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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Uhingen nicht vorenthalten.
Geschichte
Uhingen 1683/1685 im Kieserschen Forstlagerbuch
Frühe Geschichte
Der Ortsname von Uhingen reicht in die Merowingerzeit zurück. Er überliefert den Namen eines gewissen Uigo, dem in der Frühgeschichte des Ortes als Sippenältestem, als Grundherrn oder gar als Siedlungsgründer eine wichtige Rolle zukam.
Die Besiedelung wird durch Bodenfunde eines Gräberfeldes aus dem 6./7. Jahrhundert belegt. Im Unterschied zum spätmittelalterlichen Ort lag dieses jedoch nördlich der Fils im Gewann Säuwasen. Es wurde 1976 im Zuge eines Bauvorhabens der Firma Allgaier archäologisch erschlossen. Gefunden wurden rund zehn Körpergräber, zum Teil mit Beigaben.
Archäologische Grabung 1976
Skelett eines Kindes
Skelett eines Erwachsenen
Skelett eines Pferdes
Die erste schriftliche Erwähnung erfolgt im Zehntregister des Bistums Konstanz vom Jahre 1275. Damals war der größte Teil des Ortes im Besitz der Grafen von Aichelberg, die ihn 1332 an ihre Gläubiger, die Grafschaft Württemberg, verkauften. Zur Uhinger Gemarkung gehörten zunächst weitere Gebiete. Sie reichte vom Marbach im heutigen Faurndau über Wangen-Niederwälden und Holzhausen nach Diegelsberg und weiter über den Schafhof bei Albershausen nach Sparwiesen. Der Umstand, dass Reustadt bei Hattenhofen und Bezgenriet im Mittelalter kirchlich zur Pfarrei Uhingen zählten, könnte ein Hinweis darauf sein, dass selbst diese Ortschaften mit Uhingen eng verbunden sind.
19. und 20. Jahrhundert
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bildete Uhingen zusammen mit Sparwiesen und Diegelsberg ein Stabsamt, dem der Stabsschultheiß, meist ein herzoglicher Beamter, vorstand. Im Jahre 1847 erfolgte durch den Eisenbahnbau der Anreiz für einige Firmen, hier eine Fabrik zu errichten. In dieser Zeit begann hier auch die Textilindustrie mit der Produktion in den Bereichen Weberei und Textilausrüstung.
In den 1920er Jahren schaffte die Motorisierung die Voraussetzung für das Wachstum der Metallindustrie in der Region. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm die wirtschaftliche Kraft des Raumes und die weite Streuung der Gewerbe stark zu. Die Stadtrechte wurden Uhingen am 1. Juni 1997 verliehen.[6]
Eingemeindungen
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1. September 1971: Baiereck (und ein Teil von Adelberg)[7]
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1. Januar 1972: Holzhausen[7]
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15. März 1972: Sparwiesen[7]
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Religionen
Es gehören
53,4 % der Einwohner der evangelischen,
31,1 % der Einwohner der römisch-katholischen und
5,8 % der Einwohner einer islamischen Religionsgemeinschaft an.
Einwohnerentwicklung
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg für die Daten ab 1961
Datum
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Einwohner
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1837 |
2.093
|
1907 |
3.429
|
17. Mai 1939 |
4.851
|
13. September 1950 |
7.493
|
06. Juni 1961 |
10.200
|
27. Mai 1970 |
11.986
|
31. Dezember 1983 |
11.834
|
31. Dezember 1991 |
12.710
|
31. Dezember 1995 |
13.385
|
31. Dezember 2005 |
13.895
|
31. Dezember 2010 |
13.555
|
31. Dezember 2015 |
14.036
|
Politik
Uhinger Rathaus
Stadtrat
In Uhingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Uhingen hat nach der letzten Wahl 30 Mitglieder (vorher 29). Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis[8]. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften
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% 2014
|
Sitze 2014
|
% 2009
|
Sitze 2009
|
Kommunalwahl 2014
Wahlbeteiligung: 45,4 %
%50403020100
44,6 %27,0 %18,9 %9,4 %
FWSPDCDUFDP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 4 2 0 -2 -4
+3,3 %p
+0,7 %p-1,8 %p-2,3 %p
FWSPDCDUFDP
|
FW
|
Freie Wählervereinigung
|
44,6
|
13
|
41,3
|
12
|
SPD
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Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
27,0
|
8
|
26,3
|
8
|
CDU
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Christlich Demokratische Union Deutschlands
|
18,9
|
6
|
20,7
|
6
|
FDP/UB
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Freie Demokratische Partei/Unabhängige Bürger
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9,4
|
3
|
11,7
|
3
|
gesamt
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100,0
|
30
|
100,0
|
29
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Wahlbeteiligung
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45,4 %
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50,4 %
|
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Bisherige Amtsträger:
bis 1964: Adolf Koch
1964–1981: Karl Gerhard Jahn
1981–2005: Klaus Walter (FWV)
seit 2005: Matthias Wittlinger (CDU)
Wappen
Blasonierung: „In Rot ein silberner Wellenbalken und ein rechtes silbernes Obereck.“
Als Fleckenzeichen, das auch auf Marksteinen eingehauen war, wurde im 18. Jahrhundert ein „Gänsfuß“ erwähnt. Das jetzige Wappen geht auf einen Vorschlag der Archivdirektion Stuttgart vom Jahre 1912 zurück. Es verbindet den roten Schild mit dem silbernen Obereck – das Wappen der Grafen von Aichelberg, die bis 1332 den größten Teil des Ortes besaßen – mit dem Wellenbalken als Symbol für die Fils, die durch den Ort fließt.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straße
Zu erreichen ist Uhingen über die Bundesstraße 10, die direkt am Ort vorbeiführt, und die Bundesstraße 297 (Lorch–Tübingen).
Bahnhof
Uhingen besitzt einen Bahnhof an der Filstalbahn (Stuttgart–Ulm). Neben den beiden Hauptgleisen Richtung Stuttgart und Ulm stehen mehrere Rangiergleise zur Verfügung, die bis Mitte der 1990er Jahre täglich benutzt wurden.
Zudem hat die Firma Allgaier einen eigenen Gleisanschluss, der noch heute häufig genutzt wird, um Rohware oder fertige Bauteile zu befördern; hierzu steht eine Köf als Rangierlok zur Verfügung.
Bis Mitte des Jahres 2005 stand auch ein drittes Gleis mit Bahnsteig zur Verfügung. Die DB Netz baute es ab, wie viele Gleise und Weichen in den letzten Jahren, die im Normalbetrieb nicht benötigt werden. Dies führt vermehrt zur Weitergabe und Verstärkung von Verspätungen, da jetzt keine Züge mehr in Uhingen halten können, um überholt zu werden. Dies ist nun nur noch am Bahnhof Göppingen und am Bahnhof Ebersbach (Fils) möglich.
Bus
Öffentlicher Personennahverkehr
Uhingen ist Knotenpunkt des regionalen Nahverkehrs. Hier halten nicht nur die Regionalbahnen der DB, sondern auch sämtliche Regionalbuslinien im unteren Filstal. Nach Göppingen führen unter anderem die Regionallinien 261, 7672, 178, nach Ebersbach kommt man schnell mit den Buslinien 261 und 7673, nach Kirchheim mit der Linie 178 und in die Ortsteile Nassachtal und Diegelsberg mit den Linien 7672 und 7673. Nach Hattenhofen über Sparwiesen führt die Linie 22 und nach Holzhausen bzw. Albershausen führt jeweils noch die Linie 2. Diese Linien sind alle in die Verkehrsgemeinschaft Stauferkreis integriert (Stand: Fahrplanperiode 2008/2009).
Bürgerbus
Seit dem 22. Dezember 2008 fährt der Bürgerbus ULi (Uhinger Linie) stündlich auf drei verschiedenen Strecken durch Uhingen.
Ein Einzelfahrschein kostet unabhängig von der Entfernung 1 €.
Die Fahrgäste werden durch ehrenamtliche Fahrer befördert. Betrieben wird der ULi vom Bürgerbus-Verein Uhingen, welcher sich durch Mitgliedsbeiträge finanziert.
Das Logo wurde in einer Schüler-AG entworfen, der Name aus den Einsendungen einer Bürgerbefragung ausgewählt.
Luftverkehr
Die Strecke von Uhingen zum internationalen Flughafen Stuttgart beträgt etwa 35 km.
Ansässige Unternehmen
Allgaier Kälble R22 von 1948
Größtes Unternehmen am Ort ist die Firma Allgaier, die Werkzeuge, Pressteile und Komponenten für die Automobilindustrie sowie Sieb- und Aufbereitungsanlagen herstellt. Bekannt ist diese Firma auch für ihre in früheren Zeiten hergestellten Traktoren.
Überregional bekannt ist die Adolf Bosch KG, Hersteller der schwäbischen Backware Wibele.
Es finden sich in Uhingen hauptsächlich mittelgroße und kleinere Industriebetriebe in verschiedenen Bereichen. Insgesamt gibt es circa 3.700 Arbeitsplätze.
Öffentliche Einrichtungen
7 Kirchen (Hauptort: 2)
Freibad
Haldenberghalle mit Hallenbad
Haldenberg-Stadion
Stadthalle Uditorium mit einem großen (ca. 600 Plätze) und einem kleinen (180 Plätze) Saal
Stadtbücherei
Rettungswache des Malteser Hilfsdienstes
6 Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr (Uhingen, Baiereck, Diegelsberg, Holzhausen, Nassach, Sparwiesen)[10]
Bildung
Hieberschule Uhingen: Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule
Grundschule Holzhausen
Grundschule Sparwiesen
Grundschule Nassachmühle
Haldenberg-Realschule
Filseckschule (Sonderschule für Lernbehinderte)
Musikschule
Volkshochschule
11 Kindergärten mit 21 Gruppen und 520 Plätzen (Hauptort: 6, 10 Gruppen, 245 Plätze)
1 Kindertagesstätte mit 4 Gruppen und 86 Plätzen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Heimatmuseum (im Berchtoldshof)
Photohistorisches Museum (im Rathaus)
Bauwerke
Ev. Cäcilienkirche
Kath. Hl.-Kreuz-Kirche
Berchtoldshof
Schloss Filseck, Innenhof
Uditorium
Uhinger Rathaus
Seit über 500 Jahren Sitz der Verwaltung mit schöner Fachwerkfassade, welche im Jahre 1972 freigelegt wurde.
Cäcilienkirche
mit dem Rathaus eines der ältesten Gebäude in Uhingen, hat eine reich verzierte Kanzel aus dem Jahr 1693.
Schloss Filseck
wurde als Burg um 1230 erbaut. Unter Burkhardt von Berlichingen erfolgte 1597/1598 der Umbau zum Schloss. Im Jahr 1971 wurden die Ökonomieflügel das Opfer eines Großbrandes. Erst 1989–1994 konnte das Schloss wieder instand gesetzt werden.
Der Berchtoldshof
wurde im Jahre 1477 erstmals erwähnt und ist heute die Stadtbücherei.
Vereine
In Uhingen und seinen Teilorten herrscht ein reges Vereinsleben, so sind nahezu 80 % der Bevölkerung Mitglied in einem oder mehreren der 73 Vereine für Sport, Musik und Kultur sowie Karitativen und sonstigen Vereinen.[11]
Regelmäßige Veranstaltungen
Zum „Kandelhock“, der größten gemeinschaftlichen Veranstaltung der Vereine in Uhingen, kommen jedes Jahr, stets am letzten Juni-Wochenende, immer tausende Besucher nach Uhingen.
Persönlichkeiten
Martin Cleß (1491–1552), Pfarrer und Reformator
Johannes von Hieber (1862–1951), liberaler Politiker und Staatspräsident in Württemberg
Dieter Hundt (* 1938), ehemaliger Arbeitgeberpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Firma Allgaier Werke
Jörg F. Zimmermann (* 1940), Glaskünstler
Simon Schempp (* 1988), Biathlet, wuchs in Uhingen auf
Volkmar Denner (* 1956), Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, wurde in Uhingen geboren
Weblinks
Commons: Uhingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Uhingen in der Beschreibung des Oberamts Göppingen von 1844 – Quellen und Volltexte
Homepage der Stadt Uhingen