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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Tengen nicht vorenthalten.
Geschichte
Stadttor in der Tengener Altstadt
Frühe Geschichte
Als Tengen erstmals in einem Brief als Teingon genannt wurde, gehörte es dem Bischof Salomo II. von Konstanz. Die Herren von Tengen erhielten in der Stauferzeit Stadtrechte und Hohe Gerichtsbarkeit. 1275 wurde die hintere Stadt verkauft, wurde habsburgisch und nach weiteren Wechseln schließlich Besitz der Deutschordenskommende Mainau. Die Vordere Stadt war jahrhundertelang im Besitz der Herren von Tengen. 1446 kam der schwäbische Städtebund mit einem Heer in den Hegau und vor Tengen, weil die Hintertengener gefürchtete Raubritter waren. Nach Verhandlungen mit den Vordertengenern durften die Schwaben Hintertengen von Vordertengen aus angreifen, wenn Vordertengen verschont würde. 1522 kam Tengen an Österreich, die hintere Burg wurde drei Jahre zuvor durch einen Brand endgültig zerstört.
Tengen und Tengen-Hinterburg liegen auf einem rund 300 Meter langen und 60 bis 90 Meter breiten Felssporn. Zwischen den beiden liegen eine Stadtmauer und ein Graben, über den nur eine Bogenbrücke führt. Die vordere Stadt ist 200 Meter lang und besteht im Wesentlichen aus einem Marktplatz. Die Ruine Hinterburg ist nur halb so groß, dafür hatte sie einen 32 Meter hohen Bergfried, der noch heute zu sehen ist. Beide Städte hatten Marktrecht, die Hintere Herrschaft Tengen erhielt es 1291 durch König Rudolf I. Sie konnte es aber nicht nutzen, weil für einen Markt gar kein Platz da war und weil es, da die vordere Stadt andere Herrschaften hatte als die hintere Stadt, keine eigene Zufahrt hatte; lediglich ein Fuß- und Eselsweg führte zur hinteren Stadt hinauf.
Verenahof
Als Kuriosum galt lange Zeit der Verenahof. Dieser 43 Hektar große Bauernbetrieb war ganz umgeben von Schweizer Gebiet. Im Dorf Büttenhardt im Kanton Schaffhausen hatte die Tengener Grafschaft ehemals Besitz. Der Hof gelangte daher 1806 an das Großherzogtum Baden und gehörte zum heutigen Ortsteil Wiechs. Lange war der Verenahof neben Büsingen die einzige deutsche Exklave. Am 4. Oktober 1967 wurde der Verenahof in einem Staatsvertrag durch Landtausch Schweizer Hoheitsgebiet. Beim Rathaus in Wiechs am Randen und beim Alten Schulhaus in Büttenhardt stehen als Andenken noch die alten Grenzsteine.
Räumliche Entwicklung des Stadtgebiets
Schloss Blumenfeld
Ausgemusterte Grenzsteine vom Verenahof in Wiechs am Randen
Durch Eingemeindungen kamen am 1. Januar 1971 Talheim und Uttenhofen sowie am 1. Januar 1973 Blumenfeld zu Tengen. Beuren am Ried wurde am 1. Januar 1972 in Büßlingen, Weil am 1. Januar 1972 in Watterdingen eingemeindet.[5] Am 1. Januar 1975 wurde aus Tengen, Büßlingen, Watterdingen und Wiechs am Randen die neue Stadt Tengen gebildet.[6]
Religionen
Tengen ist seit jeher römisch-katholisch geprägt. Auch heute finden sich eine römisch-katholische Kirche (St. Laurentius) und eine römisch-katholische Kapelle (St. Georg) in Tengen wieder. Es gibt auch eine kleine evangelische Gemeinde im Ort.
Politik
Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 hat der Gemeinderat in Tengen 19 Mitglieder (davor 17). Bei der Wahl ergab sich bei einer Wahlbeteiligung von 60, 3 % (− 1,3) folgende Sitzverteilung:
CDU/Unabhängige Wähler |
42,0 % |
− 0,6 |
8 Sitze |
+ 1
|
Freie Wählervereinigung Randen e. V. |
35,7 % |
− 2,8 |
7 Sitze |
± 0
|
SPD/Freie Bürger |
22,3 % |
+ 3,4 |
4 Sitze |
+ 1
|
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Bürgermeister
Bürgermeister von Tengen war von 1973 bis 2015 Helmut Groß, er hatte das Amt seit dem 17. September 1973 inne, er war bei seinem Amtsantritt also 25 Jahre alt.[7] Bei der Wahl am 1. März 2015 trat er aus Altersgründen nicht mehr an. Zum Nachfolger wurde Marian Schreier gewählt – zum Zeitpunkt der Wahl mit 25 Jahren der jüngste Bürgermeister Deutschlands.[8]
1973–2015: Helmut Groß (* 1948 in Crailsheim)
seit Mai 2015: Marian Schreier (* 8. Februar 1990 in Stuttgart; SPD)
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot ein aufgerichtetes silbernes Einhorn, zwischen dem linken Vorder- und Hinterfuß einen silbernen Schild haltend, darin ein gradarmiges schwarzes Tatzenkreuz.“ Die des alten Wappens: „In Rot ein aufgerichtetes silbernes Einhorn.“
Wappen der ehemaligen Gemeinden
Beuren am Ried
Blumenfeld
Büßlingen
Talheim
Tengen
(altes Wappen)
Uttenhofen
Watterdingen
Weil
Wiechs am Randen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Tengen ist durch die Bundesstraße 314 (Lauchringen – Singen (Hohentwiel)) an das überregionale Straßennetz angebunden.
Bildungseinrichtungen
In Tengen gibt es eine Grund- und Werkrealschule. In Büßlingen und Watterdingen gibt es eine reine Grundschule. Außerdem gibt es drei Kindertagesstätten im Ort.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Historische Bauwerke
Burg Tengen
Kath. Kapelle St. Georg (Anfang 14. Jh. erbaut, barockisiert)
Die Reste des römischen Gutshofs bei Büßlingen sind als Freilichtmuseum angelegt.
Pfarrkirche St. Laurentius
Kath. Pfarrkirche St. Laurentius
Die etwas erhöhte Lage der Kirche verweist auf eine ehemalige Funktion als Wehrkirche. Der jetzige Bau ist im Kern frühgotisch (13. Jahrhundert), was an kleinen zugemauerten Spitzbogenfenstern an der Südwand zu erkennen ist. Mehrere Umbauten haben die Kirche stark verändert:
1518 Neubau des Turmes
um 1730 umfassender Umbau und Barockisierung
1880 und 1909 Restaurierungen
1929/1930 massive Erweiterung durch Neubau von Chor, Querhaus und Sakristei
1934 Erhöhung des Turmes
Die Ausstattung es Innenraumes hat noch heute eine einheitliche barocke Ausstrahlung.
Touristische Routen und Wanderwege
Tengen liegt an der Römerstraße Neckar-Alb-Aare, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Im Norden reicht die Gemarkung bis zu dem Höhenrücken, der das Bodenseebecken vom Donautal trennt. Auf diesem verläuft die Europäische Wasserscheide, auf mehreren Kilometern auch der Alte Postweg, ein historischer Verkehrsweg von überregionaler Bedeutung.
Natursehenswürdigkeiten
Wasserfälle bei der Mühlbachschlucht
Mühlbachschlucht östlich der Altstadt mit mehreren sehenswerten Wasserfällen, Blumenfelder Wasserfall der Biber unter der Brücke in die Altstadt von Blumenfeld. Hier kann es infolge schwerer Regenfälle zu starken Anschwellungen des Flusses kommen, was im Umland zu massiven Überschwemmungen führen kann. So kann man beispielsweise in einer Notiz aus dem Jahre 1753 lesen: „Die Landschaft Blumenfeld ist durch Schauer- und Hagelwetter auf den Bettelstab gebracht worden.“[9]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Franz Christoph von Scheyb (1704–1777), Schriftsteller
Matthäus Cornelius Münch (1771–1853), Geistlicher und Pädagoge
Josef Benignus Maus (1775–1856), Historiker
Otto Lueger (1843–1911), Ingenieur, Herausgeber des Lexikons der gesamten Technik
Natascha Ungeheuer (eigentlich Ursula Rosa Ungeheuer) (* 1937), Malerin und Schauspielerin
Christine Muscheler-Frohne (* 1950 im Ortsteil Beuren), Politikerin (Grüne), ehemalige Landtagsabgeordnete
Otto Sauter (* 1961), Piccolo-Trompeter mit Spezialisierung Barockmusik
Sonstige Persönlichkeiten
Traugott Freiherr von Stackelberg (1891–1970), Mediziner, Maler, Schriftsteller
Heidi Tübinger, Malerin
Siehe auch
Territoriale Besonderheiten in Südwestdeutschland nach 1810
vergrößern und Informationen zum Bild anzeigenTengen am 4. Juni 2011