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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Weissach nicht vorenthalten.
Geschichte
Kirchturm und Gaden der ehemaligen Kirchenburg
Mittelalter
Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Weissach sind im Jahr 1100 sowie im Jahre 1254 bezeugt.
Bereits im 12. & 13. Jahrhundert erwarb das Kloster Maulbronn mehr und mehr Besitz in Weissach, und übte bereits früh die Ortsherrschaft und bald auch das Kirchenpatronat aus. Mit der Reformation in den altwürttembergischen Gebieten wurde das Kloster Maulbronn in eine Klosterschule nach reformatorischen Maßstäben umgewandelt und war dem Haus Württemberg unterstellt, Weissach war aufgrund dieser geschichtlichen Ursprünge bis ins Jahr 1808 dem Oberamt Maulbronn zugehörig.
Neuzeit
Nach einer kurzen Zugehörigkeit zum Oberamt Leonberg (1808/09) kam Weissach ans Oberamt Vaihingen/Enz (während Flacht bei Leonberg blieb), ab 1938 gehörte Weissach zum neu gegründeten Landkreis Leonberg.
Die traditionsreiche Geschichte von Weissach spiegelt sich auch im Ortsbild und der durchaus vorhandenen historischen Bausubstanz wider: Nach einem großen Brand im Jahr 1791 musste der Ort fast vollständig neu aufgebaut werden, die meisten alten Gebäude sind also nach 1791 erbaut worden. Aus der Zeit vor 1791 stammen unter anderem die Kirchenburg mit alleinstehendem Wehrturm, Gaden (Vorratskammern) und ehemaligem Herrenhaus innerhalb des Mauerrings. Die überregional bekannte Kirche war früher von zwei Mauern umgeben, und entsprach einer Wehrkirche im eigentlichen Sinn. Die ehemalige Zehntscheuer beherbergt heute die Ortsbücherei. Das Pfarrhaus, das Backhaus, die alte Schule sowie verschiedene historische Gehöfte sind ebenfalls prägend für das dörfliche Ortsbild. Weissach war über Jahrhunderte hinweg landwirtschaftlich geprägt, dies zeigte sich über sehr lange Zeit in der Alltagskultur der Einwohner.
Ab 1945
Jedoch hat spätestens ab dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein rasanter Strukturwandel in Wirtschaft, Gesellschaft und Alltagskultur stattgefunden. Weissach hat sich in den letzten 60 Jahren seiner Geschichte stärker entwickelt als jemals zuvor. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist bis auf einige wenige zurückgegangen, der Ort hat seine Siedlungsfläche enorm vergrößert und seine Bevölkerung seit 1946 mehr als verdoppelt. Die meisten Erwerbstätigen finden heute ihr Auskommen in Industrie, Handel und Gewerbe. Ein Meilenstein in der Entwicklung vom Dorf zur Industrie- & Wohngemeinde war 1961 die Ansiedlung der Firma Porsche (Porsche Engineering Group GmbH) auf Weissacher Markungsfläche.
Weissacher Sage
Die Gemeinde Weissach musste in einer Notlage Teile von Waldungen in Bonlanden und im Maisental an das Kloster Maulbronn verpfänden. Die Klausel hieß, dass das Geld an einem bestimmten Tag des Jahres 1210 um 12 Uhr mittags dem Abt persönlich zurückgegeben werden müsste, sonst verfalle der Wald. Schultheiß und Magistrat von Weissach trafen pünktlich in Maulbronn ein, wo ihnen erklärt wurde, der Abt sei gerade noch nicht da, sie möchten sich gedulden und essen und trinken. Man gab ihnen gutes Essen und Wein sodass sie bald nicht mehr auf die Zeit achteten. Kurz nach 12 Uhr kam der Abt schließlich und erklärte den Weissachern, er habe das Geld nicht um 12 Uhr erhalten, und so sei der Wald an das Kloster verfallen. Darauf zogen die Weissacher verdrossen ab.
Aus Rache haben dann die Weissacher den Abt zwei Jahre später umgebracht, als dieser ohnehin vogelfrei war und deshalb keine Strafe drohte.
Der sich schützende Abt ist heute noch Hauptfigur des Marktbrunnens.
Weissach 1682, Ansicht im Forstlagerbuch von Andreas Kieser
Flacht 1682
Eingemeindungen
Am 1. Dezember 1971 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Flacht im Rahmen der Kreisreform nach Weissach eingemeindet.[3]
Einwohnerentwicklung
Es handelt sich um Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg[4] (nur Hauptwohnsitze).
Jahr
|
Einwohner
|
1. Dezember 1871 ¹ |
2104
|
1. Dezember 1880 ¹ |
2121
|
1. Dezember 1890 ¹ |
2078
|
1. Dezember 1900 ¹ |
1900
|
1. Dezember 1910 ¹ |
2031
|
16. Juni 1925 ¹ |
2061
|
16. Juni 1933 ¹ |
2105
|
17. Mai 1939 ¹ |
2079
|
13. September 1950 ¹ |
2819
|
|
Jahr
|
Einwohner
|
6. Juni 1961 ¹ |
3215
|
27. Mai 1970 ¹ |
4628
|
31. Dezember 1980 |
5747
|
27. Mai 1987 ¹ |
6193
|
31. Dezember 1990 |
6528
|
31. Dezember 1995 |
7213
|
31. Dezember 2000 |
7544
|
31. Dezember 2005 |
7705
|
31. Dezember 2010 |
7398
|
31. Dezember 2015 |
7490
|
|
Politik
Gemeinderat
In Weissach wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat in Weissach hat nach der letzten Wahl 18 Mitglieder (vorher: 21). Die Kommunalwahl am 25. Mai 2014 führte zu folgendem amtlichen Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Parteien und Wählergemeinschaften
|
% 2014
|
Sitze 2014
|
% 2009
|
Sitze 2009
|
Kommunalwahl 2014
%403020100
39,26 %36,63 %24,11 %n. k.n. k.
BLFWULSPDAndere
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2009
%p 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8
+8,14 %p
-5,80 %p-2,30 %p-6,56 %p-0,89 %p
BLFWULSPDAndereVorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Fehler in der Farbeingabe – Dunkel
|
BL-UWV
|
Bürgerliste – Unabhängige Wählervereinigung e. V.
|
39,26
|
7
|
31,12
|
7
|
FW
|
Freie Wähler Weissach-Flacht e. V.
|
36,63
|
7
|
42,43
|
9
|
UL
|
Unabhängige Liste Weissach und Flacht
|
24,11
|
4
|
19,01
|
4
|
SPD
|
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
|
–
|
–
|
6,56
|
1
|
Andere
|
darunter Aktionsbündnis für Bürgerinteressen und Naturschutz (ABiN) mit 0,87 %
|
–
|
–
|
0,89
|
0
|
gesamt
|
100,0
|
18
|
100,0
|
21
|
Wahlbeteiligung
|
61,41 %
|
62,5 %
|
Bürgermeister seit 1948
1948–1972: Herrmann Kempf
1973–1997: Wolfgang Lucas
1997–2005: Roland Portmann
2005–2006: Reinhard Riesch
2006–2014: Ursula Kreutel
seit 2014: Daniel Töpfer
Wappen und Flagge
Altes Wappen Weissach
Altes Wappen Flacht
Seit dem 28. Februar 1961 führte die Gemeinde Weissach eine weiß-rote Flagge und folgendes Wappen: In Rot ein silbernes (weißes) Kreuz mit Tatzenenden. Die alte Gemeinde Flacht hatte seit dem 2. Juni 1958 eine gelb-blaue Flagge und folgendes Wappen: In Blau ein goldener (gelber) Entenfuß.
Nach der Eingemeindung von Flacht wurde das alte Weissacher Wappen zunächst lange Zeit weiterbenutzt. Erst am 22. Juni 2006 wurde der Gemeinde ein neues Wappen verliehen, in dem beide Ortsteile vertreten sind: In durch einen silbernen (weißen) Schräglinksfaden geteiltem Schild vorne in Rot ein silbernes (weißes) Kreuz mit Tatzenenden, hinten in Blau ein goldener (gelber) Entenfuß. Die Gemeindeflagge ist weiterhin weiß-rot.
Partnerschaften
Die Gemeinde Weissach unterhält seit 1998 eine Partnerschaft mit Marcy-l’Etoile in Frankreich.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Der Bahnhof
Die Strohgäubahn nach Korntal bindet Weissach an das Schienennetz an; dort besteht Anschluss an die S-Bahn Stuttgart. Der Endabschnitt westlich von Hemmingen wird allerdings nicht mehr fahrplanmäßig befahren, so dass nur noch eine Anbindung durch Buslinien besteht. Alle Verbindungen gehören mit einheitlichen Tarifen zum Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart. Den regionalen Buslinienverkehr führt die Firma Wöhr-Tours aus. Sie verbindet Weissach, Flacht, Perouse, Rutesheim und Leonberg. Ab Leonberg besteht wie in Korntal über die S6 eine Anbindung an die S-Bahn Stuttgart.
Durch den Ort führt die L 1177. Die nahegelegene A8 ist über die Anschlussstellen Rutesheim und Heimsheim erreichbar.
Ansässige Unternehmen
In Weissach, in Richtung Mönsheim und Flacht, befindet sich seit 1962 eine Teststrecke des Zuffenhausener Sportwagenherstellers Porsche.[5] Im Oktober 1971 wurde auf dem dafür vergrößerten Gelände außerdem das Entwicklungszentrum der Firma eingerichtet.[6] Im Entwicklungs- und Motorsportzentrum in Weissach werden die Rennfahrzeuge von Porsche produziert.[7] Es liegt ca. 25 km vom Stammwerk Zuffenhausen entfernt und wuchs von ca. 38 Hektar Grundstücksfläche im Jahr 1960 auf 68 Hektar im Jahr 2008. 1991 wurden bereits 2.300 Mitarbeiter beschäftigt. Neben Betriebsgebäuden stehen verschiedene Varianten eines Rundkurses und ein Skid-pad (Schleuderplatte) nicht nur für die Entwicklung, sondern auch für Schulungen von Porschefahrern zur Verfügung. Im April 2013 werden bereits 4.500 Mitarbeiter beschäftigt und ein weiterer Ausbau wurde genehmigt.
Sowohl die Weissach-Achse als auch das optionale „Weissach-Paket“ des Porsche 918 wurden nach der Gemeinde benannt.
2009 beliefen sich die Gewerbesteuereinnahmen vor allem durch Porsche auf gut 222 Millionen €. Dies entspricht ca. 29.600 € pro Einwohner. Damit verfügt Weissach über die höchste Pro-Kopf-Gewerbesteuereinnahme in Deutschland.[8]
Bildungseinrichtungen
Mit der Ferdinand-Porsche-Schule gibt es eine Grund- und Gemeinschaftsschule in Weissach, der Ortsteil Flacht verfügt über eine eigene Grundschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museumszug mit Dampflok 38.3199 im Weissacher Bahnhof
Museen
Im alten Schulhaus des Ortsteils Flacht befindet sich das Heimatmuseum und die Galerie Sepp Vees.
Auf der Strohgäubahn nach Korntal verkehren auch Museumszüge (Feuriger Elias).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Erich Hartmann, * 19. April 1922, † 20. September 1993, Luftwaffenoffizier und Jagdflieger der Wehrmacht und der Bundeswehr
Herbert Linge, * 11. Juni 1928, Rennfahrer der Nachkriegszeit
Sonstige bedeutende Persönlichkeiten
Hier werden bekannte Persönlichkeiten aufgeführt, die in Weissach einen Teil ihres Lebens verbracht haben oder in Weissach verstorben sind.
Sepp Vees (* Gundershofen, 11. November 1908, † Flacht, 1. Dezember 1989) war ein Künstler, der ab 1933 in Flacht lebte. Bilder von ihm sind in der Galerie Sepp Vees in Flacht ausgestellt.
Otto Mörike (* 7. April 1897 in Dürrwangen; † 9. Juli 1978 in Schorndorf), evangelischer Pfarrer und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, war Pfarrer in Flacht ab 1939. Hier versteckte er Juden in seinem Pfarrhaus unter anderen auch das Ehepaar Max und Ines Krakauer, die auch Dank seiner Hilfe das Nazi-Regime überlebten.
Serge Gnabry (* 14. Juli 1995 in Stuttgart), Fußballspieler bei TSG 1899 Hoffenheim, wuchs in Weissach auf und spielte in seiner Jugend beim TSV Weissach.