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Geschichte
Nach Georg Rusam erfolgte die Kolonisierung dieses Gebietes Ende des 8. Jahrhunderts. Wegen des sandigen Bodens schritt die Besiedelung nur langsam voran.[5] 1130 wird Ort als Windesbach erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname enthält den Personennamen Winid, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.[6] 1278 wurden Windsbach die Stadtrechte verliehen. Die Burggrafen von Nürnberg erwarben 1292 erste Güter in Windsbach und konnten ihren Besitz im Ort 1400 vergrößern.
Seit dem 14. Jahrhundert existierte das Amt Windsbach, das dem Fürstentum Ansbach unterstand. Außer in Windsbach gab es Untertanen in den Orten Bechhofen, Elpersdorf, Hängelberg, Retzendorf, Reutern, Suddersdorf Untereschenbach und Wassermungenau.[7] Das Kastenamt Windsbach hatte nach dem 16-Punkte-Bericht von 1608/16 Untertanen in folgenden Orten: Adelmannsdorf, Aich, Altendettelsau, Aychenmühle, Bechhofen, Beerbach, Bertholdsdorf, Biederbach, Brunn, Buckenmühle, Die Nechste Mühl darunder (bei Mitteleschenbach), Dürrenmungenau, Dürrnhof, Elpersdorf, Eschenbach, Geichsenhof, Geichsenmühle, Gerbersdorf, Gersbach, Haag, Heglau, Hergersbach, Hirschlach, Ismannsdorf, Kapsdorf, Kettersbach, Kirschendorf, Kitschendorf, Lanzendorf, Leipersloh, Mausendorf, Mausenmühle, Melbersmühle, Merkendorf, Mitteleschenbach, Moosbach, Neue Mühle, Neuendettelsau, Neuses bei Windsbach, Neues bei Merkendorf, Petersaurach, Pflugsmühle, Retzendorf, Reutern, Reuth, Sallmannshof, Sauernheim, Schillingsmühle, Schlauersbach, Schwalbenmühle, Selgenstadt, Speckheim, Steinhof, Stollenmühle, Suddersdorf, Triebendorf, Untereschenbach, Veitsaurach, Waizendorf, Wassermungenau, Watzendorf, Weißenbronn, Wernsbach, Winkelhaid, Winterhof, Wolfsau, Wollersdorf und Ziegendorf.[8]
Während und nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt und ihr Umland zu einem wichtigen Ansiedlungsraum evangelischer Glaubensvertriebener aus Österreich, die hier eine neue Heimat fanden und deren Nachkommen bis heute hier ansässig sind.[9]
Das Oberamt Windsbach wurde 1750 durch das erst 1741 entstandene Oberamt Heilsbronn vergrößert.[10] Ab 1791/92 wurde das Fürstentum Ansbach von dem preußischen Staat als Ansbach-Bayreuth verwaltet. Damit ging das Oberamt Windsbach in dem Ansbacher Kreis auf.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde im Jahr 1808 das Steuerdistrikt Windsbach gebildet, das die Orte Fallhaus, Schwalbenmühle, Wernsmühle und Windsbach umfasste. Die Munizipalgemeinde Windsbach wurde im Jahr 1810 gegründet[11] und war deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Heilsbronn und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Windsbach. Von 1862 bis 1879 wurde Windsbach von dem Bezirksamt Heilsbronn verwaltet, seit 1880 von dem Bezirksamt Ansbach (ab 1938: Landkreis Ansbach) und dem Rentamt Heilsbronn (1920–1929: Finanzamt Heilsbronn, ab 1929: Finanzamt Ansbach). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Heilsbronn, 1880–1956 Amtsgericht Heilsbronn, seit 1956 Amtsgericht Ansbach.[12]
Zwischen 1954 und 1958 fand die Umgemeindung der Wernsmühle von Windsbach nach Wernsbach statt.[13]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in den 1970er Jahren fanden folgende Eingemeindungen statt:
Ehem. Gemeinde |
Einwohner (1970) |
Eingemeindungs- datum |
Bemerkungen
|
Bertholdsdorf
|
252
|
01.05.1978[14]
|
mit Kitschendorf und Winterhof
|
Brunn
|
260
|
01.01.1972[15]
|
mit Leipersloh und Kettersbach
|
Elpersdorf bei Windsbach
|
122
|
01.01.1972[15]
|
mit Kugelmühle
|
Hergersbach
|
096
|
01.07.1972[15]
|
|
Ismannsdorf
|
180
|
01.07.1972[15]
|
mit Speckheim
|
Moosbach
|
117
|
01.01.1972[15]
|
|
Retzendorf
|
095
|
01.01.1972[15]
|
mit Wolfsau und Hölzleinsmühle
|
Sauernheim
|
131
|
01.01.1974[14]
|
mit Hopfenmühle
|
Suddersdorf
|
144
|
01.07.1973[14]
|
mit Waldhaus
|
Untereschenbach
|
171
|
01.07.1972[15]
|
|
Veitsaurach
|
382
|
01.05.1978[14]
|
mit Lanzendorf und Buckenmühle
|
Wernsbach bei Windsbach
|
372
|
01.01.1972[15]
|
Eingliederung von Neuses und des Restes von Wernsmühle (238 der 372 Einwohner), Umgliederung des Ortes Wernsbach nach Neuendettelsau
|
Winkelhaid
|
110
|
01.07.1972[15]
|
mit Thonhof
|
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Windsbach
Jahr
|
1818 |
1840 |
1852 |
1861 |
1867 |
1871 |
1875 |
1880 |
1885 |
1890 |
1895 |
1900 |
1905 |
1910 |
1919 |
1925 |
1933 |
1939 |
1946 |
1950 |
1961 |
1970 |
1987 |
1995 |
2005 |
2015
|
Einwohner
|
976 |
1363 |
1350 |
1343 |
1525 |
1483 |
1460 |
1521 |
1562 |
1556 |
1623 |
1583 |
1575 |
1645 |
1686 |
1614 |
1708 |
1710 |
2936 |
3035 |
2877 |
2869 |
4973 |
5825 |
6182 |
6094
|
Häuser[16]
|
178 |
183 |
222 |
|
|
229 |
|
|
247 |
|
|
257 |
|
|
|
292 |
|
|
|
339 |
466 |
|
1267 |
|
|
|
Quelle
|
[17] |
[18] |
[19] |
[20] |
[21] |
[22] |
[21] |
[23] |
[24] |
[23] |
[23] |
[25] |
[23] |
[23] |
[23] |
[26] |
[23] |
[23] |
[23] |
[27] |
[28] |
[29] |
[30] |
|
|
|
Stadt Windsbach
Jahr
|
001818 |
001840 |
001852 |
001861 |
001871 |
001885 |
001900 |
001925 |
001950 |
001961 |
001970 |
001987
|
Einwohner
|
949 |
1330 |
1317 |
1315 |
1455 |
1535 |
1558 |
1588 |
3021 |
2873 |
2862 |
2847
|
Häuser[16]
|
174 |
178 |
218 |
|
|
242 |
253 |
288 |
336 |
465 |
|
730
|
Quelle
|
[17] |
[18] |
[19] |
[20] |
[22] |
[24] |
[25] |
[26] |
[27] |
[28] |
[29] |
[30]
|
Politik
Rathaus
Bürgermeister
Erster Bürgermeister: Matthias Seitz (SPD/UW)
Zweiter Bürgermeister: Norbert Kleinöder (Umland)
Dritter Bürgermeister: Karl Schuler (SPD)
Seitz wurde am 16. März 2014 mit 54,61 % der Stimmen gewählt, gefolgt von Norman Blevins (CSU) und Nicolette Seeghitz (FW).
Stadtrat
Der Stadtrat hat einschließlich des Ersten Bürgermeisters 21 Mitglieder:
Partei |
Sitze
|
SPD / Unabhängige Wähler |
5
|
CSU / Engagierte Bürger |
5
|
Wählergemeinschaft Windsbach-Umland |
5
|
Grüne |
2
|
Freie Wähler / Windsbacher Bürgerblock (WBB) |
3
|
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)
Wappen
Blasonierung: Gespalten; vorne geviert von Silber und Schwarz, hinten in Rot ein silberner Schrägwellenbalken.
Der gevierte Zollernschild steht für die Burggrafen von Nürnberg, die ab 1292 begannen, Güter in Windsbach zu erwerben. Der Schrägwellenbalken steht für die Fränkische Rezat.
Windsbach führt seit dem 14. Jahrhundert ein Wappen. In einem Siegel von 1610 erscheint es erstmals als Doppelwappen, das Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach 1614 mit einem Wappenbrief bestätigte: Rechts die Vierung und links in Rot ein schräglinker grüner Wellenbalken. Seit der Bürgermeistermedaille von 1819 stehen beide Wappen in einem Schild und der Wellenbalken in Silber.
Sonstiges
Von 2004 bis 2016 war Windsbach Teil der Kommunalen Allianz (Komm,A) zu der auch die politischen Gemeinden Bruckberg, Dietenhofen, Heilsbronn, Neuendettelsau und Petersaurach gehörten. Seit 2016 ist die Gemeinde Teil der Allianz Kernfranken[31], die aus dem Zusammenschluss von Komm,A und LiSa (Lichtenau, Sachsen b. Ansbach) entstand.
Verkehr
Windsbach ist Endpunkt der Regionalbahnstrecke R71 von Wicklesgreuth über Petersaurach und Neuendettelsau nach Windsbach. In Wicklesgreuth besteht Anschluss an die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim (R7). Der Bahnhof in Windsbach wurde 1894 erbaut.
Die sechs Kilometer nördlich vorbeilaufende Autobahn A 6 (E 50) ist über die Anschlussstellen Lichtenau (AS 53) und Neuendettelsau (AS 54) zu erreichen. Die B 14 führt in einer Entfernung von zwölf, die B 13 von zehn und die B 466 von sechs Kilometern vorbei.
Öffentliche Einrichtungen
Bildungseinrichtungen
Volksschule Windsbach, Grund und Mittelschule
Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium Windsbach
Musikschule Rezat Mönchswald
Oberes Tor
Markgrafenbrücke
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Knabenchor
1946 gründete Hans Thamm in Windsbach den inzwischen international bekannten Windsbacher Knabenchor in der Tradition des Dresdner Kreuzchors. Von 1978 bis Januar 2012 wurde der Chor von Karl-Friedrich Beringer geleitet. Seit Februar 2012 ist Martin Lehmann Chorleiter.
Bauwerke
Von den ehemals fünf Türmen und der Stadtmauer stehen nur noch das Obere (Schwabacher Tor) und das Untere Tor (Brückentor) sowie Teile der Stadtbefestigung. Um den Stadtturm aus dem 13. Jahrhundert, der auf Voranmeldung als Aussichtsturm bestiegen werden kann,[32] erkennt man die zweite Verteidigungsanlage, die Amtsburg. Am Kirchplatz steht die ehemalige dritte Verteidigungsanlage, die Kirchenburg. Die Stadtkirche St. Margareta, erbaut 1730, ersetzte die Vorgängerkirche aus der Zeit um 800.
Das Rathaus, das von 1748 bis 1752 erbaut wurde, bildet den Mittelpunkt der historischen Altstadt. Daneben befand sich das alte Schloss, das 1736 abgerissen wurde. In den Jahren 1737 und 1738 wurde an dieser Stelle das Rentamt gebaut. Die Pläne stammten von dem Hofbaudirektor Leopoldo Retti und dem jungen Landbauinspektor Johann David Steingruber. Das Gebäude diente als Finanzamt und Sitz der Amtmänner. 2003 und 2004 wurde das Rentamt grundlegend restauriert. Zurzeit wird das Gebäude unter anderem von der Musikschule Rezat-Mönchswald genutzt.
Ein besonderes Kleinod ist die Gottesruhkapelle, erbaut um 1400 vom Amtmann Ritter von Hellberg, mit Freskenmalereien um 1430.
Von 1790 bis 1792 wurde eine Gewölbebrücke aus Sandstein über die Fränkische Rezat errichtet, die sogenannte Markgrafenbrücke. 1992 wurde dieses Baudenkmal grundlegend saniert.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Windsbach
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Johann Jungmaier, Altbürgermeister
Hans Thamm (1921–2007), Gründer des Windsbacher Knabenchores
Söhne und Töchter der Stadt
Christa Götz (* 1948), ehemalige Landtagsabgeordnete der CSU im Bayerischen Landtag und Landwirtin
Leonhard Murr (1896–1967), MdB der FDP, Landwirt und Kartoffelzüchter
Karl Steinbauer (1906–1988), evangelisch-lutherischer Theologe und Mitglied der Bekennenden Kirche
Personen in Verbindung mit Windsbach
Karl Dunz (* 1917), Buchautor und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Windsbach
Literatur
Monographien
Maria Tabea Armanski-Dauscher: Die Straße meiner Kindheit, 1995, 2. Auflage 2000
Hansjörg Dodenhöft: Von der städtischen Lateinschule zum Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium, 475 Jahre höhere Schulbildung in Windsbach. Hrsg.: Förder- und Freundeskreis des JSBG. Windsbach 2012.
Karl Dunz: Schicksal der Juden in Windsbach. Freimund-Druckerei, Neuendettelsau 1947.
Karl Dunz: Windsbach – Heimat und Kulturgeschichte der Stadt mit allen Ortsteilen. Neuendettelsau 1985.
Johann Friedrich Frischeisen: … und dann kamen die Amerikaner: Windsbach vor und nach der Stunde Null – Rückblick eines damals Zehnjährigen. Nürnberg 1986
Johann Friedrich Frischeisen (Hrsg.): Winsbeke: der Windsbacher Beitrag zum Minnesang des Hochmittelalters. Regensburg 1994
Johann Jungmaier: Das Städtchen Windsbach und seine Geschichte. Roth 1938
Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Windsbach im 17. Jahrhundert. Eine familiengeschichtliche Untersuchung. Nürnberg 2007 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 19). ISBN 978-3-929865-12-7
Artikel
Johann Kaspar Bundschuh: Windsbach. In: Geographisches, statistisch-topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 260–261 (Digitalisat).
Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 204.
Günther P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 154–159.
Johann Bernhard Fischer: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 395–428 (Digitalisat).
Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Michael Laßleben, Kallmünz 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 245.
Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, DNB 450093387, S. 211–212.
Gottfried Stieber: Windspach. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 959–970 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Windsbach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Windsbach – Quellen und Volltexte
Webseite der Stadt Windsbach
Karte der Stadt Windsbach auf dem BayernAtlas
Eintrag zum Wappen von Windsbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Windsbach: Amtliche Statistik des LfStat
Windsbach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg
Windsbach in dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie