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Von daher wollen wir Ihnen Statistiken über Wittichenau nicht vorenthalten.
Geschichte
Die erste Erwähnung fand Wittichenau im Jahre 1248 als Witigenow in der Stiftungsurkunde des Klosters St. Marienstern durch die Herren von Kamenz. Im Jahre 1286 wurde der Ort dann erstmals als Stadt, civitatem Witigenhaw, bezeichnet. Als Gründer des Ortes darf der in der Urkunde genannte Witego I. von Kamenz angenommen werden, auf den auch der Name Witigenow zurückgeht. Der Ursprung des sorbischen Namens stammt vom Namen des Nachbarortes Keula (Kulowc). Das bedeutet „kleines Runddorf“. Im Kontext mit der Belagerung der Sechsstadt Kamenz durch die Hussiten am 7. Oktober 1429 wurden das ungeschützte Landstädtchen und seine Herrschaft, das Zisterzienser-Kloster St. Marienstern, heimgesucht und ausgeplündert, weil sie das geforderte Lösegeld nicht bezahlen wollten.
Bis ins 18. Jahrhundert gehörte die Stadt gemeinsam mit vielen anderen sorbischen Siedlungen zum „Niederland“ der Klosterpflege St. Marienstern.
Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses kamen die Niederlausitz und Teile der Oberlausitz von Sachsen an Preußen, und so gehörte Wittichenau mit den näher umliegenden Dörfern zwischen 1815 und 1945 zum Königreich Preußen Provinz Schlesien.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1957 wurde Brischko eingemeindet. Am 1. Januar 1978 folgte Keula. Nach der Wende vergrößerte sich Wittichenau am 1. Januar 1994 um Dubring, Hoske (mit dem am 1. Juli 1950 eingegliederten Rachlau), Kotten (mit dem am 1. Juli 1950 eingegliederten Saalau), Maukendorf und Sollschwitz.[4] Am 1. Januar 1995 wurde Spohla eingemeindet.[5]
Wappen
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Das Wappen zeigt in Gold die blau und rot gewandete, mit silbernem Heiligenschein versehene Jungfrau Maria. In der Linken hält sie das mit silbernem Heiligenschein versehene Jesuskind und in der Rechten einen Stab, auf dem eine stilisierte silberne Taube sitzt. Maria steht auf einer silbernen Mondsichel, deren nach oben zeigende Enden mit je drei stilisierten silbernen Blumen verziert sind.
Das Wappen basiert auf dem einzig bekannten Wappen der Stadt aus dem 17. Jahrhundert, welches wiederum aus dem Wappen des Klosters der Zisterzienserinnen St. Marienstern entstanden ist.
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Bevölkerung und Sprache
Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 2500, davon eine Hälfte sorbisch- und die andere deutschsprachig.[6] Ernst Tschernik zählte 1956 in der Stadt Wittichenau (mit Neudorf-Klösterlich) noch einen sorbischsprachigen Anteil von 32,4 % der Bevölkerung.[7] Bis heute wird in Wittichenau und insbesondere seinen Ortsteilen auch Sorbisch gesprochen.
Laut der Volkszählung von 2011 waren zu diesem Zeitpunkt von 5.879 Einwohnern 3.397 römisch-katholisch (57,8 %), 467 evangelisch (7,9 %) und 2.015 gehörten einer anderen oder keiner Religionsgemeinschaft an (34,3 %).[8]
Laut einer Umfrage unter 12.700 Lesern der Sächsischen Zeitung leben in Wittichenau die glücklichsten Menschen in Sachsen.[9]
Politik
Kommunalwahl 2014[10]
Wahlbeteiligung: 70,7 %
%6050403020100
54,7 %
(-2,2 %p)31,3 %
(-3,0 %p)6,0 %
(-0,9 %p)8,0 %
(n. k.)
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Stadtrat
Nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 sitzen von insgesamt 16 Stadträten von Wittichenau neun für die CDU (2009: 9), fünf für die Allgemeine Bürgervertretung (6) und einer für die Wählervereinigung Maukendorf (1) im Stadtparlament.
Bürgermeister
Markus Posch wurde im Juni 2014 als Nachfolger von Georg Szczepanski zum neuen Bürgermeister gewählt.
Städtepartnerschaften
Partnerschaften bestehen mit Tanvald (Tschechien), Bad Honnef (Deutschland) und Lubomierz (dt.: Liebenthal) (Polen).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Krabat-Säule auf dem Marktplatz
Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Wittichenau
Zu den wichtigsten Baudenkmälern gehört die Katholische Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ im Stadtzentrum, die nach der Zerstörung durch die Hussiten im Jahr 1429 in den Folgejahren bis 1440 wiederaufgebaut wurde. Die dreischiffige Pseudobasilika wurde 1527 nach Osten verlängert und mit einem Gewölbe vollendet. Der Hauptaltar aus Stuckmarmor wurde 1722/23 von Mathias Wenzel Jäckel (Prag, aus Wittichenau gebürtig) entworfen. Die Ausstattung der Kirche ist weitgehend barock.
In Wittichenau befinden sich zudem mehrere historische Mühlen, darunter die Schowtschickmühle – bis 1560 Kubitzmühle – die letzte von drei Wassermühlen am Rande des Dubringer Moores. Die Pasternakmühle und die Mittelmühle wurden um 1900 abgetragen. Die Kober-Mühle (früher Koßlickmühle) war bis in die 1920er Jahre Papiermühle und dient heute als Getreidemühle. Die Stadtmühle wurde um 1650 erstmals erwähnt.
Auf dem Marktplatz des Städtchens befinden sich sowohl eine rekonstruierte kursächsische Postmeilensäule von 1732, deren Originalschriftblock im Schlossmuseum Hoyerswerda steht, als auch die Krabatsäule, welche an den kroatischen Obristen Johann Schadowitz erinnert, auf den die sorbische Sage vom Krabat zurückgeht. An seinem Grab in der katholischen Kirche erinnert eine Gedenktafel an ihn. Heutzutage verläuft außerdem der Radwanderweg „Auf den Spuren des Krabat“ durch Wittichenau.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu den kulturellen Höhepunkten gehören unter anderem das Osterreiten und die Karnevalszeit (Wittichenauer Karnevalsverein e.V.). Den Karneval in Wittichenau gibt es bereits seit dem Jahr 1706.
Bildung
Die Stadt Wittichenau verfügt über die Krabat-Grundschule sowie die Oberschule „Korla Awgust Kocor“.
Wirtschaft
Der größte Arbeitgeber in Wittichenau ist die Möbelfabrik Maja-Möbel mit 630 Beschäftigten (Stand: April 2016).[11]
Persönlichkeiten
Georg August Swotlick (1650–1729), übersetzte die Bibel ins Sorbische und schuf das erste gedruckte sorbische Wörterbuch.
Mathias Wenzel Jäckel (1655–1738), war ein bedeutender Barockbildhauer, Werke sind zu sehen in der Wittichenauer Pfarrkirche und auf der Karlsbrücke in Prag.
Xaver Jakub Ticin (1656–1693), verfasste die erste obersorbische Grammatik, starb als Feldkaplan im Türkenkrieg vor Belgrad.
Franz Georg Lock (1751–1831), Bischof, war ein bedeutender Vertreter der Katholischen Aufklärung in der Oberlausitz.
Herta Nikovich (1923–1994) hinterließ als Stifterin der „Wittichenauer Kinder – Mrs. Nikovich-Stiftung“ 102.000 Dollar für die Förderung der Erziehung, der Volks- und Berufsbildung, der Jugendpflege und der Jugendfürsorge aller Kinder der Stadt Wittichenau. Sie stammte aus der Stadt und verbrachte ihr Leben in den Vereinigten Staaten.
Günter Särchen (1927–2004), katholischer Sozialpädagoge, Publizist und Wegbereiter der deutsch-polnischen Aussöhnung, ist Ehrenbürger von Wittichenau.
Hubertus Zomack (* 1941), katholischer Theologe und Priester, war Generalvikar des Bistums Görlitz.
Waltraut Skoddow (1942–2014), Schriftstellerin.
Ulrich Pogoda (* 1954), ist ein sorbischer Komponist klassischer Musik.
Peter Schowtka (* 1945), Politiker (CDU), Abgeordneter im Sächsischen Landtag 1991–2014 und von 1990 bis 1994 Bürgermeister von Wittichenau.
Literatur
Groeger: Aus der Vergangenheit Wittichenaus. in: Scholz: Heimatbuch des Kreises Hoyerswerda. Verlag Ziehlke, Bad Liebenwerda 1925, S. 245–252 (Digitalisat)