
2012 |
1 456
|
2013 |
1 435
|
2014 |
1 410
|
2015 |
1 461
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres,[5][6] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Temnitztal besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 ergab folgende Sitzverteilung:[7]
Wählergruppe Brandenburgische Gemeinde Temnitztal 6 Sitze
CDU 2 Sitze
Wählergruppe Heimatverein Kerzlin 1 Sitz
Die Linke 1 Sitz
Bürgermeister
Thomas Voigt (Wählergruppe Brandenburgische Gemeinde Temnitztal) wurde in der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 mit 73,2 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[8] gewählt.[9]
Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Baudenkmale in Temnitztal und Liste der Bodendenkmale in Temnitztal
Garz
Herrenhaus Garz
Burg Garz, eine der ältesten Gutsanlagen im Land Brandenburg. Von der mittelalterlichen Befestigungsanlage ist ein Wohnturm erhalten. Der aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammende Feldsteinturm (11 m hoch, mit bis zu 1,40 m dicken Wänden) diente der Familie von Quast nach dem Dreißigjährigen Krieg als Wohnhaus. 1681 wurde der polygonale Fachwerktreppenturm angebaut.[10]
Herrenhaus, um 1700 entstanden, später frühklassizistisch erweitert
Gutspark südlich vom Herrenhaus, etwa sechs Hektar groß, im landschaftlichen Stil gestaltet (inklusive Teich mit Brücke und Insel sowie Schneise nach Vichel)[11]
Kirche, 1727 im barocken Stil erbaut
Vorlaubenhaus in der Dorfstraße 4, ehemaliger Dorfkrug. 2005 beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an der Sanierung.
Kerzlin
Evangelische Kirche, 1913 erbaut, Baubeginn 8. März, Einweihung im November 1913
Kriegerdenkmal, 1922 von Max Wiese für die gefallenen Soldaten im Ersten Weltkrieg erschaffen, im Oktober 1992 vollständig restauriert
Vichel
Herrenhaus mit Rundbogen-Loggia, bis 1945 im Besitz der Familie von Quast, 2005 von der anthroposophisch ausgerichteten „Gesellschaft zur Förderung musischer Erziehung in der sozialen und therapeutischen Arbeit (GzF) e.V.“ ersteigert
Kirche von 1867, in italienisch-romanisierendem Stil erbaut
Wildberg
Evangelische Kirche Sankt Nicolaus mit der Familiengruft des Adelsgeschlechts von Zieten
Reste der Wallanlage mit dem trockenen Graben der früheren Burg Wildberg (südlich der Hauptstraße (B167) bei der Bahnanlage)
Namensgebender Fluss Temnitz in der Nähe von Garz
Dorfkirche Garz
Rittergut Lüchfeld um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Kirche Sankt Nicolaus in Wildberg
Dorfkirche Kerzlin
Vorlaubenhaus in Garz
Herrenhaus derer von Quast in Vichel
Kirche in Vichel
Kirche in Lüchfeld
Kirche in Küdow
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Ortsteile von Temnitztal werden durch die Bundesstraße 167 zwischen Neustadt (Dosse) und Neuruppin sowie durch die Landesstraße L 166 Friesack–Wildberg erschlossen.
Der Personenverkehr auf der durch Temnitztal verlaufenden Bahnstrecke Neustadt (Dosse)–Neuruppin mit dem Bahnhof Wildberg b Neuruppin ist im Dezember 2006 eingestellt worden.
Bildung
Grundschule am Burgwall Wildberg
Literatur
Gemeindeverwaltung Vichel (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Vichel, 1992
Andrea Gosten (Bearb.): Dorf und Rittergut Vichel, Bd. I-III, TU-Berlin, 1994
Weblinks
Commons: Temnitztal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
offizielle Webseite